Von Modus-Wagen und Frankenbahn (Mai 2013)
Noch immer gibt es viele Züge und Strecken, die ich noch nicht kenne. Und so war diese Tagestour mit den Modus-Wagen besonderem Wagenmaterial und mit der Frankenbahn einer mir noch unbekannten Strecke gewidmet. Hierzu hatte ich eine Rundfahrt zusammengestellt, wobei ich den ersten Teil über die Schwarzwaldbahn bis Offenburg und weiter mit einem ICE bis Frankfurt nicht beschrieben habe, da es von diesem Abschnitt schon mehrere Bahnreiseberichte gibt.

Streckenkarte
Die Strecke der erstklassigen Tagestour führt von Frankfurt nach Würzburg, weiter über die Frankenbahn nach Stuttgart, dann über die Filsbahn nach Ulm und schließlich durch Oberschwaben zurück an den Bodensee. Und so starten wir nun im Hauptbahnhof Frankfurt.

Regional-Express mit Modus-Wagen in Frankfurt
Als erster Punkt steht eine Fahrt mit den Modus-Wagen an. Die Wagen entstanden als Umbauten älterer Fahrzeuge im sog. "PUmA"-Konzept. Da die Wagen nur auf wenigen Strecken eingesetzt werden und zudem erste Wagen bereits ausgemustert wurden, gehören sie heute zu den "Exoten" und sind daher einer Mitfahrt wert. Die Wagen verkehren in Regional-Express-Zügen zwischen Frankfurt und Würzburg. Wir schauen uns zunächst im Steuerwagen um, in dem sich die 1. Klasse befindet.

Der Empfang ist nicht besetzt

Blick in den 1. Klasse-Großraumbereich

1. Klasse-Abteil
Daneben gibt es zwei Abteile, eines mit kleinem Tisch, das zweite mit einem größeren Tisch. Die Einrichtung gefällt mir sehr gut, selbst an Details wie Leseleuchten wurde gedacht.



Das Abteil verfügt über Steckdosen und Leseleuchten

Fahrt mit dem Regional-Express durch den Spessart
Die Main-Spessart-Bahn von Frankfurt nach Würzburg ist eine Strecke, die eigentlich nie an meinen Reisewegen liegt und so eine schöne Abwechslung zu mir bekannten Strecken bietet. Anfangs ist die Strecke noch unspektakulär, dann wird es bei der Fahrt durch den Spessart landschaftlich reizvoller.


Blick vom Zugfenster auf den Main
Bei Lohr trifft die Strecke auf den Main. Während die Fernverkehrszüge den Main nun bald wieder verlassen und über die Nantenbacher Kurve auf die Schnellfahrstrecke wechseln, geht es mit dem Regional-Express auf der Altstrecke sehr reizvoll weiterhin entlang des Flusslaufs via Gemünden nach Würzburg.


Bevor der Zug Würzburg erreicht, ist in der Ferne schon die Festung Marienberg vom Zugfenster aus zu sehen.
In Würzburg angekommen habe ich nun zwei Optionen: direkt weiterfahren nach Stuttgart (das wäre die Schlechtwetter-Variante) oder zwei Stunden Stadtbummel und Sonne tanken. Angesichts des Wetters entscheide ich mich für Variante 2.

Marienkapelle und Falkenhaus Würzburg

St. Kiliansdom

Altes Rathaus Grafeneckart

Alte Mainbrücke

Blick von der Alten Mainbrücke auf Festung Marienberg

Festung Marienberg

Blick von der Festung Marienberg über Würzburg

Festung Marienberg, im Hintergrund das Käppele

Blick zum Käppele (Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung)

Und noch ein letzter Blick über Würzburg
Die Festung Marienberg liegt rund 100 Meter über dem Main. Nun geht es wieder hinab in die Altstadt und von dort mit der Straßenbahn zurück an den Bahnhof.

Vor dem Bahnhof umrundet die Straßenbahn den Kiliansbrunnen

Hauptbahnhof Würzburg

Bahnhofshalle
Im Bahnhof sind noch Bauarbeiten im Gange. Der Bahnhof wurde 2005 von der Bildzeitung zum "hässlichsten Bahnhof Deutschlands" gekürt, bis zur Landesgartenschau 2018 soll er in neuem Glanz erstrahlen.

Regional-Express nach Stuttgart in Würzburg
Nun geht es mit einem RE auf die Frankenbahn nach Stuttgart, auch diese Strecke ist neu für mich und deshalb Teil der Tour. Die Strecke durch Unterfranken und den Norden Baden-Württembergs ist 180 Kilometer lang.

1. Klasse im Regional-Express Würzburg-Stuttgart

Fahrt durch Tauberfranken

Die Strecke führt zunächst über den Main und quert auf halber Strecke zwischen Main und Tauber die Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg. Nach einer kurzen Fahrt durch das Taubertal geht es weiter durch Tauberfranken und entlang der Ausläufer des Odenwaldes. Die Strecke ist ganz reizvoll und abschnittsweise recht idyllisch.

Blick aus dem Zugfenster auf der Frankenbahn

Burg Mockmühl

Bahnhof Mockmühl
Ab Mockmühl geht es dann kurvenreich durch das Jagsttal und schließlich über Heilbronn durch das Neckartal nach Stuttgart. Über die Frankenbahn verkehrten früher Schnellzüge von Stuttgart nach Berlin via Würzburg und Erfurt. Aufgrund der kurvenreichen und damit langsamen Strecke wird die Verbindung aktuell nicht mehr von Fernverkehrszügen befahren.

Fahrt durch das Neckartal zwischen Heilbronn und Stuttgart
Bei der Grobplanung der Tour war ich davon ausgegangen, von Stuttgart aus über die Gäubahn an den Bodensee zu fahren. So war ich dann doch überrascht, dass die Fahrplanauskunft den Weg via Ulm und Radolfzell nach Konstanz vorschlägt. Aber warum nicht ein Stück den TGV nutzen und dabei mit der Geislinger Steige eine Strecke befahren, die üblicherweise ein Umweg wäre?

TGV Duplex in Stuttgart

1. Klasse im Oberdeck des TGV Duplex
Beim Einsteigen bin ich etwas irritiert. Warum ist denn der Wagen 11 komplett leer, während der nächste Wagen gut gefüllt ist? Ist der Wagen gesperrt oder die Klimaanlage ausgefallen? Aber nein, das liegt nur am Reservierungssystem, das den Zug von der Mitte her füllt. Und so habe ich nun einen ganzen Wagen für mich allein.

Display im TGV

Im Oberdeck ist eine Notleiter an Bord


Querung des Neckars in Stuttgart

Fünftälerstadt Geislingen
Und so geht es nun auf der Filstalbahn zunächst durch das Neckar- und das Filstal und dann über die Geislinger Steige auf die Schwäbische Alb. Allerdings steht die Sonne jetzt so tief, dass es von der Fünftälerstadt nur dieses Bild gibt.

1. Klasse im Triebwagen der Baureihe 611
Obwohl der TGV Stuttgart mit einer leichten Verspätung von 3 Minuten verlassen hat, erreichen wir Ulm pünktlich und bahnsteiggleich geht es mit einem IRE weiter. Der Zug besteht aus einer Doppeltraktion von Triebwagen der Baureihe 611, die in Friedrichshafen getrennt wird. Der vordere Zugteil fährt nach Singen, der hintere nach Lindau.

Sonnenuntergang über Oberschwaben
Bei der Fahrt durch Oberschwaben geht nun die Sonne unter und entlang des Bodenseeufers ist es dann dunkel. Trotz der Langsamfahrstelle wegen des Hangrutsches in Sipplingen sind wir pünktlich in Radolfzell, so dass der 3-Minuten-Übergang auf den "Seehas" nach Konstanz problemlos klappt. Damit endet die Rundfahrt durch den Südwesten, die von viel Wetterglück begleitet war.

1. Klasse im "Seehas" (SBB Flirt)
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