Über die Pfefferminzbahn zum Neusiedler See (August 2017)

Unsere erste Sommerreise im Jahr 2017 führt uns in nordöstliche Richtung. Wir wollen die documenta in Kassel besuchen, die vor der Einstellung stehende Pfefferminzbahn zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt erkunden, im polnischen Dieseltriebwagen von Görlitz nach Jelenia Góra fahren und den Neusiedler See umrunden.

Reiseroute
Reiseroute

Der erste Reisetag führt uns von Konstanz über Kassel nach Magdeburg, am zweiten Tag fahren wir zur Erkundung der Ilmtalbahn und der Pfefferminzbahn nach Thüringen. Am dritten Tag stehen Cottbus, Jelenia Góra (Hirschberg) und Wrocław (Breslau) auf dem Programm, bevor wir weiter an den Neusiedler See reisen. Am fünften Reisetag umrunden wir den Neusiedler See und fahren schließlich zurück an den Bodensee.


Tag 1: Konstanz - Singen - Horb - Pforzheim - Karlsruhe - Kassel-Wilhelmshöhe - Kassel - Kassel-Wilhelmshöhe - Hannover - Magdeburg

Beginnen sollte die Tour in Konstanz mit einer Fahrt auf der Schwarzwaldbahn nach Karlsruhe und von dort mit dem ICE nordwärts. Wenige Tage vor der Abfahrt ereignete sich jedoch die Tunnelhavarie von Rastatt, woraufhin die Rheintalbahn über mehrere Wochen gesperrt war. Als Alternative zum Schienenersatzverkehr mit Bussen hatten wir kurzfristig eine Ausweichroute gewählt.

Fahrt am Untersee des Bodensees
Fahrt am Untersee des Bodensees

Mit dem Nahverkehrszug Seehas fahren wir zunächst von Konstanz nach Singen. In Singen wechseln wir auf den Intercity von Zürich nach Horb, der Zug ist aus schweizerischen Wagen gebildet.

Einfahrt eines Intercitys aus Zürich in den Bahnhof Singen
Einfahrt eines Intercitys aus Zürich in den Bahnhof Singen

Erste-Klasse-Großraumwagen der SBB
Erste-Klasse-Großraumwagen der SBB

Fahrt auf der Gäubahn durch das Donautal
Fahrt auf der Gäubahn durch das Donautal

Aufgrund von Bauarbeiten endet die Fahrt des Intercitys auf der Gäubahn planmäßig bereits in Horb. Hier steigen wir um auf einen Dieseltriebwagen vom Typ Regioshuttle zur Fahrt auf der Nagoldtalbahn nach Pforzheim.

Innenbild Regioshuttle-Dieseltriebwagen (Baureihe 650)
Innenraum Regioshuttle-Dieseltriebwagen (Baureihe 650)

Blick aus dem Zugfenster auf der Gäuhochebene
Blick aus dem Zugfenster auf der Gäuhochebene

Auf den Gleisen der Gäubahn fährt der Zug aus dem Neckartal hinauf auf die Gäuhochebene, dann verlässt der Dieseltriebwagen bei Hochdorf die Gäubahn und wechselt auf die eingleisige und nicht elektrifizierte Nagoldtalbahn. Die Landschaft vor dem Zugfenster geht nun vom Gäu in den Schwarzwald über.

Fahrt durch Calw
Fahrt durch Calw

Schlossruine Hirsau
Schlossruine Hirsau

Bei Hirsau sind die Schlossruine und die Überbleibsel des Klosters Hirsau zu sehen. Einst befand sich hier eines der bedeutendsten Klöster des Landes, es wurde im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1692 zerstört. Weiter führt die Strecke landschaftlich reizvoll durch den Nordschwarzwald, auf weiten Abschnitten folgt die Strecke dem Tal der Nagold mit zahlreichen Brücken und Tunneln.

Fahrt auf der Nagoldtalbahn
Fahrt auf der Nagoldtalbahn

Regioshuttle nach der Ankunft in Pforzheim
Regioshuttle nach der Ankunft in Pforzheim

In Pforzheim wechseln wir auf einen Regionalzug zur Fahrt nach Karlsruhe, zum Einsatz kommt ein Elektrotriebwagen der Baureihe 425. Die Strecke führt durch das Pfinztal, nach einer knappen halben Stunde erreicht der Zug Karlsruhe.

Innenbild Erste Klasse im Elektrotriebwagen der Baureihe 425
Erste Klasse im Elektrotriebwagen der Baureihe 425

Fahrt durch das Pfinztal
Fahrt durch das Pfinztal

Elektrotriebwagen Baureihe 425 nach der Ankunft in Karlsruhe
Elektrotriebwagen Baureihe 425 nach der Ankunft in Karlsruhe

Ab Karlsruhe folgen wir nun wieder unserem ursprünglichen Reiseplan. Mit einem ICE 1 fahren wir auf der Riedbahn nach Frankfurt, auf der hessischen Kinzigtalbahn nach Fulda und weiter nordwärts auf der Schnellfahrtstrecke bis Kassel.

Einfahrt eines ICE 1 in den Hauptbahnhof Karlsruhe
Einfahrt eines ICE 1 in den Hauptbahnhof Karlsruhe

Erste Klasse im ICE 1
Erste Klasse im ICE 1

Blick auf den 'Monte Kali'
Blick auf den 'Monte Kali'

Fahrt auf der Schnellfahrtstrecke von Fulda nach Kassel
Fahrt auf der Schnellfahrtstrecke von Fulda nach Kassel

In Kassel unterbrechen wir die Fahrt mit dem ICE, um die Stadt zu besuchen und einige Eindrücke der documenta zu sammeln. Vom ICE-Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe fahren wir mit der RegioTram in die Innenstadt. Die RegioTram Kassel ist eine Zweisystem-Stadtbahn nach dem sogenannten Karlsruher Modell. Die Fahrzeuge befahren sowohl das Bahn- als auch das innerstädtische Straßenbahnnetz. Die Linie RT 5 fährt vom Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe bis zum Kasseler Hauptbahnhof und weiter auf Straßenbahngleisen ins Zentrum.

RegioTram im Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe
RegioTram im Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe

Innenbild der RegioTram
Innenraum der RegioTram

Vom Rathaus in Kassel starten wir zu einem kleinen Rundgang der öffentlichen Ausstellungsorte der documenta. Die documenta versteht sich als Ausstellung für zeitgenössische Kunst, sie findet alle fünf Jahre statt und dauert jeweils 100 Tage. Hauptattraktion der documenta 14 ist der "Parthenon der Bücher", der Tempelnachbau ist gebildet aus verbotenen Büchern.

Rathaus von Kassel
Rathaus von Kassel

'Parthenon der Bücher' auf der documenta 14
'Parthenon der Bücher' auf der documenta 14

Begehbare Plastik 'Rahmenbau'
Die begehbare Plastik 'Rahmenbau' wurde zur documenta 6 errichtet und soll als Vorrichtung zur Blicklenkung dienen,
sie zeige den Vorgang des selektiven Sehens und die Funktion des Bilderrahmens.

Orangerie Kassel
Orangerie

Hauptbahnhof Kassel
Hauptbahnhof Kassel

Auch am Hauptbahnhof von Kassel hat die documenta Spuren hinterlassen, seit der documenta 9 ziert die Skulptur "Man walking to the sky" den Bahnhofsvorplatz. Der Bahnhof wurde 1856 eröffnet, nach schweren Kriegsschäden erfolgte von 1952 bis 1960 ein moderner Wiederaufbau, wobei teilweise die historische Substanz beibehalten wurde.

Empfangshalle im Hauptbahnhof Kassel
Empfangshalle im Hauptbahnhof Kassel

Für die Rückfahrt vom Hauptbahnhof Kassel nach Kassel-Wilhelmshöhe nutzen wir diesmal einen Flirt-Triebzug der Bahngesellschaft cantus. Ab Kassel-Wilhelmshöhe fahren wir anschließend mit einem ICE 2 auf der Schnellfahrtstrecke nach Hannover.

Flirt-Triebzug von cantus im Hauptbahnhof Kassel
Flirt-Triebzug von cantus im Hauptbahnhof Kassel

Innenbild Flirt-Triebzug von cantus
Innenraum Flirt-Triebzug von cantus

Erste Klasse im ICE 2
Erste Klasse im ICE 2

Fahrt auf der Schnellfahrtstrecke von Kassel nach Hannover
Fahrt auf der Schnellfahrtstrecke von Kassel nach Hannover

In Hannover wechseln wir auf einen doppelstöckigen Intercity (IC2) zur Fahrt nach Magdeburg. Unsere letzte Reiseetappe des heutigen Tags führt uns über das flache Land von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

Erste Klasse im Oberdeck des IC2
Erste Klasse im Oberdeck des IC2

Blick aus dem Zugfenster zwischen Hannover und Magdeburg
Blick aus dem Zugfenster zwischen Hannover und Magdeburg

Nach der Ankunft in Magdeburg starten wir schließlich zu einem Abendspaziergang. Vorbei an der von Friedensreich Hundertwasser entworfenen Grünen Zitadelle laufen wir zur Elbe und zum Magdeburger Dom. Der Dom zu Magdeburg St. Mauritius und Katharina ist der erste gotisch konzipierte Bau einer Kathedrale auf deutschem Boden und einer der größten Kirchenbauten im Land. Den Abschluss unseres Stadtrundgangs bildet das ehemalige Kloster Unser Lieben Frauen, das heute als Kunstmuseum und Konzerthalle genutzt wird.

Grüne Zitadelle in Magdeburg
Grüne Zitadelle in Magdeburg

Elbe in Magdeburg
Elbe in Magdeburg

Magdeburger Dom
Magdeburger Dom

Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg
Kloster Unser Lieben Frauen


Tag 2: Magdeburg - Leipzig - Erfurt - Weimar - Kranichfeld - Weimar - Erfurt - Sömmerda - Buttstädt - Großheringen - Naumburg - Magdeburg

Von Magdeburg starten wir zu einem Tagesausflug, das Hauptziel ist ein Besuch der vor der Einstellung stehende Pfefferminzbahn, zudem bietet sich die Möglichkeit, mit der Ilmtalbahn noch eine zweite Bahnstrecke zu erkunden. Wir fahren hierfür zunächst von Magdeburg mit einem IC2-Doppelstockzug nach Leipzig.

Hauptbahnhof Magdeburg
Hauptbahnhof Magdeburg

Intercity 2 in Magdeburg
Intercity 2 in Magdeburg

Erste Klasse im Oberdeck des IC2
Erste Klasse im Oberdeck des IC2

Fahrt von Magdeburg nach Leipzig
Fahrt von Magdeburg nach Leipzig

Hauptbahnhof Leipzig
Hauptbahnhof Leipzig

In Leipzig wechseln wir auf einen ICE-T zur Fahrt nach Erfurt. Der Zug befährt die Neubaustrecke, zu der auch die 2,6 Kilometer lange Unstruttalbrücke gehört, sie ist die zweitlängste Eisenbahnbrücke in Deutschland. Von der Brücke ist das Gleis der Unstrutbahn zu sehen, die wir im März 2015 besucht hatten (Link zum Reisebericht).

ICE-T im Hauptbahnhof Leipzig
ICE-T im Hauptbahnhof Leipzig

Erste Klasse im ICE-T
Erste Klasse im ICE-T

Blick von der Unstruttalbrücke auf die Unstrutbahn
Blick von der Unstruttalbrücke auf die Unstrutbahn

Fahrt über die Unstruttalbrücke
Fahrt über die Unstruttalbrücke

Hauptbahnhof Erfurt
Hauptbahnhof Erfurt

Nach der Ankunft am Hauptbahnhof von Erfurt steigen wir um auf einen Talent 2-Triebzug der Bahngesellschaft Abellio Mitteldeutschland und fahren auf der Thüringer Bahn eine Station bis Weimar.

Talent 2-Triebzug von Abellio in Erfurt
Talent 2-Triebzug von Abellio in Erfurt

Erste Klasse im Talent 2-Triebzug von Abellio
Erste Klasse im Talent 2-Triebzug von Abellio

Fahrt von Weimar nach Erfurt
Fahrt von Weimar nach Erfurt

Neoklassizistisches Empfangsgebäude des Bahnhofs Weimar
Neoklassizistisches Empfangsgebäude des Bahnhofs Weimar

Empfangshalle Bahnhof Weimar
Empfangshalle Bahnhof Weimar

In Weimar zweigt die Ilmtalbahn nach Kranichfeld von der Thüringer Bahn ab. Die 25 Kilometer lange Stichstrecke ist nicht elektrifiziert, zur Fahrt ins Ilmtal wartet ein Regioshuttle-Dieseltriebwagen der Erfurter Bahn.

Regioshuttle-Dieseltriebwagen der Erfurter Bahn in Weimar
Regioshuttle-Dieseltriebwagen der Erfurter Bahn in Weimar

Erste Klasse im Regioshuttle der Erfurter Bahn
Erste Klasse im Regioshuttle der Erfurter Bahn

Fahrt durch das Thüringer Becken
Fahrt durch das Thüringer Becken

Noch im Stadtgebiet von Weimar gibt es im Berkaer Bahnhof einen Fahrtrichtungswechsel, weiter führt die Strecke landschaftlich reizvoll durch das Thüringer Becken. Die Höchstgeschwindigkeit auf der eingleisigen Strecke liegt bei 50 Stundenkilometern.

Blick aus dem Zugfenster im Ilmtal
Blick aus dem Zugfenster im Ilmtal

Ab Bad Berka verläuft die Bahnstrecke durch das Tal der Ilm im Tannrodaer Waldland. Nach knapp 50 Minuten erreicht der Zug Kranichfeld. Der Bahnhof Kranichfeld wurde 1888 als Endbahnhof der damaligen Weimar-Berka-Blankenhainer Eisenbahn (WBBE) eröffnet. Schon wenige Jahre nach der Eröffnung zeigte sich, dass sich der Bahnverkehr auf der Strecke nicht wie erhofft entwickelte, in den Jahren 1966 und 1991 stand der Bahnverkehr auf der Kippe. Letztendlich bewahrten Angebotsverbesserungen die Strecke vor der Stilllegung.

Bahnhof Kranichfeld
Bahnhof Kranichfeld

Oberschloss über den Dächern von Kranichfeld
Oberschloss über den Dächern von Kranichfeld

Die Züge auf der Ilmtalbahn fahren im Stundentakt. Wir nutzen die Zeit bis zum nächsten Zug für einen Besuch in Kranichfeld. Die Landstadt hat gut 3.000 Einwohner und nennt sich "Zwei-Burgen-Stadt". Über den Dächern des Ortes ist das Oberschloss zu sehen, das Renaissanceschloss ging aus einer mittelalterlichen Burg hervor und hat Wurzeln im 12. Jahrhundert.

Oberschloss Kranichfeld
Oberschloss Kranichfeld

Spaziergang durch Kranichfeld
Spaziergang durch Kranichfeld

Nach dem Besuch beim Oberschloss laufen wir durch den Ort zur Ilm und weiter zur Niederburg. Die mittelalterliche Hauptburg wurde im Jahr 1147 erstmals erwähnt, nach zahlreichen Besitzerwechseln diente das Gebäude auch als FDGB-Ferienobjekt und Burggaststätte.

Niederburg über der Ilm in Kranichfeld
Niederburg über der Ilm

Niederburg Kranichfeld
Niederburg Kranichfeld

Blick von der Niederburg über das Ilmtal und die Dächer von Kranichfeld
Blick von der Niederburg über das Ilmtal und die Dächer von Kranichfeld

Schließlich fahren wir auf der Ilmtalbahn zurück nach Weimar. Die Strecke führt zunächst durch das Ilmtal nach Bad Berka, dann verlässt sie das Flusstal und gewinnt kurvenenreich an Höhe, anschließend führt die Strecke auf der offenen Hochfläche weiter nach Weimar.

Regioshuttle im Bahnhof Kranichfeld
Regioshuttle im Bahnhof Kranichfeld

Erste Klasse im Regioshuttle der Erfurter Bahn
Erste Klasse im Regioshuttle der Erfurter Bahn

Fahrt durch das Ilmtal
Fahrt durch das Ilmtal

Blick aus dem Zugfenster auf die Landschaft des Thüringer Beckens
Blick aus dem Zugfenster auf die Landschaft des Thüringer Beckens

Von Weimar fahren wir auf der Thüringer Bahn wieder nach Erfurt, diesmal nutzen wir die Regionalexpress-Linie 3, auf der Neigetechnik-Dieseltriebwagen der Baureihe 612 eingesetzt werden.

Einfahrt eines Dieseltriebwagens der Baureihe 612 in den Bahnhof Weimar
Einfahrt eines Dieseltriebwagens der Baureihe 612 in den Bahnhof Weimar

Erste Klasse im Dieseltriebwagen der Baureihe 612
Erste Klasse im Dieseltriebwagen der Baureihe 612

Fahrt von Weimar nach Erfurt
Fahrt von Weimar nach Erfurt

In Erfurt steigen wir um auf einen Regionalzug nach Sömmerda. Auf der Verbindung wird ein dreiteiliger Talent 2-Triebzug von Abellio eingesetzt. Die Strecke führt durch die vom Kiesabbau geprägte Landschaft der Erfurter Seen und weiter durch das Tiefland des Thüringer Beckens.

Talent 2-Triebzug von Abellio im Hauptbahnhof Erfurt
Talent 2-Triebzug von Abellio im Hauptbahnhof Erfurt

Erste Klasse im Talent 2-Triebzug von Abellio
Erste Klasse im Talent 2-Triebzug von Abellio

Erfurter Seen
Erfurter Seen

Fahrt durch das Thüringer Becken
Fahrt durch das Thüringer Becken

Nach einer Fahrzeit von zwanzig Minuten ist die 19.000-Einwohner-Stadt Sömmerda erreicht. Auch hier bleibt Zeit für einen kleinen Spaziergang durch die Innenstadt. Geprägt wird der Marktplatz von der Stadtkirche St. Bonifatius, dem Fachwerk-Pfarrhaus und dem Rathaus aus dem Jahr 1539.

Innenstadt von Sömmerda
Innenstadt von Sömmerda

Marktplatz von Sömmerda mit der Stadtkirche St. Bonifatius
Marktplatz von Sömmerda mit der Stadtkirche St. Bonifatius

In Sömmerda kreuzen sich die Bahnstrecken Erfurt-Sangerhausen und die Pfefferminzbahn, der Bahnhof ist der einzige Turmbahnhof Thüringens. Am unteren Bahnhofsteil wartet an Gleis 4 ein Desiro-Dieseltriebzug zur Fahrt auf der Pfefferminzbahn nach Buttstädt. Die Pfefferminzbahn führt von Straußfurt über Sömmerda und Buttstädt nach Großheringen. Auf dem westlichen Abschnitt zwischen Straußfurt und Sömmerda wurde der Personenverkehr schon Ende 2007 eingestellt, so dass Sömmerda heute einer der beiden Endpunkte der Pfefferminzbahn ist.

Bahnhof Sömmerda
Bahnhof Sömmerda, hinter dem Empfangsgebäude verläuft die Strecke Erfurt-Sangerhausen,
im Vordergrund die Verbindungskurve zur Pfefferminzbahn.

Desiro-Dieseltriebzug im unteren Bahnhofsteil des Bahnhofs Sömmerda
Desiro-Dieseltriebzug im unteren Bahnhofsteil des Bahnhofs Sömmerda

Innenraum des Desiro-Triebzugs
Innenraum des Desiro-Triebzugs

Fahrt auf der Pfefferminzbahn bei Kölleda
Fahrt auf der Pfefferminzbahn bei Kölleda

Die Region um Kölleda ist traditionell ein Zentrum des Arznei- und Gewürzkräuteranbaus und insbesondere der Pfefferminze, weshalb die Bahnstrecke die Beinamen Pfefferminzbahn oder Pfeffibahn bekam. Es gibt auch eine Anekdote, wonach der Eröffnungszug mit Pfefferminz-Girlanden geschmückt gewesen sein soll und sich deshalb der Name im Volksmund eingebürgert hat. Die eingleisige Bahnstrecke wurde durch die Saal-Unstrut-Eisenbahn-Gesellschaft (SUE) erbaut und 1874 eröffnet. Durch überhöhte Baukosten ging der SUE das Geld aus und es konnte kein rollendes Material mehr beschafft werden, den Betrieb musste deshalb eine benachbarte Bahngesellschaft erbringen und die SUE ging schließlich in Konkurs.

Blick aus dem Zugfenster auf der Pfefferminzbahn
Blick aus dem Zugfenster auf der Pfefferminzbahn

Gänsebachtalbrücke der ICE-Neubaustrecke Erfurt-Leipzig/Halle
Gänsebachtalbrücke der ICE-Neubaustrecke Erfurt-Leipzig/Halle

Die Pfefferminzbahn unterquert die Neubaustrecke Erfurt-Leipzig/Halle, in Sichtweite verläuft die Gänsebachtalbrücke. Die 1.001 Meter lange Brücke wurde wegen ihres ästhetischen Stützenrhythmus mit dem Deutschen Brückenbaupreis ausgezeichnet.
Die Strecke Sömmerda-Großheringen wird im Zweistundentakt bedient, ergänzt um Verstärkerzüge. Wir sind mit einem solchen Verstärkerzug unterwegs, dieser endet in Buttstädt. So ergibt sich die Möglichkeit für einen Stadtrundgang durch die Altstadt von Buttstädt.

Bahnhof Buttstädt
Bahnhof Buttstädt

Stellwerk am Bahnhof Buttstädt
Stellwerk am Bahnhof Buttstädt

Altstadt von Buttstädt
Altstadt von Buttstädt

Schon von weitem ist der Turm der Kirche St. Michaelis zu sehen. Eine fehlerhafte Glocke veränderte mit ihren Schwingungen die Statik des Turms, so dass der Kirchturm seit dem Jahr 1690 nicht mehr lotrecht steht. Der mittelalterliche Stadtkern ist geprägt vom Renaissance-Rathaus und der Kirche.

Altstadt von Buttstädt
Renaissance-Rathaus am Marktplatz von Buttstädt

Kirche St. Michaelis Buttstädt
Kirche St. Michaelis

Spaziergang durch Buttstädt
Spaziergang durch Buttstädt

Bahnhof Buttstädt
Bahnhof Buttstädt

Der Bahnhof Buttstädt wurde 1874 eröffnet, früher gab es hier auch einen Bahnhof der Schmalspurbahn Weimar-Rastenberg/Großrudestedt sowie eine Anbindung der ebenfalls abgebauten normalspurigen Bahnstrecke Buttstädt-Rastenberg.

Schließlich kommen wir zum eigentlichen Anlass für die Bereisung der Pfefferminzbahn, nämlich die Fahrt von Buttstädt nach Großheringen. Der Personenverkehr auf diesem Streckenabschnitt wird zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017 abbestellt. Begründet wurde die Abbestellung mit geringen Fahrgastzahlen auf der Strecke.

Fahrplan am Bahnhof Buttstädt mit den Zügen auf der Pfefferminzbahn
Fahrplan am Bahnhof Buttstädt mit den Zügen auf der Pfefferminzbahn

Innenraum Desiro-Triebzug
Innenraum Desiro-Triebzug

Fahrt entlang des Bergrückens Finne
Fahrt entlang des Bergrückens Finne

Für wenige Kilometer führt die Strecke durch Sachsen-Anhalt, dann erreicht sie bei Eckartsberga wieder Thüringen. In der Ferne sind der Bergrücken Finne sowie der Bergfried der Eckartsburg auszumachen, die Höhenburg wurde um das Jahr 998 errichtet. Der Bahnhof Eckartsburg hat die Besonderheit, dass er in Thüringen liegt, während sich der namensgebende Ort in zwei Kilometer Entfernung in Sachsen-Anhalt befindet.

Blick auf den Bergfried der Eckartsburg
Blick auf den Bergfried der Eckartsburg

Bahnhof Eckartsberga
Bahnhof Eckartsberga

Fahrt auf der Pfefferminzbahn
Fahrt auf der Pfefferminzbahn

Bahnhof Großheringen
Bahnhof Großheringen

Die Pfefferminzbahn trägt die Kursbuchstrecken-Nummer 594, sie endet in Großheringen, wo die Bahnstrecke auf die Thüringer Bahn trifft. Der 600-Einwohner-Ort ist hauptsächlich als Eisenbahnknoten bekannt, da hier auch die Saalbahn in die Thüringer Bahn mündet. Wir steigen um auf einen Talent 2-Triebzug von Abellio zur Fahrt auf der Thüringer Bahn nach Naumburg.

Erste Klasse im Talent 2-Triebzug von Abellio
Erste Klasse im Talent 2-Triebzug von Abellio

Fahrt über die Saale mit Blick auf das Gradierwerk Bad Kösen
Fahrt über die Saale mit Blick auf das Gradierwerk Bad Kösen

Weinbaugebiet der Saale-Unstrut-Region
Weinbaugebiet der Saale-Unstrut-Region

Blick auf den Ort Schulpforte
Blick auf den Ort Schulpforte

In Sichtweite der Bahnstrecke liegt der Ort Schulpforte. Einstmals war hier eines der größten und reichsten Klöster Ostthüringens, nach der Säkularisation zog eine sächsische Fürstenschule in die Klostergebäude ein, in deren Tradition heute mit der Landesschule Pforta ein Internatsgymnasium die alten Gemäuer nutzt. In Naumburg wechseln wir auf einen Zug der Linie RE 30 von Naumburg nach Magdeburg. In Magdeburg endet schließlich unsere Rundfahrt.

Bahnhof Naumburg
Bahnhof Naumburg

Empfangshalle Bahnhof Naumburg
Empfangshalle Bahnhof Naumburg

Doppelstockzug der Linie RE 30 von Naumburg nach Magdeburg
Doppelstockzug der Linie RE 30 von Naumburg nach Magdeburg

Erste Klasse im Oberdeck des Doppelstockwagens der DB Elbe-Saale-Bahn
Erste Klasse im Oberdeck des Doppelstockwagens der DB Elbe-Saale-Bahn

Fahrt über die Saale
Fahrt über die Saale

Fahrplananzeige auf einem Monitor mit einer 'Verfrühung'
Fahrplananzeige auf einem Monitor mit einer 'Verfrühung'

Nächtlicher Blick über die Gleise am Bahnhof Magdeburg
Nächtlicher Blick über die Gleise am Bahnhof Magdeburg


Tag 3: Magdeburg - Stendal - Berlin - Cottbus - Görlitz - Jelenia Góra (Hirschberg) - Wrocław (Breslau)

Die Reise soll uns heute weiter nach Breslau führen. Diesmal möchten wir den deutsch-polnischen Grenzübergang bei Görlitz nutzen, weil wir diese Strecke bisher noch nicht kennen. Für die Fahrt nach Görlitz wählen wir eine Verbindung über Berlin. Die erste Etappe führt uns mit der S-Bahn von Magdeburg nach Stendal. Auf der S-Bahn Mittelelbe werden modernisierte Triebwagen der Baureihe 425 eingesetzt, die in der ersten Klasse mit Tischen, Ledersitzen und Leselampen ausgerüstet sind.

Erste Klasse in einem Elektrotriebzug der Baureihe 425 der S-Bahn Mittelelbe
Erste Klasse in einem Elektrotriebzug der Baureihe 425 der S-Bahn Mittelelbe

Fahrt durch die Altmark
Fahrt durch die Altmark

Elektrotriebzug der Baureihe 425 nach der Ankunft in Stendal
Elektrotriebzug der Baureihe 425 nach der Ankunft in Stendal

Bahnhof Stendal
Bahnhof Stendal

Die Bahnstrecke von Magdeburg nach Wittenberge war die erste Strecke, die Stendal im Jahr 1849 an das Bahnnetz angeschlossen hatte. Der Bahnhof befand sich damals aber noch am östlichen Ortsrand und wurde später verlegt, das heutige Empfangsgebäude wurde zwischen 1869 und 1871 erbaut. Bis 1926 verkehrte vom Bahnhofsvorplatz zudem eine Straßenbahn. Mit einem Intercity fahren wir anschließend von Stendal auf der Schnellfahrtstrecke nach Berlin.

Einfahrt eines Intercitys in den Bahnhof Stendal
Einfahrt eines Intercitys in den Bahnhof Stendal

Erste-Klasse-Abteilwagen im Intercity von Stendal nach Berlin
Erste-Klasse-Abteilwagen im Intercity von Stendal nach Berlin

Fahrt auf der Schnellfahrtstrecke Hannover-Berlin
Fahrt auf der Schnellfahrtstrecke Hannover-Berlin

Am Berliner Hauptbahnhof verlassen wir den Intercity und wechseln auf einen Regionalverkehrszug der Ostdeutschen Eisenbahn (ODEG) nach Cottbus. Zum Einsatz kommt ein Doppelstock-Triebzug vom Typ KISS, die Abkürzung steht für komfortabler, innovativer, spurtstarker S-Bahn-Zug.

Einfahrt eines KISS-Triebzugs der ODEG in den Berliner Hauptbahnhof
Einfahrt eines KISS-Triebzugs der ODEG in den Berliner Hauptbahnhof

Erste Klasse im KISS-Triebzug der ODEG
Erste Klasse im KISS-Triebzug der ODEG

Fahrt über die Spree im Stadtgebiet von Berlin
Fahrt über die Spree im Stadtgebiet von Berlin

Der Zug befährt zunächst die Berliner Stadtbahn und bietet den Fahrgästen einen Blick auf die Spree und das Regierungsviertel mit der Reichstagskuppel. Später weicht die großstädtische Besiedlung den Wäldern Brandenburgs, schließlich endet die Fahrt in Cottbus.

Blick aus dem Zugfenster auf die Wälder der Niederlausitz
Blick aus dem Zugfenster auf die Wälder der Niederlausitz

Nach der Ankunft in Cottbus bleibt Zeit, um einige Eindrücke der Stadt zu sammeln. Das Zentrum wird geprägt vom Altmarkt mit dem Marktbrunnen. Der historische Handelsplatz war früher mit Fachwerkhäusern umbaut, heute prägen Bürgerhäuser im sächsischen Barock und klassizistische Traufenhäuser die gute Stube der Stadt. Unweit des Altmarkts steht die Oberkirche St. Nikolai, die spätgotische, dreischiffige Backsteinkirche aus dem 15. Jahrhundert ist die größte Kirche der Niederlausitz.

Altmarkt Cottbus
Altmarkt Cottbus

Oberkirche St. Nikolai Cottbus
Oberkirche St. Nikolai Cottbus

Bahnhof Cottbus
Bahnhof Cottbus

Schließlich kehren wir an den Bahnhof von Cottbus zurück. Das Empfangsgebäude trägt die Aufschrift "Hauptbahnhof", wobei der Bahnhof in Fahrplänen nicht mit diesem Titel geführt wird. Mit einem Desiro-Triebzug der ODEG fahren wir weiter auf der von der Berlin-Görlitzer Eisenbahn-Gesellschaft erbauten Strecke nach Südosten. Der Streckenabschnitt von Cottbus bis Görlitz ist nicht elektrifiziert.

Empfangshalle im Bahnhof Cottbus
Empfangshalle im Bahnhof Cottbus

Desiro-Dieseltriebzug der ODEG im Bahnhof Cottbus
Desiro-Dieseltriebzug der ODEG im Bahnhof Cottbus

Innenbild Desiro-Triebzug der ODEG
Innenraum Desiro-Triebzug der ODEG

Fahrt durch die Oberlausitz
Fahrt durch die Oberlausitz

Mittlerweile haben wir die Oberlausitz erreicht, auch diese Etappe ist von viel Wald und Grün geprägt. Die Bahnstrecke von Cottbus nach Görlitz wurde 1867 eröffnet, aus jener Zeit stammt auch das Empfangsgebäude des Bahnhofs von Rietschen in der regionaltypischen Ziegelbauweise. Heute ist Rietschen ein Haltepunkt, das Gebäude hat keine Bahnfunktion mehr und wurde im Rahmen eines deutsch-polnischen Kunstprojekts von Grundschülern umgestaltet.

Bahnhof Rietschen
Bahnhof Rietschen

Blick aus dem Zugfenster auf die Landschaft der Oberlausitz
Blick aus dem Zugfenster auf die Landschaft der Oberlausitz

Bahnhof Görlitz
Bahnhof Görlitz

Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Görlitz steht seit 1984 unter Denkmalschutz, die Empfangshalle wurde damals in ihren Originalzustand zurückversetzt. Dabei wurde auch die charakteristische achteckige Hallenuhr nachgebaut, nachdem das Original 1958 verschrottet worden war.

Empfangshalle Bahnhof Görlitz
Bahnhof Görlitz

Die polnische Bahngesellschaft Koleje Dolnośląskie verbindet mit der Regionalverkehrslinie D 19 Görlitz mit Jelenia Góra (Hirschberg), auf der Strecke wird ein polnischer Dieseltriebwagen der Baureihe SA135 eingesetzt.

Polnischer Dieseltriebwagen der Reihe SA135 im Bahnhof Görlitz
Polnischer Dieseltriebwagen der Reihe SA135 im Bahnhof Görlitz

Innenbild Dieseltriebewagen SA135
Innenraum Dieseltriebwagen SA135

Nach kurzer Fahrt überquert der Zug die Lausitzer Neiße und damit die deutsch-polnische Grenze. Der Neißeviadukt ist 475 Meter lang und wurde 1847 mit der Bahnstrecke von Görlitz ins damalige Kohlfurt (Węgliniec) eröffnet. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurden einige Bögen des Viadukts gesprengt und später unter polnischer Leitung wieder aufgebaut. Der Blick fällt am deutschen Ufer auf die Obermühle, die einstige Getreidemühle beherbergt heute die östlichste Bierbrauerei Deutschlands.

Fahrt über die Lausitzer Neiße mit Blick auf die Obermühle
Fahrt über die Lausitzer Neiße mit Blick auf die Obermühle

Jerzmanki (Hermsdorf)
Blick auf den Ort Jerzmanki (Hermsdorf)

Bahnhof Zaręba (Lichtenau)
Bahnhof Zaręba (Lichtenau)

Blick aus dem Zugfenster bei Ubocze
Blick aus dem Zugfenster bei Ubocze

Die Fahrt von Görlitz bis Jelenia Góra dauert etwa anderthalb Stunden, sie führt landschaftlich reizvoll durch Niederschlesien. Wir fahren hier auf einem Teilstück der Schlesischen Gebirgsbahn, die von der Preußischen Staatsbahn als Teil einer neuen Bahnverbindung zwischen Berlin und Wien gebaut wurde.

Fahrt durch Niederschlesien
Fahrt durch Niederschlesien

Bahnhof Stara Kamienica (Altkemnitz)
Bahnhof Stara Kamienica (Altkemnitz)

Fahrt auf der Schlesischen Gebirgsbahn
Fahrt auf der Schlesischen Gebirgsbahn

Blick auf die Landschaft Niederschlesiens
Blick auf die Landschaft Niederschlesiens

Am Fuße des Riesengebirges führt die Strecke schließlich nach Jelenia Góra (Hirschberg), wo die Fahrt mit der Koleje Dolnośląskie endet. Wir starten anschließend zu einem Spaziergang durch die Altstadt der 80.000 Einwohner-Stadt.

Altstadt von Jelenia Góra (Hirschberg) mit der Annakapelle
Altstadt von Jelenia Góra (Hirschberg) mit der Annakapelle

Hirschberger Ring
Hirschberger Ring

Obwohl es in Hirschberg keine Kriegszerstörungen gab, verfielen nach 1945 zahlreiche Häuser in der Altstadt. Erst nach 1965 wurden die Bürgerhäuser aus der Barock- und Rokokozeit vereinfacht rekonstruiert. Im Zentrum rund um das Rathaus liegt der Hirschberger Ring.

Rathaus von Jelenia Góra
Rathaus von Jelenia Góra

Hirschberger Ring
Hirschberger Ring

Kreuzerhöhungskirche Jelenia Góra
Kreuzerhöhungskirche Jelenia Góra

Bahnhof Jelenia Góra
Bahnhof Jelenia Góra

Schließlich kehren wir an den Bahnhof zurück. Seit 1866 ist Hirschberg (bis 1945 "Hirschberg (Rsgb) Hbf") an das Bahnnetz angeschlossen. Der Bahnhof wurde in den letzten Jahren renoviert und modernisiert. Für die Weiterfahrt nach Wrocław (Breslau) nutzen wir einen Intercity.

Intercity der polnischen Bahn PKP im Bahnhof Jelenia Góra
Intercity der polnischen Bahn PKP im Bahnhof Jelenia Góra

Erste-Klasse-Abteilwagen der PKP
Erste-Klasse-Abteilwagen der PKP

Janowice Wielkie (Jannowitz)
Janowice Wielkie (Jannowitz)

Die erste Etappe führt landschaftlich reizvoll durch das Hirschberger Tal und folgt dem Fluss Bober, rund um Wałbrzych (Waldenburg) führt die Schlesische Gebirgsbahn anschließend kurvenreich durch die Ausläufer des Riesengebirges.

Fahrt entlang des Bober im Hirschberger Tal
Fahrt entlang des Bober im Hirschberger Tal

Blick aus dem Zugfenster auf die Ausläufer des Riesengebirges
Blick aus dem Zugfenster auf die Ausläufer des Riesengebirges

Mit Breslau ist schließlich unser heutiges Tagesziel erreicht. Den Nachmittag und Abend verbringen wir in der Altstadt rund um das alte Rathaus am Großen Ring und genießen die Atmosphäre eines lauen Sommerabends am Ring.

Altes Rathaus von Breslau
Altes Rathaus von Breslau

Großer Ring Breslau
Großer Ring Breslau

Großer Ring Breslau bei Nacht
Abendstimmung am Großen Ring

Rathausturm von Breslau bei Nacht
Rathausturm von Breslau bei Nacht


Tag 4: Wrocław (Breslau) - Opole (Oppeln) - Katowice (Kattowitz) - Břeclav (Lundenburg) - Wien - Neusiedl am See

Seit dem Jahr 2012 präsentiert sich der neugotische Bahnhof Wrocław Główny in frischem Glanz. Wir starten hier zu einer Fahrt mit dem polnischen Pendolino-Zug (PKP-Baureihe ED250). Die zwanzig von Alstom gelieferten Hochgeschwindigkeitszüge werden von der polnischen Bahn unter der höchsten Zuggattung 'Express InterCity Premium' vermarktet.

Bahnhof Wrocław Główny
Bahnhof Wrocław Główny

Empfangshalle Bahnhof Wrocław Główny
Empfangshalle Bahnhof Wrocław Główny

Erste Klasse im Pendolino der PKP (Baureihe ED250)
Erste Klasse im Pendolino der PKP (Baureihe ED250)

Dem Premiumanspruch folgend, steht das Zugpersonal Spalier und begrüßt die Fahrgäste, zudem läuft während des Halts Klaviermusik im Zug. In der ersten Klasse ist im Fahrpreis ein Imbiss inkludiert, am Morgen wird ein Frühstück gereicht. Auf der Strecke bis Opole kann der Zug seine Höchstgeschwindigkeit von 250 Stundenkilometern nicht ausfahren. "Pendolo" ist die italienische Bezeichnung für Pendel und Pendolino der Markenname für Neigetechnikzüge. Bei der polnischen Variante des Pendolino wurde jedoch auf den Einbau der Neigetechnik verzichtet, da diese für den geplanten Einsatz der Züge nicht notwendig ist.

Frühstück als Inklusiv-Imbiss in der ersten Klasse
Frühstück als Inklusiv-Imbiss in der ersten Klasse

Fahrt von Wrocław nach Opole
Fahrt von Wrocław nach Opole

Pendolino der PKP (Baureihe ED250) nach der Ankunft in Opole (Oppeln)
Pendolino der PKP nach der Ankunft in Opole (Oppeln)

Opole ist die historische Hauptstadt Oberschlesiens, die Stadt hat knapp 120.000 Einwohner. Wie in vielen schlesischen Städten bildet auch in Opole ein Ring den zentralen Platz. Viele der Bürgerhäuser am Ring wurden im Krieg zerstört und später nach historischem Vorbild rekonstruiert.

Blick über den Ring zur Kathedrale von Opole (Oppeln)
Blick über den Ring zur Kathedrale von Opole

Ring von Opole (Oppeln)
Ring von Opole

Rathaus von Opole (Oppeln)
Rathaus von Opole

Das Rathaus von Opole wurde mehrfach umgebaut, wobei der Turm eines der jüngsten Elemente ist, denn der Vorgängerturm stürzte 1934 nach Bauarbeiten ein. Wie der Bahnhof unseres Ausgangsortes Konstanz ist auch das Rathaus von Opole nach dem Vorbild des Palazzo Vecchio in Florenz erbaut.

Ring von Opole / Oppeln
Ring von Opole

Bahnhof Opole Główne
Bahnhof Opole Główne

Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Opole Główne stammt aus dem Jahr 1899 und ist ansprechend restauriert, der Bahnhofsplatz wurde als Promenade gestaltet. Mit dem TLK-Zug "Sztygar" fahren wir von Opole weiter nach Katowice (Kattowitz).

Schalterhalle des Bahnhofs Opole Główne
Schalterhalle des Bahnhofs Opole Główne

Einfahrt eines TLK-Zugs in den Bahnhof Opole Główne
Einfahrt eines TLK-Zugs in den Bahnhof Opole Główne

Abteilwagen im TLK der PKP
Abteilwagen im TLK

Blick aus dem Zugfenster bei der Fahrt von Opole nach Katowice
Blick aus dem Zugfenster bei der Fahrt von Opole nach Katowice

Im Zentrum des oberschlesischen Industriegebiets liegt Katowice (Kattowitz), in der Stadt ergibt sich mit dem nächsten Aufenthalt die Möglichkeit für einen weiteren Rundgang. Katowice ist eine relativ junge Industriestadt, die Marienkirche aus dem Jahr 1870 ist somit eine der ältesten Kirchen der Stadt.

Schlesisches Theater am Ring von Kattowitz
Schlesisches Theater am Ring von Kattowitz

Fußgängerzone von Kattowitz mit der Marienkirche
Fußgängerzone von Kattowitz mit der Marienkirche

Die Stadt befindet sich in einem Strukturwandel von der Schwerindustrie zum Dienstleistungssektor, Bergwerke weichen Einkaufszentren. Und auch dem Bahnhof ist es so ergangen, der frühere Bahnhof wurde 2011 abgerissen und es wurde ein neuer Komplex mit Bahnhof, Busbahnhof und dem Einkaufszentrum Galeria Katowicka errichtet. Die neue Bahnhofshalle liegt zwischen den Gleisen und dem Einkaufszentrum.

Bahnhof von Katowice (Kattowitz)
Bahnhof von Katowice (Kattowitz)

Empfangshalle Bahnhof Katowice (Kattowitz)
Empfangshalle Bahnhof Katowice

Für die Weiterfahrt nutzen wir den IC/EC 131 "Varsovia", der von Warschau nach Budapest fährt. Varsovia ist der lateinische Name der Stadt Warschau. Die Wagen werden von der ungarischen Bahn MÁV gestellt.

Einfahrt eines Eurocitys in den Bahnhof von Katowice (Kattowitz)
Einfahrt eines Eurocitys in den Bahnhof von Katowice

Erste-Klasse-Abteilwagen der ungarischen Bahn MÁV
Erste-Klasse-Abteilwagen der ungarischen Bahn MÁV

Fahrt durch das Ostrauer Becken
Fahrt durch das Ostrauer Becken

Der Zug fährt durch das Ostrauer Becken über den polnisch-tschechischen Grenzbahnhof Zebrzydowice nach Bohumin, wo der Lokwechsel erfolgt. Nach dem Halt in Ostrava verteilt das tschechische Bahnpersonal kostenlos Wasser und Zeitungen.

Blick aus dem Zugfenster auf die Landschaft Mährens
Blick aus dem Zugfenster auf die Landschaft Mährens

Fahrt durch Südmähren
Fahrt durch Südmähren

In Břeclav verlassen wir den Eurocity und wechseln auf einen Railjet, der bereits am Nachbarbahnsteig wartet. Knapp eine Stunde dauert die Fahrt durch die Ebene des Marchfelds bis in die österreichische Hauptstadt.

Erste Klasse im Railjet
Erste Klasse im Railjet

Fahrt von Břeclav nach Wien
Fahrt von Břeclav nach Wien

Hauptbahnhof Wien
Hauptbahnhof Wien

Am Hauptbahnhof Wien steigen wir um auf einen Regional Express an den Neusiedler See. Nachdem der Zug das Stadtgebiet von Wien verlassen hat, führt die Strecke zunächst entlang der Leithaberge nach Osten, bis schließlich die ersten Weinberge das Weinbaugebiet Neusiedler See ankündigen.

Oberdeck eines Doppelstockwagens der ÖBB
Oberdeck eines Doppelstockwagens der ÖBB

Blick auf die Leithaberge
Blick auf die Leithaberge

Weinbaugebiet Neusiedlersee
Weinbaugebiet Neusiedlersee

Weinflure bei Neusiedl
Weinflure bei Neusiedl

Blick zum Schilfgürtel am Neusiedler See
Blick zum Schilfgürtel am Neusiedler See

Der Neusiedler See ist ein flacher Steppensee, der von einem breiten Schilfgürtel umgeben ist. Vom Zug ist der See deshalb nicht zu sehen, vielmehr ist das Gewässer am Horizont nur zu erahnen. Wir nehmen nun in Neusiedl am See Quartier.

Pfarrkirche von Neusiedl am See
Pfarrkirche von Neusiedl am See

Rathaus Neusiedl
Rathaus Neusiedl

Das Seeufer liegt ein ganzes Stück vom Ort entfernt, früher verband eine Schmalspurbahn das Ortszentrum mit der Badeanstalt. Die 1,5 Kilometer lange Kleinbahn Neusiedl am See wurde 1939 stillgelegt, und so steht uns nun ein längerer Spaziergang bevor.

Sonnenuntergang am Neusiedler See
Sonnenuntergang am Neusiedler See

Doch der Fußweg lohnt sich, wir werden mit einem Bilderbuch-Sonnenuntergang belohnt. Der Neusiedler See liegt zwar teilweise in Ungarn, dennoch ist er der größte österreichische See. Zudem ist er der größte See in Mitteleuropa, der keinen Abfluss hat. Schließlich kehren wir nach Neusiedl zurück.

Abendstimmung am Neusiedler See
Abendstimmung am Neusiedler See

Brennerscher Hof in Neusiedl
Brennerscher Hof in Neusiedl


Tag 5: Neusiedl am See - Eisenstadt - Wulkaprodersdorf - Sopron - Fertőszentmiklós - Neusiedl am See - Podersdorf - Neusiedl am See

Heute wollen wir den Neusiedler See umrunden, wir starten die Rundfahrt am Bahnhof Neusiedl, eine von zwei Bahnstationen des Ortes. Wir umfahren den See gegen den Uhrzeigersinn, die erste Etappe führt uns mit einem Talent-Triebzug der ÖBB nach Eisenstadt.

Talent-Triebzug der ÖBB im Bahnhof Neusiedl am See
Talent-Triebzug der ÖBB im Bahnhof Neusiedl am See

Innenbild ÖBB-Talent
Innenraum ÖBB-Talent

Fahrt am Neusiedler See
Fahrt am Neusiedler See

Wir fahren auf der sogenannten Pannoniabahn oder Leithagebirgsbahn, die ein Teil der historischen Verbindung zwischen Bratislava und Sopron ist. Die Strecke galt immer wieder als einstellungsgefährdet, nach einer Modernisierung und Elektrifizierung ist der Betrieb heute offenbar gesichert. Den Neusiedler See werden wir bei der Umrundung kaum zu Gesicht bekommen, in der Ferne ist das Gewässer nur kurz zu sehen. Die Strecke führt zunächst entlang der Ausläufer des Leithagebirges.

Blick auf die Pfarrkirche von Jois
Blick auf die Pfarrkirche des Weinbauorts Jois

Fahrt am Leithagebirge
Fahrt am Leithagebirge

Martinskaserne Eisenstadt
Martinskaserne Eisenstadt

Bevor der Zug den Bahnhof von Eisenstadt erreicht, sticht in der Ferne ein markantes Gebäude ins Auge. Bei dem 144 Meter langen Bau handelt es sich um die Martinskaserne.
Eisenstadt ist die Landeshauptstadt des Burgenlandes. Nach der Ankunft am Bahnhof von Eisenstadt beginnen wir einen Stadtrundgang mit dem Dom St. Martin und dem Haydn-Haus, wo der Komponist Joseph Haydn von 1766 bis 1778 wohnte und dem Haus Esterházy als Hofkapellmeister diente.

Bahnhof Eisenstadt
Bahnhof Eisenstadt

Dom St. Martin Eisenstadt
Dom St. Martin Eisenstadt

Haydn-Haus in Eisenstadt
Haydn-Haus in Eisenstadt

Schloss Esterházy Eisenstadt
Schloss Esterházy

Das Schloss Esterházy ist eines der Wahrzeichen von Eisenstadt. Die ungarische Adelsfamilie Esterházy gehörte einstmals zu den reichsten Adelsfamilien und baute die damalige Wehrburg von Eisenstadt in den 1650ern zu einem repräsentativen Barockschloss um. Den Abschluss des Stadtrundgangs bildet der Kalvarienberg mit der Kreuzkapelle, dann laufen wir zurück an den Bahnhof.

Kalvarienberg mit Kreuzkapelle Eisenstadt
Kalvarienberg mit Kreuzkapelle Eisenstadt

Bahnhof Eisenstadt
Bahnhof Eisenstadt

Einfahrt eines Talent-Triebzugs (Reihe 4124) in den Bahnhof Eisenstadt
Einfahrt eines Talent-Triebzugs (Reihe 4124) in den Bahnhof Eisenstadt

Die eingesetzten Talent-Triebzüge (Reihe 4124) sind Zweisystemfahrzeuge, denn neben den ÖBB-Strecken gibt es in der Region auch Strecken der Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn AG (Raaberbahn), wo das ungarische Stromsystem verbaut ist, außerdem fahren die Züge teilweise auch nach Ungarn. In Wulkaprodersdorf trifft die Pannoniabahn auf die Raaberbahn von Ebenfurth ins ungarische Sopron, für die Weiterfahrt steigen wir dort um.

Fahrt durch das Burgenland
Fahrt durch das Burgenland

Bahnhof Drassburg
Bahnhof Drassburg

Die Raaberbahn ist eine grenzüberschreitende Bahnstrecke zwischen Österreich und Ungarn, sie führt bis Győr (deutsch Raab). Gebaut wurde die Strecke von der Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn AG, die noch heute Eigentümerin der Strecke ist. Als die Strecke gebaut wurde, lag sie überwiegend in Ungarn, nur ein sehr kurzes Stück führte durch Österreich. 1921 kam es zu einer Umgliederung des Burgenlandes, seither liegt ein wesentlich größerer Teil der Strecke in Österreich. Die Raaberbahn behielt die Konzession; nach dem zweiten Weltkrieg ging die Gesellschaft durch Enteignung in ungarischen Staatsbesitz über. Nachdem Österreich sich später am Ausbau beteiligte, übernahm das Land Aktienanteile der Gesellschaft, auch ein Bauunternehmen hat heute Aktienanteile an der Raaberbahn, die Mehrheit liegt aber weiterhin beim ungarischen Staat.
Die Bahngesellschaft ist in Österreich unter dem Namen Raaberbahn bekannt, teilweise findet sich auch noch die alte Abkürzung ROeEE (R für Raab/Győr, Oe für Oedenburg/Sopron, E für Ebenfurth), während sich aus den gleichen Städtenamen in Ungarn die Abkürzung GySEV ergibt. Den Verkehr auf der Strecke betreiben die ÖBB und die Raaberbahn in Kooperation.

Weltraum-Beklebung in der Toilette im Talent-Triebzug
Weltraum-Beklebung in der Toilette im Talent-Triebzug

Fahrt von Drassburg nach Sopron
Fahrt von Drassburg nach Sopron

Das flache Land des Neusiedler Sees haben wir mittlerweile verlassen und die Strecke führt durch eine leicht hügelige Landschaft nach Sopron. Das Fahrtziel des Zugs ist der Ort Deutschkreuz, der wieder in Österreich liegt. Zu Zeiten des kalten Kriegs gab es hier einen Korridor-Verkehr durch Ungarn. Wir verlassen den Zug jedoch in Sopron und erkunden die 60.000-Einwohner-Stadt. Das Wahrzeichen von Sopron ist der Feuerturm.

Feuerturm von Sopron
Feuerturm von Sopron

Spaziergang durch die Altstadt von Sopron
Spaziergang durch die Altstadt von Sopron

Geißkirche Sopron
Geißkirche

Die Benediktinerkirche von Sopron ist heute als Geißkirche bekannt; der Name geht zurück auf eine Ziege auf einem Wappen am Hauptportal. Im 17. Jahrhundert wurden in der Geißkirche die Vizekönige Ungarns gekrönt.

Altstadt von Sopron
Altstadt von Sopron

Ursulinenkirche Sopron
Ursulinenkirche mit Klostergebäuden

Bahnhof Sopron
Bahnhof Sopron

Schließlich kehren wir an den Bahnhof von Sopron zurück, um die Umrundung des Neusiedler Sees fortzusetzen. Die nächste Etappe führt uns von Sopron nach Fertőszentmiklós, hierfür nutzen wir einen Intercity. Die Lok des Zugs ist dem ungarischen Nationalhelden Franz II. Rákóczi gewidmet, dem Anführer des Aufstands ungarischer Adliger gegen die Habsburger von 1703 bis 1711. Der Intercity "Kékfrankos" besteht aus Wagen der GySEV, die von den ÖBB übernommen und modernisiert wurden und sich innen wie auch außen in der grünen Hausfarbe der GySEV präsentieren. Im Rahmen der Modernisierung wurden die Abteile mit Deckenmonitoren ausgestattet. Die Wagen der GySEV werden als "RaaberCity" vermarktet.

Empfangshalle Bahnhof Sopron
Empfangshalle Bahnhof Sopron

Intercity mit einer Lok mit Motiv des ungarischen Nationalhelden Franz II. Rákóczi
Intercity mit einer Lok mit Motiv des ungarischen Nationalhelden Franz II. Rákóczi

Erste-Klasse-Abteilwagen im RaaberCity der GySEV
Erste-Klasse-Abteilwagen im RaaberCity der GySEV

Deckenmonitor im Abteil des RaaberCity
Deckenmonitor im Abteil

Kartendarstellung auf dem Monitor des RaaberCity
Kartendarstellung mit den Strecken am Neusiedler See

Der Zug fährt bis Budapest, wobei wir am ersten Halt Fertőszentmiklós schon wieder aussteigen. In dem 4.000-Einwohner-Ort treffen die Raaberbahn von Sopron nach Győr und die Neusiedler Seebahn aufeinander. Auf der Kartendarstellung am Monitor ist die Strecke der Neusiedler Seebahn zu erkennen, auf der wir anschließend östlich des Neusiedler Sees weiterfahren.

Fahrt von Sopron nach Fertőszentmiklós
Fahrt von Sopron nach Fertőszentmiklós

Bahnhof Fertőszentmiklós
Bahnhof Fertőszentmiklós

RaaberCity-Zug nach der Ankunft in Fertőszentmiklós
RaaberCity-Zug nach der Ankunft in Fertőszentmiklós

Bahnhof Fertőszentmiklós
Bahnhof Fertőszentmiklós

Monitor mit Fahrplananzeige am Bahnhof Fertőszentmiklós
Monitor mit Fahrplananzeige am Bahnhof Fertőszentmiklós

Neben einer Gedenktafel zum 100-jährigen Jubiläum der Raaberbahn 1997 gibt es am Bahnhof auch einen Monitor mit der Anzeige der nächsten Züge. Schließlich rollt der Zug aus Österreich zur Rückfahrt nach Neusiedl am See ein - auch dies ist wieder Talent-Triebzug der ÖBB.

Talent-Triebzug der ÖBB zur Fahrt von Fertőszentmiklós nach Neusiedl am See
Talent-Triebzug der ÖBB zur Fahrt von Fertőszentmiklós nach Neusiedl am See

Fahrt auf der Neusiedler Seebahn
Fahrt auf der Neusiedler Seebahn

Wir befahren nun die 49 Kilometer lange Neusiedler Seebahn von Fertőszentmiklós nach Neusiedl am See. Als die Strecke zwischen 1873 und 1897 geplant und gebaut wurde, lag sie noch vollständig auf ungarischem Gebiet. Seitdem 1921 das Burgenland zu Österreich kam, liegt die Strecke überwiegend in Österreich. Im Kalten Krieg kam der grenzüberschreitende Personenverkehr auf der Verbindung zum Erliegen, er wurde 1990 wieder aufgenommen, später wurde die Strecke modernisiert und elektrifiziert, auch hier kommt das ungarische Stromsystem zum Einsatz.

Blick aus dem Zugfenster auf der Fahrt von Fertőszentmiklós nach Neusiedl am See
Blick aus dem Zugfenster auf der Fahrt von Fertőszentmiklós nach Neusiedl am See

Weinberge bei Pamhagen
Weinberge bei Pamhagen an der Grenze von Ungarn zu Österreich

Bahnhof Wallern
Bahnhof Wallern

Fahrt auf der Neusiedler Seebahn
Fahrt auf der Neusiedler Seebahn

Streckenkarte der Neusiedler Seebahn am Haltepunkt Bad Neusiedl am See
Streckenkarte der Neusiedler Seebahn am Haltepunkt Bad Neusiedl am See

Die Strecke gehört heute der Neusiedler Seebahn GmbH, die Beschilderung an den Bahnstationen entspricht deshalb auch nicht dem üblichen ÖBB-Design. Betrieben wird die Strecke von der GySEV/Raaberbahn, wobei in Kooperation mit den ÖBB wiederum deren Mehrsystemfahrzeuge zum Einsatz kommen. Der Haltepunkt Bad Neusiedl am See gehört mit 118 Metern über dem Meer zu den niedrigst gelegenen Bahnhöfen in Österreich, nur Weiden am See eine Station früher liegt noch einen Meter niedriger. Am Haltepunkt ist die Lok GySEV 122 als Denkmal aufgestellt, die Lok war viele Jahre auf der Strecke eingesetzt.

Denkmallok GySEV 122 am Haltepunkt Bad Neusiedl am See
Denkmallok GySEV 122 am Haltepunkt Bad Neusiedl am See

Nachdem die Umrundung des Neusiedler Sees damit abgeschlossen ist, fahren wir am Nachmittag mit dem Bus nach Podersdorf. Der Ort im Seewinkel ist nicht nur bei Wassersportlern beliebt, sondern zieht auch Touristen an, da es hier einen der wenigen Leuchttürme Österreichs gibt. Der zwölf Meter hohe Turm dient tatsächlich der Navigation der Schifffahrt und für Sturmwarnungen, daneben ist er aber auch Fotoobjekt und Touristenanziehungspunkt.

Neusiedler See bei Podersdorf
Neusiedler See bei Podersdorf

Leuchtturm Podersdorf
Leuchtturm Podersdorf

Kirche von Neusield am See bei Nacht
Kirche von Neusiedl am See

Schließlich fahren wir zurück nach Neusiedl am See und beschließen dort den vorletzten Reisetag. Die Pfarrkirche von Neusiedl steht unter Denkmalschutz, sie ist den Heiligen Nikolaus und Gallus geweiht.


Tag 6: Neusiedl am See - Salzburg - München - Ulm - Radolfzell - Konstanz

Am Morgen nutzen wir die Gelegenheit, die Ruine Tabor oberhalb von Neusiedl zu besteigen. Von der Ruine bietet sich ein Blick über die pannonische Ebene und den Neusiedler See. Anschließend laufen wir zum Bahnhof Neusiedl am See, um die Heimfahrt an den Bodensee anzutreten.

Blick von der Ruine Tabor über die pannonische Ebene und den Neusiedler See
Blick von der Ruine Tabor über die pannonische Ebene und den Neusiedler See

Bahnhof Neusiedl am See
Bahnhof Neusiedl am See

Der Bahnhof Neusiedl am See wurde 2015 modernisiert und aufwändig ausgebaut mit einem Personentunnel, Aufzügen, überdachten Bahnsteigen sowie Park&Ride und Bike&Ride-Anlagen. Saisonal sind Railjetverbindungen von Salzburg über Wien hinaus nach Neusiedl am See verlängert, einen dieser Züge nutzen wir für die Fahrt nach Salzburg.

Railjet im Bahnhof Neusiedl am See
Railjet im Bahnhof Neusiedl am See

Erste Klasse im Railjet
Erste Klasse im Railjet

Deckenmonitor im Railjet von Neusiedl am See nach Salzburg
Deckenmonitor im Railjet von Neusiedl am See nach Salzburg

Fahrt am Fuße der Leithaberge
Fahrt am Fuße der Leithaberge

Blick aus dem Zugfenster im Tullnerfeld
Blick aus dem Zugfenster im Tullnerfeld

Thai-Curry und Gnocchi aus dem Bordrestaurant des Railjets
Thai-Curry und Gnocchi aus dem Bordrestaurant des Railjets

Marillen-Scheiterhaufen aus dem Bordrestaurant
Marillen-Scheiterhaufen aus dem Bordrestaurant

Fahrt durch das Salzburger Land
Fahrt durch das Salzburger Land

In Salzburg verlassen wir den Zug und steigen um auf einen Railjet nach München. Die Strecke führt landschaftlich reizvoll zunächst über die Salzach und durch den Chiemgau in die bayerische Landeshauptstadt.

Einfahrt des Railjets nach München in den Hauptbahnhof Salzburg
Einfahrt des Railjets nach München in den Hauptbahnhof Salzburg

Blick auf die Festung Hohensalzburg bei der Fahrt über die Salzach in Salzburg
Blick auf die Festung Hohensalzburg bei der Fahrt über die Salzach in Salzburg

Fahrt durch den Chiemgau
Fahrt durch den Chiemgau

Blick vom Zug auf den Chiemsee
Blick vom Zug auf den Chiemsee

Hauptbahnhof München
Hauptbahnhof München

Im Hauptbahnhof München besuchen wir die DB-Lounge, dann fahren wir mit einem ICE 3 über Augsburg nach Ulm. In Ulm können wir bei einem Aufenthalt einen Stadtspaziergang zum Ulmer Münster und ins Fischerviertel unternehmen.

Kaffee und Kuchen in der DB-Lounge im Hauptbahnhof München
Kaffee und Kuchen in der DB-Lounge im Hauptbahnhof München

Erste Klasse im ICE 3 von München nach Ulm
Erste Klasse im ICE 3 von München nach Ulm

Fahrt von Augsburg nach Ulm
Fahrt von Augsburg nach Ulm

Ulmer Münster
Ulmer Münster

Spaziergang durch das Fischerviertel Ulm
Spaziergang durch das Fischerviertel Ulm

Schiefes Haus in Ulm
Schiefes Haus

Fahrt im Dieseltriebwagen der Baureihe 611 durch Oberschwaben
Fahrt im Dieseltriebwagen der Baureihe 611 durch Oberschwaben

Mit einem Dieseltriebwagen der Baureihe 611 fahren wir schließlich durch Oberschwaben zurück an den Bodensee, wo unsere 6-tägige Rundreise am Abend endet.

zurück zur Startseite


Dies ist eine privat betriebene Hobby-Seite. Zum Impressum. Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehme ich keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt von verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.