Zurück zur Startseite

Durch '100 Täler' und über den Oberalppass (August 2013)

Eine sommerliche Tagestour führt uns durch die Schweiz bis nach Italien zur Centovallibahn. Durch das Tessin fahren wir über die Gotthardstrecke zur Schöllenenbahn und erkunden dann die Teilstrecke des Glacier-Express von Andermatt bis Chur.

Streckenkarte
Streckenkarte

Die Tour führt uns von Konstanz via Zürich nach Brig, weiter nach Domodossola und mit der Centovallibahn mit einem Zwischenstopp in Intragna nach Locarno. Nach einer Pause in Bellinzona geht es via Göschenen und Andermatt nach Disentis und über Chur zurück nach Konstanz.

Der erste Zug des Tages bringt uns frühmorgens von Konstanz nach Weinfelden. Die Strecke ist an dieser Stelle nicht nochmals beschrieben, da sie sich schon in mehreren Reiseberichten findet, beispielsweise im Reisebericht zur GoldenPassLine (zum Reisebericht).

Innenraum SBB-IC2000 Doppelstockwagen 1. Klasse
1. Klasse im IC2000-Doppelstockwagen

In einem Doppelstockwagen der Reihe IC2000 fahren wir von Weinfelden über Zürich nach Brig. Während bis Bern überwiegend Pendler und Geschäftsleute im Zug sind, steigen in Bern nun viele Freizeitreisende und Ausflügler mit Wanderschuhen in den Zug. Nachdem wir den Thunersee passiert haben, fahren wir durch den 34,6 Kilometer langen Lötschberg-Basistunnel nach Brig.

Blick vom Zug auf den Thunersee
Blick vom Zug auf den Thunersee

IC2000-Doppelstockwagen in Brig
SBB-Intercity nach der Ankunft in Brig

SBB ETR 610 in Brig
Einfahrt eines ETR 610-Triebzugs als Eurocity in Brig

Für die Weiterfahrt ab Brig nutzen wir einen Eurocity, der von Genf nach Venedig fährt. Der Triebzug der Baureihe ETR 610 der SBB bringt uns durch den Simplontunnel, in der Mitte des knapp 20 Kilometer langen Tunnels queren wir die schweizerisch-italienische Grenze.

Innenraum 1. Klasse SBB ETR 610
1. Klasse im ETR 610

Fahrt durch das Val d'Ossola
Fahrt durch das Val d'Ossola

Nach der Fahrt durch das Val d'Ossola erreichen wir Domodossola. Hier wechseln wir nun zum unterirdischen Bahnhof der italienischen Bahngesellschaft Società subalpina di imprese ferroviarie (SSIF).

Panoramatriebzug der SSIF in Domodossola
Panoramatriebzug der SSIF in Domodossola

Hier wartet bereits ein Panorama-Triebwagen. Nachdem ich bereits Züge kenne, wo man mit Streckenblick hinter, unter oder über dem Lokführer sitzen kann, gibt es hier eine neue Variante, nämlich neben dem Lokführer sitzen zu können.

1. Klasse im Panoramatriebzug der Centovallibahn
1. Klasse im Panoramatriebzug auf der Centovallibahn

Fahrt auf der Centovallibahn / Vigezzina
Fahrt auf der Centovallibahn / Vigezzina

Fahrt auf der Centovallibahn / Vigezzina

Streckenblick neben dem Führerstand im SSIF Panoramatriebzug
Streckenblick neben dem Führerstand

Blick aus dem Zugfenster auf der Centovallibahn / Vigezzina
Blick aus dem Zugfenster

Die Fahrt auf Meterspur durch das Valle Vigezzo in die "100 Täler" (Centovalli) ist landschaftlich sehr schön und führt durch bewaldete Täler, Tunnel und Schluchten. Der Sonnenstand und die Fensterneigung lassen allerdings kaum vorzeigbare Streckenbilder zu.

Fahrt auf der Centovallibahn / Vigezzina

Fahrt auf der Centovallibahn / Vigezzina

Auf dem italienischen Abschnitt wird die Bahn "Vigezzina" genannt, in der Schweiz dann "Centovallibahn". Die Grenze quert die Bahn bei Camedo.

Panoramatriebzug der SSIF in Intragna
Panoramatriebzug in Intragna

In Intragna verlassen wir den Panoramazug und legen einen kleinen Zwischenhalt ein, um uns in dem 900-Einwohner-Ort umzusehen und die Fahrt später mit einem anderen Zug fortzusetzen.

Spaziergang durch Intragna
Spaziergang durch Intragna

Kirche San Gottardo Intragna
Kirche San Gottardo

Mit 65 Metern hat die Kirche San Gottardo den höchsten Kirchturm Tessins. Die Kirche aus dem Jahr 1722 ist eines der Wahrzeichen des Ortes.

Blick auf das Tal des Isorno
Blick auf das Tal des Isorno

Kirchturm von San Gottardo Intragna
Kirchturm von San Gottardo

Viadukt der Centovallibahn bei Intragna
80 Meter hohes Eisenbahnviadukt der Centovallibahn bei Intragna

Triebwagen der FART in Intragna
Triebwagen der FART

Mit einem Triebwagen der Ferrovie autolinee regionali ticinesi (FART) fahren wir weiter nach Locarno. Der Zug hat zwar keine Panoramafenster - aber dafür Fenster zum Öffnen!

1. Klasse im Triebwagen der FART auf der Centovallibahn
1. Klasse im Triebwagen der FART

Fahrt über das Viadukt bei Intragna
Fahrt über das Viadukt bei Intragna

Fahrt durch das Maggiatal
Fahrt durch das Maggiatal

Die Bahntrecke verlässt das eigentliche Centovalli und führt nun durch das Maggiatal hinunter nach Locarno. Die letzten zweieinhalb Kilometer verläuft die Strecke unterirdisch durch das Stadtgebiet zum Bahnhof von Locarno.

Halt in Ponte Brolla
Halt in Ponte Brolla

Blick aus dem Zugfenster auf der Centovallibahn
Blick in das Maggiatal

Zugang zum unterirdischen Bahnhof der Centovallibahn in Locarno
Zugang zum unterirdischen Bahnhof der Centovallibahn in Locarno

Im Bahnhof von Locarno erblicken wir dann wieder das Tageslicht. Da wir Locarno schon letztes Jahr besucht haben (zum Reisebericht), wollen wir heute gleich weiterfahren nach Bellinzona.

TILO-FLIRT in Locarno
TILO-FLIRT in Locarno

Auf der S-Bahn-Linie fahren FLIRT-Triebzüge von TILO (Treni Regionali Ticino Lombardia), ein Tochterunternehmen der schweizerischen Bundesbahnen und der italienischen Bahn Trenitalia.

1. Klasse im FLIRT-Triebzug von TILO
1. Klasse im FLIRT-Triebzug von TILO

Palazzo comunale Bellinzona
Palazzo comunale (Rathaus) Bellinzona

Nach gut 20 Minuten Fahrzeit erreichen wir Bellinzona. Der Hauptort des Kantons Tessin gehört mit seiner Festungsanlage aus drei mittelalterlichen Burgen zum UNESCO-Welterbe. Beim Bummel durch die Altstadt erinnert der Ort sehr an Italien.

 Collegiata (Stiftskirche) Bellinzona
Collegiata (Stiftskirche)

Castelgrande über der Altstadt von Castelgrande
Über den Gassen und Plätzen der Altstadt erhebt sich das Castelgrande

Blick vom Castelgrande über Bellinzona
Castelgrande über den Dächern von Bellinzona

Mit einem Lift geht es von der Fußgängerzone bequem hinauf zur Burganlage des Castelgrande, der ältesten und mächtigsten der drei Burgen von Bellinzona. Von hier hat man einen tollen Blick über die Altstadt und zur Burg Montebello.

Blick zur Burg Montebello Bellinzona
Blick zur Burg Montebello

Bahnhof Bellinzona
Bahnhof Bellinzona

Nun geht es für uns wieder an den Bahnhof, mit einem InterRegio fahren wir auf der Gotthardbahn nach Göschenen. Auf der Strecke setzen die SBB Panoramawagen ein.

Einfahrt des SBB-InterRegios in Bellinzona
Einfahrt des InterRegios in Bellinzona

Innenraum SBB-Panoramawagen
SBB-Panoramawagen

Fahrt auf der Gotthardbahn
Fahrt auf der Gotthardbahn

Fahrt auf der Gotthardbahn

Fahrt auf der Gotthardbahn

Bis zum Gotthardtunnel überwinden wir nun rund 900 Höhenmeter und überholen dabei den Stau auf der Autobahn. Anschließend fahren wir rund 15 Kilometer durch den Gotthardtunnel. Am Nordportal des Tunnels in Göschenen verlassen wir den Zug.

Regionalzug der Matterhorn Gotthard Bahn (MGB) in Göschenen
Regionalzug der Matterhorn Gotthard Bahn in Göschenen

Nach der Ankunft im SBB-Teil des Bahnhofs Göschenen wechseln wir auf die andere Seite des Empfangsgebäudes in den Bahnhofsteil der Matterhorn Gotthard Bahn (MGB). Ein Regionalzug der MGB steht schon zur Fahrt nach Andermatt und weiter bis Brig bereit.

Innenraum 1. Klasse im Regionalzug der Matterhorn Gotthard Bahn (MGB)
1. Klasse in der MGB

Streckenkarte der Matterhorn Gotthard Bahn (MGB) auf dem Tisch
Streckenkarte auf dem Tisch

Von Göschenen führt die Zahnradstrecke über die Schöllenenbahn hinauf nach Andermatt. Während der kurzen 10-minütigen Fahrt überwinden wir einen Höhenunterschied von 330 Metern.

Blick von der Schöllenenbahn auf Göschenen
Blick von der Schöllenenbahn auf Göschenen

Die Strecke folgt dem Tal der Reuss, hier gibt es noch einen Blick auf die Gleise der Gotthardbahn, die am rechten Bildrand im Nordportal des Gotthardtunnels verschwinden.

Blick aus dem Zugfenster auf der Schöllenenbahn
Parallel zur Gotthardstraße windet sich die Bahnstrecke durch Tunnel und Steinschlaggalerien

Blick aus dem Zugfenster auf der Schöllenenbahn
Blick aus dem Zugfenster auf der Schöllenenbahn

Blick vom Zug auf die Schöllenenschlucht mit der Teufelsbrücke
Schöllenenschlucht mit der Teufelsbrücke

Blick auf die Strecke Andermatt-Nätschen
Blick auf die Strecke Andermatt-Nätschen

Bei der Einfahrt nach Andermatt ist links der Aufstieg hinauf nach Nätschen zu sehen. In wenigen Minuten werden wir dort im Zug den Berg erklimmen.

Matterhorn Gotthard Bahn (MGB) in Andermatt
Matterhorn Gotthard Bahn (MGB) in Andermatt

Zunächst heißt es in Andermatt aber Umsteigen. Der Zug aus Göschenen fährt weiter auf der Furka-Strecke nach Brig, diese Tour haben wir letztes Jahr unternommen (zum Reisebericht). Wir fahren nun auf einem Teilstück der Furka–Oberalp-Bahn, auf der auch der Glacier-Express verkehrt.

Fahrt von Andermatt zum Oberalppass
Fahrt von Andermatt zum Oberalppass

Blick vom Zug auf Andermatt
Blick vom Zug auf Andermatt

Mit drei Kehrtunneln windet sich die Bahn nun im Zahnstangenbetrieb aufwärts, dabei eröffnet sich ein herrlicher Ausblick auf Andermatt und das Urserental. Rechts der Bildmitte der Bahnhof, von rechts sind wir aus Göschenen gekommen, in die andere Richtung führen die Gleise nach Brig und über die Gleise zum unteren Bildrand fahren wir Richtung Oberalppass.

Fahrt von Andermatt zum Oberalppass

Blick ins Urserental
Blick ins Urserental

Hochtal am Oberalppass
Hochtal am Oberalppass

Hochtal am Oberalppass

Durch ein Hochtal geht es parallel zur Passstraße weiter hinauf, anschließend folgt eine Lawinenschutzgalerie, von der aus schon der Oberalpsee zu sehen ist.

Hochtal am Oberalppass

Oberalpsee
Oberalpsee

Bahnstation Oberalppass
Bahnstation Oberalppass

Hier am Oberalpsee befindet sich auch die Station Oberalppass. Wir haben nun mit 2.033 Höhenmetern den Scheitelpunkt der Strecke erreicht. Der rote Leuchtturm auf der Passhöhe ist dem "Hoek van Holland" aus der Rheinmündung nachgebildet und soll touristisch für die Rheinquelle am Oberalppass werben.

Talfahrt vom Oberalppass ins Vorderrheintal

Talfahrt vom Oberalppass ins Vorderrheintal
Talfahrt vom Oberalppass ins Vorderrheintal

Durch die Tallandschaft der Surselva geht es nun auf der Graubündner Seite des Oberalppasses bergab. Wir sind nun im rätoromanischen Sprachraum und Ortsnamen wie Tschamut-Selva, Mompé Tujetsch oder später Sumvitg-Cumpadials klingen sehr fremd.

Halt in Tschamut-Selva
Halt in Tschamut-Selva auf einem Zahnstangenabschnitt

Talfahrt vom Oberalppass ins Vorderrheintal

Hier irgendwo tief unter uns wird am Gotthard-Basistunnel gebaut. So passieren wir auch Sedrun, wo es mit der Porta Alpina Pläne für die tiefste Bahnstation der Welt gab.

Zugkreuzung in Mompé Tujetsch
Zugkreuzung in Mompé Tujetsch

Blick aus dem Zugfenster der Matterhorn Gotthard Bahn (MGB)

Blick aus dem Zugfenster auf Disentis und die Benediktinerabtei
Blick aus dem Zugfenster auf Disentis und die Benediktinerabtei

Die Strecke erreicht nun Disentis (rätoromanisch Mustér), wo schon von weitem die Benediktinerabtei mit ihrer barocken Klosteranlage zu sehen ist. Das Kloster wurde um das Jahr 720 gegründet und hat lange Zeit als kultureller Mittelpunkt Graubünden geprägt.

RegioExpress der Rhätischen Bahn (RhB) in Disentis/Mustér
RegioExpress der Rhätischen Bahn in Disentis/Mustér

In Disentis endet das Streckennetz der Matterhorn Gotthard Bahn, ab hier verkehrt nun die Rhätische Bahn (RhB). Während für Reisende des Glacier-Express hier ein Lokwechsel stattfindet, steigen wir um in einen RegioExpress der RhB nach Chur.

Innenraum 1. Klasse Rhätische Bahn (RhB)
1. Klasse im RegioExpress der Rhätischen Bahn

Streckenkarte der Rhätischen Bahn (RhB) auf einem Tisch
Streckenkarte der Rhätischen Bahn

Zug der Rhätischen Bahn vor dem Kloster Disentis
Benediktinerabtei Disentis

Fahrt auf der Oberländerlinie
Fahrt auf der Oberländerlinie

Fahrt auf der Oberländerlinie

Bahnhof Sumvitg-Cumpadials
Bahnhof Sumvitg-Cumpadials

Kreuzung zweier Züge der Rhätischen Bahn
Zugkreuzung

Auf der Oberländerlinie folgen wir nun dem Tal des Vorderrheins, welches anfangs noch breit und eher flach war. Nun ändert sich jedoch die Landschaft und es folgt ein weiterer landschaftlich interessanter Streckenabschnitt.

Blick vom Zugfenster in die Ruinaulta (Rheinschlucht)
Ruinaulta (Rheinschlucht)

Ruinaulta (Rheinschlucht)

Ruinaulta (Rheinschlucht)

Die Bahnlinie führt nun durch die Ruinaulta (Rheinschlucht). Der Vorderrhein hat sich nach einem Bergsturz vor rund 10.000 Jahren hier tief in die Schuttmassen eingegraben. Während die Straße oberhalb der Schlucht verläuft, führen die Bahngleise direkt durch die Schlucht.

Zugkreuzung in der Rheinschlucht
Zugkreuzung in der Rheinschlucht

SBB Regio-Dosto als Rheintal-Express in Chur
Regio-Dosto als Rheintal-Express in Chur

Bei Reichenau-Tamins trifft die Bahnstrecke auf den Hinterrhein und die Bahnstrecke aus Thusis (Albulabahn) und führt weiter nach Chur. Nachdem wir in Chur unseren Reiseproviant wieder etwas aufgefüllt haben, gibt es noch eine kleine Premiere: die erste Fahrt im neuen "Regio-Dosto" als Rheintal-Express.

Innenraum 1. Klasse SBB Regio-Dosto
1. Klasse im Regio-Dosto

Fahrt durch das Rheintal mit Blick auf Schloss Vaduz
Fahrt durch das Rheintal mit Blick auf Schloss Vaduz

Durch das Rheintal fahren wir nun bis Rorschach und mit weiteren Umstiegen in Romanshorn und Kreuzlingen wieder nach Konstanz. Am Abend endet damit eine wunderschöne Rundfahrt durch verschiedene Regionen der Schweiz.

zurück zur Startseite


Cover Bahnreiseführer Deutschland »erfahren« und die Vielfalt von Landschaften, Kultur und Geschichte(n) zwischen Sylt und der Zugspitze auf insgesamt rund 12 000 Streckenkilometern erleben! Mein kompakter Reiseführer, erhältlich im Buchhandel, beschreibt den Streckenverlauf aller Fernverkehrsstrecken in Wort und Bild und beleuchtet interessante Aspekte aus Geografie, Geschichte, Politik und Wirtschaft. Kartenausschnitte, Entfernungsangaben und durchgängige Bebilderung machen das Buch zu einem unterhaltsamen Begleiter für alle Eisenbahnreisenden, die wissen wollen, was denn da am Zugfenster vorbeizieht. Besuchen Sie auch meine Seite www.bahnreisefuehrer.de.

Dies ist eine privat betriebene Hobby-Seite. Zum Impressum. Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehme ich keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt von verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.