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Von Côte d'Azur bis Wilhelm-Tell-Express (August 2012)

Begleiten Sie mich auf eine erstklassige 4-tägige Rundreise ans Mittelmeer. Wir fahren mit dem TGV von Karlsruhe nach Marseille, an der Côte d'Azur über Nizza und Monaco nach Sanremo, weiter entlang der italienische Riviera nach Genua, über Mailand nach Locarno und schließlich über die Gotthardstrecke und Luzern zurück.

Streckenkarte
Streckenkarte

Für die Rückfahrt durch die Schweiz haben wir mit dem Wilhelm-Tell-Express ein besonderes Highlight eingeplant, außerdem legen wir einen Teil der Strecke mit dem Raddampfer zurück und den Abschluss bildet eine Fahrt mit dem Voralpen-Express.


Tag 1: Konstanz - Marseille

Während bei vielen anderen Touren früh aufstehen angesagt ist, lassen wir es heute gemütlich angehen. Es ist Sonntagmorgen und unser Zug fährt erst um 11.30 Uhr in Konstanz ab. Nach dem Fahrplan hätte es sogar ausgereicht, noch eine Stunde später abzufahren und in Baden-Baden auf den TGV umzusteigen. Allerdings wäre die Umsteigezeit sehr knapp und so wählen wir die risikoärmere Variante mit dem früheren Zug.

Zug der Schwarzwaldbahn in Konstanz
Zug der Schwarzwaldbahn in Konstanz (links)

Und so fahren wir bei strahlendem Sommerwetter zunächst mit der Schwarzwaldbahn bis Karlsruhe. Der Zug ist gut ausgelastet, auch in der ersten Klasse sind fast alle Plätze besetzt, was auch damit zusammenhängen mag, dass gestern mit dem Seenachtfest ein Großereignis in Konstanz war und einige Festbesucher erst heute wieder nach Hause fahren.

Blick aus dem Zugfenster auf den Bodensee
Ein letzter Blick vom Zugfenster über den Bodensee

Hier kann ich nun auch endlich den Gutschein für ein Getränk und ein belegtes Brötchen einlösen, der im Kursbuch für Baden-Württemberg abgedruckt ist.

Gutschein im Kursbuch Baden-Württemberg
Gutschein im Kursbuch Baden-Württemberg

Blick aus dem Zugfenster auf den Schwarzwald
Ein Blick aus dem Zugfenster zwischen den 39 Tunneln der Schwarzwaldbahn

Pünktlich kommen wir in Karlsruhe an und können nun gemütlich zu Gleis 1 wechseln, wo 20 Minuten später der TGV von Frankfurt nach Marseille eintrifft. Wir haben Sitzplätze im Oberdeck des TGV Duplex.

TGV Duplex in Karlsruhe
TGV nach Marseille in Karlsruhe

Wir fahren nun bis Appenweier ein Stück der Strecke zurück, wechseln dann durch die Ortenau über den Rhein ins Elsass und weiter durch den Oberrheingraben nach Süden. In Straßburg und Mülhausen ändert der TGV die Fahrtrichtung, dann geht es auf die Schnellfahrstrecke LGV Rhin-Rhône. LGV steht für Ligne à grande vitesse.

Fahrt durch die Rheinebene zwischen Straßburg und Mülhausen
Fahrt durch die Rheinebene zwischen Straßburg und Mülhausen

Fahrt auf der Schnellfahrstrecke LGV Rhin-Rhône
Fahrt auf der Schnellfahrstrecke LGV Rhin-Rhône

Gutschein im TGV für Kunden der 1. Klasse
Gutschein für Kunden der 1. Klasse

Bei der Fahrkartenkontrolle erhalten die Fahrgäste in der 1. Klasse einen Gutschein für einen Willkommenssnack, ein Getränk und eine Zeitung. Der Gutschein kann im Barwagen eingelöst werden können.

Barwagen im TGV Duplex
Barwagen im TGV Duplex

Willkommenspaket in der 1. Klasse
Willkommenspaket im TGV, zum Paket gehört auch noch eine Tageszeitung

Das deutsch-französische Zugteam ist während der ganzen Strecke an Bord, auch auf den französischen Unterwegsbahnhöfen werden zugestiegene Fahrgäste noch dreisprachig begrüßt.

Sonnenuntergang in Frankreich
Sonnenuntergang entlang der Schnellfahrstrecke

Nach der Fahrt durch das Burgund geht es bis Lyon auf die LGV Sud-Est und anschließend weiter nach Süden über die LGV Méditerranée durch die Provence bis nach Marseille.

Display mit Geschwindigkeitsanzeige im TGV
Display mit Geschwindigkeitsanzeige im TGV

1. Klasse im Oberdeck des TGV Duplex
1. Klasse im Oberdeck des TGV Duplex

Nächtlicher Blick vom Bahnhof über Marseille
Nächtlicher Blick vom Bahnhof über Marseille

Pünktlich erreichen wir Marseille, wo uns am Bahnhof St. Charles gleich ein toller Blick über die Stadt und hinauf zur Wallfahrtskirche Notre-Dame de la Garde empfängt, die zu den Wahrzeichen der Stadt zählt.


Tag 2: Marseille - Nizza - Monaco - Sanremo

Unser Zug weiter nach Nizza fährt heute erst um 11 Uhr ab, und so haben wir am Vormittag noch Zeit für Sightseeing in Marseille. Nachdem gestern Abend in der Ferne die Notre-Dame de la Garde schon unser Interesse geweckt hat, soll das nun unser Ziel sein.

Blick vom Bahnhof St. Charles über Marseille
Und so sieht der Blick vom Bahnhof bei Tageslicht aus

Alter Hafen (Vieux Port) von Marseille
Alter Hafen (Vieux Port) von Marseille

Der Weg zur Basilika führt uns zunächst am alten Hafen, dem Vieux Port vorbei. Der Hafen war einst das historische und kulturelle Zentrum der Stadt, heute dient er als Yachthafen. An der Hafenausfahrt ist das Fort Saint-Nicolas zu sehen.

Hafen von Marseille mit Fort Saint-Nicolas
Hafen mit Fort Saint-Nicolas

Es ist schon gut warm, und so wird der Aufstieg zu Fuß recht beschwerlich. Doch die Strapazen lohnen sich, wir werden mit einem tollen Blick über die Stadt belohnt.

Blick über Marseille und die vorgelagerten Inseln
Blick über Marseille und die vorgelagerten Inseln

Blick über Marseille

Notre-Dame de la Garde Marseille
Notre-Dame de la Garde

Im Inneren der Basilika Notre-Dame de la Garde Marseille
Im Inneren der Basilika

Blick von Notre-Dame de la Garde über Marseille

Blick von Notre-Dame de la Garde über Marseille

Boulevard André Aune Marseille
Über den Boulevard André Aune geht es wieder hinab in die Altstadt

Cours Honoré-d'Estienne-d'Orves Marseille
Cours Honoré-d'Estienne-d'Orves

Alter Hafen (Vieux Port) von Marseille
Alter Hafen

Glockenturm von Notre-Dame-des-Accoules Marseille
Der Glockenturm von Notre-Dame-des-Accoules gehört ebenfalls zu den Baudenkmalen der Stadt (monument historique)

Porte d'Aix Marseille
Porte d'Aix

Nach dieser morgendlichen Stadterkundung laufen wir zurück zum Hotel nahe des Bahnhofs und holen das Gepäck, dann wollen wir weiterfahren mit einem TGV nach Nizza - auch dies ist wieder ein doppelstöckiger TGV Duplex.

Bahnhofshalle von Marseille Saint Charles
Bahnhofshalle von Marseille Saint Charles

Gleise in der Bahnhofshalle Marseille Saint Charles
Gleise in der Bahnhofshalle

Einfahrt des TGV in Marseille Saint Charles
Der TGV nach Nizza kommt aus dem nordfranzösischen Lille.

1. Klasse im Oberdeck des TGV von Marseille nach Nizza
1. Klasse im Oberdeck des TGV von Marseille nach Nizza

Mit dem Reservierungssystem im TGV stehe ich etwas auf Kriegsfuß, auch heute haben wir wieder schlechte Plätze, nämlich rückwärts und auf der falschen (also küstenabgewandten) Seite. Gut, dass der Zug sich bis Saint-Raphaël leert und nun bessere Plätze frei werden. Denn die Strecke ist absolut sehenswert - ich würde sogar sagen, eine der schönsten Strecken, die ich kenne.

Blick vom Zug auf das Mittelmeer
Blick vom Zug auf das Mittelmeer

Nachdem wir das Stadtgebiet von Marseille verlassen haben, führt die Strecke zunächst bis La Garde an der Küste entlang und macht dann einen Bogen durch das Hinterland.

Fahrt durch die Provence
Fahrt durch die Provence

Fahrt durch die Provence

Fahrt im TGV an der Küste des ligurischen Meers
Fahrt im TGV an der Küste des ligurischen Meers

Ab Saint-Raphaël verläuft die Strecke dann wieder direkt an der Küste des ligurischen Meers entlang mit Blick auf Strände, Häfen, Buchten und Ferienorte.

Fahrt im TGV an der Küste des ligurischen Meers

Fahrt im TGV an der Küste des ligurischen Meers

TGV in Nizza
Ankunft unter Palmen in Nizza

In Nizza haben wir nun eine Pause von knapp zwei Stunden eingeplant, die wir für einen Stadtspaziergang und einen Abstecher an den Strand nutzen.

Place Masséna Nizza
Auf dem Place Masséna

Kunstwerk 'Conversation à Nice in Nizza'
Die Figuren gehören zu dem Kunstwerk "Conversation à Nice" von Jaume Plensa

Altstadt von Nizza
Altstadt von Nizza

Mittelmeerküste in Nizza
Mittelmeerküste in Nizza

Strand von Nizza
Strand von Nizza

Altstadt von Nizza
Altstadt von Nizza

Turm der Kathedrale Sainte-Réparate Nizza
Turm der Kathedrale Sainte-Réparate

Altstadt von Nizza

Altstadt von Nizza

Place Masséna Nizza
Der Rückweg führt uns wieder über den Place Masséna

Bahnhof von Nizza (Gare de Nice-Ville)
Bahnhof von Nizza (Gare de Nice-Ville)

Die nächste Bahnfahrt dauert nur etwa 20 Minuten, wir fahren mit einem Regionalzug der TER PACA (Provence-Alpes-Côte d'Azur) weiter nach Monte Carlo. Die Doppelstockzüge verkehren hier im Halbstundentakt.

Regionalzug der TER PACA (Provence-Alpes-Côte d'Azur)
Regionalzug der TER PACA (Provence-Alpes-Côte d'Azur)

Im Oberdeck des Regionalzugs TER PACA
Im Oberdeck des Regionalzugs TER PACA

Unbemerkt queren wir die Grenze zu Monaco und ich kann ein weiteres Land auf meiner Europakarte abhaken. Die Eisenbahnstrecke auf monegassischem Staatsgebiet beträgt 1,7 Kilometer und verläuft komplett unterirdisch, auch der Bahnhof wurde unter die Erde verlegt, damit sich der dicht besiedelte Stadtstaat weiter ausbreiten kann. Eine eigene Bahngesellschaft hat Monaco übrigens nicht, der Bahnhof wird von der französischen SNCF betrieben.

Bahnsteig von Monaco (Gare de Monaco-Monte-Carlo)
Bahnsteig von Monaco (Gare de Monaco-Monte-Carlo)

Auch hier haben wir wieder gute zwei Stunden Zeit, die wir ausgiebig für Sightseeing nutzen. Vom Bahnhof aus hat man die Wahl zwischen Altstadt oder Casinoviertel - bergauf geht es auf jeden Fall. Aber mit dem Besteigen von Hügeln haben wir heute ja schon Erfahrung und die Mühen lohnen sich, die Stadt ist wirklich beeindruckend.

Port de Monaco
Port de Monaco

Gärten von Monaco

'Adam und Eva' von Fernando Botero
"Adam und Eva" von Fernando Botero

Port de Monaco

Spielbank von Monte Carlo
Spielbank von Monte Carlo

Küste vor Monaco
Küste vor Monaco

Blick auf den Hafen von Monaco

Fürstenpalast von Monaco
Fürstenpalast

Altstadt von Monaco-Ville
Altstadt von Monaco-Ville

Palastplatz von Monaco-Ville
Palastplatz

Port de Fontvieille Monaco
Port de Fontvieille

Port de Fontvieille Monaco

Kathedrale Notre-Dame-Immaculée Monaco
Kathedrale Notre-Dame-Immaculée

Port de Fontvieille Monaco

Blick auf Monaco mit dem Bahnhof
Blick auf Monaco - das Gebäude in der Bildmitte ist der Bahnhof (über der Brücke)

Kirche Sainte-Dévote Monaco
Kirche Sainte-Dévote

Auf dem Weg zum Bahnhof liegt die Kirche Sainte-Dévote. Die heilige Devota ist die Schutzpatronin von Monaco und von Korsika. Jährlich am Abend des 26. Januar wird zur Erinnerung an die Heilige vor der Kirche ein Boot verbrannt.

Bahnhof von Monaco (Gare de Monaco-Monte-Carlo)
Bahnhof von Monaco

Mit dem nächsten Regionalzug folgen wir nun weiter der Küste bis zum französisch-italienischen Grenzort Ventigmilia, wo die französischen Züge enden. Auch diese Fahrt ist wieder recht kurz und dauert nur eine knappe halbe Stunde.

Regionalzug nach Ventimiglia
Regionalzug nach Ventimiglia, im Zugzielanzeiger ist der französische Name Vintimille angeschrieben

Fahrt an der Küste zwischen Monaco und Ventimiglia
Die Strecke führt nicht minder schön weiter an der Küste entlang.

Fahrt über den Fluss Roya in Ventimiglia
Fahrt über den Fluss Roya in Ventimiglia

Im Stadtgebiet von Ventimiglia queren wir den Fluss Roya, kurz darauf erreichen wir den Bahnhof. Wir wollen aber noch ein kleines Stückchen weiterfahren und wechseln deshalb den Bahnsteig, wo schon ein Intercity der Trenitalia bereitsteht.

Intercity der Tenitalia in Ventimiglia
Intercity der Tenitalia in Ventimiglia

1. Klasse-Großraumwagen im italienischen IC
1. Klasse-Großraumwagen im IC

Tunnel mit Rollbändern im Bahnhof Sanremo
Tunnel mit Rollbändern im Bahnhof Sanremo

Auch Sanremo empfängt uns mit einem unterirdischen Bahnhof, von den Gleisen führt ein langer Tunnel mit Rollbändern ans Tageslicht. Mit der Geschichte des Bahnhofs wollen wir uns morgen näher beschäftigen.

Wir verschaffen uns noch einen ersten Eindruck von Sanremo und lassen den Abend nach drei anstrengenden Städten an einem Tag gemütlich ausklingen.

Spielbank von Sanremo
Spielbank von Sanremo

Blick auf Hafen und Stadt von Sanremo
Blick auf Hafen und Stadt von Sanremo

Abendstimmung an der italienischen Riviera
Abendstimmung an der italienischen Riviera


Tag 3: Sanremo - Genua - Mailand - Locarno

Auch heute fahren wir erst wieder nach elf Uhr ab und können somit am Morgen gemütlich Sanremo erkunden. Bekannt ist Sanremo für den La Pigna, ein Altstadtviertel mit engen und verwinkelten Durchgängen und Gassen, die hinauf zur Kirche Madonna della Costa führen.

Altstadt von Sanremo
Altstadt von Sanremo

Altstadtgassen im La Pigna Sanremo
Altstadtgassen im La Pigna

Altstadtgassen im La Pigna Sanremo

Blick von der Madonna della Costa über Sanremo
Blick von der Madonna della Costa über Sanremo

Madonna della Costa Sanremo
Madonna della Costa

Blick von der Madonna della Costa über Sanremo

Altstadtgassen im La Pigna Sanremo

Russische Kirche von Sanremo
Russische Kirche von Sanremo

Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse in Sanremo
Ein Radweg mit Oberleitungsschutzgitter?

Ehemaliges Bahnhofsschild von Sanremo
Ein überdimensioniertes Ortsschild für Radfahrer?

Bis zum Jahr 2001 führte die Bahnstrecke durch den Ort, dann wurde sie in einen Tunnel verlegt. Auf der ehemaligen Bahntrasse verläuft heute ein gut frequentierter Radweg durch die Stadt.

Ehemaliges Bahnhofsgebäude von Sanremo
Das ehemalige Bahnhofsgebäude ist ohne Gleisanschluss

Radweg mit Oberleitungsmasten der ehemaligen Bahntrasse in Sanremo
Auch an anderer Stelle zeugen Relikte von der Bahntrasse, hier Oberleitungsmasten entlang des Radwegs.

Nach diesem Stadtrundgang machen wir uns auf den Weg zum aktuellen Bahnhof. Würde am Empfangsgebäude nicht der Schriftzug "Stazione" prangen, würde man hinter der Betonfassade kaum einen Bahnhof vermuten.

Neuer Bahnhof von Sanremo
Neuer Bahnhof von Sanremo

Hinter der Fassade befindet sich auch nur die Eingangshalle mit dem Fahrkartenschalter, die Gleise liegen 700 Meter weiter tief im Berg - deshalb genug Zeit einplanen, vom Bahnhofsgebäude bis zum Bahnsteig braucht man einige Minuten!

Tunnel mit Rollbändern im Bahnhof Sanremo
Tunnel mit Rollbändern im Bahnhof Sanremo

Bahnsteig des unterirdischen Bahnhofs von Sanremo
Bahnsteig des unterirdischen Bahnhofs

Sanremo liegt an der IC-Linie von Ventimiglia über Genua nach Mailand. Wir fahren aber nicht direkt bis Mailand, sondern wollen in Genua einen Zwischenstopp einlegen.

1. Klasse-Abteilwagen im Intercity der Trenitalia
1. Klasse-Abteilwagen im Intercity

Auch dieser Streckenabschnitt führt wieder äußerst reizvoll direkt an der Küste entlang, die Fortsetzung der Côte d'Azur heißt auf der italienischen Seite Riviera dei Fiori (Blumenriviera).

Fahrt durch Cervo
Auch im Städtchen Cervo soll die Bahnstrecke weichen und ins Hinterland verlegt werden.

Tomatenstrauch im Bahngleis
Im Gegengleis sind die Tomaten reif

Die Insel Gallinara vor dem Zugfenster
Die Insel Gallinara zieht am Zugfenster vorbei

In Genua haben wir eine kleine Pause eingeplant, stürzen uns ins Altstadtgetümmel und laufen am Hafen entlang zurück an den Bahnhof Genova Piazza Principe. Allerdings war der Aufenthalt etwas arg kurz bemessen, hier muss ich bei der nächsten Tour mehr Zeit einplanen.

Via Balbi in Genua
Via Balbi in Genua

Altstadt von Genua
Altstadt von Genua

Kirche San Pietro in Banchi Genua
Kirche San Pietro in Banchi

Altstadt von Genua

Porto Antico in Genua
Porto Antico

Der Porto Antico war früher Industriehafen, heute tummeln sich hier die Touristen. Die Glaskugel gehört zum Aquarium Genua und beherbergt eine Biosphäre.

Intercity in Genua
Intercity in Genua

Der nächste IC bringt uns nach Mailand. Die Bahnlinie verlässt nun die Küste und führt durch den ligurischen Apennin. Dieser erste Streckenabschnitt ist noch sehr reizvoll (wenn er nicht gerade durch einen der vielen Tunnel führt), dann wird es bei der Fahrt durch die Poebene landschaftlich eintönig.

Fahrt durch die Poebene
Fahrt durch die Poebene

Intercity in Mailand
Wir sind in Mailand angekommen.

In Mailand haben wir ebenfalls eine gute Stunde Aufenthalt. Die Zeit würde wohl reichen, um mit der Metro bis zum Dom zu fahren, da ich Mailand aber schon kenne und mir nach den vielen Stadtbesichtigungen gestern die Füße weh tun, lassen wir das bleiben und bummeln die Stunde in Milano Centrale ab.

Bahnhof Milano Centrale
Bahnhof Milano Centrale

Bahnhof Milano Centrale

Der EC in Richtung Schweiz besteht aus einem ETR 470 (Cisalpino) - und ausnahmsweise fährt der als Pannenzug bekannte Triebzug auch pünktlich. Aber so ganz ohne Panne geht es auch diesmal nicht: die Klimaanlage läuft nur auf halber Kraft und so wird die Fahrt entlang von Comersee und Luganersees recht schweißtreibend.

ETR 470 als Eurocity in Mailand
Triebzug der Baureihe ETR 470 als Eurocity in Mailand

1. Klasse im ETR 470
1. Klasse im ETR 470

Fahrt am Ufer des Luganersees
Fahrt am Ufer des Luganersees

Würden wir in dem Zug sitzenbleiben, wären wir heute Abend noch zu Hause - aber wir haben morgen ja noch etwas Besonderes vor! Und so steigen wir in Bellinzona auf einen InterRegio nach Locarno um.

Einfahrt des SBB-InterRegios in Bellinzona
Einfahrt des SBB-InterRegios in Bellinzona

SBB-Panoramawagen
SBB-Panoramawagen

Der InterRegio führt einen Panoramawagen. Gut, die Fahrt dauert nur 20 Minuten und den landschaftlich reizvollsten Streckenabschnitt über den Gotthard hat der Zug schon hinter sich, trotzdem verschmähen wir den Wagen natürlich nicht.

Fahrt auf der Tessiner Talbahn durch die Magadinoebene
Fahrt auf der Tessiner Talbahn durch die Magadinoebene

Innenraum des SBB-Panoramawagens
SBB-Panoramawagen

Den Abend verbringen wir nun in der Altstadt von Locarno und am Ufer des Lago Maggiore. Locarno ist ein Touristenmagnet, gilt die Stadt doch als wärmster Ort der Schweiz.

Lago Maggiore
Am Ufer des Lago Maggiore liegt der tiefste Punkt der Schweiz

Tramschienen der ehemaligen Maggiatalbahn auf der Piazza Grande Locarno
Die Tramschienen auf der Piazza Grande sind Relikte der Maggiatalbahn

Kirche Sant'Antonio Abate Locarno
Kirche Sant'Antonio Abate

Die Stadt ist farbenfroh beleuchtet, die Kirche Sant'Antonio Abate macht den Anfang in grün und die Gebäude an der Piazza Grande strahlen um die Wette.

Piazza Grande in Abendbeleuchtung
Piazza Grande in Abendbeleuchtung

Piazza Grande in Abendbeleuchtung

Nachtbild des Lago Maggiore
Nacht am Lago Maggiore

Und nachdem es nun ganz dunkel geworden ist, beschließen wir den heutigen Tag.


Tag 4: Locarno - Flüelen - Luzern - Konstanz

Der Weg vom Hotel zum Bahnhof führt uns wieder über die Piazza Grande. Die große Box auf dem Platz ist noch ein Überbleibsel des internationalen Filmfestivals von Locarno, welches vor wenigen Tagen hier stattgefunden hat.

Piazza Grande Locarno
Piazza Grande Locarno

Die Schweiz hält für Bahnfreunde viele attraktive und außergewöhnliche Züge und Strecken bereit, doch der "Wilhelm-Tell-Express" ist ein Touristenangebot der besonderen Art, insbesondere die Premium-Variante. Der Wilhelm-Tell-Express ist kein eigener Zug, sondern ein Kombiangebot mit Bahnfahrt über den Gotthard und Schifffahrt über den Vierwaldstättersee. Es gibt ein Standardangebot mit Fahrt im Panoramawagen und ein Premiumangebot mit Fahrt im Salon Liberté, einem "weltexklusiven Drehstuhlwagen". Beide Wagen sind in einen regulären InterRegio über den Gotthard eingereiht.

Drehstuhlwagen Salon Liberté im Wilhelm-Tell-Express
Drehstuhlwagen Salon Liberté im Wilhelm-Tell-Express

Im Salon Liberté sind Sitze, wie man sie aus dem ICE kennt, aber einzeln oder paarweise auf einem Drehgestell montiert. Auf Knopfdruck drehen sich die Sitze wahlweise rechts- oder linksherum um die eigene Achse. Und an der Decke sind Monitore für eine Multivisionsschau installiert.

Drehstuhlwagen Salon Liberté im Wilhelm-Tell-Express

Der Wagen wird von einer eigenen Reisebegleiterin betreut. Als wir unsere reservierten Sitzplätze suchen wollen, erfahren wir von ihr, dass es heute außer uns nur zwei weitere Fahrgäste im Wagen geben wird und wir somit eine großzügige Sitzplatzauswahl haben. Nach der Einweisung in die Bedienung der Drehstühle bekommen wir Funk-Headsets für den Ton der Multifunktionsschau.

Steuerung der Sitze im Drehsesselwagen
Steuerung der Sitze

Welcome Drink im Wilhelm-Tell-Express
Ein Welcome Drink und ein Gipfel sind inklusive

Bildschirm für die Multivisionsschau
Bildschirm für die Multivisionsschau

Auf der eigentlichen Gotthardstrecke beginnt dann das Programm der Multivionsschau, zur Einstimmung erklingen klassische Töne der Wilhelm Tell Ouvertüre.

Fahrt auf der Gotthardstrecke
Wir nutzen die Technik und drehen den Stuhl mal zum Fenster...

Darstellung der Kehrtunnel der Gotthardstrecke
...während es nun auf den Bildschirmen Streckenkunde gibt.

Welcome Package im Wilhelm-Tell-Express
Welcome Package

"Welcome Package mit einem wertvollen Souvenir". In der Box ist übrigens auch ein Gutschein für ein 3-Gang-Menü für die anschließende Schifffahrt.

Film zur Gotthardstrecke
Film zur Gotthardstrecke

Insgesamt laufen drei oder vier Filme zur Gotthardbahn und beleuchten unterschiedliche Aspekte der Strecke wie Bau, Streckenführung, Betrieb und Unterhalt sowie zum Gotthard-Basistunnel.

Blick auf die Kirche von Wassen
Schnell den Sitz gedreht, die Kirche von Wassen ist zu sehen.

Drehstuhlwagen Salon Liberté im Wilhelm-Tell-Express

Blick auf die Kirche von Wassen

Blick aus dem Zugfenster auf der Gotthardstrecke
Blick aus dem Zugfenster auf der Gotthardstrecke

Historischer Film im Salon Liberté
Historische Filmaufnahmen zeigen die Arbeit der Streckenläufer

Postkarte und Apfel im Wilhelm-Tell-Express
Wer möchte darf eine Postkarte schreiben, das Porto übernehmen die SBB.

Blick aus dem Zugfenster auf der Gotthardstrecke
Nein, das ist kein Film, so sieht es vor dem Zugfenster tatsächlich aus.

Ob es diese Art von Touristenzug wirklich braucht, mag jeder für sich entscheiden. Wer lieber aus dem Zugfenster schaut und die imposante Landschaft sehen möchte, ist im Panoramawagen wahrscheinlich besser aufgehoben. Wer Freude an technischen Spielereien hat, dem wird der Salon Liberté sicherlich gefallen.

Salon Liberté-Wagen in Flüelen
Salon Liberté-Wagen in Flüelen

Flüelen
Angekommen in Flüelen

In Flüelen heißt es nun Umsteigen auf das Schiff. Der Schiffsanleger am Vierwaldstättersee befindet sich nur wenige Schritte vom Bahnhof entfernt.

Schiffsanleger Flüelen
Schiffsanleger Flüelen

Raddampfer auf dem Vierwaldstättersee
Raddampfer auf dem Vierwaldstättersee

Flüelen liegt am Urnersee, einem Arm des Vierwaldstättersees. Fast drei Stunden schippern wir nun mit dem Schaufelraddampfer bis ans andere Ende des Sees nach Luzern.

Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee
Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee

Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee

Besonders eindrucksvoll ist der erste Teil der Fahrt, die Landschaft mit den hoch aufragenden Bergen rechts und links erinnert an einen Fjord.

Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee

Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee

Schiffsanleger Vitznau mit Talstatation der Vitznau-Rigi-Bahn
Zwischenhalt in Vitznau

Hätten wir nicht schon andere Pläne, würde hier die Vitznau-Rigi-Bahn locken. Oben an den Steigelfadbalm-Dossen ist übrigens die größte Schweizerfahne der Welt zu sehen, die jedes Jahr zum Nationalfeiertag hinauf auf 1685 Höhenmeter gebracht wird.

Einfahrt mit dem Raddampfer in Luzern
Wir erreichen Luzern

Wir nutzen nun einen Aufenthalt, um auf den üblichen Touristenpfaden einen kleinen Eindruck von Luzern zu bekommen. Mitten durch die Stadt fließt die Reuss, über die die berühmte Kapellbrücke führt.

Jesuitenkirche Luzern
Die Jesuitenkirche am Ufer der Reuss ist die älteste große Barockkirche der Schweiz

Kapellbrücke mit Wasserturm Luzern
Kapellbrücke mit Wasserturm

Reuss und Château Gütsch in Luzern
Blick über die Reuss, im Hintergrund das Château Gütsch

Ufer des Vierwaldstättersees in Luzern
Ufer des Vierwaldstättersees

Blick von der Kapellbrücke über die Reuss
Blick von der Kapellbrücke über die Reuss

Wasserturm von Luzern
Wasserturm in der Reuss

Für das letzte Stück des Heimwegs wählen wir nicht den schellen Weg über Zürich, sondern den schönen Weg mit dem Voralpen-Express nach Romanshorn. Der Zug verkehrt im Stundentakt als InterRegio und wird gemeinsam von Schweizerischer Südostbahn und den SBB betrieben.

Voralpen-Express in Luzern mit Werbelok
Die Lok des Voralpen-Express trägt ein Werbekleid

1. Klasse-Wagen des Voralpen-Express
1. Klasse-Wagen des Voralpen-Express

1. Klasse im Voralpen-Express
1. Klasse im Voralpen-Express

Fahrt im Voralpen-Express am Vierwaldstättersee
Fahrt im Voralpen-Express am Vierwaldstättersee

Auch heute haben wir großes Wetterglück und bei strahlendem Sonnenschein führt uns die Reise durch eine traumhafte Landschaft. Auf der Fahrt im Voralpen-Express reiht sich eine schöne Landschaft an die nächste, hier fahren wir gerade am Ufer des Vierwaldstättersees.

Fahrt im Voralpen-Express am Vierwaldstättersee

Streckenkarte auf dem Tisch im Voralpen-Express
Streckenkarte auf dem Tisch im Voralpen-Express

Fahrt im Voralpen-Express am Zugersee
Und der nächste See: wir passieren den Zugersee

Blick aus dem Fenster des Voralpen-Express
Jetzt geht's den Berg hoch...

Fahrt durch die Hochmoorlandschaft von Rothenthurm
... die Hochmoorlandschaft von Rothenthurm zieht am Fenster vorbei.

Blick vom Voralpen-Express auf den Zürichsee
Und weiter führt die Strecke an den Zürichsee.

Fahrt mit dem Voralpen-Express über den Seedamm des Zürichsees
Fahrt mit dem Voralpen-Express über den Seedamm des Zürichsees

Auf dem Seedamm von Rapperswil fahren wir dann über den Zürichsee, anschließend führt die Strecke durch den über acht Kilometer langen Rickentunnel und erreicht auf der anderen Seite das Toggenburg. Wegen einer Störung an der Lokomotive wird in Herisau die Zuggarnitur getauscht. Am Gleis gegenüber steht schon eine Ersatzgarnitur bereit, in die nun alle Fahrgäste umsteigen, dann geht die Fahrt weiter.

Fahrt über das Sitterviadukt
Fahrt über das Sitterviadukt, die höchste Eisenbahnbrücke der Schweiz.

Blick vom Zugfenster auf den Bodensee
Nach dem Halt in St. Gallen ist nun bald der heimische Bodensee wieder zu sehen.

Voralpen-Express in Romanshorn
Ankunft mit der Ersatzgarnitur in Romanshorn

GTW von Thurbo in Romanshorn
Ein knallgelber GTW mit Werbung für einen Radiosender bringt uns weiter nach Kreuzlingen.

1. Klasse im GTW von Thurbo
1. Klasse im GTW von Thurbo

Nach einem letzten Umsteigen in Kreuzlingen und einer kurzen Fahrt in einem weiteren GTW-Regionalzug von Thurbo über die schweizerisch-deutsche Grenze nach Konstanz endet am Abend des vierten Tags eine abwechslungsreiche und beeindruckende internationale Rundreise durch 5 Länder.

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