Rundreise Südtirol-Österreich-Tschechien (September 2010)
Für meine Sommertour 2010 habe ich mir eine Rundfahrt durch Bayern, Südtirol, Österreich und Tschechien ausgesucht. Kommen Sie mit auf eine 5-tägige Tour durch vier Länder.

Tag 1 Konstanz - Schliersee - Innsbruck
Ausnahmsweise beginnen wir die Reise diesmal nicht am Konstanzer Bahnhof, sondern am Konstanzer Hafen und fahren mit dem Katamaran nach Friedrichshafen. Dass der Katamaran am Samstagmorgen um 8
Uhr schon so voll ist, überrascht mich, die meisten anderen Fahrgäste sind wohl auf dem Weg zum Flughafen in Friedrichshafen oder zur Messe Eurobike.

Katamaran in Konstanz

Der Katamaran verlässt Konstanz
Bis zur Abfahrt des IRE von Friedrichshafen Stadt nach Lindau sind es noch 40 Minuten, in dieser Zeit könnte man locker vom Hafen zum Stadtbahnhof laufen - aber wir wählen BOB Nummer 1 dieser
Tour. BOB heißt in diesem Fall Bodensee-Oberschwaben-Bahn; die Fahrt von Friedrichshafen Hafen nach Friedrichshafen Stadt dauert gerade mal zwei Minuten.

Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB) im Hafenbahnhof Friedrichshafen

In der Bodensee-Oberschwaben-Bahn
Von Friedrichshafen geht es dann mit dem IRE weiter nach Lindau. Dort wartet schon der Alex Richtung München:

Arriva-Länderbahn-Express (Alex) in Lindau

1. Klasse im Alex
Der Alex fährt über Kempten, das ist die schönere der beiden Allgäu-Strecken, vorbei am Alpsee und am Niedersonthofener See. In Immenstadt kommt der Zugteil aus Oberstdorf hinzu,
vereinigt fahren beide Zugteile dann nach München.

Niedersonthofener See
Eigentlich wollte ich Richtung Ammersee oder Starnberger See und von dort über die Mittenwaldbahn nach Innsbruck. Da auf der Mittenwaldbahn jedoch Bauarbeiten mit Schienenersatzverkehr stattfinden,
entscheide ich mich für einen anderen Weg, und zwar zunächst mit der BOB an den Schliersee. Diese BOB steht für die Bayerische Oberlandbahn. Die Äste des BOB nach Bad Tölz
und an den Tegernsee kenne ich schon, da bietet sich diese für mich neue Strecke an.

1. Klasse im BOB-Integral
Es gibt ein Audioprogramm, die Kopfhörerbuchsen sind oben in der Gepäckablage angebracht - etwas gewöhnungsbedürftig, wenn das Kopfhörerkabel von der Decke
baumelt.

Integral der Bayerischen Oberlandbahn in Schliersee

Schliersee
Leider fängt es jetzt am Schliersee zu regnen an, und so fahren wir zurück bis nach Holzkirchen, wo wir auf eine Regionalbahn umsteigen und über die Mangfalltalbahn nach Rosenheim fahren.

1. Klasse der BR 425
Über mangelnde Beinfreiheit kann man sich in der 1. Klasse der BR 425 nicht beklagen, aber Armlehnen und ein Tisch wären schön.

Auch die Regionalbahn von Rosenheim nach Kufstein ist ein 425er
Der OEC nach Innsbruck wird mit 15 Minuten Verspätung angekündigt, da reicht die Zeit für ein paar Schritte aus dem Bahnhof in die "Perle Tirols".

Festung Kufstein

Schließlich fährt der verspätete ÖBB EC 566 "Stadt Innsbruck" in Kufstein ein.

Bei der Fahrt durchs Inntal scheint wieder die Sonne.

1. Klasse Großraumwagen der ÖBB
Den ersten Reisetag beenden wir mit einem Stadtbummel durchs abendliche Innsbruck.

"Goldenes Dachl" in Innsbruck

Altstadt von Innsbruck
Tag 2 Innsbruck - Meran - Lienz
Tag zwei beginnen wir mit einem zweiten Frühstück in der Lounge in Innsbruck, anschließend geht es mit dem EC 81 Richtung Italien.

In der Lounge Innsbruck

Der EC besteht aus deutschem Wagenmaterial. Wir teilen uns den Wagen mit einer asiatischen Touristin.

Die Sonne scheint und landschaftlich ist die Brennerbahn auch sehr schön.

Der EC ist in Bozen angekommen

Schalterhalle Bahnhof Bozen

Von Bozen geht es mit einem Regionalzug der Trenitalia weiter nach Meran.


Die Bahnstrecke führt durch das landschaftlich reizvolle Etschtal
In Meran bummeln wir durch die hübsche Altstadt...

Passer in Meran

Blick über Meran

Laubengasse in Meran

Blick von der Tappeinerpromenade auf Meran
...und wandern ein Stück auf der Tappeinerpromenade oberhalb der Stadt, wo man einen schönen Blick auf den Talkessel hat.

Fahrt mit dem Regionalzug durch das Etschtal
Anschließend fahren wir mit einem Regionalzug zurück durch die Obstplantagen des Etschtals. Der Zug soll durchfahren bis zum Brenner.

Diesmal ist im Regionalzug anderes Wagenmaterial eingesetzt.

Rückfahrt von Meran nach Bozen
In Bozen hat der Zug etwas Aufenthalt - aber mittlerweile stehen wir schon recht lang in Bozen und da auch die ortskundigen Fahrgäste langsam unruhig werden, stimmt hier was nicht. Und tatsächlich
heißt es dann "Zug kaputt". So steigen wir in einen anderen Regionalzug um, der kurz darauf aus Bologna kommt und ebenfalls Richtung Brenner fährt.

1. Klasse im Regionalzug der Trenitalia
In Fortezza/Franzensfeste steigen wir um auf einen Flirt der SAD Trasporto Locale und fahren durch das Pustertal weiter nach Osten.

Flirt der SAD Trasporto Locale in Fortezza/Franzensfeste




Die Region ist zweisprachig, hier der Bahnhof Brunico/Bruneck


Landschaftlich sehr schön führt die Strecke bis zum Grenzbahnhof San Candido/Innichen. Hier endet die Pustertalbahn und es heißt Umsteigen.

Weiter geht es mit einem CityShuttle der ÖBB.



Auf der Drautalbahn fahren wir weiter bis nach Lienz in Osttirol (nicht verwechseln mit Linz). Lienz als Zwischenstation war eigentlich mehr ein Zufallstreffer, da ich für die Übernachtung nach einem
größeren Ort entlang der Strecke gesucht hatte. Wie sich herausstellt, ist das ein ganz schmuckes Städtchen in den Lienzer Dolomiten.

Hauptplatz von Lienz mit der Liebburg

Mariensäule auf dem Johannesplatz in Lienz
Tag 3 Lienz - Salzburg - České Budějovice
Am nächsten Morgen geht es mit einem Regionalzug auf der Drautalbahn weiter nach Osten, diesmal in Form eines ÖBB-Talents.

ÖBB-Talent in Lienz

Innenraum ÖBB-Talent
Schade, dass die Bergspitzen rechts und links der Strecke in den Wolken verschwinden. Bei Spittal-Millstättersee trifft die Drautalbahn auf die Tauernbahn. Hier steigen wir um auf den EC 114
Klagenfurt-Dortmund...

...der Steuerwagen-voraus in Spittal-Millstättersee eintrifft.

Südlich des Tauerntunnels ist das Wetter bescheiden...

...aber auf der Nordseite sieht es schon besser aus.
Allerdings halten auch hier die Lärmschutzwände erschreckend Einzug, viele Orte sind schon komplett "eingemauert".
Mittagspause machen wir bei einem Stadtbummel durch Salzburg.

Mirabellgarten in Salzburg

Altstadt von Salzburg mit Festung Hohensalzburg

Salzburger Dom

Altstadt von Salzburg
Nach einem Kaffee in der Lounge in Salzburg geht es weiter mit dem Railjet nach Linz.

First Class im Railjet

Es gibt einen "Willkommens-Gruß" bestehend aus Orangensaft, Schokoriegel und Erfrischungstuch.

Fahrt von Salzburg nach Linz

Display im Railjet
Wegen Bauarbeiten sammelt der Railjet auf der Strecke eine Viertelstunde Verspätung, damit entfällt der zweite Kaffee in der Lounge Linz.

IC 100 "Anton Bruckner" in Linz
Mit dem IC 100 "Anton Bruckner" geht die Reise weiter Richtung Tschechien. Der Zug besteht aus tschechischem Wagenmaterial.

1. Klasse im IC 100 Anton Bruckner

1. Klasse im IC 100 Anton Bruckner

Über die Summerauer Bahn reisen wir nach Tschechien ein. Ziel des heutigen Tages ist České Budějovice (Budweis).


Bahnhof von České Budějovice
České Budějovice ist eine schöne südböhmische Stadt, vom Bahnhof aus führt eine schicke Fußgängerzone ins historische Zentrum.

Marktplatz mit Samsonbrunnen und Schwarzem Turm


Altstadt von České Budějovice

Rathaus am Marktplatz
Tag 4 České Budějovicé - Tábor - Plzeň
Heute fahren wir zunächst nach Tábor. Warum ausgerechnet Tábor? Nun, Tábor ist die Partnerstadt meiner Heimatstadt Konstanz. Nachdem hier immer wieder der Name dieser Stadt
in der Zeitung auftaucht und es auch eine Bodensee-Fähre mit Namen Tábor gibt, dachte ich mir, fahre ich mal hin, wenn ich schon in der Gegend unterwegs bin.

R-Zug in České Budějovice
In České Budějovice besteigen wir den R Richtung Prag, mit dem wir bis Tábor fahren werden. Diese Zuggattung begegnet einem recht häufig (R für Rychlík, das ist ein
Schnellzug, vergleichbar mit einem deutschen Regionalexpress).


Als die Zugbegleiterin etwas von "Change Autobus" sagt, bekomme ich erst mal einen Schreck, auf Schienenersatzverkehr bin ich eigentlich nicht eingestellt. Aber das betrifft wohl nur einen nördlicheren
Streckenabschnitt, bis Tábor kommen wir mit dem Zug.

Marktplatz von Tábor...

...und vom Kirchturm aus.


Das "Konstanzer Haus" in Tábor wurde als Symbol der Städtepartnerschaft gemeinsam renoviert.

R-Zug zurück nach České Budějovice
Ziel des heutigen Tages ist Plzeň (Pilsen), dafür müssen wir aber erst zurück nach České Budějovice. Für die innertschechischen Verbindungen hatte ich Onlinetickets
("eTiket") der CD gebucht. Auf den Tickets sind zwei verschiedene Barcodes, trotzdem wird der Code manuell abgetippt. Bei den Fahrkarten nach und von Tábor funktioniert das aber nicht, die
Zugbegleiter verschwinden beide Male mit dem Ticket um sich telefonisch das Ticket bestätigen zu lassen.

Der R 662 Vaijgar nach Plzeň wird in České Budějovice bereitgestellt.



Auf der Fahrt von České Budějovice nach Plzeň
Anfangs ist die Strecke durch den Südböhmische Talkessel landschaftlich öde, im weiteren Verlauf wird es dann etwas netter. Hier im Zug funktioniert das eTiket zum ersten Mal sofort.
Plzeň ist fast doppelt so groß wie České Budějovice. Zunächst begrüßt einen die Stadt mit hässlicher Ostblock-Architektur, wenn man es aber ins historische
Zentrum geschafft hat, präsentiert sich die Stadt durchaus ansehnlich.

Hauptmarkt von Plzeň

St. Bartholomäus-Kathedrale

Hauptmarkt - das Banner wirbt für die Kulturhauptstadt Europas 2015

Die Synagoge von Plzeň ist Europas zweitgrößte Synagoge



Tor der Brauerei des Pilsner Bieres
Tag 5 Plzeň - Konstanz
Heute treten wir die Rückreise an den Bodensee an.

Bahnhof Plzeň
Für die Rückfahrt habe ich mir den R 365 "Franz Kafka" ausgesucht, der von Prag nach München fährt und in Deutschland als Alex firmiert - also eine Mischung aus EC und
Nahverkehrszug.

Wie man auf der Anzeige links sieht, kommt der Zug schon mit 25 Minuten Verspätung aus Prag. Die tschechische Lok wird hier in Plzeň durch eine Alex-Lok ersetzt.

1. Klasse-Wagen des R 365 "Franz Kafka"
Der Zug besteht in diesem Abschnitt nur aus tschechischen Wagen, dieser hier ist recht modern (Displays innen und außen, elektronische Reservierungsanzeigen).


Wie schon auf der Hinfahrt im IC 100 ist auch in diesem Zug die 1. Klasse fest in der Hand amerikanischer und anderer englischsprachiger Touristen.
In München habe ich einen 40-minütigen Aufenthalt eingeplant, eigentlich wollte ich dort noch in die Lounge. Bei den 25 Minuten Verspätung wird das aber knapp. Deshalb werde ich langsam
ungeduldig, dass der Zug so gemütlich durchs Land fährt und teilweise im Schritttempo unterwegs ist.

Fahrt von Plzeň nach Furth im Wald
Ich habe keinen Fahrplan mit den Unterwegshalten dabei, aber müsste jetzt nicht endlich mal ein Bahnhof kommen? Im Display wird schon ewig der nächste Halt Domažlice angezeigt. Als wir
dann irgendwann doch noch in Domažlice ankommen, sehe ich auf dem Anzeiger am Bahnsteig, dass unser Zug mit 70 Minuten Verspätung angezeigt wird. Wie ich später erfahre, wurde der Zug
wegen Bauarbeiten umgeleitet.
Die Strecke führt durch den Böhmischen bzw. Oberpfälzer Wald, nach dem Grenzübergang in Furth im Wald geht es dann in Deutschland in höherem Tempo weiter, an der
Verspätung ändert das aber nichts. In Schwandorf wird die Lok gewechselt, in Regensburg ebenfalls, dort kommen auch weitere Alex-Wagen dazu.
Eigentlich wollte ich von München nach Ulm mit dem EC 112 fahren - wenn wir schon in Österreich dauernd mit deutschen Zügen gefahren sind, fahren wir eben in Deutschland mit
österreichischen Zügen. Das kann ich jetzt vergessen und so geht es eben mit dem ICE nach Ulm.

Von Ulm aus geht es mit dem IRE Ulm-Basel durch Oberschwaben. Der IRE besteht aus zwei BR 611


Bei Überlingen gibt es eine tolle Abendstimmung über dem See, bald darauf steigen wir in Radolfzell das letzte Mal auf dieser Tour um und erreichen wieder Konstanz.

Und hier noch der Fahrkartenstapel der Tour.
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