Von Saint-Nicolas à Nancy bis Advent u Zagrebu (Dezember 2018)

Nachdem im Herbst bekannt wurde, dass im Osten Frankreichs Ende Dezember der Personenverkehr auf zwei Bahnstrecken eingestellt wird, planen wir eine Rundfahrt durch Lothringen und das Elsass und besuchen das Nikolausfest in Nancy. Im zweiten Teil des Reiseberichts nutzen wir den Nachtzug von Zürich nach Prag um zum "schönsten Weihnachtsmarkt Europas" nach Zagreb zu fahren.

Reiseroute
Reiseroute

Auf der ersten Reise fahren wir von Konstanz nach Saarbrücken, zur Saarbahn, zu der vor der Einstellung stehenden Strecke nach Sarre-Union und schließlich zum Nikolausfest nach Nancy. Auf der Rückfahrt befahren wir die ebenfalls vor der Einstellung stehende Strecke von Saint-Dié-des-Vosges nach Arches und fahren über Belfort und Basel zurück an den Bodensee. Der zweite Reiseteil führt uns mit dem Nachtzug von Zürich nach Prag, weiter mit RegioJet und Railjet über Brünn und Wien nach Zagreb und von dort schließlich zurück nach Konstanz.


Tag 1: Konstanz - Stuttgart - Mannheim - Saarbrücken

Die Reise beginnen wir diesmal erst am Abend. So können wir vor der Abfahrt in Konstanz bereits den ersten Weihnachtsmarkt besuchen, der Weihnachtsmarkt erstreckt sich von der Innenstadt bis zum Hafen und umfasst auch ein Weihnachtsschiff. Unser erster Zug ist anschließend der abendliche Intercity von Konstanz nach Stuttgart, zum Einsatz kommt einen doppelstöckiger IC2.

Weihnachtsschiff und Weihnachtsmarkt in Konstanz
Weihnachtsschiff und Weihnachtsmarkt in Konstanz

Intercity 2-Zug im Bahnhof Konstanz
Intercity 2-Zug im Bahnhof Konstanz

Erste Klasse im Oberdeck des IC 2
Erste Klasse im Oberdeck des IC 2

Kartendarstellung auf dem Monitor im IC 2
Kartendarstellung auf dem Monitor im IC 2

Mit dem Intercity fahren wir vom Bodensee nach Singen und auf der Gäubahn weiter nach Stuttgart. Nach der Ankunft im Hauptbahnhof von Stuttgart wechseln wir auf einen ICE 1 zur Fahrt nach Mannheim.

Einfahrt eines ICE 1 in den Hauptbahnhof Stuttgart
Einfahrt eines ICE 1 in den Hauptbahnhof Stuttgart

Erste Klasse im ICE 1
Erste Klasse im ICE 1

Hauptbahnhof Mannheim
Hauptbahnhof Mannheim

In Mannheim steigen wir erneut um, unser letzter Zug dieses Tages ist ein ICE T-Triebzug von Dresden nach Saarbrücken. Der Zuglauf trägt den Namen "Pfälzer Wald", wobei wir aufgrund der Dunkelheit von der Landschaft des Pfälzer Waldes vor dem Zugfenster nichts sehen.

Erste Klasse im ICE T
Erste Klasse im ICE T

Reiseplan des ICE 'Pfälzer Wald'
Reiseplan des ICE 'Pfälzer Wald'

ICE T nach der Ankunft in Saarbrücken
ICE T nach der Ankunft in Saarbrücken

Eurobahnhof Saarbrücken
Eurobahnhof Saarbrücken

Die erste Etappe unserer Reise endet am Hauptbahnhof von Saarbrücken. Nach einer Modernisierung trägt der Bahnhof seit dem Jahr 2007 den Zusatz "Eurobahnhof", damals wurde die Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Paris eröffnet.


Tag 2: Saarbrücken - Sarreguemines - Sarre-Union - Sarrebourg - Nancy

Heute wollen wir uns zunächst der Saarbahn widmen. Die Regionalstadtbahn verbindet Saarbrücken mit dem französischen Sarreguemines (Saargemünd). Die Saarbahn basiert auf dem Tram-Train-Prinzip, man orientierte sich bei den Planungen am sogenannten Karlsruher Modell. In Saarbrücken fährt die Saarbahn auf Straßenbahngleisen durch die Innenstadt.

Saarbahn im Stadtgebiet von Saarbrücken
Saarbahn im Stadtgebiet von Saarbrücken

Innenraum der Saarbahn
Innenraum der Saarbahn

Nach der Fahrt durch das Stadtgebiet wechselt die Bahn bei Brebach auf die Bahnstrecke von Saarbrücken nach Sarreguemines (Obere Saartalbahn) und führt teilweise in Sichtweite zur Saar zur deutsch-französischen Grenze. Auf der knapp 30-minütigen Fahrt von Saarbrücken bis Sarreguemines befährt die Bahn gleich drei Netze, nämlich von Saarbahn Netz, der Deutschen Bahn und der französischen SNCF. Kurz vor dem Endbahnhof Sarreguemines quert die Strecke die Saar.

Fahrt mit der Saarbahn über die Saar
Fahrt über die Saar

Zweisprachige Haltestellenanzeige in der Saarbahn
Zweisprachige Haltestellenanzeige in der Saarbahn

Saarbahn nach der Ankunft im Bahnhof Sarreguemines
Saarbahn nach der Ankunft im Bahnhof Sarreguemines

Die Fahrt mit der Saarbahn endet im Bahnhof von Sarreguemines am Gleis 1 bzw. A, dem Hausbahnsteig. Die Bahnstrecke ist nur von der deutschen Seite her bis Sarreguemines elektrifiziert, über den anderen Gleisen hängt keine Oberleitung. Sarreguemines ist damit der einzige französische Bahnhof, der ausschließlich mit einem ausländischen Stromsystem elektrifiziert ist.

Casino an der Saar in Sarreguemines
Casino an der Saar in Sarreguemines

Sarreguemines hat rund 21.000 Einwohner, die lothringische Stadt liegt unmittelbar an der Grenze zum Saarland. Bekannt ist die Stadt für ihre einstige Keramikproduktion. Für die Arbeiter der Steingutmanufaktur wurde am Saarufer ein Casino errichtet, das heute zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt zählt. Im Stadtzentrum gibt es zudem einen kleinen Weihnachtsmarkt.

Innenstadt von Sarreguemines
Innenstadt von Sarreguemines

Ehemaliges deutsches Landgericht in Sarreguemines
Ehemaliges deutsches Landgericht in Sarreguemines

Bahnhof Gare de Sarreguemines
Bahnhof Sarreguemines

Der Bahnhof Gare de Sarreguemines wurde 1865 eröffnet, er war zeitweise ein bedeutender Eisenbahnknoten. Nachdem im Laufe der Zeit einige Strecken stillgelegt wurden, gibt es heute von Sarreguemines aus noch Verbindungen in drei Richtungen, nämlich von und nach Metz, Straßburg und Saarbrücken.

Empfangshalle des Bahnhofs Sarreguemines
Empfangshalle des Bahnhofs

Anzeige mit dem Zug nach Sarre-Union
Anzeige mit dem Zug nach Sarre-Union

Auf unserem Reiseplan steht nun ein Zug nach Sarre-Union (Saarunion). Der Zug fährt bis Kalhausen auf der Bahnstrecke nach Straßburg, dann befährt er den vor der Einstellung stehenden Streckenabschnitt bis Sarre-Union. Zum Einsatz kommt ein Dieseltriebwagen der Reihe SNCF X 76500.

Dieseltriebwagen der Reihe SNCF X 76500 zur Fahrt von Sarreguemines nach Sarre-Union
Dieseltriebwagen der Reihe SNCF X 76500 zur Fahrt von Sarreguemines nach Sarre-Union

Innenbild Dieseltriebwagen der Reihe SNCF X 76500
Innenraum des Dieseltriebwagens

Fahrt bei Regen über den Saarkanal
Fahrt bei Regen über den Saarkanal

Blick aus dem Zugfenster zwischen Kalhausen und Sarralbe
Blick aus dem Zugfenster zwischen Kalhausen und Sarralbe

Bei Kalhausen zweigt die acht Kilometer lange Verbindungsstrecke nach Sarralbe ab. Am Bahnhof Sarralbe trifft diese Verbindungsstrecke auf die Strecke Berthelming-Sarreguemines, wobei diese Strecke bis auf kurze Abschnitte bereits stillgelegt ist. Aufgrund des schlechten Streckenzustands wird die Höchstgeschwindigkeit auf dem Streckenabschnitt bis Sarre-Union ab dem 22. Dezember 2018 auf 20 Stundenkilometer herabgesetzt und der Personenverkehr am selben Tag auf Busverkehr umgestellt. Die Einstellung des Personenverkehrs soll nur vorübergehend sein, wobei es in der Region Zweifel gibt, ob die Strecke saniert und der Bahnverkehr wieder aufgenommen werden wird.

Bahnhof Sarralbe
Bahnhof Sarralbe

Dieseltriebwagen nach der Ankunft in Sarre-Union
Dieseltriebwagen nach der Ankunft in Sarre-Union

Bahnsteig in Sarre-Union mit Blick auf die Strecke aus Sarralbe
Bahnsteig in Sarre-Union mit Blick auf die Strecke aus Sarralbe

Der Bahnhof von Sarre-Union wurde 1872 eröffnet als Durchgangsbahnhof an der Strecke von Berthelming nach Sarreguemines. Nach der deutschen Annexion von Elsaß-Lothringen war der Bahnhof vorübergehend von der Deutschen Reichsbahn verwaltet worden. 1944 wurde die Bahnstation gesprengt, das heutige Empfangsgebäude wurde 1963 errichtet. Seit dem Jahr 2000 ist in Sarre-Union Endstation der Bahnstrecke, damals wurde der Personenverkehr nach Berthelming und Sarrebourg (Saarburg) eingestellt und durch einen Busverkehr ersetzt.

Bahnhofsgebäude von Sarre-Union
Bahnhofsgebäude von Sarre-Union

Streckenende in Sarre-Union
Streckenende in Sarre-Union

Bus von Sarre-Union nach Sarrebourg
Bus von Sarre-Union nach Sarrebourg

Die meisten Fahrgäste aus dem Zug steigen hier auf einen Bus nach Sarrebourg um, auch wir nutzen diesen Bus zur Weiterfahrt. Während der Busfahrt sehen wir immer wieder die stillgelegte Bahnstrecke Berthelming-Sarreguemines, mehrfach quert der Bus auch die Gleise. Die Strecke war ursprünglich sogar für den zweigleisigen Ausbau vorgesehen, die häufigen Wechsel aufgrund der Verschiebung der deutsch-französischen Grenze sowie später die Randlage zwischen den Regionen Lothringen und Elsass führten jedoch zum Niedergang der Bahnverbindung.

Busfahrt bei Regen nach Sarrebourg
Busfahrt bei Regen nach Sarrebourg

Blick vom Bus auf die stillgelegte Bahnstrecke Berthelming-Sarreguemines
Blick vom Bus auf die stillgelegte Bahnstrecke Berthelming-Sarreguemines

Fahrt über einen aufgelassenen Bahnübergang der Strecke Berthelming-Sarreguemines
Fahrt über einen aufgelassenen Bahnübergang

Endstation des Busses ist am Bahnhof von Sarrebourg (Saarburg). Wir nutzen die Übergangszeit bis zur Abfahrt des nächsten Zugs für einen Spaziergang durch die 12.000-Einwohner-Stadt am Oberlauf der Saar.

Skulptur 'La Grande Matinée' des Künstlers François Cacheux in Sarrebourg
Skulptur 'La Grande Matinée' des Künstlers François Cacheux in Sarrebourg

Spaziergang durch Sarrebourg
Spaziergang durch Sarrebourg

Bahnhof von Sarrebourg
Bahnhof von Sarrebourg

Der Bahnhof von Sarrebourg liegt an der Altstrecke von Straßburg nach Paris, heute verläuft der Fernverkehr auf der Schnellfahrtstrecke nördlich der Stadt. Einige Fernzüge halten weiterhin in Sarrebourg, ansonsten dominiert hier der Regionalverkehr. Mit einem Regionalzug der Relation Straßburg-Nancy setzen wir unsere Reise fort. Zum Einsatz kommt ein Régiolis-Triebzug von TER Grand Est.

Empfangshalle im Bahnhof Sarrebourg
Empfangshalle im Bahnhof Sarrebourg

Einfahrt eines Régiolis-Triebzugs in den Bahnhof Sarrebourg
Einfahrt eines Régiolis-Triebzugs in den Bahnhof Sarrebourg

Innenraum des Régiolis-Triebzugs
Innenraum des Régiolis-Triebzugs

Fahrt über die Meurthe mit Blick auf die Türme der Basilika St. Nicolas du Port
Fahrt über die Meurthe mit Blick auf die Türme der Basilika St. Nicolas du Port

Nach der Ankunft in Nancy verbringen wir den Nachmittag und den Abend in der Stadt. Der heilige Nikolaus gilt als Schutzpatron Lothringens und so wird die Vorweihnachtszeit hier als großes Nikolausfest gefeiert. Der Weihnachtsmarkt von Nancy heißt Nikolausdorf (Village de Saint-Nicolas).

Spaziergang durch Nancy
Spaziergang durch Nancy

Kathedrale von Nancy
Kathedrale von Nancy

Weihnachtsmarkt Village de Saint-Nicolas, im Hintergrund die Kirche Saint-Sébastien
Weihnachtsmarkt Village de Saint-Nicolas, im Hintergrund die Kirche Saint-Sébastien

Weihnachtsmarkt Village de Saint-Nicolas
Weihnachtsmarkt Village de Saint-Nicolas

Weihnachtlich beleuchtete Straße zum Place Stanislas Nancy
Weihnachtlich beleuchtete Straße zum Place Stanislas

Weiter führt uns der Stadtrundgang zum Place Stanislas. Der klassizistische Platz gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe, er geht zurück auf Stanisław Leszczyński, dem Herzog von Lothringen und ehemaligen König von Polen. Zum Nikolausfest gibt es die Möglichkeit, die Stadt per Riesenrad auch aus 33 Meter Höhe zu entdecken.

Weihnachtsbaum auf dem Place Stanislas Nancy
Weihnachtsbaum auf dem Place Stanislas

Blick vom Riesenrad auf den Place de la Carrière und die Basilika Saint-Epvre Nancy
Blick vom Riesenrad auf den Place de la Carrière und die Basilika Saint-Epvre

Triumphbogen Arc Héré, dahinter der Place Stanislas mit Weihnachtsbaum und Rathaus sowie die Kathedrale Nancy
Triumphbogen Arc Héré, dahinter der Place Stanislas mit Weihnachtsbaum und Rathaus sowie die Kathedrale

In der Weihnachtszeit gibt es auf dem Place Stanislas allabendlich zudem die Videoprojektion "Les Rendez-vous de Saint-Nicolas", die auf der Fassade des Rathauses eine Geschichte des Nikolauses erzählt.

Videoprojektion 'Les Rendez-vous de Saint-Nicolas' auf der Fassade des Rathauses Nancy
Videoprojektion 'Les Rendez-vous de Saint-Nicolas' auf der Fassade des Rathauses

Videoprojektion 'Les Rendez-vous de Saint-Nicolas' auf der Fassade des Rathauses

Videoprojektion 'Les Rendez-vous de Saint-Nicolas' auf der Fassade des Rathauses

Weihnachtsbaum auf dem Place Stanislas Nancy
Weihnachtsbaum auf dem Place Stanislas


Tag 3: Nancy - Saint-Dié-des-Vosges - Épinal - Remiremont - Épinal - Belfort - Mulhouse - Müllheim - Basel - Singen

Bei der Rückfahrt Richtung Bodensee wollen wir heute die ebenfalls vor der Einstellung stehende Bahnstrecke von Saint-Dié-des-Vosges nach Arches befahren, zudem bietet sich die Möglichkeit, auch die Bahnstrecke nach Remiremont zu besuchen.

Morgendlicher Blick über die Dächer von Nancy
Morgendlicher Blick über die Dächer von Nancy

Bahnhof Gare de Nancy-Ville
Bahnhof Gare de Nancy-Ville

Der Bahnhof von Nancy wurde 1850 eröffnet und im Laufe der Zeit erweitert, heute besteht er aus drei miteinander verbundenen Gebäuden. Die Haupthalle Hall Thiers wurde 2007 komplett modernisiert, sie gehört zum ältesten Bahnhofsteil. Auf einem der südlichen Stumpfgleise wartet bereits der Regionalzug nach Saint-Dié-des-Vosges. Der Régiolis-Triebzug trägt das Logo des Regionalverkehrs von Métrolor, eine Wortschöpfung aus Metropole und Lothringen.

Empfangshalle im Bahnhof Gare de Nancy-Ville
Empfangshalle mit öffentlichem Piano und Werbung für das Nikolausfest

Régiolis-Triebzug zur Fahrt von Nancy nach Saint-Dié-des-Vosges
Régiolis-Triebzug zur Fahrt von Nancy nach Saint-Dié-des-Vosges

Innenraum Régiolis-Triebzug
Innenraum Régiolis-Triebzug

Fahrt über den Fluss Meurthe
Fahrt über den Fluss Meurthe

Bis Lunéville kennen wir die Strecke schon von der gestrigen Anreise, in Lunéville zweigt die eingleisige Strecke nach Saint-Dié-des-Vosges ab. Die Strecke folgt dem Fluss Meurthe in die Vogesen, nach einer Fahrzeit von knapp 30 Minuten sind rund 100 Höhenmeter überwunden und der Zug erreicht die Endstation Saint-Dié-des-Vosges.

Blick aus dem Zugfenster auf die Landschaft der Vogesen
Blick aus dem Zugfenster auf die Landschaft der Vogesen

Nach der Ankunft in Saint-Dié-des-Vosges bleibt eine knappe halbe Stunde Zeit, um den 20.000-Einwohner-Ort zu erkunden. Vorbei an der Martinskirche laufen wir über den Fluss Meurthe bis zur Kathedrale. Die Kathedrale wurde aus Sandstein der Vogesen erbaut.

Martinskirche in Saint-Dié-des-Vosges
Martinskirche in Saint-Dié-des-Vosges

Meurthe in Saint-Dié-des-Vosges
Meurthe in Saint-Dié-des-Vosges

Kathedrale Saint-Dié-des-Vosges
Kathedrale

Bahnhof Gare de Saint-Dié-des-Vosges
Bahnhof Saint-Dié-des-Vosges

Der Bahnhof von Saint-Dié-des-Vosges liegt an der Bahnstrecke von Straßburg nach Lunéville, unweit des Bahnhofs befindet sich auch der Scheitelpunkt dieser Strecke. Außerdem zweigt hier die Bahnstrecke nach Arches ab, welche wir nun befahren wollen.

Empfangshalle Bahnhof Gare de Saint-Dié-des-Vosges
Empfangshalle

Dieseltriebwagen der Reihe X 73900 zur Fahrt von Saint-Dié-des-Vosges nach Épinal
Dieseltriebwagen der Reihe X 73900 zur Fahrt von Saint-Dié-des-Vosges nach Épinal

Fahrt im Dieseltriebwagen durch die Vogesen
Fahrt im Dieseltriebwagen durch die Vogesen

Ebenso wie bei der Strecke nach Sarre-Union wird auch auf der Bahnstrecke von Saint-Dié-des-Vosges nach Arches der Personenverkehr am 22. Dezember 2018 aufgrund des schlechten Streckenzustands auf Busverkehr umgestellt. Im Zug liegen Flugblätter aus, die zu einer Kundgebung für den Erhalt der Strecke einladen.
Die eingleisige, nicht elektrifizierte Strecke wurde zwischen 1869 und 1876 erbaut, sie ist knapp 49 Kilometer lang. Die Strecke folgt zunächst noch ein Stück dem Tal der Meurthe, dann führt sie kurvenreich durch ein Waldstück hinauf zum Tunnel von Vanémont und anschließend hinab in das Tal der Neuné.

Haltepunkt von Biffontaine
Haltepunkt von Biffontaine

Fahrt durch die Vogesen
Fahrt durch die Vogesen

Empfangsgebäude des ehemaligen Bahnhofs von Laveline-devant-Bruyères
Empfangsgebäude des ehemaligen Bahnhofs von Laveline-devant-Bruyères

Blick aus dem Zugfenster bei Lépanges
Blick aus dem Zugfenster bei Lépanges

Haltepunkt Lépanges
Haltepunkt Lépanges

Turm der Kirche Saint-Valbert von Docelles
Turm der Kirche Saint-Valbert von Docelles

Bahnhof von Docelles-Cheniménil
Bahnhof von Docelles-Cheniménil

Fahrt auf der Pont de Jarménil über die obere Mosel
Fahrt auf der Pont de Jarménil über die obere Mosel

Auf der Pont de Jarménil quert die Strecke die obere Mosel und mündet kurz darauf bei Arches in die Bahnstrecke von Remiremont nach Épinal. Wir fahren weiter bis zur Endstation Épinal und erkunden dann die historische Altstadt der 30.000-Einwohner-Stadt am Südwestrand der Vogesen.

Altstadt von Épinal
Altstadt von Épinal

Basilika Saint-Maurice Épinal
Basilika Saint-Maurice Épinal aus dem 11. Jahrhundert

Place des Vosges in Épinal
Place des Vosges in Épinal

Bahnhof Épinal
Bahnhof Épinal

Das ursprüngliche Empfangsgebäude des Bahnhofs von Épinal wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, der heutige Bau stammt aus dem Jahr 1956. Anlässlich der Aufnahme einer TGV-Verbindung von Remiremont über Épinal nach Paris wurde der Bahnhof 2007 modernisiert. Wir fahren nun von Épinal nach Remiremont und anschließend wieder zurück nach Épinal.

Empfangshalle Bahnhof Épinal
Empfangshalle des Bahnhofs

Einfahrt eines Z2-Elektrotriebzugs in den Bahnhof Épinal
Einfahrt eines Z2-Elektrotriebzugs

Innenbild Z2-Elektrotriebzug der SNCF
Innenraum Z2-Elektrotriebzug

Abzweig der Strecke nach Saint-Dié-des-Vosges bei Arches
Abzweig der Strecke nach Saint-Dié-des-Vosges bei Arches

Wir fahren nun zunächst zurück nach Arches und weiter durch das Tal der oberen Mosel bis zur Endstation Remiremont. Die Strecke führte früher noch rund 30 Kilometer weiter hinauf in die Vogesen bis nach Bussang an der Moselquelle, jener Abschnitt ist stillgelegt und wurde zu einem Radweg umgebaut.

Fahrt durch die Vogesen
Fahrt durch die Vogesen

Laubengänge im Zentrum von Remiremont
Laubengänge im Zentrum von Remiremont

Remiremont ist der Hauptort des gleichnamigen Kantons, das Zentrum des Orts prägen Laubengänge aus dem 17. und 18. Jahrhundert an der Rue Charles-de-Gaulle. Bekannt ist der Ort auch für die ehemalige Abtei Saint-Pierre mit der Stiftskirche.

Stiftskirche Remiremont
Stiftskirche Remiremont

Brunnen im Jardin des Olives am früheren Stiftsgebäude von Remiremont
Brunnen im Jardin des Olives am früheren Stiftsgebäude

Spaziergang durch Remiremont
Spaziergang durch Remiremont

Denkmal-Lok 030T vor dem Bahnhof Remiremont
Denkmal-Lok 030T vor dem Bahnhof Remiremont

Der Bahnhof von Remiremont wurde 1864 eröffnet, seit der Stilllegung der Strecke nach Bussang im Jahr 1989 ist Remiremont Endbahnhof. Zwischenzeitlich gibt es von dem 8.000-Einwohner-Ort täglich zwei TGV-Verbindungen nach Paris. Mit einem Regionalzug fahren wir zurück nach Épinal.

Empfangshalle Bahnhof Remiremont
Empfangshalle des Bahnhofs

Elektrotriebzug der Reihe SNCF Z 27500 im Bahnhof Remiremont
Elektrotriebzug der Reihe SNCF Z 27500 im Bahnhof Remiremont

Innenbild Elektrotriebzug der Reihe SNCF Z 27500
Innenraum Elektrotriebzug Z 27500

Fahrt von Remiremont durch das Moseltal nach Épinal
Fahrt von Remiremont durch das Moseltal nach Épinal

Dieseltriebwagen der Baureihe SNCF X 73500 zur Fahrt von Épinal nach Belfort
Dieseltriebwagen der Baureihe SNCF X 73500 zur Fahrt von Épinal nach Belfort

In Épinal steigen wir um auf einen Dieseltriebwagen zur Fahrt nach Belfort. Die Strecke ist nicht elektrifiziert, auf dem ersten Abschnitt bis Aillevillers ist die Strecke zweigleisig. Mit drei Zugpaaren am Tag ist die Strecke nur schwach befahren, es wird jedoch eine Elektrifizierung und Aufwertung als Nord-Süd-Strecke diskutiert.

Innenbild Baureihe SNCF X 73500
Innenraum des Dieseltriebwagens

Fahrt von Épinal nach Aillevillers
Fahrt von Épinal nach Aillevillers

Blick aus dem Zugfenster in den Ausläufern der Vogesen
Blick aus dem Zugfenster in den Ausläufern der Vogesen

Kirche Décollation-de-Saint-Jean-Baptiste von Aillevillers
Kirche Décollation-de-Saint-Jean-Baptiste von Aillevillers

Bahnhof Aillevillers
Bahnhof Aillevillers

Der Bahnhof Aillevillers war einst ein wichtiger Kreuzungspunkt mehrerer Bahnlinien. Auch der legendäre Bäderzug Train d'eaux, der wohlhabende Badegäste aus Paris zu den Thermalbädern in den Vogesen brachte, machte einst hier Station, dabei wurden im Bahnhof Aillevillers Kurswagen rangiert. Heute ist der Bahnhof nur noch ein Haltepunkt an der Strecke von Épinal nach Lure und Belfort, die anderen Strecken sind stillgelegt.
Durch die Ausläufer der Vogesen führt die Strecke weiter nach Lure, dort trifft sie auf die Verbindung von Paris nach Mulhouse.

Landschaft zwischen Aillevillers und Ronchamp
Landschaft zwischen Aillevillers und Ronchamp

Fahrt durch Ronchamp
Fahrt durch den früheren Bergbauort Ronchamp

Bahnhof Belfort
Bahnhof Belfort

Für die Weiterfahrt von Belfort an den Bodensee wählen wir eine Verbindung über Mulhouse, Müllheim und Basel. Mit dem nächsten Regionalzug fahren wir zunächst nach Mulhouse, dort steigen wir um auf einen Zug nach Müllheim. Der auf der grenzüberschreitenden Strecke nach Deutschland eingesetzte Dieseltriebwagen vom Typ X 73900 wird aufgrund seiner Bauform und Farbe auch 'Baleine' (Blauwal) genannt.

Empfangshalle Bahnhof Belfort
Empfangshalle des Bahnhofs

Elektrotriebzug der Reihe SNCF Z 27500 zur Fahrt von Belfort nach Mulhouse
Elektrotriebzug der Reihe SNCF Z 27500 zur Fahrt von Belfort nach Mulhouse

Dieseltriebwagen X 73900 Blauwal
Dieseltriebwagen 'Blauwal' zur Fahrt von Mulhouse nach Müllheim

Lichter des Chemiewerks von Chalampé
Lichter des Chemiewerks von Chalampé

Der Zug fährt zwischen Chalampé und Neuenburg über den Rhein, Endstation ist Müllheim an der Oberrheinbahn. In Müllheim steigen wir um auf einen Regional-Express der Deutschen Bahn und fahren mit diesem nach Basel zum Badischen Bahnhof. Dort treten wir schließlich die letzte Etappe der Reise an und fahren mit einem Dieseltriebwagen der Baureihe 612 auf der Hochrheinbahn nach Singen.

Tonnen-Gewölbe der Schalterhalle am Badischen Bahnhof Basel
Tonnen-Gewölbe der Schalterhalle am Badischen Bahnhof Basel

Dieseltriebwagen der Baureihe 612 im Badischen Bahnhof Basel
Dieseltriebwagen der Baureihe 612 im Badischen Bahnhof Basel

Erste Klasse im Dieseltriebwagen der Baureihe 612
Erste Klasse im Dieseltriebwagen der Baureihe 612


Tag 4: Singen - Zürich - Nachtzug nach Prag

Zum Ende des Advents brechen wir zu einer zweiten Reise auf. Wir setzen den Reisebericht am Bahnhof von Singen fort, wo die letzte Reise geendet hatte. Mit einem Intercity der SBB fahren wir von Singen nach Zürich.

Schweizerischer Intercity zur Fahrt von Singen nach Zürich
Schweizerischer Intercity zur Fahrt von Singen nach Zürich

Erste Klasse im Intercity der SBB
Erste Klasse im Intercity der SBB

Denkmal für Alfred Escher vor dem Hauptbahnhof Zürich
Denkmal für Alfred Escher vor dem Hauptbahnhof Zürich

Nach der Ankunft in Zürich bleibt Zeit für einen Rundgang um und durch den Hauptbahnhof. Am Bahnhofplatz erinnert ein Denkmal an den Eisenbahnpionier Alfred Escher. Escher trieb damals die Sorge um, dass die Schweiz den Anschluss an das Eisenbahnzeitalter versäumen und die europäischen Bahnen um die Schweiz herumgeführt werden könnten. Sowohl als Politiker als auch im Vorstand von Bahngesellschaften, u.a. der Gotthardbahn-Gesellschaft, nahm er wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Bahn in der Schweiz.

Christkindlimarkt im Hauptbahnhof Zürich
Christkindlimarkt im Hauptbahnhof Zürich

Im Bahnhof gibt es mit dem Christkindlimarkt einen der größten Indoor-Weihnachtsmärkte Europas, dazu gehört ein 13 Meter hoher Weihnachtsbaum mit 7.000 Kristall-Ornamenten von Swarovski im Wert von über einer halben Million Franken. Die Tanne stammt vom Uetliberg, dem Hausberg von Zürich (Link zu einem Reisebericht mit der Uetlibergbahn).

Swarovski-Weihnachtsbaum im Hauptbahnhof Zürich
Swarovski-Weihnachtsbaum im Hauptbahnhof

Unser nächster Zug ist der nightjet 467 nach Wien und Budapest. Am Zugschluss befindet sich ein Schlafwagen, der als einzelner Kurswagen das Ziel Prag hat. Auf uns wartet ein Deluxeabteil mit Dusche und WC in diesem Kurswagen. Der Wagen wird von der tschechischen Bahn ČD gestellt.

Tschechischer Schlafwagen der Relation Zürich-Prag
Tschechischer Schlafwagen der Relation Zürich-Prag

Deluxe-Abteil im Schlafwagen der tschechischen Bahn
Deluxe-Abteil im Schlafwagen der tschechischen Bahn

Dusche und WC im Schlafwagenabteil der ČD
Dusche und WC im Schlafwagenabteil

Hygieneset der ČD für Schlafwagengäste
Hygieneset der ČD für Schlafwagengäste

Blick aus dem Schlafwagen bei der nächtlichen Fahrt am Ufer des Zürichsees
Blick aus dem Schlafwagen bei der nächtlichen Fahrt am Ufer des Zürichsees

Der Zug fährt zunächst am Ufer des Zürichsees, dann weiter nach Buchs, durch Liechtenstein, über die Arlbergstrecke und das sogenannte Deutsche Eck bei Rosenheim nach Salzburg und weiter nach Linz. In Linz wird der Schlafwagen rangiert und an einen Regionalzug nach Prag gehängt. In Österreich wird der Zug als S 3 geführt (somit eine S-Bahn mit Schlafwagen), im tschechischen Fahrplan trägt er als Regionalzug den Namen "Jižní expres".


Tag 5: Nachtzug nach Prag - Brünn - Wien

Von Linz führt die Strecke auf der Summerauer Bahn durch das Mühlviertel zur österreichisch-tschechischen Grenze und weiter durch Südböhmen über Budweis / Ceské Budejovice nach Prag.

Fahrt am Morgen durch das Mühlviertel
Fahrt am Morgen durch das Mühlviertel

Schlafwagenabteil in Tagstellung
Schlafwagenabteil in Tagstellung

Frühstücksbox der ČD
Frühstücksbox für Schlafwagengäste

Im Fahrpreis ist ein Frühstück enthalten, dieses wird vom Schlafwagenbetreuer in Form einer Frühstücksbox überreicht. In der Box befinden sich ein Brötchen, eine Scheibe Brot, Butter, Marmelade, ein Brotaufstrich, eine Schokowaffel und ein Orangensaft, außerdem gibt es ein Heißgetränk.

Blick durch das Zugfenster auf die Landschaft Südböhmens
Blick durch das Zugfenster auf die Landschaft Südböhmens

Prag ist diesmal nur eine Zwischenstation, da wir später weiterfahren wollen nach Brünn und Wien. Dennoch gibt es die Möglichkeit für einen Spaziergang zum Altstädter Ring, zum Weihnachtsmarkt am Fuße der Teynkirche und zum Ufer der Moldau.

Altstädter Ring in Prag
Altstädter Ring in Prag

Weihnachtsmarkt am Fuße der Teynkirche Prag
Weihnachtsmarkt am Fuße der Teynkirche

Moldau mit Blick zur Prager Burg
Moldau mit Blick zur Prager Burg

Historische Eingangshalle im Bahnhof Prag/Praha hlavní nádraží
Historische Eingangshalle im Bahnhof Prag/Praha hlavní nádraží

Zwischen Prag und Wien verkehren sowohl Railjet-Züge von österreichischer und tschechischer Bahn als auch Züge der tschechischen Privatbahn RegioJet. Wir entscheiden uns für eine Kombination und nutzen für die erste Etappe bis Brünn den RegioJet. Die Privatbahn mit den markanten gelben Fahrzeugen fährt seit dem Jahr 2017 im Fernverkehr auch nach Wien. Im RegioJet werden verschiedene Komfortklassen angeboten; wir haben die Business-Klasse gebucht, hier setzt RegioJet Wagen ein, die von den ÖBB übernommen wurden.

RegioJet-Zug von Prag nach Wien
RegioJet-Zug von Prag nach Wien

Business-Abteil im RegioJet
Business-Abteil im RegioJet

Gratisgetränke in der Business-Klasse im RegioJet
Gratisgetränke in der Business-Klasse

In der Business-Klasse ist ein kostenloser Service mit Wasser, Heißgetränken, Sekt oder Saft und einem Cookie enthalten. Zudem verfügt der Zug über WLAN sowie ein Online-Bordportal mit verschiedenen Inhalten.

Fahrt zwischen Pardubice und Brünn/Brno
Fahrt zwischen Pardubice und Brünn/Brno

Bordportal im RegioJet
Bordportal im RegioJet

Beschreibung der Serviceangebote im Bordportal des RegioJet
Beschreibung der Serviceangebote im Bordportal

In Brünn (Brno) verlassen wir den Zug. Der Hauptbahnhof von Brünn (Brno hlavní nádraží) wird wegen Bauarbeiten nicht angefahren, ersatzweise halten die Fernverkehrszüge am unteren Bahnhof (Brno dolní nádraží). Brünn ist die zweitgrößte Stadt Tschechiens und das historische Zentrum Mährens, zu den bekanntesten Gebäuden der Altstadt gehören das Alte Rathaus mit dem markanten Rathausturm sowie die St.-Peter-und-Paul-Kathedrale. Auf dem Krautmarkt (Zelný trh) gibt es einen Weihnachtsmarkt, wie in vielen tschechischen Städten werden hier als besondere Spezialität Trdelník-Baumstriezel angeboten.

Fußgängerzone Masarykova in Brünn/Brno
Fußgängerzone Masarykova in Brünn

Turm des Alten Rathauses Brünn
Turm des Alten Rathauses

Weihnachtsmarkt auf dem Krautmarkt (Zelný trh) Brünn
Weihnachtsmarkt auf dem Krautmarkt (Zelný trh)

St. Peter-und-Paul-Kathedrale Brünn
St. Peter-und-Paul-Kathedrale

Freiheitsplatz (Náměstí Svobody) Brünn
Freiheitsplatz (Náměstí Svobody) Brünn

Weihnachtsstraßenbahn in Brünn
Weihnachtsstraßenbahn in Brünn

Unterer Bahnhof Brünn / Brno dolní nádraží
Unterer Bahnhof Brünn / Brno dolní nádraží

Für die Weiterfahrt nach Wien nutzen wir einen Railjet, auch dieser fährt vom unteren Bahnhof ab. Der Bahnhof Brno dolní nádraží wurde 1856 als Rossitzer Bahnhof von der damaligen k.k. privilegierte Brünn-Rossitzer Eisenbahn eröffnet, er dient heute eigentlich nur noch dem Güterverkehr und wird lediglich bei Bauarbeiten als Ausweichbahnhof genutzt.

Ehemaliges Empfangsgebäude am unteren Bahnhof Brünn / Brno dolní nádraží
Ehemaliges Empfangsgebäude am unteren Bahnhof

Business-Klasse im Railjet der ČD
Business-Klasse im Railjet der ČD

Mit einem Railjet der tschechischen Bahn fahren wir weiter nach Wien. Wieder reisen wir in der Business-Klasse, diese befindet sich im Großraumbereich des Steuerwagens. Auch hier gibt es ein kostenloses Wasser sowie ein Willkommensgetränk, außerdem erhalten Fahrgäste einen Gutschein für das Bordrestaurant.

Reiseplan des Railjet 371 'Vindobona'
Reiseplan des Railjet 371 'Vindobona'

Der Zug fährt von Prag über Wien nach Graz, der Zuglauf trägt den Namen "Vindobona". Für viele Jahrzehnte stand dieser Name für die Züge zwischen Wien und Berlin, zuletzt fuhr ein Zug mit dem Namen Vindobona von Villach über Wien und Berlin bis Hamburg (zum Reisebericht).
Auch der Railjet verfügt über WLAN sowie ein Online-Bordportal, in dem sich der Zuglauf auf einer Kartendarstellung verfolgen lässt.

Bordportal im Railjet der ČD
Bordportal im Railjet der ČD

Kartendarstellung im Bordportal im Railjet der ČD
Kartendarstellung im Bordportal

Tschechischer Railjet nach der Ankunft am Hauptbahnhof Wien
Tschechischer Railjet nach der Ankunft am Hauptbahnhof Wien

Der Railjet fährt bis Graz, diesen Streckenabschnitt über die Semmeringbahn wollen wir jedoch am nächsten Tag bei Tageslicht befahren. Deshalb verlassen wir den Zug am Wiener Hauptbahnhof und verbringen den Abend in der österreichischen Hauptstadt.

Hauptbahnhof Wien
Hauptbahnhof Wien

Christkindlmarkt am Rathaus Wien
Christkindlmarkt am Rathaus Wien

Weihnachtsbaum am Stephansdom Wien
Weihnachtsbaum am Stephansdom


Tag 6: Wien - Ljubljana - Zagreb

Mit dem Eurocity "Croatia" gibt es zwar eine tägliche Direktverbindung von Wien nach Zagreb, allerdings ist dessen Fahrplanlage für uns ungünstig, so dass wir stattdessen eine Umsteigeverbindung mit dem Eurocity "Emona" Wien-Ljubljana wählen. Vor der Abfahrt besuchen wir die ÖBB Lounge im Hauptbahnhof Wien.

Weihnachtliche Beleuchtung im Hauptbahnhof Wien
Weihnachtliche Beleuchtung im Hauptbahnhof Wien

ÖBB Lounge im Hauptbahnhof Wien
ÖBB Lounge im Hauptbahnhof Wien

Eurocity 'Emona' im Hauptbahnhof Wien
Eurocity 'Emona' im Hauptbahnhof Wien

Zuglaufschild des EC 'Emona'
Zuglaufschild des EC 'Emona'

Erste Klasse im Großraumwagen der ÖBB
Erste Klasse im Großraumwagen der ÖBB

Fahrt in Payerbach-Reichenau über die Schwarza
Fahrt in Payerbach-Reichenau über die Schwarza

Der Zug befährt die Semmeringbahn, die Bergstrecke liegt zwischen den Orten Gloggnitz und Mürzzuschlag und ist 42 Kilometer lang. Die Bahnstrecke überwindet mit zahlreichen Tunneln und Viadukten den Semmeringpass; in Luftlinie trennen Gloggnitz und Mürzzuschlag nur 21 Kilometer. Seit 1998 gehört die Bahnstrecke zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Scheitelpunkt der Strecke liegt unweit des Bahnhofs Semmering.

Fahrt auf der Semmeringbahn
Fahrt auf der Semmeringbahn

Winter am Bahnhof Semmering
Winter am Bahnhof Semmering (896 Meter über dem Meer)

Zimtstern als Weihnachtspräsent der ÖBB
Zimtstern als Weihnachtspräsent der ÖBB

Winterlandschaft an der Semmeringbahn
Winterlandschaft an der Semmeringbahn

Jenseits des Semmeringtunnels liegt deutlich mehr Schnee. Die Strecke führt nun hinab nach Mürzzuschlag, weiter entlang des Flusses Mur nach Graz und von dort zur slowenischen Grenze. Am Grenzbahnhof Spielfeld-Straß findet ein Lokwechsel statt. Die Strecke von der Grenze nach Maribor war früher zweigleisig, dann wurde das zweite Gleis abgebaut. Derzeit laufen Bauarbeiten zur Wiederherstellung des zweiten Gleises, ab 2021 soll die Strecke wieder zweigleisig befahrbar und auch für höhere Achslasten ertüchtigt sein, so dass die Lokomotiven aus Österreich durchfahren können und der Lokwechsel damit entfällt.

Lokwechsel am österreichisch-slowenischen Grenzbahnhof Spielfeld-Straß
Lokwechsel am österreichisch-slowenischen Grenzbahnhof Spielfeld-Straß

Fahrt durch Slowenien
Fahrt durch Slowenien

Drau in Maribor
Drau in Maribor

Fahrt über die Ebene des Draufelds
Fahrt über die Ebene des Draufelds

Savinja in Zidani Most
Fluss Savinja in Zidani Most

Im Ort Zidani Most mündet die Savinja in die Save, der deutsche Name von Zidani Most ist Steinbrück. Am Zusammentreffen der Flusstäler zweigt die Bahnstrecke nach Zagreb ab von der altösterreichischen Südbahn von Wien über Maribor und Ljubljana nach Triest. Um einen längeren Aufenthalt in dem 330-Einwohner-Ort zu vermeiden, fahren wir dem Zug nach Zagreb bis Ljubljana entgegen.
Die Strecke bis Ljubljana folgt dem Flusstal der Save. Die Strecke führt dabei am Schornstein von Trbovlje vorbei, er gehört zu einem mittlerweile stillgelegten Kraftwerk und ist mit 360 Metern der höchste Schornstein in Europa.

Schornstein von Trbovlje
Schornstein von Trbovlje

Burg über der Altstadt von Ljubljana
Burg über der Altstadt von Ljubljana

Die Übergangszeit in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana nutzen wir für einen kurzen Abstecher ins Zentrum zum Prešerenplatz, von wo man einen Blick auf die Burg oberhalb der Altstadt sowie auf die Franziskanerkirche an den Drei Brücken hat.

Franziskanerkirche Ljubljana
Franziskanerkirche Ljubljana

Hauptbahnhof Železniška postaja Ljubljana
Hauptbahnhof / Železniška postaja Ljubljana

Der Hauptbahnhof Železniška postaja Ljubljana wurde 1849 im Zuge des Baus der Österreichischen Südbahn errichtet. Vor dem Empfangsgebäude befindet sich der Busbahnhof. Mit dem Zug 211 "Sava" fahren wir nun nach Zagreb. Der Zug kommt aus Villach und wird bei den ÖBB als D-Zug geführt, in Slowenien hat er die Zuggattung Eurocity.

Empfangshalle des Bahnhofs Ljubljana
Empfangshalle des Bahnhofs

Eurocity 'Sava' im Bahnhof Ljubljana
Eurocity 'Sava' im Bahnhof Ljubljana

Zuglaufschild des EC 211 'Sava'
Zuglaufschild des EC 211 'Sava'

Erste-Klasse-Abteilwagen der slowenischen Bahn SŽ
Erste-Klasse-Abteilwagen der slowenischen Bahn SŽ

Fahrt durch den Bahnhof Zagorje
Fahrt durch den Bahnhof Zagorje

Bis Zidani Most fahren wir nun auf der bereits bekannten Strecke zurück, ab Zidani Most führt die Strecke weiter reizvoll durch das Flusstal. Das Flusstal weitet sich im weiteren Verlauf und bald ist der Grenzbahnhof Dobova an der slowenisch-kroatischen Grenze erreicht. Kroatien ist zwar Mitglied der EU aber noch kein Vollmitglied im Schengenraum, so dass weiterhin Grenzkontrollen im Zug stattfinden. Außerdem erfolgt ein Lokwechsel, anschließend fährt der Zug noch knapp 30 Kilometer bis in die kroatische Hauptstadt Zagreb.

Burg Sevnica oberhalb des gleichnamigen Ortes
Burg Sevnica oberhalb des gleichnamigen Ortes

Ein Internetportal hatte Zagreb in den letzten drei Jahren zum schönsten Adventsmarkt in Europa gekürt. Unter dem Motto "Advent u Zagrebu" gibt es über die Stadt verteilt mehrere Weihnachtsmärkte und weihnachtlich-winterliche Angebote und Attraktionen, die durchaus auch Event-Charakter mit Rock- und Poptönen haben. Den Abend verbringen wir nun in Zagreb und steuern mehrere dieser Programmpunkte in der Stadt an.

Eispark vor der Kulisse des Kunstpavillons Zagreb
Eispark vor der Kulisse des Kunstpavillons Zagreb

Bühne beim Weihnachtsmarkt 'Advent u Zagrebu'
Bühne beim Weihnachtsmarkt 'Advent u Zagrebu'

Blick durch eine Altstadtgasse zur Kathedrale Zagreb
Blick durch eine Altstadtgasse zur Kathedrale

Weihnachtsstraßenbahn in Zagreb
Weihnachtsstraßenbahn in Zagreb

Modellbahnanlage 'Backo Mini Express' in Zagreb
Modellbahnanlage 'Backo Mini Express' in Zagreb

Mit dem "Backo Mini Express" gibt es in der Innenstadt von Zagreb die größte Modellbahnanlage Südosteuropas. Anlässlich von "Advent u Zagrebu" präsentiert sich die Modellbahn mit erweiterten Öffnungszeiten am Abend und besonderen weihnachtlichen Inhalten. Dazu gehört auch der Tomislav-Platz von Zagreb mit der Eisbahn und dem Hauptbahnhof Glavni kolodvor.

Nachbildung des Tomislav-Platzes mit der Eisbahn
Nachbildung des Tomislav-Platzes mit der Eisbahn

Modell des Hauptbahnhofs Zagreb Glavni kolodvor
Modell des Hauptbahnhofs Zagreb Glavni kolodvor

Nachtsimulation der Modellbahnanlage 'Backo Mini Express'
Nachtsimulation der Modellbahnanlage 'Backo Mini Express'

Anschließend wenden wir uns wieder Zagreb in Originalgröße zu. Zu den bekannten Sehenswürdigkeiten gehört die Markuskirche mit den Wappen Zagrebs (weiße Burg auf rotem Hintergrund) und des dreieinigen Königreiches Kroatien, Slawonien und Dalmatien auf dem Kirchendach.

Weihnachtsbaum vor der Markuskirche Zagreb
Weihnachtsbaum vor der Markuskirche Zagreb

Unter dem Altstadtteil Grič wurde im Zweiten Weltkrieg ein Tunnel angelegt, der zuletzt während des kroatischen Unabhängigkeitskriegs in den 1990er-Jahren nochmals als Bunker genutzt wurde. Seit 2016 ist der Tunnel als Fußgängertunnel und im Rahmen von Veranstaltungen für die Öffentlichkeit zugänglich, während der Adventszeit verwandelt sich die Halle im Tunnel in einen magischen Wintergarten.

'Wintergarten' im Grič Tunnel
'Wintergarten' im Grič Tunnel

Nächtlicher Blick über die Dächer von Zagreb
Nächtlicher Blick von der Strossmayerpromenade über die Dächer von Zagreb

Kathedrale Zagreb
Kathedrale Zagreb, eines der höchsten Gebäude Kroatiens

Weihnachtstrubel auf dem Ban-Jelačić-Platz
Weihnachtstrubel auf dem Ban-Jelačić-Platz

Auch auf dem Ban-Jelačić-Platz, dem zentralen Platz in der Hauptstadt, herrscht vorweihnachtlicher Trubel. Auf der Hauptbühne gibt es ein abwechslungsreiches Musikangebot von Pop bis Klassik. Als meistverkaufte Speise auf dem Adventmarkt von Zagreb gelten mittlerweile "Germknedle" - in Österreich bekannt als Germknödel.


Tag 7: Zagreb - Schwarzach-St. Veit - Zürich - Konstanz

Die Rückfahrt an den Bodensee wollen wir in einer Etappe zurücklegen, hierzu starten wir morgens um 7 Uhr am Hauptbahnhof Glavni kolodvor mit der ersten Tagesverbindung. Wir fahren mit dem EC 212/112 "Mimara" in Richtung Frankfurt, werden aber in Schwarzach-St. Veit umsteigen. Der Zug ist beim Start in Zagreb recht lang, da er bis Dobova vereinigt mit dem EC Croatia nach Wien verkehrt, außerdem befinden sich zwischen den beiden Zugteilen auch einige kroatische Wagen des "Adventski vlak" (Adventszug), der als Partyzug bis Ljubljana fährt.

Hauptbahnhof Zagreb Glavni kolodvor
Hauptbahnhof Zagreb Glavni kolodvor

Empfangshalle Zagreb Glavni kolodvor
Empfangshalle des Bahnhofs

Zuglaufschild EC 212/112 'Mimara'
Zuglaufschild EC 212/112 'Mimara'

Erste-Klasse im Abteilwagen der ÖBB
Erste-Klasse im Abteilwagen der ÖBB

Fahrt über die Ebene von Dobova
Fahrt über die Ebene von Dobova

Einfahrt in den Bahnhof Zidani Most
Einfahrt in den Bahnhof Zidani Most

Die Strecke bis Ljubljana kennen wir bereits von der Anreise am Vortag. Wie auf der Hinfahrt finden in Dobova Grenzkontrollen statt, zudem auch wieder ein Lokwechsel. Über dem Flusstal der Save hängt noch dichter Morgennebel.
In Ljubljana werden die kroatischen Wagen abgehängt und im verbleibenden Drei-Wagen-Zug fahren wir bei Sonne weiter durch die Ebene der Oberkrain zwischen Karawanken und Julischen Alpen, dann durch das enge Tal des Oberlaufs der Save.

Blick aus dem Zugfenster in der Oberkrain
Blick aus dem Zugfenster in der Oberkrain

Fahrt über die Save
Fahrt über die Save

Bahnhof Lesce Bled
Bahnhof Lesce Bled

Blick aus dem Zugfenster auf die Karawanken
Blick aus dem Zugfenster auf die Karawanken

In Jesenice findet der Wechsel des slowenischen Zugpersonals auf österreichisches Zugpersonal statt, anschließend fährt der Zug durch den knapp acht Kilometer langen Karawankentunnel ins winterliche Österreich. In Villach werden die drei Wagen des EC "Mimara" mit dem EC 112 "Blauer Enzian" aus Klagenfurt vereinigt, der Zug fährt dann über die Tauernbahn weiter nach Norden.

Fahrt auf der Karawankenbahn durch Österreich
Fahrt auf der Karawankenbahn durch Österreich

Blick von der Tauernstrecke ins Mölltal
Blick von der Tauernstrecke ins Mölltal

Fahrt durch das Gasteinertal
Fahrt durch das Gasteinertal

Bahnhof Schwarzach-St.Veit
Bahnhof Schwarzach-St. Veit

In Schwarzach-St. Veit verlassen wir den Zug, dieser fährt weiter über Salzburg nach Frankfurt. Für die Rückreise nach Süddeutschland wählen wir jedoch eine Variante durch die Schweiz. Hierzu nutzen wir den Eurocity 164 "Transalpin" aus Graz nach Zürich, der auch einen Panoramawagen führt.

Einfahrt des EC 164 'Transalpin' in den Bahnhof Schwarzach-St.Veit
Einfahrt des EC 164 'Transalpin'

SBB-Panoramawagen am EC 'Transalpin'
SBB-Panoramawagen am EC 'Transalpin'

Innenbild SBB Panoramawagen
Fahrt im Panoramawagen

Fahrt auf der winterlichen Giselabahn
Fahrt auf der winterlichen Giselabahn

Der Zug fährt auf der sogenannten Giselabahn über Zell am See und Kitzbühel nach Wörgl und weiter auf der Unterinntalbahn nach Innsbruck. Während der Fahrt besuchen wir den österreichischen Speisewagen im Zug. Bei Regen und einsetzender Dunkelheit führt uns die Reise weiter über die Arlbergstrecke nach Zürich.

Speisewagen der ÖBB
Speisewagen der ÖBB

Grünes Gemüsecurry mit Basmatireis-Wildreis aus dem ÖBB-Bordrestaurant
Grünes Gemüsecurry mit Basmatireis-Wildreis aus dem ÖBB-Bordrestaurant

Blick aus dem Zugfenster auf der Giselabahn
Blick aus dem Zugfenster auf der Giselabahn

Powidlpofesen auf Vanille-Zimtsauce aus dem ÖBB-Bordrestaurant
Powidlpofesen auf Vanille-Zimtsauce

Fahrt bei Regen und Dunkelheit auf der Arlbergbahn
Fahrt bei Regen und Dunkelheit auf der Arlbergbahn

Interregio 75 von Zürich nach Konstanz
Interregio 75 von Zürich nach Konstanz

Im Hauptbahnhof Zürich wechseln wir auf einen Interregio nach Konstanz, seit dem letzten Fahrplanwechsel kommen auf der Strecke nun auch doppelstöckige IC2000-Garnituren zum Einsatz. Im Oberdeck des Zuges legen wir die letzte Etappe unserer Reise zurück.

Erste Klasse im Oberdeck eines IC2000-Wagens im Interregio Zürich-Konstanz
Erste Klasse im Oberdeck eines IC2000-Wagens im Interregio Zürich-Konstanz

Mit der Ankunft in Konstanz endet damit eine sehr vielseitige vorweihnachtliche Rundreise zwischen Vogesen und Kroatien, bei der wir unterschiedlichste Züge und Strecken, aber auch Adventstraditionen und regionale Weihnachtsgenüsse von vin chaud über Trdelník und Germknedle bis zu Powidlpofesen genießen konnten.

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