Ein Tag im Ostwind (Juli 2012)
Mit einer Tageskarte für den Tarifverbund Ostwind fahren wir einen Tag durch die schweizerischen Kantone Thurgau, St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. Abweichend zu den anderen Bahnreiseberichten sind wir diesmal in der 2. Klasse unterwegs.

Streckenkarte
Von Konstanz fahren wir dem Rhein entlang nach Stein am Rhein, machen einen Abstecher zur Frauenfeld-Wil-Bahn, befahren einige Strecken der Appenzeller Bahnen und kehren entlang der Seelinie wieder zum Ausgangspunkt Konstanz zurück.

Thurbo-GTW in Konstanz
Im schweizerischen Teil des Konstanzer Bahnhofs steigen wir in einen GTW von Thurbo. Thurbo ist ein Gemeinschaftsunternehmen der SBB und des Kantons Thurgau, welches den Regionalverkehr in der Ostschweiz betreibt. Die GTW-Triebwagen werden uns heute immer wieder begegnen.

Im Innenraum präsentiert sich der Thurbo-GTW farbenfroh
Nach 3-minütiger Fahrt heißt es schon wieder umsteigen, in Kreuzlingen wechseln wir am gleichen Gleis auf den nächsten GTW, der diesmal als S 3 nach Schaffhausen verkehrt.

Fahrt auf der Seelinie
Auf der Seelinie fahren wir nun an Untersee und Rhein flussabwärts. Nach einer knappen halben Stunde Fahrzeit erreichen wir das Städtchen Stein am Rhein, wo wir einen kurzen Zwischenstopp einlegen.

Stein am Rhein mit Burg Hohenklingen
Der Bahnhof liegt linksrheinisch, die historische Altstadt befindet sich auf der anderen Rheinseite. Nach einem kurzen Fußweg überqueren wir die Rheinbrücke, von wo aus der Blick nicht nur auf die historische Altstadt fällt, sondern auch auf die Burg Hohenklingen, die über der Stadt thront.

Blick von der Rheinbrücke flussabwärts

Altstadt von Stein am Rhein
Im Sommer wimmelt es in der schmucken Altstadt von (Rad-)Touristen, am Sonntagmittag herrscht hier reges Treiben. Der Rathausplatz ist gesäumt von zahlreichen Gebäuden mit prächtigen und farbenfrohen Fassaden.

Untertor

Rathaus

Rathausplatz

Blick von der Rheinbrücke flussaufwärts

Kloster St. Georgen
Die Geschichte der Stadt ist eng mit dem Kloster St. Georgen verbunden, die mittelalterlichen Klosteranlagen der ehemaligen Benediktinerabtei liegen direkt am Rhein. Hier an der Rheinbrücke fließt der Rhein aus dem Untersee und bildet nun den Hochrhein.

Bahnhof Stein am Rhein
Wir sind wieder zurück am Bahnhof, hier steigen wir aber nicht in den Zug, sondern in das Postauto nach Frauenfeld. Der Bahnhof wird übrigens auch von der DB angefahren - allerdings nur auf der Straße in Form zweier Buslinien der Bahntochter SüdbadenBus.

Postauto in Frauenfeld
Mit dem Postauto geht es nun über den Seerücken nach Frauenfeld, dem Hauptort des Kantons Thurgau. Das Parlament des Kantons tagt übrigens nur im Sommerhalbjahr in Frauenfeld, im Winterhalbjahr ist Weinfelden Sitzungsort.

Altstadt von Frauenfeld
Nach dem Trubel in Stein am Rhein herrscht in Frauenfeld sonntägliche Ruhe. Wir schlendern durch die verkehrsberuhigte Altstadt, die gesäumt ist mit Flaggen der Schweiz, des Kantons Thurgau (grün-weiß) und der Stadt Frauenfeld (ein Löwen, der von einer Frau an der Kette geführt wird).


Schloss Frauenfeld


Anzeigetafel am Bahnhof Frauenfeld
Nach dem kurzen Stadtspaziergang kehren wir zum Bahnhof zurück. Allerdings gehen wir nicht zu den SBB-Gleisen, sondern bleiben auf dem Bahnhofplatz, wo ein rot-weißes Gefährt auf uns wartet.

Frauenfeld-Wil-Bahn
Die Frauenfeld-Wil-Bahn ist eine Meterspurbahn, die seit 1887 auf der gut 17 Kilometer langen Strecke zwischen Frauenfeld und Wil verkehrt. Die Fahrzeuge sollen im nächsten Jahr durch neues Rollmaterial ersetzt werden.

Innenraum der Frauenfeld-Wil-Bahn

Fahrt von Frauenfeld nach Wil
Die Strecke führt unspektakulär durch das Tal der Murg. Auf der Fahrt queren wir die Grenze zwischen den Kantonen Thurgau und St. Gallen.

Bahnhofstraße von Wil
Auch in Wil machen wir einen kleinen Abstecher in die Altstadt. Es gibt in der Schweiz drei Orte namens Wil, wir befinden uns in "Wil (SG)", was für den Kanton Sankt Gallen steht.

Historische Altstadt von Wil

ICN-Neigetechnikzug in Wil
Für ganze 12 Minuten fahren wir anschließend mit dem einzigen Fernverkehrszug der heutigen Tour. Ein ICN bringt uns von Wil nach Gossau. Auf der kurzen aber kurvenreichen Strecke macht sich die Neigetechnik deutlich bemerkbar.

Innenraum des ICN

Fahrt im ICN durch den Kanton St. Gallen

Regionalzug der Appenzeller Bahnen in Gossau
In Gossau steigen wir um auf einen Regionalzug der Appenzeller Bahnen. In Meterspur fahren wir jetzt auf landschaftlich reizvoller Strecke durch das Appenzellerland.

Innenraum des Regionalzugs

Fahrt durch das Appenzellerland

Karte auf dem Tisch mit dem Streckennetz der Appenzeller Bahnen

Fahrt durch das Appenzellerland


Ankunft in Appenzell

Historischer Ortskern von Appenzell

Das Dorf Appenzell ist der Hauptort des Kantons Appenzell Innerrhoden. Der Ort hat keine 6.000 Einwohner, trotzdem herrscht hier wieder einiger Touristentrubel - da will ich mich selbst gar nicht ausnehmen, ist das Dorf doch sehenswert.




Bahnhof Appenzell

S-Bahn von Appenzell nach Gais
Die nächste Bahnfahrt ist wieder recht kurz, diesmal sind es elf Minuten, die wir mit der S 11 - wieder eine Zug der Appenzeller Bahnen - bis nach Gais fahren.

Innenraum

Blick vom Zugfenster auf das Alpsteinmassiv

Regionalzug nach Altstätten in Gais
Schon steht der nächste Umstieg an, wir wollen nun nämlich die Zahnradstrecke von Gais nach Altstätten befahren. Von 915 Höhenmetern wollen wir hinab ins Rheintal auf 467 Höhenmeter. Der erste Teil der Strecke verläuft noch als normale Bahnstrecke, dann beginnt der Zahnradabschnitt.

Im Regionalzug von Gais nach Altstätten

Die Strecke führt anfangs schön aber unspektakulär durchs Hügelland...

... dann kann man in der Ferne das Rheintal erahnen...

...und dann geht's den Berg runter.

Nachfolgend einige Bilder von der Talfahrt auf dem Zahnradabschnitt. Der Höhenzug auf der anderen Seite des Rheintals liegt übrigens schon in Österreich.

Fahrt auf dem Zahnradabschnitt zwischen Gais und Altstätten


Blick vom Zugfenster ins Rheintal

Ein Bahnübergang an der Strecke



Bei geöffnetem Fenster lässt sich die Fahrt auf dem Zahnradabschnitt genießen. Die Strecke hat eine maximale Neigung von 160 Promille, insgesamt ist die Strecke gut 7 Kilometer lang.






Der Zug erreicht Altstätten
Schade, die 20-minütige Fahrt geht schon zu Ende, wir erreichen Altstätten. Der Ort liegt im Rheintal des Alpenrheins an der Grenze zu Österreich und Liechtenstein.

Regionalzug mit Velowagen in Altstätten

Marktgasse von Altstätten

Rheintal Bus in Altstätten
Altstätten hat zwei Bahnhöfe, Altstätten Stadt, der Endbahnhof der Appenzeller Bahnen, wo wir angekommen sind und den SBB-Bahnhof. Beide Bahnhöfe sind knapp 2 Kilometer voneinander entfernt. Aber zu laufen brauen wir nicht, es fährt ein Kleinbus der Rheintal Bus. Der Bus fährt direkt an den Bahnsteig, so dass die kurze Übergangszeit von 2 Minuten auf den nächsten Zug kein Problem ist. Dies ist nun einer von vier Thurbo-GTW, die wir auf dem Heimweg noch nutzen werden.
Wir könnten mit dem Zug bis St. Gallen fahren und dort umsteigen, stattdessen entscheiden wir uns aber für die Seelinie und fahren zunächst bis Rorschach.

GTW in Rorschach zur Fahrt nach Romanshorn
In Rorschach wartet schon der nächste Thurbo-GTW, diesmal geht die Fahrt bis Romanshorn. GTW steht für Gelenktriebwagen, 80 Stück dieser Züge sind im Netz der Thurbo unterwegs.


Hafen vom Romanshorn
In Romanshorn legen wir noch einmal einen Stopp ein und drehen eine kleine Runde am Hafen. Romanshorn galt einst als Eisenbahnerdorf, der Bahnhof liegt direkt am Hafen.

Am Bodenseeufer in Romanshorn

Blick über den Bodensee


Autofähre nach Friedrichshafen
Hier in Romanshorn legen auch die Autofähren nach Friedrichshafen ab. Das wäre auch mal wieder eine Idee für eine Rundfahrt, vielleicht das nächste Mal?

Fahrt auf der Seelinie entlang des Obersees

Blick vom Zug über den Bodensee
Die Seelinie verläuft mehr oder weniger in Sichtweite des Bodenseeufers, der weiße Punkt links am gegenüberliegenden, deutschen Seeufer ist die Klosterkirche Birnau, die man auf der Bodenseegürtelbahn direkt passiert, wenn man mit der Bahn am deutschen Ufer unterwegs ist.

Treffen von 4 Thurbo-Zügen in Kreuzlingen
In Kreuzlingen steigen wir ein letztes Mal auf der heutigen Tour um. Zur Symmetrieminute treffen sich hier vier Züge: links vorne nach Weinfelden, da hinter nach Schaffhausen, rechts nach Konstanz, davor nach St. Gallen.
Damit endet nun eine wahre Bahn-Hopping-Tour: 12 mal sind wir umgestiegen, die kürzeste Fahrtdauer waren 2 Minuten, die längste Fahrt ging 40 Minuten und die kürzesten Übergangszeiten waren 2 mal 2 Minuten.
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