Mit einer sechstägigen Tour wollen wir einige Bahnziele in Österreich besuchen und einen kleinen Abstecher in die Nachbarländer Italien und Slowenien unternehmen. Zu den besonderen Zielen der Rundfahrt durch die Alpen gehören die Achenseebahn, die Ferrovie Udine Cividale (FUC), die geteilte Stadt Gorizia/Nova Gorica, die Citybahn Waidhofen, die Gesäusebahn, der Ort Hallstatt, die Straßenbahn in Gmunden sowie die Schafbergbahn.
Reiseroute
Wir fahren von Konstanz über den Arlberg nach Jenbach zur Achenseebahn und weiter über die Tauernstrecke nach Villach und Udine. Dort besuchen wir die FUC, anschließend führt uns die Tour nach Gorizia, wo wir ein kleines Teilstück zu Fuß zurücklegen, um dann von Nova Gorica über Wocheinerbahn, Semmeringstrecke und Wien nach Waidhofen an der Ybbs zu fahren. Nach einem Abstecher mit der Citybahn reisen wir durch das Gesäuse und auf der Salzkammergutbahn an den Hallstättersee. Am fünften Reisetag erkunden wir die weitere Strecke der Salzkammergutbahn, fahren Straßenbahn in Gmunden und erklimmen mit der Zahnradbahn den Schafberg. Den Abschluss bildet eine Schifffahrt über den Wolfgangsee zur nächsten Bushaltestelle und von dort via Salzburg, München und Ulm zurück an den Bodensee.
Wir beginnen die Rundfahrt am Bahnhof von Konstanz und fahren mit einem InterRegio der SBB nach Zürich. In die InterRegio-Garnitur ist diesmal ein Eurocity-Wagen eingereiht.
Interregio der SBB im Bahnhof Konstanz
Eurocity-Wagen der SBB im IR Konstanz-Zürich
Fahrt im Glattal vor den Toren Zürichs
Unser heutiges Ziel ist Jenbach in Österreich. Einmal täglich gibt es mit dem Eurocity 163 nach Graz eine Direktverbindung von Zürich nach Jenbach. Der schweizerisch-österreichische Zug trägt den Namen 'Transalpin', er führt einen Panoramawagen. Entlang von Zürichsee und Walensee fahren wir in Richtung der österreichischen Grenze.
Panoramawagen der SBB am Eurocity Zürich-Graz
Innenraum SBB-Panoramawagen
Fahrt am Walensee
Bei der Fahrt am Walensee ist am gegenüberliegenden Ufer die Ortschaft Quinten zu sehen. Das autofreie Dorf ist nur per Schiff oder zu Fuß zu erreichen. Aufgrund der besonderen Lage an der Sonnenseite des Walensees herrscht dort ein südländisches Klima, so dass auch Feigen, Kiwi und Palmen gedeihen.
Bis Buchs befindet sich der Panoramawagen am Zugschluss, so bietet sich ein Blick auf die Strecke durch das Seeztal bis zur Bergkette der Churfirsten.
Blick aus dem letzten Wagen auf die Strecke im Seeztal
Fahrt im Panoramawagen durch das Rheintal
Nach dem Lok- und Fahrtrichtungswechsel in Buchs quert der Zug das Rheintal und fährt im Transit durch das Fürstentum Liechtenstein. Anschließend befährt der Eurocity die Arlbergbahn, die bis auf eine Höhe von über 1.300 Meter über dem Meer ansteigt und dann ins Inntal hinabführt bis nach Innsbruck.
Blick aus dem Zugfenster auf der Arlbergstrecke
Fahrt über den Inn im Stadtgebiet von Innsbruck
Im Unterinntal liegt der Ort Jenbach, dort verlassen wir den Zug. Der Bahnhof von Jenbach ist eisenbahntechnisch interessant, denn hier gibt es Bahnstrecken in drei verschiedenen Spurweiten: die normalspurige Unterinntalbahn die ÖBB, die Zillertalbahn (Spurweite 760 mm) und die Achenseebahn (Spurweite 1000 mm). Nachdem wir die Zillertalbahn früher bereits einmal besucht haben (Link zum Reisebericht), soll heute die Achenseebahn im Mittelpunkt stehen.
Bahnhof Jenbach
Die Achenseebahn ist eine schmalspurige Zahnradbahn, die von Jenbach zum Seespitz am Achensee führt. Es gibt auf der Strecke lediglich einen touristischen Dampfbetrieb. Auf der Achenseebahn sind vier Loks im Einsatz, die in den Jahren 1888/1889 gebaut wurden. Lok 1 'Theodor' wird unseren Zug den Berg hinaufschieben.
Lok 1 'Theodor' der Achenseebahn
Remise der Achenseebahn, auf Höhe der Remise beginnt der Zahnstangenabschnitt
Bergfahrt mit der Achenseebahn
Der erste Streckenabschnitt führt am Ortsrand von Jenbach als Steilstrecke aus dem Inntal den Berg hinauf. Auf der Zahnradstrecke gibt es eine maximale Steigung von 160 Promille, die Lokomotive muss hier zwingend auf der Talseite eingereiht sein. Anfangs bieten sich noch Ausblicke über Jenbach und das Inntal, dann führt die Strecke durch ein Waldgebiet.
Blick vom Zug über Jenbach
Streckenführung durch den Wald
Bis zum Scheitelpunkt bei Eben überwindet die Bahn 440 Höhenmeter. Dort endet der Zahnradabschnitt und im weiteren Verlauf wird die Bahn als Adhäsionsstrecke betrieben. Die Lok umfährt in Eben den Zug und zieht die Wagen dann mit leichtem Gefälle hinab zum Achensee. Pro Person werden für die Fahrt 3,2 Kilo Steinkohle verbraucht. Die Bahnstrecke endet an der Bahnstation Seespitz. Zuvor wird ein weiteres Mal rangiert und die Wagen werden von der Lok in die Endstation am Ufer des Achensees geschoben.
Gefällestrecke zum Achensee
Historische Wagen der Achenseebahn an der Endstation Seespitz
Innenraum des Sommerwagens
Herstellerschild von Personenwagen Nr. 4
Die Personenwagen stammen aus dem Eröffnungsjahr der Bahn 1889. Lok 1 wurde 2008 bei einem Brand schwer beschädigt und später neu aufgebaut. Der Name 'Theodor' geht zurück auf einen der vier Hauptaktionäre der Bahn, nämlich k. u. k. Konsul Theodor Freiherr von Dreifus in Grüneck bei Dorf Kreut aus Bayern. Später ging man dazu über, die Lokomotiven nach den Anliegergemeinden zu benennen.
Die Bahnstation liegt direkt am Schiffsanleger, viele Fahrgäste verbinden die Bahnfahrt mit einer Rundfahrt auf dem Achensee. Der Achensee ist der größte See Tirols, er bildet die Grenze zwischen Karwendelgebirge und Brandenberger Alpen.
Lok 1 beim Wasserfassen am Achensee
Schiffsanleger an der Bahnstation Seespitz
Gewitterschauer über dem Achensee
Ankunft eines Zugs aus Jenbach am Seespitz
Schließlich erreicht die nächste Bahn den Seespitz, gezogen wird der Zug von Lok 4. Auch diese Lok ist gewissermaßen ein Sonderling. Denn die Original-Lok mit der Nummer 4 wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Ersatzteilspender genutzt und außer Dienst gestellt, später wurde aus einem alten Rahmen von Lok 2 und Ersatzteilen die Lok 4 wieder rekonstruiert und 2008 in Betrieb genommen. Da bei den anderen Lokomotiven im Laufe der Zeit alle Bauteile einschließlich der Rahmen getauscht wurden, ist kurioserweise die rekonstruierte Lok 4 noch am ehesten als Originallok zu bezeichnen, da sie auf einem Originalrahmen gebaut wurde.
Ausfahrt aus der Endstation am Seespitz Achensee
Lok 4 umfährt den Zug
Wir nehmen Platz im offenen Sommerwagen und werden von Lok 4 zurück nach Jenbach befördert. Diesmal ist der Betriebsablauf an der Endstation etwas anders, die Lok fährt mit den Wagen voraus ein, nach dem Fahrgastwechsel wird der Zug aus der Bahnstation geschoben und dann umfahren. Die Fahrzeit von der Station Seespitz bis Jenbach beträgt 50 Minuten.
Fahrt am Ufer des Achensees
Fahrt durch den Wald nach Jenbach
Talfahrt mit der Achenseebahn
Im Jahr 1886 erteilte Kaiser Franz Josef I. trotz Bedenken der Seeanrainer gegenüber diesem neumodischen Verkehrsmittel die Konzession für Bau und Betrieb der Bahn. Die damals 6,36 Kilometer lange Strecke wurde 1889 eröffnet, später wurde sie um 400 Meter zur Dampferanlegestelle verlängert. Neben der Personenbeförderung gab es früher auch umfangreiche Gütertransporte, insbesondere von Holz. Heute ist die Bahn eine reine Ausflugsbahn, im Winter ruht der Betrieb. Die Zukunft der Bahn ist ungewiss, es gibt Ausbauplänen für eine elektrische Regionalbahn.
Einfahrt nach Jenbach
Ankunft am Bahnhof Jenbach
Züge der Achenseebahn im Bahnhof Jenbach
Die Achenseebahn hat 4 Loks und 6 Personenwagen, davon 4 offenen und 2 geschlossene Wagen. Die Wagen haben geschlossene Abteile, über die Trittbretter an der Längsseite erreicht der Schaffner die Fahrgäste.
Den Abend verbringen wir in der 7.000-Einwohner-Gemeinde Jenbach. Vor dem Jenbacher Museum ist eine Denkmallok aufgestellt, Lok 1 'Raimund' stammt jedoch nicht von der Achenseebahn, sondern war seit der Eröffnung der Zillertalbahn auf der dortigen Strecke unterwegs.
Spaziergang durch Jenbach am Museum
Denkmal mit Lok 1 'Raimund' der Zillertalbahn
Unterwegs im Ortskern
Kirche von Jenbach
Am Bahnhof von Jenbach setzen wir die Reise am nächsten Morgen fort. Mit einem Intercity der Relation Innsbruck-Graz fahren wir bis Schwarzach-St. Veit. Der Zug befährt bis Wörgl die Unterinntalbahn, anschließend fährt er auf der Salzburg-Tiroler-Bahn durch das Brixental in die Kitzbüheler Alpen. Durch das Leukental sowie über den Grießenpass führt die Strecke weiter ins Tal der Salzach. Die Bahnstrecke ist auch als Giselabahn bekannt, benannt nach der zweiten Tochter von Kaiser Franz Joseph I.
Einfahrt eines Intercitys Innsbruck-Graz in den Bahnhof Jenbach
Erste Klasse-Großraumwagen der ÖBB
Fahrt durch das Saalfeldner Becken
Blick aus dem Zugfenster auf die Salzach
Schwarzach-St. Veit ist ein Trennungsbahnhof, dort zweigt die Tauernbahn von der Salzburg-Tiroler-Bahn ab. Der Ort Schwarzach im Pongau hat nur etwa 3.500 Einwohner und ist dennoch ein wichtiger Bahnknoten selbst im internationalen Verkehr.
Wir steigen in Schwarzach-St. Veit um auf einen Railjet nach Villach. Auf der Tauernbahn fahren wir nun ins Gasteinertal und auf die Nordrampe der Gebirgsstrecke hinauf zum Tauerntunnel. Der Scheitelpunkt auf 1.226 Meter über dem Meer liegt im Tunnel, anschließend führt die Strecke auf der kärntner Seite hinab ins Mölltal.
Bahnhof Schwarzach-St. Veit
Einfahrt eines Railjets in den Bahnhof Schwarzach-St. Veit
Erste Klasse im Railjet
Fahrt auf der Tauernbahn durch das Gasteinertal
Blick auf Bad Gastein
Burg Niederfalkenstein vor dem Zugfenster
Für die Weiterfahrt von Villach nach Udine wählen wir den Intercitybus der ÖBB. Die ÖBB nahmen 2007 eine erste Fernbusverbindung zwischen Graz und Klagenfurt auf. Als sich 2008/2009 die italienische Bahn im Personenverkehr von der Pontebbana-Strecke Udine-Villach zurückzog, wurde auch hier eine Busverbindung eingerichtet. Obwohl mittlerweile auch wieder Züge nach Italien fahren, wurden einige der Busverbindungen nach Italien beibehalten.
Intercitybus der ÖBB in Villach
Erste Klasse im Untergeschoss des Intercitybusses
Die Doppelstockbusse im ÖBB-Design verkehren nach Eisenbahn-Tarif, im Italien-Verkehr gilt ein Sparschiene-Globalpreis. Als Beförderer ist auf der Fahrkarte "ÖBB Postbus" genannt. Im Untergeschoss gibt es die erste Klasse mit Ledersitzen, für die Fahrgäste der ersten Klasse gibt es ein kostenloses Getränkeangebot mit einem Heißwasserspender für Instantkaffee oder Tee.
Busfahrt durch das Kanaltal zwischen Karnischen und Julischen Alpen
Getränkeangebot in der Ersten Klasse im IC-Bus
Blick vom Bus auf die Pontebbana-Bahnstrecke
In Udine verlassen wir den Bus, dieser fährt weiter bis Venedig. Wir wechseln von der Bushaltestelle am Bahnhofsvorplatz zum Bahnsteig, wo ein Zug der regionalen Eisenbahngesellschaft Società Ferrovie Udine Cividale (FUC) einfährt. Die FUC betreibt gemeinsam mit den ÖBB den grenzüberschreitenden Micotra-Zug und außerdem den Regionalverkehr von Udine auf der Stichstrecke nach Cividale del Friuli. Nachdem wir den Micotra-Zug bereits kennen (Link zum Reisebericht), wollen wir heute die Strecke nach Cividale erkunden. Auf der Strecke gibt es einen Stundentakt, der in der Hauptverkehrszeit zu einem Halbstundentakt verdichtet wird. Die Hauptlast tragen zwei Diesel-Gelenktriebwagen (GTW), die seit 2006 auf der Strecke im Einsatz sind.
Die Strecke ist gut 15 Kilometer lang, sie ist nicht elektrifiziert und überwiegend eingleisig. Die Fahrt dauert 22 Minuten, sie führt mit mehreren Zwischenhalten durch die Ebene des Friaul.
GTW-Triebzug der Società Ferrovie Udine Cividale (FUC) im Bahnhof Udine
Innenraum des GTW-Triebwagens der FUC
Fahrt von Udine nach Cividale del Friuli
Zug nach der Ankunft im Bahnhof von Cividale del Friuli, links ein älterer Triebwagen
Wir starten nun zu einem Spaziergang durch Cividale del Friuli. Die traditionsreiche Stadt hat 11.000 Einwohner, sie liegt im Dreiländer-Eck zwischen Italien, Österreich und Slowenien und trägt deshalb auch mehrere Namen: furlanisch Cividât, slowenisch Čedad und deutsch Östrich.
Piazza Paolo Diacono in Cividale del Friuli
Dom Santa Maria Assunta (Mariä Himmelfahrt) aus dem 14. Jahrhundert
Teufelsbrücke über den Fluss Natisone
Das Wahrzeichen der Stadt ist die Teufelsbrücke über den Fluss Natisone. Nach der Sage soll der Teufel die Brücke über den reißenden Fluss gebaut haben und als Lohn die Seele des Ersten gefordert haben, der die Brücke überqueren würde. Die findigen Bürger jagten jedoch als erstes einen Hund über die Brücke.
Spaziergang durch die Altstadt
Früherer Bahnhof von Cividale del Friuli
Die Bahnstrecke nach Cividale del Friuli wurde 1886 eingeweiht, seither wechselten die Betreiber mehrfach. Seit 2005 erfolgt der Betrieb unter Regie der FUC. Die letzte große Veränderung gab es 2008, als ein neuer Endbahnhof in Cividale del Friuli in Betrieb genommen wurde. Die Strecke wurde dabei etwas verkürzt und das historische Bahnhofsgebäude verlor seine Funktion.
Bei der neuen Stazione di Cividale handelt es sich um einen kombinierten Bahn- und Busbahnhof mit klimatisiertem Warteraum, Schalter und Sanitäranlagen. Die FUC bezeichnet sich als "Zug der Sprachen" und greift damit die Vielsprachigkeit der Region Friaul-Julisch Venetien auf. Amtssprache ist Italienisch; Furlanisch, Deutsch und Slowenisch sind als geschützte Minderheitensprachen anerkannt.
Kombinierter Bahn- und Busbahnhof Stazione di Cividale
Tafel zum 'Zug der Sprachen'
Dieseltriebwagen der FUC (ALn 663)
Für die Rückfahrt nutzen wir einen der Verstärkerkurse in der Hauptverkehrszeit. Hier kommt ein älterer Dieseltriebwagen der ALn 663-Familie zum Einsatz; die FUC besitzt drei Fahrzeuge dieser Baureihe. Der Triebwagen wurde 1984 gebaut und ist damit eines der älteren Exemplare dieser Baureihe, die Fahrzeuge wurden von 1983 bis 1993 gebaut und wurden sowohl an die Staatsbahn als auch an Privatbahnen geliefert.
Zuglaufschild
Innenraum ALn 663-Dieseltriebwagen
Herstellerschild von FIAT im Dieseltriebwagen
Bahnhof Cividale
Ausfahrt aus dem Bahnhof Cividale
Fahrt von Cividale nach Udine
Zweisprachiges Bahnhofsschild in Remanzacco (furlanisch Remanzâs)
Auch die Bahnhofsschilder unterwegs sind zweisprachig. In Remanzacco (furlanisch Remanzâs) findet eine Zugkreuzung mit einem GTW statt. Wenig später führt die Strecke über den Fluss Torre, die Brücke ist einer der wenigen Kunstbauten der Strecke. 1938 stützte die Brücke durch eine Flut ein, als sich gerade ein Personenzug auf der Brücke befand. Das Unglück forderte 21 Todesopfer.
Kreuzung mit einem GTW-Triebzug im Bahnhof Remanzacco / Remanzâs
Fahrt über den Fluss Torre
Haltepunkt San Gottardo
Fahrt im Dieseltriebwagen der FUC
Zusammentreffen mit den Gleisen der Pontebbana im Stadtgebiet von Udine
Nach der Ankunft in Udine wechseln wir auf einen Regionalzug der Trenitalia. Mit einem Minuetto-Triebzug fahren wir nach Gorizia. Wir sind weiterhin in Friaul-Julisch Venetien unterwegs, die Fahrt bis Gorizia dauert eine halbe Stunde. Unterwegs treffen wir wieder auf den Fluss Torre. Die Strecke führt durch den Collio Goriziano (Görzer Hügelland), dort wird schon seit der Antike Weinbau betrieben.
Bahnhof Udine
Minuetto-Triebzug der Trenitalia von Udine nach Gorizia
Innenraum Minuetto-Triebzug
Blick aus dem Zugfenster auf das Flussbett des Torre
Unterwegs im Collio Goriziano (Görzer Hügelland)
Fahrt über den Fluss Isonzo
Bahnhof Gorizia Centrale
Wir fahren bis zum Bahnhof Gorizia Centrale. Gorizia (deutsch Görz) ist eine Stadt auf der italienisch-slowenischen Grenze. Der italienische Teil heißt Gorizia, der slowenische Teil Nova Gorica. Beide Stadtteile haben Bahnhöfe an unterschiedlichen Strecken, es gibt zwar eine grenzüberschreitende Gleisverbindung, jedoch findet dort kein Personenverkehr mehr statt. Die Distanz zwischen beiden Bahnhöfen lässt sich mit dem Stadtbus überwinden, da wir hier jedoch einen Übernachtungsstopp eingeplant haben, legen wir diesen Teil der Rundreise zu Fuß zurück.
Verdi-Theater in Gorizia
Spaziergang durch Gorizia
Neptunbrunnen auf der Piazza della Vittoria Gorizia
Im Zentrum liegt die Piazza della Vittoria mit dem Neptunbrunnen aus dem Jahr 1756. Auf der anderen Seite der Piazza erhebt sich die Chiesa di Sant'Ignazio. Zum Abschluss des Tages laufen wir hinauf zum Burghügel und lassen den Blick über die Dächer der Stadt schweifen.
Chiesa di Sant'Ignazio
Blick vom Burghügel über Gorizia
Wir haben im italienischen Teil von Gorizia übernachtet und machen uns nun zu Fuß auf den Weg zur slowenischen Grenze. Gorizia hat rund 35.000 Einwohner, die Stadt war früher österreichisch und hieß damals Görz. Die Stadt war von alters her dreisprachig (italienisch, slowenisch und deutsch). Im Ersten Weltkrieg war die Stadt umkämpft und ging schließlich an Italien.
Cattedrale dei Santi Ilario e Taziano
Altstadt von Gorizia
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs besetzten jugoslawische Partisanen den Bahnhof an der Wocheinerbahn und erhoben Anspruch auf die Stadt. 1946 wurde die Staatsgrenze zwischen Italien und Jugoslawien neu gezogen, dabei wurde die Stadt geteilt. Der östliche Teil der Stadt kam zu Jugoslawien und heißt seither Nova Gorica, er ist heute slowenisch. Seit dem Beitritt von Slowenien zum Schengen-Abkommen ist die Grenze offen und die Kontrollposten sind verwaist.
Grenzübergang von Gorizia nach Nova Gorica
Blick von der slowenischen Seite auf den Grenzübergang
Piazza Transalpina vor dem Bahnhof Nova Gorica
Die Wocheinerbahn wurde vom kaiserlichen Österreich bis 1906 erbaut zur Anbindung Westösterreichs und Süddeutschlands an den Hafen von Triest. Der heutige Bahnhof von Nova Gorica wurde damals als Görzer Staatsbahnhof eröffnet. Besonders geschichtsträchtig ist die Piazza Transalpina, das ist der Platz vor dem Bahnhof von Nova Gorica. Früher war der Bahnhofsplatz ein Symbol für die geteilte Stadt, da die Staatsgrenze mitten über den Platz verläuft. Heute ist die Grenze am Bahnhofsvorplatz offen, der Grenzverlauf ist nur im Straßenpflaster dargestellt. Eine eingelassene Plakette erinnert an das Jahr 2004, als hier der Beitritt Sloweniens zur EU gefeiert wurde.
Grenzverlauf auf der Piazza Transalpina
Schalter im Bahnhof Nova Gorica
Ein Dieseltriebwagen der Reihe SŽ 813/814 wartet zur Fahrt nach Jesenice. Die Dieseltriebwagen wurden zwischen 1973 und 1976 von FIAT bzw. als Lizenzbauten hergestellt. Die Wocheinerbahn ist eine landschaftlich reizvolle Strecke, kurz nach dem Bahnhof von Nova Gorica führt sie über die Salcanobrücke, diese gilt als größte gemauerte Eisenbahn-Bogenbrücke der Welt. Im weiteren Verlauf folgt die Bahnstrecke dem Tal des Flusses Soča bis zum Stausee bei Most na Soči, anschließend führt die Strecke entlang den Flüssen Idrijca und Bača durch die Region Primorska.
Dieseltriebwagen der Reihe SŽ 813/814 zur Fahrt von Noca Gorica nach Jesenice
Zuglaufschild
Innenraum Dieseltriebwagen SŽ 813/814
Fahrt auf der Salcanobrücke
Bahnhof von Kanal
Ortschaft Kanal ob Soči
Stausee bei Most na Soči
Bahnhof Most na Soči
Fahrt über den Fluss Idrijca
Viadukt bei Most na Soči
Bahnhof von Podbrdo mit Blick zum Portal des Wocheiner Tunnels
Nach dem Halt in Podbrdo durchfährt der Zug den Wocheiner Tunnel. Der Tunnel ist mit über 6 Kilometer der längste Eisenbahntunnel in Slowenien und unterquert den Berg Kobla. Durch den Tunnel pendelt auch ein Autozug, der uns jenseits des Tunnels in Bohinjska Bistrica begegnet. Die Strecke führt nun weiter vorbei am Bleder See nach Jesenice. Im Jahr 2016 hatten wir diese Strecke bei schönerem Wetter schon einmal befahren (Link zum Reisebericht).
Autozug am Bahnhof Bohinjska Bistrica
In Jesenice trifft die Wocheinerbahn auf die Bahnstrecke von Ljubljana nach Österreich. Die Fahrt des Regionalzugs endet in Jesenice, wir fahren anschließend mit dem Eurocity 212 nach Villach. Der Zug fährt auf der Rosentalbahn durch den Karawankentunnel, im Tunnel liegt auch die slowenisch-österreichische Grenze.
Bahnhof Jesenice
Einfahrt des EC 212 in den Bahnhof Jesenice
Blick aus dem Zugfenster bei Finkenstein in der Nähe des Faaker Sees
Nach dem Ausflug durch Italien und Slowenien sind wir jetzt wieder zurück in Österreich und erreichen Villach, wo wir am Vortag bereits waren. Mit einem Railjet fahren wir über die Semmeringstrecke nach Wien. Während der Fahrt fällt der Blick auf Burg Hochosterwitz, die Felsenburg auf einem Dolomitfelsen bei St. Veit an der Glan entstand um das Jahr 860.
Erste Klasse im Railjet
Blick auf Burg Hochosterwitz
Fahrt durch das Murtal
Finkensteiner Spiralnudeln aus dem Bordrestaurant des Railjet
Der Caterer DoN, der das Bordrestaurant im Railjet bewirtschaftet, setzt auf Easy Austrian Dining mit österreichischen Speisen. Wir wählen Finkensteiner Spiralnudeln, sie stammen aus der ältesten Nudelfabrik Österreichs; den Ort Finkenstein hatten wir vorhin bei der Fahrt nach Villach passiert.
Am Hauptbahnhof Wien steigen wir um auf einen Railjet zur Fahrt auf der Westbahn bis Amstetten.
Fahrt auf der Semmeringstrecke
Einfahrt eines Railjets in den Hauptbahnhof Wien
Erste Klasse im Railjet
Fahrt auf der Westbahn
Cityjet-Triebzug der ÖBB in Amstetten
In Amstetten verlassen wir den Railjet und wechseln auf einen Cityjet-Triebzug (Desiro ML). Hier können wir Platz nehmen auf 'Österreich-Sitzen', so bezeichnen die ÖBB die auf Basis von Fahrgast-Befragungen gefertigten Komfortsitze. Unser Ziel ist Waidhofen an der Ybbs, etwa zwanzig Minuten dauert die Fahrt von Amstetten auf der Rudolfsbahn durch das Mostviertel.
Innenraum des Cityjets
Blick aus dem Zugfenster auf die Klosteranlagen von Gleiß
An einem Schmalspurbahnsteig am Bahnhofsvorplatz von Waidhofen hatte einst die gut 70 Kilometer lange Ybbstalbahn ihren Ausgangspunkt. Heute wird von hier aus nur noch ein kurzes Rumpfstück befahren, unter dem Namen 'Citybahn Waidhofen' verbindet die Linie den außerhalb gelegenen ÖBB-Bahnhof mit dem Stadtzentrum von Waidhofen. Die Bahnstrecke ist in der sogenannten Bosnischen Spurweite von 760 mm ausgeführt. Zum Einsatz kommen Dieseltriebwagen, die ursprünglich bei der ÖBB als Reihe 5090 geführt wurden. Die kurze Fahrt vom Bahnhof ins Zentrum von Waidhofen ist durchaus reizvoll und bietet Ausblicke auf viele Sehenswürdigkeiten der Stadt wie das neugotische Stöckelgebäude mit Turm, die Stadtpfarrkirche und die Bürgerspitalkirche hl. Katharina, sie geht auf eine Stiftung aus dem Jahr 1274 zurück und lag früher außerhalb der Stadtmauer.
Citybahn vor dem Bahnhof Waidhofen an der Ybbs
Innenraum Dieseltriebwagen der Citybahn Waidhofen
Blick auf Stöckelgebäude und Stadtpfarrkirche Waidhofen
Blick vom Schwarzbachviadukt auf die Bürgerspitalkirche hl. Katharina
Um das Jahr 1870 war geplant, das Ybbstal mit einer normalspurigen Bahnlinie zu erschließen. Der Börsenkrach von 1873 bereitete dem Projekt jedoch ein Ende, so dass man sich vor Ort nach Alternativen umsah und schließlich den Bau einer Lokalbahn beschloss. Der erste Teilabschnitt wurde 1896 eröffnet, aus jenem Jahr stammt auch das Empfangsgebäude des Lokalbahnhofs. Wir steigen am Lokalbahnhof aus und laufen ins Stadtzentrum.
Lokalbahnhof Waidhofen
Stadtturm
Waidhofen an der Ybbs hat rund 11.000 Einwohner und eine sehenswerte Altstadt mit mittelalterlichen Wurzeln. Wahrzeichen der Stadt ist der 50 Meter hohe Stadtturm. Eine der vier Uhren des Turms zeigt immer dreiviertel Zwölf - die Stunde eines historischen Siegs über die Türken im Jahr 1532. Die Innenstadt liegt am Ufer der Ybbs.
Ybbs in Waidhofen
Stadtplatz
Nun machen wir uns nochmals auf den Weg zum Lokalbahnhof, denn wir wollen auch die weitere Strecke der Citybahn Waidhofen befahren. Die Ybbstalbahn verlief ursprünglich durch das Tal der Ybbs bis nach Lunz am See. Die sinkende wirtschaftliche Bedeutung der Strecke und Unwetterschäden führten zum Niedergang, im Jahr 2010 endete der Betrieb durch die ÖBB. Die Infrastruktur wurde vom Land übernommen und ist heute dreigeteilt. Auf dem kurzen Abschnitt von Waidhofen bis Gstadt fährt die Citybahn, der mittlere Abschnitt ist nicht mehr in Betrieb und auf der Bergstrecke gibt es einen Museumsbetrieb. Die Citybahn Waidhofen wird von der Niederösterreichischen Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG) im Stundentakt betrieben. Hierfür haben die Triebwagen ein eigenes Design bekommen.
Lokalbahnhof Waidhofen
Einfahrt der Citybahn am Lokalbahnhof
Fahrt mit der Citybahn nach Gstadt
Endstation Gstadt
Endstation der 5,5 Kilometer langen Strecke ist in Gstadt, wo ein großer Möbelhersteller seinen Sitz hat. Die Strecke gilt als einstellungsgefährdet, auch eine Verkürzung ist in der Diskussion. Insofern ist es fraglich, wie lange die Züge noch bis Gstadt fahren werden. Entlang der Ybbs fahren wir zurück nach Waidhofen, wo wir den Abend verbringen.
Rückfahrt mit der Citybahn entlang der Ybbs
Stadtplatz Waidhofen
Barocke Mariensäule aus dem Jahr 1665 am Oberen Stadtplatz
Stadtpfarrkirche Waidhofen
Waidhofen an der Ybbs liegt in den Eisenwurzen, einer Region der Ybbstaler Alpen. Die Innenstadt befindet sich am linken Ybbsufer. Am Rande der Innenstadt wurde 1896 für die Ybbstalbahn der Schwarzbachviadukt errichtet, er ist das größte Brückenbauwerk der Strecke.
Diesmal laufen wir zur Haltestelle Schillerpark, die Fahrt mit der Citybahn vom Schillerpark zum Bahnhof dauert 4 Minuten.
Innenstadt von Waidhofen mit Ybbsturm am linken Ybbsufer
Rathaus
Hoher Markt
Schwarzbachviadukt der Ybbstalbahn
Citybahn Waidhofen an der Haltestelle Schillerpark
Innenraum des Dieseltriebwagens
Fahrt auf dem Schwarzbachviadukt
Blick vom Viadukt über Waidhofen
Fahrt entlang von Rothschildschloss und Stadtpfarrkirche
Bekannt ist Waidhofen auch für das Rothschildschloss. Der Bau hat einen mittelalterlichen Kern, prominentester Besitzer war Albert Salomon Anselm von Rothschild, ein Vertreter des österreichischen Zweigs der bekannten Bankiersfamilie. Das Schloss liegt an der Mündung des Schwarzbachs in die Ybbs und bildet zusammen mit der Stadtpfarrkirche ein sehenswertes Ensemble.
Bahnhof Waidhofen
Am Bahnhof von Waidhofen wechseln wir zu den Gleisen der ÖBB, denn wir wollen heute die sogenannte Gesäusestrecke erkunden. Die Bahnstrecke durch die Gebirgsgruppe Gesäuse wird nur am Wochenende von einem Zugpaar befahren, zum Einsatz kommt ein Cityjet-Triebzug.
ÖBB-Cityjet im Bahnhof Waidhofen
Innenraum des Cityjets
Fahrt durch das Traunviertel
Die Gesäusebahn ist Teil der sogenannten Rudolfsbahn. Die historische Rudolfsbahn führt von St. Valentin bis nach Tarvisio, sie wurde von der k.k. priv. Kronprinz Rudolf-Bahn Gesellschaft (KRB) gebaut und 1873 eröffnet. Daneben gibt es noch die Nebenstrecke von Amstetten, auf der wir nun durch das Traunviertel fahren. Bei Kastenreith führt die Nebenstrecke über die Enns und trifft dann auf die Stammstrecke der Rudolfsbahn aus St. Valentin. Die anschließende Fahrt durch das enge, kurvenreiche und bewaldete Tal der Enns ist landschaftlich äußerst reizvoll.
Bahnhof Weyer
Fahrt über die Enns
Streckenführung der Rudolfsbahn entlang der Enns
Köhlerzentrum am Zusammenfluss von Erzbach und Enns
An der Mündung des Erzbaches in die Enns liegt der Ort Hieflau. Der Ort entstand als Eisenwerksiedlung; das für die Eisenverhüttung benötigte Holz wurde damals durch die Gesäuseschlucht getriftet und mit einem riesigen Holzrechen aufgefangen. An diese Tradition erinnert heute ein Köhlerzentrum. Hieflau liegt am Ostende des Gesäuses, die Strecke führt im weiteren Verlauf durch das schluchtartige Tal der Enns.
Streng genommen bezieht sich der Begriff Gesäuse nur auf das Durchbruchstal der Enns zwischen Hieflau und Admont. Unter dem Namen Gesäuse wird aber auch die umgebende Gebirgsgruppe der Ennstaler Alpen verstanden. Die Strecke führt durch den Nationalpark Gesäuse und folgt dem Tal flussaufwärts. Zwischen Hieflau und Admont überwindet die Bahn durch zahlreiche Tunnel und Galerien auf gut 20 Kilometern 140 Höhenmeter.
Fahrt durch den Nationalpark Gesäuse
Bahnhof Admont
Die Bahnstrecke folgt weiter dem Fluss Enns, allerdings ändert sich die Landschaft. Der Fluss mäandriert hier durch ein weites Tal, auf dem Kulmberg liegt weithin sichtbar die Pfarr- und Wallfahrtskirche Frauenberg an der Enns.
Im Bahnhof Selzthal trifft die Rudolfsbahn auf die Pyhrnbahn und die Ennstalbahn. Hier gibt es einen schlanken Anschluss, mit einem Talent-Triebzug fahren wir weiter auf der Ennstalbahn nach Stainach-Irdning.
Blick auf die Pfarr- und Wallfahrtskirche Frauenberg an der Enns
Talent-Triebzug im Bahnhof Selzthal
Innenraum des Talent-Triebzugs der ÖBB
Fahrt durch das Steirische Ennstal
Blick aus dem Zugfenster zwischen Selzthal und Stainach-Irdning
Am Bahnhof Stainach-Irdning heißt es wieder Umsteigen, diesmal gibt es einen längeren Aufenthalt, den wir für einen kleinen Rundgang durch den Ort nutzen. Auch Stainach-Irdning ist ein Bahnknoten, hier trifft die Salzkammergutbahn auf die Ennstalbahn. Der Bahnhof ging 1875 mit der Eröffnung der Ennstalbahn in Betrieb, 1877 wurde er zum Abzweigbahnhof, als die Salzkammergutbahn eröffnet wurde. Mit einem Regional-Express fahren wir anschließend auf der Salzkammergutbahn nach Hallstatt, zum Einsatz kommt eine Cityshuttle-Garnitur.
Hauptplatz von Stainach
Bahnhof Stainach-Irdning
Cityshuttle-Garnitur im Bahnhof Stainach-Irdning
Innenraum Cityshuttle-Wagen
Die Salzkammergutbahn verlässt nun das Ennstal und gewinnt rasch an Höhe, durch Tunnel und Galerien führt die Strecke auf der Südrampe hinauf ins Hinterberger Tal. Dabei fällt der Blick auf Schloss Trautenfels, das auf einem Felsvorsprung über den Enns thront.
Bei Tauplitz erreicht die Strecke den Scheitelpunkt auf rund 830 Meter über dem Meer. Mit der Eröffnung der Salzkammergutbahn wurde die Region auch für den Tourismus erschlossen.
Blick vom Zug auf Schloss Trautenfels
Fahrt auf der Südrampe der Salzkammergutbahn
Bahnhof Bad Mitterndorf
Fahrt durch das Hinterberger Tal im Steirischen Salzkammergut
Die Strecke führt zunächst noch durch die offene Landschaft des Hinterberger Tals im Steirischen Salzkammergut, dann ändert sich die Landschaft und die Bahnlinie folgt dem engen Tal der Koppentraun hinab zum Hallstätter See. Der "Koppen" zwischen Bad Aussee und Obertraun gilt im Unterhalt als anspruchsvolle Strecke. Aufgrund von Überschwemmungen und Hochwasser der Traun wurde die Strecke schon einmal verlegt, auch heute muss die Bahnstrecke durch den Talpass im Winter mitunter wegen Lawinengefahr gesperrt werden. Im weiteren Verlauf führt die Strecke am Ufer des Hallstätter Sees entlang.
Streckenführung entlang der Koppentraun
Berglandschaft am Koppenpass
Fahrt durch das Tal der Koppentraun
Streckenführung am Ufer des Hallstätter Sees
Blick über den Hallstätter See nach Hallstatt
Haltepunkt Hallstatt
Am Haltepunkt Hallstatt steigen wir aus. In Hallstatt gibt es die Besonderheit, dass Ort und Bahnstation von einem See getrennt werden. Der Haltepunkt ist einsam am Ostufer des Sees gelegen, Besucher, die nach Hallstatt möchten, folgen dem Wegweiser zur Schiffstation und müssen mit dem Fährschiff auf die gegenüberliegende Seeseite übersetzen.
Fährschiff 'Stefanie'
Überfahrt von der Bahnstation nach Hallstatt
Der Fahrplan des Fährschiffs ist auf die Bahn abgestimmt, die Überfahrt dauert 7 Minuten. Der Hallstätter See liegt fjordartig im Salzkammergut zwischen Dachsteinmassiv, Sarstein und Plassen, er ist knapp 6 Kilometer lang und gut 2 Kilometer breit.
Hallstatt ist ein bekannter Touristenmagnet und wird auch als Beispiel für 'Overtourism' genannt, auf rund 750 Einwohner kommen jährlich etwa 700.000 Besucher, überwiegend asiatische Tagesbesucher.
Ankunft des Schiffs in Hallstatt
Evangelische Kirche Hallstatt
Hallstatt liegt auf einem schmalen Uferstreifen zwischen See und Berghang, der historische Kern besteht eigentlich nur aus einem Straßenzug und einigen Gassen um den Marktplatz. Teilweise wurden die Häuser auch mit Pfählen in den See gebaut. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war der Ort nur per Schiff oder auf schmalen Pfaden zu erreichen. Die evangelische Kirche wurde auf Seehöhe errichtet und hat dafür eine hohe Spitze erhalten, während die katholische Kirche hochwassersicher oben am Hang erbaut wurde. Sie hat jedoch einen niedrigeren Turm, so dass beide Kirchen im Ergebnis dem Himmel gleich nahe sind. Die Bilderbuch-Idylle betitelte der Forscher und Weltreisende Alexander von Humboldt einst als "schönsten Seeort der Welt".
Katholische Kirche Hallstatt
Von Hallstatt fahren wir mit der Salzbergbahn zu den 'Salzwelten', die Standseilbahn überwindet 325 Höhenmeter und führt hinauf ins Hallstätter Hochtal. In der Berggegend gibt es reiche Salzvorkommen, die bereits seit Jahrtausenden abgebaut werden.
Bergfahrt mit der Salzbergbahn
Rudolfsturm am Eingang des Hallstätter Salzberg-Hochtals
Am Eingang des Hochtals steht der Rudolfsturm. Es handelt sich im Kern um einen mittelalterlichen Wehrturm aus dem 13. Jahrhundert, später diente er als Wohnung des jeweiligen Bergbaubetriebsleiters. Aus 360 Metern Höhe bietet sich ein Panoramablick über den Hallstätter See und die Region Dachstein-Salzkammergut.
Blick über den Hallstätter See nach Obertraun
Bahnstrecke am gegenüberliegenden Seeufer
Portal des Christina-Stollens
Im Rahmen einer Führung betreten wir nun den Christina-Stollen, er wurde 1719 aufgeschlagen. Salz wird hier jedoch schon wesentlich länger abgebaut, unterschiedliche Funde deuten darauf hin, dass schon um 5000 vor Christus Menschen im Hallstätter Hochtal lebten und Salz abbauten. In der Bronzezeit begann der organisierte Abbau von Salz, seine Blütezeit erreichte der prähistorische Bergbau in der sogenannten Hallstattzeit (zwischen 800 und etwa 400 vor Christus), damals drangen die Bergleute bereits bis in eine Tiefe von 200 Metern vor. Der Salzstollen gilt heute als ältester der Welt, der durchschnittliche Salzgehalt liegt bei 60 Prozent.
Bergmannsrutsche im Salzbergwerk
Das Salzbergwerk umfasst rund 65 Streckenkilometer auf 21 Horizonten (Stockwerke), der Höhenunterschied wird mit sogenannten Bergmannsrutschen überwunden, die hölzernen Rutschen dienen heute als Attraktion für die Besuchergruppen.
Älteste Holzstiege Europas
Immer wieder werden hier auch archäologische Funde gemacht, so fand man im Jahr 1734 die gut erhaltene Leiche eines prähistorischen Bergarbeiters, der wohl im ersten Jahrtausend vor Christus einem Grubenunglück zum Opfer fiel und vom Salz konserviert wurde. Als weitere wissenschaftliche Sensation gilt die älteste Holzstiege Europas. Sie wurde auf das Jahr 1344 vor Christus datiert und ist damit der älteste europäische Beleg für gezimmerte Holztreppen. Die Besucher werden anschließend mit einer Grubenbahn aus dem Stollen gefahren.
Fahrt mit der Grubenbahn durch den Stollen
Grubenbahn nach der Rückkehr ans Tageslicht
Blick über den Hallstätter See
Für uns geht es anschließend wieder hinab nach Hallstatt, die Sonne verabschiedet sich nun langsam und Hallstatt taucht in den Schatten der umliegenden Berge. Ein Teil des Orts liegt im Winter dauerhaft im Schatten, einige Häuser sehen ein Drittel des Jahres keine Sonne.
Abendstimmung in Hallstatt
Die Region Hallstatt-Dachstein ist seit 1997 UNESCO-Weltkulturerbe. Als Besonderheit haben die Region und der romantische Ort gleichzeitig die Titel Natur- und Kulturerbe. Hallstatt war auch malerische Kulisse für eine südkoreanische Fernsehserie, wodurch der Ort in Asien bekannt wurde. Im Jahr 2011 wurde damit begonnen, die Alpenidylle in China nachzubauen, die Kopie inklusive Kirchturm, Dorfplatz, Brunnen bis hin zu originalgetreuen Schachtdeckeln ist allerdings seitenverkehrt angelegt.
Hallstatt bei Nacht
Wir haben in Hallstatt übernachtet, am Morgen herrscht noch Ruhe über dem Hallstätter See und in dem sonst von Touristen stark frequentierten Ort. Das Fährschiff kommt gerade von der Bahnstation am gegenüberliegenden Seeufer zurück. Auch auf dem Marktplatz mit der Dreifaltigkeitssäule herrscht noch die sonntägliche Ruhe.
Morgendlicher Blick über den Hallstätter See
Dreifaltigkeitssäule am Marktplatz
Bootshäuser am Seeufer
Dann wird es auch für uns Zeit zur Abreise, mit dem Schiff fahren wir hinüber zur Bahnstation. Erst 1875 wurde Hallstatt mit einer Straße erschlossen, bis dahin waren Boote die wichtigsten Fortbewegungsmittel. Bei Lawinengefahr kann es auch heute noch vorkommen, dass der Landweg nach Hallstatt gesperrt werden muss und der Ort dann nur per Schiff zu erreichen ist.
Schifffahrt über den Hallstätter See
Blick vom Schiff auf Hallstatt
Fahrt von Hallstatt zur Bahnstation
Nachdem wir auf der Anreise nach Hallstatt den ersten Streckenabschnitt der Salzkammergutbahn von Stainach-Irdning bis Hallstatt erkundet haben, setzen wir die Streckenerkundung nun mit einem Regional-Express in Richtung Attnang-Puchheim fort. Die Strecke führt zunächst weiter am Hallstätter See entlang. Die Streckenführung am Seeufer ist für die ÖBB eine Herausforderung; da der Streckenabschnitt am Fuße des Wehrkogels steinschlaggefährdet ist, werden die Tunnelportale des Wehrgrabentunnels per Video überwacht.
Einfahrt eines Regional-Express am Haltepunkt Hallstatt
Bahnfahrt am Hallstätter See
Blick aus dem Zugfenster im Goiserer Tal
Kreuzstein in der Traun bei Bad Ischl
Bei Bad Ischl kann man vom Zug aus den Kreuzstein in der Traun sehen. Der Sage nach soll der Teufel den Stein in die Traun geworfen haben, um die Stadt unter Wasser zu setzen. Zur Zeit der Sommerfrische galt der Kreuzstein mit dem Kruzifix als reizvolles Ziel, das auch in zahlreichen Zeichnungen dargestellt wurde. Die Straße im Hintergrund gab es damals noch nicht.
Fahrt durch das Traunviertel
Querung der Traun
Bei der weiteren Fahrt erreicht der Zug den Traunsee. Beim Ort Ebensee verläuft die Strecke nah am Ufer des Sees, anschließend führt sie durch den Sonnenstein-Tunnel und gibt schließlich den Blick auf Traunkirchen mit der Johannesbergkapelle frei.
Streckenführung am Traunsee
Blick auf Traunkirchen mit der Johannesbergkapelle
Die Strecke führt weiter bis Attnang-Puchheim an der Westbahn. Die historische Salzkammergutbahn reicht über Attnang-Puchheim hinaus bis nach Schärding, betrieblich sind die beiden Teile heute jedoch getrennt, der weitere Abschnitt bis Schärding ist nicht elektrifiziert. Der Abschnitt von Attnang-Puchheim nach Schärding ist auch als Hausruckbahn bekannt, diese Strecke haben wir bereits bei einer früheren Reise befahren (Link zum Reisebericht).
Bahnhof Attnang-Puchheim
Für die kurze Rückfahrt bis Gmunden nutzen wir den Intercity "Salzkammergut". Der Zug ist aus Fernverkehrswagen gebildet, er beginnt in Wien als IC 528 und wechselt in Attnang-Puchheim die Zuggattung, aber hier verkehr er als REX 528 bis Stainach-Irdning. Der Zug fährt nur am Wochenende und bietet die einzige Möglichkeit, die Salzkammergutbahn mit Fernverkehrskomfort zu befahren.
Einfahrt des IC 'Salzkammergut' in Attnang-Puchheim
Zuglaufschild des IC 528 'Salzkammergut'
Abteilwagen 2. Klasse der ÖBB
Am Bahnhof von Gmunden wechseln wir auf die Straßenbahn und fahren vom Bahnhof hinunter ins Zentrum am Seeufer. Die Strecke bis zur Endhaltestelle Franz-Josef-Platz ist gut zwei Kilometer lang, der letzte Abschnitt verläuft parallel zum Ufer des Traunsees. Gmunden galt während der k. u. k. Monarchie als renommierte Sommerfrische.
Innenraum der Straßenbahn Gmunden
Fahrt mit der Straßenbahn durch die See-Gasse Gmunden
Streckenführung der Straßenbahn an der Seepromenade
Blick über den Traunsee
Uferpromenade von Gmunden, links Schloss Ort
In Gmunden finden Bauarbeiten statt für den Lückenschluss zwischen der Straßenbahn Gmunden und der Traunseebahn. An der zukünftigen Haltestelle Rathausplatz sind die neuen Gleise bereits fertig, während am Trauntor die Bauarbeiten noch im Gange sind.
Rathaus und zukünftige Haltestelle Rathausplatz
Bauarbeiten für den Lückenschluss der Straßenbahn
Blick durch das Trauntor zur Gleisbaustelle auf der Traunbrücke
Ab September 2018 werden die Züge der Traunseebahn von Vorchdorf kommend über die Traunbrücke, durch das Trauntor und auf der bisherigen Straßenbahntrasse zum Bahnhof Gmunden fahren. Traunseebahn und Straßenbahn kennen wir bereits von einem früheren Besuch (Link zum Reisebericht). Mit dem Lückenschluss verliert die Straßenbahn Gmunden den Titel der kleinsten Straßenbahn der Welt.
Wagen GM 8 der Gmundner Straßenbahn
Schließlich fahren wir mit der Straßenbahn zurück an den Bahnhof, Wagen GM 8 stammt aus dem Jahr 1961. Die ursprüngliche Strecke der Gmundner Straßenbahn ist eingleisig, es gibt zwei Haltestellen mit Ausweichgleisen. Interessant ist vor allem die Fahrt durch die enge Kupferzeile, die Straße ist eine Einbahnstraße, wird von der Straßenbahn aber in beide Richtungen befahren. Mit einer Steigung von bis zu zehn Prozent zählt die 'Gmundner Elektrische' zu den steilsten Adhäsionsbahnen der Welt.
Fahrt durch Gmunden zum Bahnhof
Straßenbahnfahrt durch die Kuferzeile
Begegnung mit der historischen Straßenbahn GM 100 aus dem Jahr 1898
Vom Bahnhof Gmunden fahren wir anschließend auf der Salzkammergutbahn weiter südwärts durch das Traunviertel bis nach Bad Ischl. Zum Einsatz kommt ein Cityjet-Triebzug.
Einfahrt eines Cityjet-Triebzugs in den Bahnhof Gmunden
Fahrt durch das Traunviertel
Bad Ischl war einst ein Kurort von europäischem Rang, hier war die kaiserliche Sommerresidenz von Kaiser Franz Joseph I. Entsprechend prächtig fiel auch das Empfangsgebäude aus, der Bahnhof wurde 1877 eröffnet. Im rechten Gebäudetrakt befand sich der Hofsalon, der für das Kaiserhaus reserviert war.
Von 1893 bis 1957 gab es mit der Salzkammergut-Lokalbahn (SKGLB) eine Schmalspurbahn von Bad Ischl nach Salzburg. Vor dem Bahnhof erinnert ein Denkmal mit der früheren Heeresfeldbahnlok 698.01 und einem originalen SKGLB-Wagen an die Strecke.
Bahnhof Bad Ischl
Denkmal der Salzkammergut-Lokalbahn in Bad Ischl
Von Bad Ischl fahren wir mit dem Postbus weiter. Unser Ziel ist Sankt Wolfgang im Salzkammergut - dieser Ort war früher mit der Salzkammergut-Lokalbahn und einer bahneigenen Dampfschifffahrtslinie zu erreichen. Wir fahren mit dem Bus bis zur Endhaltestelle am Schafbergbahnhof.
Postbus von Bad Ischl nach Sankt Wolfgang am Wolfgangsee
Busfahrt durch das Traunviertel
St. Wolfgang am Wolfgangsee
In St. Wolfgang direkt am Ufer des Wolfgangsees liegt die Talstation der Schafbergbahn, wir fahren mit der Zahnradbahn hinauf auf den Gipfel des Schafbergs. Die Talstation liegt im Bundesland Oberösterreich, wenig später im noch vergleichsweise flachen ersten Streckenabschnitt quert die Bahnstrecke mit dem Dittelbach die Grenze zum Bundesland Salzburg.
Talstation der Schafbergbahn
Abfahrtsmonitor mit Anzeige der freien Plätze
Zug der Schafbergbahn an der Talstation mit Vorstellwagen aus den Jahren 1995-1996
Blick durch den Führerstand auf die Strecke
Ausfahrt aus der Talstation
Fahrt über den Dittelbach
Begegnung mit dem Zahnrad-Triebwagen an der Ausweiche Aschinger
Zum Fuhrpark der Schafbergbahn gehört auch ein Zahnrad-Dieseltriebwagen, dem wir an der ersten Ausweiche begegnen. Die Meterspurstrecke ist eingleisig und verfügt über drei Ausweichen. Die Strecke gewinnt zunehmend an Höhe, den Fahrgästen bietet sich nun ein Blick über den Wolfgangsee. Die Steilstrecke hat eine relativ konstante Steigung von 250 Promille.
Blick vom Zug auf den Wolfgangsee
Bergfahrt mit der Schafbergbahn
Zugkreuzung an der Schafbergalpe auf rund 1.360 Meter über dem Meer
Fahrt an der Baumgrenze
Bergfahrt mit der Schafbergbahn
Die Strecke ist 5,9 Kilometer lang, die Bergfahrt dauert rund 35 Minuten. Auf der letzten felsigen Etappe zwischen Schafbergalm und Schafbergspitze gibt es zwei Tunnel. Nach der Ankunft an der Bergstation können wir einen Blick auf die Lok am Zugschluss werfen. Die Z 13 ist eine von vier ölbefeuerten Neubau-Dampflokomotiven, die zwischen 1992 und 1996 gebaut wurden.
Blick auf die Zahnradstrecke
Lok Z 13 nach der Ankunft an der Bergstation
Bahnhof Schafbergspitze
Der Bahnhof Schafbergspitze liegt auf 1.732 Meter über dem Meer und somit genau 50 Meter unter dem Gipfel des Schafbergs. Außer dem Bahnhof gibt es auf dem Gipfel ein Hotel und eine Hütte. Das Hotel Schafbergspitze war 1864 das erste Berghotel Österreichs, es brannte 1906 vollkommen nieder und wurde später neu aufgebaut.
Blick von der Schafbergspitze auf den Mondsee
Berglandschaft am Schafberg
Schafbergkreuz
Bahnhof Schafbergspitze
Bahnsteige am Bahnhof Schafbergspitze
Schließlich sind nur noch die Übernachtungsgäste des Hotels hier oben, der Betrieb am Bahnhof ruht. Als im Jahr 1893 die Schafbergbahn eröffnet wurde, verloren die Sesselträger von St. Wolfgang ihre Arbeitsplätze. Das Empfangsgebäude am Gipfel ist jünger, der Neubau wurde 1986 eröffnet.
Wir übernachten auf dem Schafberg und können den Sonnenuntergang über der Berglandschaft des Salzkammerguts und der umliegenden Seen erleben.
Abendstimmung auf dem Schafberg
Sonnenuntergang über der Himmelspforthütte und dem Mondsee
Nachdem wir die Nacht auf 1.783 Meter über dem Meer verbracht haben, können wir am nächsten Morgen nochmals den Panoramablick vom Gipfel des Schafbergs über die Seen des Salzkammerguts wie Wolfgangsee, Irrsee, Mondsee und Fuschlsee sowie die Bergwelt vom Höllengebirge über den Dachstein bis zum Watzmann genießen.
Blick auf den Wolfgangsee, im Vordergrund das Ausziehgleis am Bahnhof der Schafbergbahn
Himmelspforthütte hoch über dem Mondsee
Blick vom Schafberg auf die Seen der Region
Bergbahnhof Schafbergspitze
Mit einer der ersten Bahnen des Tages treten wir die Rückfahrt an. Diesmal kommt eine Garnitur der jüngsten Fahrzeuggeneration zum Einsatz. Es handelt sich um Kastenneubauten aus dem Jahr 2016, die Untergestelle stammen aus dem Jahr 1896.
Die Strecke überwindet eine Höhendifferenz von 1.190 Meter, sie ist die steilste Zahnradbahn in Österreich. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 15 Stundenkilometern. Seit 2006 wird die Zahnradbahn von der Salzkammergutbahn GmbH betrieben, zuvor war sie Teil der ÖBB. Die Schafbergbahn fährt nur von Anfang Mai bis Ende September.
Innenraum Zug der Schafbergbahn
Talfahrt mit der Schafbergbahn
Fahrt mit der Schafbergbahn durch einen Felseinschnitt unterhalb der Gipfels
Zugkreuzung an der Station Schafbergalpe
Talfahrt mit der Schafbergbahn
Gegenzug mit Lok Z 14 an der Ausweiche Dorneralpe
Etwa auf halber Strecke liegt die Ausweiche Dorneralpe mit einer Wassertankstation. Dort begegnet uns Lok Z 14, sie stammt aus dem Jahr 1995 und gehört zu den vier ölbefeuerten Dampflokomotiven, die heute die Hauptlast des Verkehrs tragen. Durch die Ölfeuerung lassen sich Dampfbetrieb und Einmannbetrieb vereinbaren.
Vor unserem Zug befindet sich eine dieselelektrische Lok, die Lok VZ 32 wurde von Stadler im Jahr 2016 gebaut, sie wird neben dem Personentransport auch mit Bauzügen eingesetzt.
Blick auf den Wolfgangsee
Kreuzung mit einem Gegenzug
Einfahrt der Schafbergbahn nach St. Wolfgang
Lok VZ 32 nach der Ankunft an der Talstation
Für die Weiterreise wählen wir den Seeweg, wir fahren auf dem Wolfgangsee nach Sankt Gilgen am nordwestlichen See-Ende. Die Wolfgangsee-Schifffahrt war früher auch unter der Regie der ÖBB, seit 2006 gehört sie zur Salzkammergutbahn. Auf dem Kurs wird der Schaufelraddampfer Kaiser Franz Josef I. (Baujahr 1873) eingesetzt.
Schaufelraddampfer Kaiser Franz Josef I.
Blick vom Schiff auf die Talstation der Schafbergbahn
Schifffahrt über den Wolfgangsee
Fahrt mit dem Schaufelraddampfer nach St. Gilgen
Der Ort Sankt Gilgen wurde überregional bekannt als regelmäßiger Urlaubsort von Helmut Kohl, der damalige deutsche Bundeskanzler wurde 1985 zum Ehrenbürger des Ferienorts ernannt. Unser Weg führt uns durch den Ortskern von Sankt Gilgen zum Busbahnhof.
Blick von der Promenade zur Kirche St. Gilgen
Fußweg durch St. Gilgen
Bis zum Jahr 1957 konnte man mit der Salzkammergut-Lokalbahn von Sankt Gilgen nach Salzburg fahren. Heute bleibt uns nur die Fahrt mit dem Postbus, rund 50 Minuten sind wir bis zum Bahnhof in der Landeshauptstadt unterwegs.
Postbus von St. Gilgen nach Salzburg
Busfahrt am Fuschlsee
Vom Hauptbahnhof in Salzburg wollen wir mit einem Eurocity nach München fahren. Aufgrund einer Verspätung des Fernverkehrszugs weichen wir auf die Regionalverbindung mit dem Meridian-Zug aus. In München wechseln wir auf einen ICE zur Weiterfahrt bis Ulm.
Hauptbahnhof Salzburg
Meridian-Triebzug im Hauptbahnhof Salzburg
Blick aus dem Zugfenster auf die Landschaft des Chiemgaus
Fahrt über den Inn
Unterwegs zwischen Augsburg und Ulm
In Ulm steigen wir um auf einen Neigetechnik-Dieseltriebwagen der Baureihe 612. Der Zug in den baden-württembergischen Landesfarben soll bis Basel fahren. Aufgrund einer Streckensperrung müssen wir jedoch in Aulendorf den Zug wechseln und in Friedrichshafen erneut umsteigen. Ab Friedrichshafen fahren wir mit einem Dieseltriebzug der Baureihe 628 auf der Bodensee-Gürtelbahn nach Radolfzell.
Dieseltriebzug der Baureihe 612 in Ulm
Fahrt auf der Südbahn
Blick vom Zug auf den Überlinger See
Innenraum Dieseltriebzug Baureihe 628
Dieseltriebzug der Baureihe 628 nach der Ankunft in Radolfzell
Die älteren Dieseltriebwagen sollen demnächst durch neue Fahrzeuge ersetzt werden, so dass bei der Fahrt auf der Bodensee-Gürtelbahn etwas Nostalgie mitfährt. Von Radolfzell fahren wir anschließend nach Konstanz, wo unsere sechstägige Rundfahrt am Abend endet.
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