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Advent zwischen Paris und Erzgebirge (Dezember 2015)

Auch in diesem Jahr wollen wir in der Vorweihnachtszeit eine Rundreise unternehmen. Zunächst vergleichen wir bei einer Fahrt nach Paris ICE und Thalys, dann führt uns die Reise ins weihnachtliche Erzgebirge und über den Erzgebirgskamm nach Tschechien. Von internationalen Hochgeschwindigkeitszügen bis hin zum Dampfzug haben wir dabei ein abwechslungsreiches Spektrum an Verkehrsmitteln und unterschiedlichen Reisezielen im In- und Ausland.

Streckenkarte
Streckenkarte

Wir fahren von Konstanz nach Mainz und starten von dort zu einem Tagesausflug nach Paris. Am dritten Reisetag führt uns die Tour von Mainz nach Leipzig, von dort schließlich über Chemnitz nach Annaberg-Buchholz ins Erzgebirge. Am nächsten Tag fahren wir über den Erzgebirgskamm nach Karlsbad und zurück nach Zwickau. Die Heimreise führt uns über Franzensbad und die wiedereröffnete Strecke von Aš nach Selb-Plößberg nach Hof und über Nürnberg zurück an den Bodensee.


Tag 1: Konstanz - Mainz

Wir beginnen die Reise in Konstanz mit dem IC 2006 "Bodensee", dem letzten verbliebenen Fernverkehrszug der Deutschen Bahn von und nach Konstanz. Die Reise führt uns entlang des Untersees und durch den Hegau auf die Schwarzwaldbahn nach Offenburg und weiter auf der Oberrheinbahn und durch Rheinhessen nach Mainz.

IC 2006 'Bodensee' in Konstanz
IC 2006 'Bodensee' in Konstanz

Erste-Klasse-Großraumbereich im Bistrowagen
Erste-Klasse-Großraumbereich im Bistrowagen

Fahrt über die Rheinbrücke in Konstanz
Fahrt über die Rheinbrücke in Konstanz

Blick vom Zug auf die winterliche Altstadt von Engen
Blick vom Zug auf die winterliche Altstadt von Engen

Schwarzwaldlandschaft vor dem Zugfenster
Schwarzwaldlandschaft vor dem Zugfenster

Fahrt durch Rheinhessen
Fahrt durch Rheinhessen

Hauptbahnhof Mainz
Hauptbahnhof Mainz

In Mainz verlassen wir den Zug. In der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt nehmen wir nun für zwei Tage Quartier. Nach Einbruch der Dunkelheit starten wir zu einem Stadtrundgang und einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt.

Staatstheater in Mainz
Staatstheater in Mainz

Weihnachtsmarkt vor der Kulisse des Mainzer Doms
Weihnachtsmarkt vor der Kulisse des Mainzer Doms

Weihnachtspyramide auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt
Weihnachtspyramide

Ursprünglich stammen die Weihnachtspyramiden aus dem Erzgebirge, mittlerweile sind sie aber auch weit darüber hinaus anzutreffen. Die Mainzer Weihnachtspyramide ist für uns somit zugleich eine Einstimmung auf das weitere Reiseziel. Eine regionale Mainzer Sehenswürdigkeit ist hingegen die Heunensäule auf dem Markt, die zum 1000-jährigen Dombaujubiläum 1975 aufgestellt wurde und den Weihnachtsmarkt mit einem Lichterhimmel überspannt.

Blick über den Mainzer Weihnachtsmarkt
Blick über den Mainzer Weihnachtsmarkt

Heunensäule mit Weihnachtsbeleuchtung
Heunensäule

Altstadt von Mainz
Altstadt


Tag 2: Mainz - Frankfurt - Paris - Köln - Mainz

Heute steht ein Tagesausflug nach Paris auf dem Programm. Während der schnellste Weg von Mainz nach Paris über Mannheim führen würde, wollen wir hingegen den ICE Frankfurt-Paris auf seinem gesamten Laufweg nutzen und fahren hierfür zunächst mit einem ICE-T von Mainz nach Frankfurt.

Erste-Klasse-Abteil im ICE-T
Erste-Klasse-Abteil im ICE-T

ICE-T nach der Ankunft in Frankfurt
ICE-T nach der Ankunft in Frankfurt

DB-Lounge am Frankfurter Hauptbahnhof
DB-Lounge Frankfurt

Nach der Ankunft in Frankfurt bleibt Zeit für einen Besuch in der DB-Lounge, wo wir mit Blick auf die Bahnsteige ein kleines Frühstück genießen. Anschließend beobachten wir das Treiben in der Bahnhofshalle und warten auf die Bereitstellung des ICEs nach Frankreich.

Kleines Frühstück in der Lounge
Kleines Frühstück in der Lounge

Blick in die Bahnhofshalle Frankfurt Hauptbahnhof
Blick in die Bahnhofshalle

Blick in die Bahnhofshalle Frankfurt Hauptbahnhof

ICE Velaro im Hauptbahnhof Frankfurt
ICE Velaro im Hauptbahnhof Frankfurt

Für die Fahrt nach Paris kommt ein ICE vom Typ Velaro (Baureihe 407) zum Einsatz. Der Zug fährt über Mannheim und durch den Pfälzer Wald nach Saarbrücken und nutzt anschließend die französische Schnellfahrtstrecke LGV Est européenne nach Paris.

Innenbild Erste Klasse im ICE Velaro
Erste Klasse im Velaro

Deckenmonitor mit Angaben zum Laufweg
Deckenmonitor mit Angaben zum Laufweg

Frühstücksbox als Inklusiv-Mahlzeit
Frühstücksbox als Inklusiv-Mahlzeit

Ein Grund für die Paris-Reise im Dezember ist ein kulinarischer Vergleich zwischen ICE und Thalys. In beiden Zügen wird den Fahrgästen im internationalen Verkehr in der ersten Klasse eine Inklusivmahlzeit angeboten. Zum Jahresende 2015 wird dieses Angebot im ICE jedoch eingestellt, so dass wir dieses Serviceangebot nur noch im Dezember testen können.
Zwischen Kaiserslautern und Saarbrücken wird den internationalen Reisenden ein Frühstück serviert ("lila Menü"), dazu ein Getränk nach Wahl.

Speisekarte des Frühstücksmenüs ('Lila Menü')
Speisekarte des Frühstücksmenüs ('Lila Menü')

Inhalt der Frühstücksbox im ICE
Inhalt der Frühstücksbox im ICE

Blick aus dem Zugfenster bei der Fahrt im ICE durch Frankreich
Blick aus dem Zugfenster bei der Fahrt durch Frankreich

Die französische Schnellfahrtstrecke LGV Est européenne nach Paris ist landschaftlich eintönig und das graue Winterwetter verstärkt den tristen Eindruck. Im aktuellen Fahrplan findet sich der Hinweis, dass sich wegen Grenzkontrollen die Reisezeit um ca. 15 Minuten verlängere, entgegen der Ankündigung finden jedoch keine entsprechenden Kontrollen statt und wir erreichen den Ostbahnhof Paris Gare de l'Est pünktlich.

Querbahnsteig im Bahnhof Paris Gare de l'Est
Querbahnsteig im Bahnhof Paris Gare de l'Est

Wir haben nun etwa drei Stunden Zeit bis zur Rückfahrt mit dem Thalys ab dem Nordbahnhof. Das Dezember-Wetter ist neblig-grau und motiviert nicht unbedingt zu einer großen Sightseeing-Tour. Zunächst lassen wir den Gare de l'Est etwas auf uns wirken und fahren dann mit der Metro an die Seine.

Bahnhof Paris Gare de l'Est
Bahnhof Paris Gare de l'Est

Stadtinsel mit dem Palais de la Cité Paris
Stadtinsel mit dem Palais de la Cité

Unseren kleinen Paris-Spaziergang starten wir an der Stadtinsel mit dem Palais de la Cité und dem Tour de l'Horloge, der um das Jahr 1370 die erste öffentliche Uhr von Paris erhielt. Von der Kathedrale Notre-Dame laufen wir an der Seine entlang zum Louvre.

Tour de l'Horloge Paris
Tour de l'Horloge

Kathedrale Notre-Dame Paris
Kathedrale Notre-Dame

Spaziergang an der Seine
Spaziergang an der Seine

Glaspyramide im Innenhof des Louvre
Glaspyramide im Innenhof des Louvre

Schlosspark Jardin des Tuileries Paris
Schlosspark Jardin des Tuileries

Durch den ehemaligen Schlosspark Jardin des Tuileries führt uns der Rundgang weiter zum Place de la Concorde und zur Avenue des Champs-Élysées, wo einer der bekanntesten Pariser Weihnachtsmärkte stattfindet.

Weihnachtsmarkt am Champs Elysees Paris
Weihnachtsmarkt am Champs-Élysées

Hinweisschild zum Thalys in der Metro-Station Gare de Nord
Hinweisschild zum Thalys in der Metro-Station Gare de Nord

Nachdem in den Medien von zusätzlichen Sicherheitskontrollen im Thalys-Verkehr in Folge von Terrorwarnungen berichtet wurde, fahren wir frühzeitig mit der Metro zum Gare de Nord.

Bahnhof Paris Gare de Nord
Bahnhof Paris Gare de Nord

Weihnachtsbaum im Bahnhof Paris Gare de Nord
Weihnachtsbaum im Bahnhof Paris Gare de Nord

Bahnsteighalle im Bahnhof Paris Gare de Nord
Bahnsteighalle im Gare de Nord

Thalys-Zug nach Köln im Gare de Nord
Thalys-Zug nach Köln

Der Abfahrtsbahnsteig des Thalys nach Köln ist etwa auf Höhe des hinteren Triebkopfs provisorisch abgesperrt und Polizisten kontrollieren Ausweise und Fahrkarten, in Einzelfällen wird das Gepäck geöffnet und kontrolliert.

Innenraum Thalys Comfort 1
Erste Klasse ("Comfort 1") im Thalys

Inklusiv-Imbiss im Thalys
Inklusiv-Imbiss im Thalys

Schon bald nach der Abfahrt beginnt der zweite Teil unseres kulinarischen Testprogramms. Es gibt wahlweise Süßes oder Salziges in unterschiedlicher Form, wir wählen einen gefüllten Waffelkeks und eine Dessertcreme, dazu gibt es freie Getränkewahl. Später wird noch ein Nachschlag angeboten.

Sonnenuntergang bei der Fahrt von Paris nach Brüssel
Sonnenuntergang bei der Fahrt von Paris nach Brüssel

Beim Halt in Brüssel werden frische Snacks geliefert und uns werden erneut süße Stückchen aber auch belegte Brötchen angeboten und mehrfach werden wir nach Getränkewünschen gefragt. Unser Fazit: der Punkt für Schlemmerreisen geht eindeutig an den Thalys.

Thalys nach der Ankunft in Köln
Thalys nach der Ankunft in Köln

Triebkopf des Thalys
Triebkopf des Thalys

Nächtlicher Blick auf Dom und Hohenzollernbrücke Köln
Nächtlicher Blick auf Dom und Hohenzollernbrücke

In Köln haben wir eine knappe halbe Stunde Aufenthalt, die wir für einen kurzen Abstecher zur Hohenzollernbrücke nutzen. Mit einem Intercity fahren wir danach zurück nach Mainz.

Hauptbahnhof Köln bei Nacht
Hauptbahnhof Köln

Erste Klasse im modernisierten IC-Abteilwagen
Erste Klasse im modernisierten IC-Abteilwagen

Fahrt bei Nacht durch das Mittelrheintal
Fahrt bei Nacht durch das Mittelrheintal

Im abgedunkelten Abteil fahren wir durch das Mittelrheintal von Köln nach Mainz, mit beleuchteten Schiffen auf dem Rhein und den Lichtern und dem illuminierten Weihnachtsschmuck in den Orten am gegenüberliegenden Rheinufer ist die Fahrt durch die Dunkelheit durchaus reizvoll. Auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Hauptbahnhof von Mainz beschließen wir den zweiten Reisetag.

Weihnachtsmarkt vor dem Hauptbahnhof Mainz
Weihnachtsmarkt vor dem Hauptbahnhof Mainz


Tag 3: Mainz - Leipzig

Bevor wir am Nachmittag nach Leipzig aufbrechen, sammeln wir bei Tageslicht noch einige Eindrücke von Mainz. Der Kirschgarten mit seiner Fachwerkbebauung gehört zu den schmucken Ecken der Altstadt von Mainz. Unweit davon erhebt sich der mächtige Dom.

Kirschgarten in der Altstadt von Mainz
Kirschgarten in der Altstadt von Mainz

Altstadt von Mainz
Altstadt von Mainz

Blick über den Leichhof zum Westturm des Mainzer Doms
Blick über den Leichhof zum Westturm des Mainzer Doms

Hauptbahnhof Mainz
Hauptbahnhof Mainz

ICE-T im Hauptbahnhof Mainz
ICE-T im Hauptbahnhof Mainz

Schließlich starten wir am Hauptbahnhof von Mainz unsere heutige Reiseetappe. Wie gestern verlassen wir Mainz mit einem ICE-T, diesmal aber mit einem Zug der Linie 50 nach Leipzig und Dresden.

Erste Klasse im ICE-T
Erste Klasse im ICE-T

Blick aus dem Zugfenster auf die Kinzigtalsperre
Blick aus dem Zugfenster auf die Kinzigtalsperre

Die Fahrt verläuft ruhig, nach dem Fahrtrichtungswechsel in Frankfurt geht es durch das Kinzigtal nach Fulda. Die Kinzigtalsperre passieren wir noch bei Tageslicht, dann setzt schon die Dämmerung ein. Nachdem es vor dem Zugfenster nicht mehr viel zu sehen gibt, genießen wir die Fahrt mit Kaffee und Kuchen im Bordrestaurant.

Bordrestaurant im ICE-T
Bordrestaurant im ICE-T

Kaffee und Kuchen im ICE-Bordrestaurant
Kaffee und Kuchen im Bordrestaurant

Weihnachtlich geschmückte Lok in Gotha
Weihnachtlich geschmückte Lok in Gotha

Geschwindigkeitsanzeige im ICE-T
Geschwindigkeitsanzeige im ICE-T

Auf der Reise befahren wir die erst eine Woche zuvor eröffnete Neubaustrecke Erfurt-Leipzig. Aufgrund der Dunkelheit sehen wir nicht viel von der Strecke und der Landschaft, aber die Geschwindigkeitsanzeige im Zug ist ein Indiz dafür, dass wir die Schnellfahrtstrecke befahren.

ICE-T nach der Ankunft im Hauptbahnhof Leipzig
ICE-T nach der Ankunft im Hauptbahnhof Leipzig

Pünktlich kommen wir im Leipziger Hauptbahnhof an, wo uns ein weihnachtlicher Lichterglanz erwartet. Wir machen uns nun auf den Weg in die Innenstadt, unser Ziel ist der Leipziger Weihnachtsmarkt vor dem Alten Rathaus.

Weihnachtlicher Lichterschmuck im Hauptbahnhof Leipzig
Weihnachtlicher Lichterschmuck im Hauptbahnhof Leipzig

Hauptbahnhof Leipzig mit Weihnchtsdekoration
Hauptbahnhof Leipzig

Leipziger Weihnachtsmarkt
Leipziger Weihnachtsmarkt

Weihnachtsmarkt auf dem Markt vor dem Alten Rathaus Leipzig
Weihnachtsmarkt vor dem Alten Rathaus

Buden auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt
Buden auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt

Haltepunkt Markt im City-Tunnel Leipzig
Haltepunkt Markt im City-Tunnel

Direkt unter dem Weihnachtsmarkt befindet sich ein Haltepunkt des City-Tunnels, eine S-Bahn bringt uns von dort zum Hotel nahe dem Hauptbahnhof.


Tag 4: Leipzig - Chemnitz - Annaberg-Buchholz

Am frühen Sonntagmorgen setzen wir unsere Rundreise ins Erzgebirge fort, zu dieser Stunde ist der Leipziger Hauptbahnhof noch recht menschenleer.

Leipziger Hauptbahnhof am Sonntagmorgen
Leipziger Hauptbahnhof am Sonntagmorgen

Weihnachtsbeleuchtung im Hauptbahnhof Leipzig
Weihnachtsbeleuchtung im Hauptbahnhof Leipzig

RE 6 der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) von Leipzig nach Chemnitz
RE 6 der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) von Leipzig nach Chemnitz

Die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) hat wenige Tage vor unserer Reise den RE 6 zwischen Leipzig und Chemnitz übernommen, zum Einsatz kommen lokbespannte Wagenzüge mit modernisierten Reichsbahnwagen, die zuvor bei der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) im Einsatz waren.

Zuglaufschild des RE 6 der MRB
Beleuchtetes Zuglaufschild des RE 6 in einem Fenster neben dem Einstieg

Erste-Klasse-Abteil im Zug der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB)
Erste-Klasse-Abteil

Alte Werbung im Abteil für den früheren InterConnex Neuss-Rostock
Alte Werbung im Abteil für den früheren InterConnex-Zug

Blick aus dem geöffnete Zugfenster der MRB
Blick aus dem geöffnete Zugfenster

Fahrt über das Göhrener Viadukt
Fahrt über das Göhrener Viadukt in 68 Metern Höhe über die Zwickauer Mulde, im Tal die Gleise der Muldentalbahn

Sonnenaufgang bei der Fahrt von Leipzig nach Chemnitz
Sonnenaufgang bei der Fahrt von Leipzig nach Chemnitz

Zug der MRB nach der Ankunft in Chemnitz mit ER 20-Diesellok
Zug der MRB nach der Ankunft in Chemnitz

Hauptbahnhof Chemnitz
Hauptbahnhof Chemnitz

Innenbild Hauptbahnhof Chemnitz
Innenbild Hauptbahnhof Chemnitz

Einfahrt eines Nostalgiezugs mit Dampflok in den Hauptbahnhof Chemnitz
Einfahrt eines Nostalgiezugs mit Dampflok in den Hauptbahnhof Chemnitz

Üblicherweise wählen wir für unsere Reisen Regelzüge und verzichten auf die Nutzung von organisierten Sonderfahrten und Nostalgiezügen. Anlässlich der Bergparade ist Annaberg-Buchholz an dem Tag aber auch Ziel von Sonderzügen und so ergibt sich für uns die Möglichkeit, mit einem Nostalgiezug aus Berlin die regulär nicht mehr befahrene Strecke von Schwarzenberg nach Annaberg-Buchholz zu befahren.

Innenbild 'Silberling'-Wagen im Sonderzug
Innenbild 'Silberling'-Wagen im Sonderzug

Fahrt mit dem Dampfzug auf der Zwönitztalbahn
Fahrt mit dem Dampfzug auf der Zwönitztalbahn

Von Chemnitz bis Aue fährt der Sonderzug auf der Zwönitztalbahn. Im Tal des gleichnamigen Flusses liegen noch einige Nebelschwaden, es ist aber schon blauer Himmel zu erahnen.

Fahrt mit dem Dampfzug auf der Zwönitztalbahn

Fahrt mit dem Dampfzug auf der Zwönitztalbahn

Fahrt durch das Westerzgebirge
Fahrt durch das Westerzgebirge

Nach der Fahrt durch die offene Landschaft des Westerzgebirges erreicht die Strecke zwischen Zwönitz und Lößnitz den Scheitelpunkt und führt dann hinab nach Aue. Für den kurvenreichen Abschnitt findet sich mitunter die Bezeichnung "sächsischer Semmering", wobei um diesen Titel mehrere Strecken konkurrieren.

Blick auf Lössnitz-Aubach und die Diesellok am Zugschluss
Blick auf Lössnitz-Aubach und die Diesellok am Zugschluss

Fahrt auf der 'Erzgebirgischen Aussichtsbahn'
Fahrt auf der 'Erzgebirgischen Aussichtsbahn'

In Schwarzenberg beginnt die regulär nicht mehr befahrene Strecke nach Annaberg-Buchholz. Unter dem Namen Erzgebirgische Aussichtsbahn gibt es auf der Strecke nach Annaberg-Buchholz lediglich einen touristischen Ausflugsverkehr an wenigen Wochenenden im Sommerhalbjahr.

Blick auf die Dampflok bei der Fahrt auf der 'Erzgebirgischen Aussichtsbahn'
Blick auf die Dampflok

Fahrt über das Markersbacher Viadukt
Fahrt über das Markersbacher Viadukt

Die Strecke gewinnt nun an Höhe und mit dem Markersbacher Viadukt folgt das bekannteste Bauwerk der Verbindung. Die Brücke wurde 1889 eingeweiht, sie ist 236 Meter lang und 36 Meter hoch. Bei Schlettau ist der Scheitelpunkt erreicht und die Strecke führt hinab nach Annaberg-Buchholz.

Blick aus dem Zugfenster des Nostalgiezugs
Blick aus dem Zugfenster des Nostalgiezugs

Anstatt durch weihnachtlich-verschneite Winterlandschaften zu fahren, können wir die Fahrt im Dezember bei frühlingshaften Temperaturen und Sonnenschein am offenen Fenster verbringen. Der Dampfzug auf der Strecke hat zahlreiche Eisenbahnfotografen angelockt, für die unser Zug ein begehrtes Fotomotiv ist.

Eisenbahnfotografen warten an der Strecke auf den Dampfzug
Eisenbahnfotografen warten an der Strecke auf den Dampfzug

Bergparade in Annaberg-Buchholz
Bergparade in Annaberg-Buchholz

Rechtzeitig zum Beginn der Bergparade erreicht der Sonderzug Annaberg-Buchholz. Am 4. Advent findet in Annaberg-Buchholz traditionell eine Bergparade als Höhepunkt und Abschluss des Weihnachtsmarktes statt. Mit über 900 Teilnehmern und fast 400 Bergmusikern ist sie die größte Bergparade zur Adventszeit.

Bergparade in Annaberg-Buchholz

Bergparade in Annaberg-Buchholz

Die Bergparaden und -aufzüge haben in den Orten des Erzgebirges und in anderen Bergbauregionen eine lange Tradition, sie repräsentieren die verschiedene Gewerke und geben Einblicke in die Brauchtumspflege der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine.

Bergparade in Annaberg-Buchholz

Bergparade in Annaberg-Buchholz

Blick vom Turm der St. Annenkirche über Annaberg-Buchholz
Blick vom Turm der St. Annenkirche über Annaberg-Buchholz

Die St. Annenkirche ist die größte reine Hallenkirche der Spätgotik in Sachsen, ihr Turm ist 78 Meter hoch. Solange es noch hell ist, nutzen wir die Chance, vom Turm einen Blick über die Stadt zu werfen. Den Abend verbringen wir auf dem Annaberger Weihnachtsmarkt. Als Heimat von Schwibbögen, Räuchermännchen und Pyramiden gilt das Erzgebirge als Weihnachtsland schlechthin.

Annaberger Weihnachtsmarkt
Annaberger Weihnachtsmarkt

Annaberger Weihnachtsmarkt

Pyramide auf dem Annaberger Weihnachtsmarkt
Pyramide auf dem Annaberger Weihnachtsmarkt

St. Annenkirche Annaberg
St. Annenkirche


Tag 5: Annaberg-Buchholz - Schwarzenberg - Karlsbad - Schwarzenberg - Zwickau

Heute steht die Strecke von Johanngeorgenstadt über den erzgebirgischen Semmering ins tschechische Karlsbad auf unserem Reiseplan. Hierfür fahren wir zunächst nach Schwarzenberg, wobei heute kein Sonderzug verkehrt und wir für die erste Etappe den Bus nutzen.

Busbahnhof Annaberg-Buchholz
Busbahnhof Annaberg-Buchholz

Bei Dunkelheit und im Regen legen wir die Strecke auf der Straße zurück, die wir gestern mit dem Dampfzug bereist haben. In Schwarzenberg steigen wir um auf einen Desiro-Triebzug der Erzgebirgsbahn zur Fahrt nach Johanngeorgenstadt. Wir werden später auf der Rückfahrt nochmals einen Zwischenstopp in Schwarzenberg einlegen.

Bahnhof Schwarzenberg
Bahnhof Schwarzenberg

Erste Klasse im Desiro der DB Erzgebirgsbahn
Erste Klasse im Desiro der DB Erzgebirgsbahn

Halt in Erla am Herrenhof
Halt in Erla am Herrenhof

Beim Halt in Erla fällt der Blick auf den Herrenhof, er wurde um das Jahr 1665 errichtet und entstand im Zuge des Neubaus eines Hammerwerks. Die Strecke folgt dem Schwarzwasser, einem Erzgebirgsfluss im sächsisch-tschechischem Grenzgebiet. Dabei gewinnt die Strecke deutlich an Höhe, auf den rund 17 Kilometern von Schwarzenberg bis Johanngeorgenstadt überwindet die Bahn knapp 250 Höhenmeter.

Fahrt entlang des Schwarzwassers
Fahrt entlang des Schwarzwassers

Triebwagen vom Typ 'RegioShark' der tschechischen Bahn in Johanngeorgenstadt
Triebwagen vom Typ 'RegioShark' in Johanngeorgenstadt

In Johanngeorgenstadt steht der Anschlusszug nach Karlsbad bereit, es handelt sich um einen sogenannten "RegioShark"-Triebwagen (PESA Link II) der tschechischen Bahn ČD.

Zweite Klasse im 'RegioShark' der CD
Zweite Klasse im 'RegioShark'

Wechselschild zur Kennzeichnung der Wagenklasse
Wechselschild zur Kennzeichnung der Wagenklasse

Während man bei der DB im Nahverkehr zur Unterscheidung der Wagenklassen auf ein inverses Karomuster setzt, gibt es bei der tschechischen Bahn eine klare Farbensprache mit blau und rot. Auf dieser Strecke ist die erste Klasse jedoch deklassiert, es gibt hierfür ein Wechselschild an der Tür zwischen erster und zweiter Klasse.

Erste Klasse im 'RegioShark'
Erste Klasse im 'RegioShark'

Fahrt nach Horní Blatná
Fahrt nach Horní Blatná

Wir sind die einzigen grenzüberschreitenden Fahrgäste, wobei das Wetter auch nicht zu Ausflügen einlädt. Nach kurzer Fahrt ist mit Potůčky der erste Halt in Tschechien erreicht. Weiter geht die Fahrt nach Horní Blatná, wo sich dem Fahrgast ein Blick über eine moorige Senke der Kammhochfläche bietet.

Kammhochfläche des Erzgebirges
Kammhochfläche des Erzgebirges

Fahrplan und Geschwindigkeitsanzeige auf einem Display im Regioshark
Fahrplan und Geschwindigkeitsanzeige

Fahrt im Nebel über den Erzgebirgskamm
Fahrt im Nebel über den Erzgebirgskamm

Auf 915 Metern über dem Meeresspiegel erreichen wir nun den Scheitelpunkt der Strecke, hier gibt es auch ein Wintersportgebiet. Die weitere Fahrt führt im dichten Nebel durch tiefe Wälder talwärts.

Stadtrundgang durch Karlsbad
Stadtrundgang durch Karlsbad

Wir fahren bis zum unteren Bahnhof dolní nádraží von Karlsbad (Karlovy Vary) und haben gut zwei Stunden Aufenthalt in dem traditionsreichen und berühmten Kurort. Entlang der Teplá laufen wir über die Promenaden mit den prächtigen Fassaden.

Marktkolonnade Karlsbad
Marktkolonnade

Zahlreiche Säulengänge prägen den Kurort. Der Holzbau der Marktkolonnade sollte ursprünglich nur als Provisorium zwei Quellen überdachen, heute gehört er zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Unweit davon befindet sich der Vřídlo (Sprudel), ein Mineralwassergeysir, der das 72 Grad heiße Wasser bis zu 12 Meter hoch schießt.

Mineralwassergeysir Vrídlo (Sprudel) Karlsbad
Mineralwassergeysir Vřídlo (Sprudel)

Blick über Karlsbad
Blick über Karlsbad

Promenade am Ufer der Teplá in Karlsbad
Promenade am Ufer der Teplá

Bahnhof Karlovy Vary dolní nádraží Karlsbad
Bahnhof Karlovy Vary dolní nádraží

Schließlich kehren wir zurück an den unteren Bahnhof Karlovy Vary dolní nádraží, wo die Züge nach Johanngeorgenstadt starten. Es gibt zweisprachige Ansagen im Bahnhof, der Nahverkehrszug (Zuggattung Os) wird dabei als internationaler Personenzug angekündigt.

Anzeigetafel im Bahnhof Karlovy Vary dolní nádraží
Anzeigetafel mit dem Zug nach Johanngeorgenstadt

'Regionova'-Dieseltriebwagen Karlovy Vary dolní nádraží
'Regionova'-Dieseltriebwagen

Diesmal verkehrt ein "Regionova"-Dieseltriebwagen. Der Steuerwagen verfügt über einen Niederflurbereich, dort sind auch ein Mehrzweckbereich und die Toilette untergebracht, während der Triebwagen durchgehend hochflurig ist.

Niederflurbereich im Steuerwagen des 'Regionova'-Dieseltriebwagens
Niederflurbereich im Steuerwagen

Hochflurbereich im Triebwagen des 'Regionova'-Dieseltriebwagens
Hochflurbereich im Triebwagen

Fahrt im Nebel zum Erzgebirgskamm
Fahrt im Nebel zum Erzgebirgskamm

Schneereste am Scheitelpunkt bei Pernink
Schneereste am Scheitelpunkt bei Pernink

In der Nähe von Pernink, dem höchstgelegenen Bahnhof im Erzgebirge, gibt es noch einige Schneereste. Kaum zu glauben, dass die Strecke 1986 wegen drei Meter hoher Schneeverwehungen gesperrt war. Mit gut 530 Metern ist der Höhenunterschied am Krušnohorský Semmering (Erzgebirgischer Semmering) größer als am "echten" Semmering, einer Gebirgsstrecke in Österreich.

Fahrt über den Erzgebirgskamm
Fahrt über den Erzgebirgskamm

Blick aus dem Zugfenster bei der Talfahrt nach Johanngeorgenstadt
Blick aus dem Zugfenster bei der Talfahrt nach Johanngeorgenstadt

Wir sind mittlerweile wieder auf Talfahrt, in Potůčky haben die letzten Mitreisenden den Zug verlassen und auf dem Abschnitt über die Grenze nach Johanngeorgenstadt sind wir wieder die einzigen Fahrgäste. Von 1945 bis 1992 fand auf dem grenzüberschreitenden Abschnitt kein Bahnverkehr statt, aus strategischen Gründen blieb die Gleisverbindung damals jedoch erhalten. In Johanngeorgenstadt steigen wir um auf einen Desiro-Dieseltriebwagen der DB Erzgebirgsbahn.

Desiro-Triebwagen der DB Erzgebirgsbahn in Johanngeorgenstadt
Desiro-Triebwagen der DB Erzgebirgsbahn in Johanngeorgenstadt

Ehemalige Eisenbahnbrücke in Schwarzenberg
Ehemalige Eisenbahnbrücke in Schwarzenberg

Die Regionalbahn hat das Fahrtziel Zwickau, das ist zwar auch unser heutiges Tagesziel, zuvor legen wir aber in Schwarzenberg einen Zwischenstopp ein. Nachdem wir auf der Hinfahrt in Schwarzenberg nur vom Bus auf den Zug umgestiegen waren, wollen wir nun den Ort besuchen. Gleich am Bahnhof erweckt eine massive Fußgängerbrücke über das Schwarzwasser unser Interesse, eine Infotafel gibt Aufschluss über die frühere Streckenführung der Bahnlinie über diese Brücke.

Früherer Gleislageplan auf einer Infotafel in Schwarzenberg
Früherer Gleislageplan auf einer Infotafel in Schwarzenberg

Kaue am Weihnachtsberg Schwarzenberg
Kaue am Weihnachtsberg

Die Altstadt von Schwarzenberg mit Kirche und Schloss liegt auf einem Felsriegel, beim Aufstieg in den Ortskern passieren wir den Bahnhofsberg. Der Berg verwandelt sich in der Vorweihnachtszeit zu einem Weihnachtsberg mit mehreren Kauen, die bergmännischen Schachthäuschen nachempfunden sind und verschiedene Handwerksszenen zeigen, die Figuren sind teilweise bewegt und mit Geräuschen unterlegt.

Ehemaliges Rathaus Schwarzenberg
Ehemaliges Rathaus, heute Ratskeller

Der Markt wird geprägt vom Ratskeller, dem ehemaligen Rathaus. Bekannt ist Schwarzenberg auch für die "Freie Republik Schwarzenberg" und einen Roman von Stefan Heym, in dem der Schriftsteller die Wochen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aufarbeitet, während der die Stadt aus historisch nicht geklärten Gründen unbesetzt blieb und weder amerikanische noch sowjetische Truppen in den Ort vorrückten. Um die Gründe ranken verschiedene Spekulationen, die so weit gehen, die Truppen hätten die Flüsse verwechselt oder die Gegend sei schlicht vergessen worden.

Altstadt von Schwarzenberg
Straßenzug in der Altstadt

Schloss Schwarzenberg
Schloss Schwarzenberg

Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Schwarzenberg sind das Schloss und die Sankt-Georgen-Kirche. Der Bergfried hat Wurzeln aus dem 12. Jahrhundert und ist er der älteste Teil des Schlosses. Die Altstadt liegt hoch über einer Schleife des Flusses Schwarzwasser, ein Schrägaufzug führt über 30 Höhenmeter hinab auf den Talboden.

Ehemaliger Bahntunnel unter dem Schlossfelsen Schwarzenberg
Ehemaliger Bahntunnel unter dem Schlossfelsen Schwarzenberg

Als Denkmal und Kunstwerk wurde unterhalb des Schlosses eine gekippte Lok aufgestellt. Die gekippte Aufstellung soll laut Künstler provozieren, zum Nachdenken anregen über die verlorene Vormachtstellung der Eisenbahn sowie eine ungewohnte Warnehmungsperspektive bieten. Wir stehen hier auf der ehemaligen Trasse der Bahnstrecke von Schwarzenberg nach Johanngeorgenstadt, die in einem Tunnel durch den Schlossfelsen führte. Zwischen 1948 und 1950 wurde die Strecke für den zunehmenden Verkehr mit Uranerz als auch für den Berufsverkehr zu den Bergwerksschächten in Johanngeorgenstadt neu trassiert, dabei wurde der alte Tunnel aufgegeben.

Informationstafel zum Bahntunnel Schwarzenberg
Informationstafel zum Bahntunnel

Kirche und Schloss Schwarzenberg, dazwischen der Schrägaufzug
Kirche und Schloss Schwarzenberg, dazwischen der Schrägaufzug

Altstadt Schwarzenberg mit Turm der St. Georgen-Kirche
Denkmalgeschützte Altstadt mit Turm der St. Georgen-Kirche

Gebäude am Bahnhof Schwarzenberg
Gebäude am Bahnhof Schwarzenberg

Schließlich kehren wir zurück an den Bahnhof von Schwarzenberg. Links die Alte Post, geradeaus frisch saniert das ehemalige Empfangsgebäude aus dem Jahr 1858, das von der Stadt gekauft wurde und als Museumsdepot dienen soll. Die Aufschrift "Bahnhof
No 4" bezieht sich auf Postanschrift mit der Hausnummer des Gebäudes.

Desiro-Triebwagen der DB Erzgebirgsbahn in Schwarzenberg
Desiro-Triebwagen der DB Erzgebirgsbahn

Auf der Strecke der ehemaligen "Obererzgebirgischen Staatseisenbahn" fahren wir durch die Täler von Schwarzwasser und Zwickauer Mulde nach Zwickau. Der Hauptbahnhof von Zwickau liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums, so dass wir nun die Möglichkeit haben, das "Zwickauer Modell" zu nutzen, bei dem Züge auf Straßenbahngleisen fahren. Mit einem Regioshuttle-Triebwagen der Vogtlandbahn fahren wir vom Hauptbahnhof über ein Dreischienengleis bis zur Haltestelle Zentrum.

Regioshuttle der Vogtlandbahn nach der Ankunft an der Haltestelle Zwickau Zentrum
Regioshuttle der Vogtlandbahn nach der Ankunft an der Haltestelle Zwickau Zentrum

Weihnachtsmarkt auf dem Hauptmarkt vor dem Mariendom Zwickau
Weihnachtsmarkt vor dem Mariendom Zwickau

Zum Abschluss des Tages besuchen wir den Zwickauer Weihnachtsmarkt auf dem Hauptmarkt. Zu den bekanntesten Wahrzeichen von Zwickau gehört das Gewandhaus, das um 1525 als Handelshaus der Tuchmacher erbaut wurde und seit 1823 als Stadttheater genutzt wird. Das Rathaus wurde 1404 erbaut, nachdem das vorherige Gebäude bei einem großen Stadtbrand zerstört worden war.

Gewandhaus Zwickau
Gewandhaus

Rathaus Zwickau
Rathaus Zwickau

Pyramide auf dem Zwickauer Weihnachtsmarkt
Pyramide auf dem Zwickauer Weihnachtsmarkt

Priesterhäuser Zwickau
Priesterhäuser

Die Priesterhäuser am Domhof gehören zu den ältesten Wohngebäuden in Deutschland, ihre Geschichte reicht bis in das Jahr 1264 zurück. Die Krippenfiguren sind nun die letzten weihnachtlichen Eindrücke des heutigen Tages.


Tag 6: Zwickau - Franzensbad - Hof - Nürnberg - Konstanz

Am letzten Reisetag wollen wir erneut einen Abstecher nach Tschechien unternehmen und starten am frühen Morgen in der Innenstadt, vorbei am Zwickauer Rathaus laufen wir zur Kombi-Haltestelle Zwickau Zentrum.

Rathaus Zwickau
Rathaus Zwickau

Regioshuttle der Vogtlandbahn an der Kombi-Haltestelle Zwickau Zentrum
Regioshuttle der Vogtlandbahn an der Kombi-Haltestelle Zwickau Zentrum

Ein Regioshuttle-Triebwagen der Vogtlandbahn fährt aus dem Zwickauer Zentrum bis ins tschechische Eger / Cheb, wobei wir bis Franzensbad / Františkovy Lázně mitfahren. Auf Straßenbahngleisen geht es zum Zwickauer Hauptbahnhof und weiter nach Werdau, von dort nach einem Fahrtrichtungswechsel über Reichenbach und die Göltzschtalbrücke nach Plauen und entlang der Weißen Elster durch das Vogtland.

Innenbild Regioshuttle der Vogtlandbahn
Innenraum des Regioshuttles

Fahrt durch das Vogtland
Fahrt durch das Vogtland

Im deutsch-tschechischen Grenzgebiet quert die Strecke mehrfach die Grenze, insgesamt sieben Mal werden wir die Grenze passieren. Schon vor Bad Brambach führt die Strecke kurz über tschechisches Territorium, zwischen Bad Brambach und Plesná wird die Staatsgrenze drei Mal gequert und dann bis Vojtanov noch zwei Mal. Spätestens mit dem Erreichen des Bahnhofs Vojtanov wird aber auch dem geografisch unbedarften Reisenden bewusst, dass Tschechien erreicht ist, denn per Bandansage verabschiedet sich die Vogtlandbahn und wünschte gute Weiterreise mit der tschechischen Bahn České dráhy. Hier wechseln auch Lokführer und Zugbegleiter.

Blick aus dem Zugfenster im deutsch-tschechischen Grenzgebiet
Blick aus dem Zugfenster im deutsch-tschechischen Grenzgebiet

Regioshuttle nach der Ankunft in Franzensbad
Regioshuttle nach der Ankunft in Franzensbad

Spaziergang durch Franzensbad
Spaziergang durch Franzensbad

Wir spazieren nun durch das denkmalgeschützte Zentrum von Franzensbad mit den historischen Kurhäusern und durch die angrenzenden Parkanlagen. Seit dem 14. Jahrhundert sind die Mineralquellen und deren heilende Wirkung in der Region bekannt, 1793 wurde unter Kaiser Franz II. das Kurbad Kaiser-Franzensdorf errichtet, das später in Franzensbad bzw. Františkovy Lázně umbenannt wurde.

Denkmalgeschütztes Zentrum von Franzensbad
Denkmalgeschütztes Zentrum von Franzensbad

Kurhäuser in Franzensbad
Kurhäuser in Franzensbad

Hauptkurpromenade Franzensbad
Hauptkurpromenade

Franzensquelle
Franzensquelle

Die Franzensquelle ist die älteste und bekannteste Quelle, sie befindet sich in einem Pavillon an der Hauptkurpromenade. Das Wasser wird bei allgemeiner Körperschwäche sowie bei leichten Verdauungsstörungen verschrieben. Franzensbad gehörte auch zu den ersten Moorbädern in Europa, für die Förderung des Naturheilmoors gibt es eigens eine Moorbahn.

Moorbahn Franzensbad
Moorbahn

Bahnhof Franzensbad
Bahnhof Franzensbad

Neben der Bahnstrecke Plauen-Cheb/Eger gehen vom Bahnhof Franzensbad auch die Strecke nach Aš/Asch sowie eine Verbindungsbahn nach Tršnice (weiter Richtung Karlsbad) aus. Die Zeit namhafter internationaler Fernverkehrsverbindungen wie einst der Zug "Karlex" von Berlin ins Böhmische Bäderdreieck sind längst vorüber. Hier gibt es auch noch Rollenfahrpläne, auf der Streckenkarte können wir uns einen Überblick über unsere Tour verschaffen.

Empfangshalle Bahnhof Franzensbad
Empfangshalle

Rollenfahrpläne im Bahnhof Franzensbad
Rollenfahrpläne

Ausschnitt des Rollenfahrplans mit einer Streckenkarte Böhmens
Ausschnitt des Rollenfahrplans mit einer Streckenkarte Böhmens

Einfahrt eines Desiros des Vogtlandbahn in Franzensbad
Einfahrt eines Desiros des Vogtlandbahn

Mit dem Fahrplanwechsel wurde die Strecke vom tschechischen Aš/Asch nach Selb-Plößberg wiedereröffnet, seither verkehrt die Oberpfalzbahn im Zweistundentakt auf der Strecke (Marktredwitz -) Cheb - Františkovy Lázně - Aš - Hof. Eingefahren kommt jedoch ein Desiro der Vogtlandbahn, den ein orangefarbenes Schild als Zug der Oberpfalzbahn ausweist.

Innenraum des Desiros der Vogtlandbahn
Innenraum des Desiros

Fahrt zwischen Fichtel- und Elstergebirge
Fahrt zwischen Fichtel- und Elstergebirge

Reaktivierte Bahnstrecke bei Asch
Reaktivierte Bahnstrecke bei Aš/Asch

In Aš/Asch wechselt das Zugpersonal und per Bandansage begrüßt die Oberpfalzbahn nun die Reisenden. Der grenzüberschreitende Personenverkehr kam durch den Krieg und den Eisernen Vorhang zum Erliegen, durch den Bau einer Straße wurde die Strecke später auch baulich unterbrochen und der Streckenabschnitt formal stillgelegt. Nach einem positiven Bürgerentscheid wurde mit der Reaktivierung der Strecke begonnen, beim Blick aus dem Zugfenster sind die neuen Brücken und die noch frischen Bauarbeiten zu sehen. In Selb-Plößberg trifft die Strecke auf die Strecke von Selb-Stadt nach Oberkotzau und Hof. Im Bahnhof Rehau erinnert noch ein Transparent an die Eröffnungsfeierlichkeiten eine Woche zuvor.

Willkommensschild am Bahnhof Rehau
Willkommensschild am Bahnhof Rehau

Bahnhof Hof
Bahnhof Hof

In Hof steigen wir um auf einen Regionalexpress nach Nürnberg. Kurz vor Beginn der Reise wurde bekannt, dass bei den hier eingesetzten Zügen der Baureihe 612 die Neigetechnik abgeschaltet werden musste, wodurch Verspätungen bis zu 20 Minuten entstehen können. So ist zu befürchten, dass wir den Anschlusszug in Nürnberg verpassen werden.

Empfangshalle Bahnhof Hof
Empfangshalle

Neigetechnik-Dieseltriebwagen der Baureihe 612 in Hof
Neigetechnik-Dieseltriebwagen der Baureihe 612 in Hof

Erste Klasse Baureihe 612
Innenbild Erste Klasse

Fahrt durch Oberfranken
Fahrt durch Oberfranken

Bei der Fahrt am Rande des Fichtelgebirges und durch Oberfranken müssen wir an jedem Bahnhof feststellen, dass sich die Verspätung erneut erhöht hat. Wie prognostiziert verpassen wir dadurch in Nürnberg den geplanten Anschlusszug. Anstatt über Stuttgart und die Gäubahn an den Bodensee zu fahren, wählen wir als Alternativverbindung eine Variante über Donauwörth, Ulm und Friedrichshafen.

Erste Klasse im Doppelstockwagen im RE Nürnberg-Donauwörth
Erste Klasse im Doppelstockwagen im RE Nürnberg-Donauwörth

Von Nürnberg nach Donauwörth verkehrt ein Doppelstockzug der Deutschen Bahn, in Donauwörth steigen wir um auf einen Triebwagen der Bahngesellschaft agilis nach Ulm.

Erste Klasse im agilis-Triebzug
Erste Klasse im agilis-Triebzug

agilis-Triebzug nach der Ankunft in Ulm
agilis-Triebzug nach der Ankunft in Ulm

Von Ulm fahren wir schließlich auf der Südbahn nach Friedrichshafen und von dort mit einer Regionalbahn nach Radolfzell und weiter nach Konstanz. Nach sechs Tagen endet damit eine abwechslungsreiche vorweihnachtliche Rundfahrt zwischen Bodensee, Paris und dem Erzgebirge.

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