Schon seit längerer Zeit standen die beiden privaten Bahnanbieter RegioJet und Leo-Express in Tschechien auf meinem Besuchsplan. Nachdem bekannt wurde, dass der Eurocity "Wawel" von Hamburg nach Breslau im Dezember 2014 eingestellt wird, habe ich dies zu einer sechstägigen Rundfahrt durch Polen, Tschechien und Franken kombiniert.
Reiseroute
Wir fahren von Konstanz über Zürich nach Hamburg und von dort mit dem EC Wawel nach Breslau. Anschließend geht es über die Zackenbahn und über Liberec nach Prag. Für einen Ausflug nach Ostrava nutzen wir RegioJet und Leo-Express und nach Cheb reisen wir mit dem SuperCity Pendolino. Einen Aufenthalt in Nürnberg verbinden wir mit einem Abstecher in die Oberpfalz und in die Fränkische Schweiz bevor wir via Stuttgart zurück an den Bodensee fahren.
Baustelle an einem Bahnübergang in Konstanz
Unsere Bahnreise beginnt mit einer Baustelle, für vier Tage ist Konstanz vom deutschen Bahnnetz abgeschnitten. Dieses Bild entstand am Vortag, als der Bahnübergang im Stadtgebiet für Züge, Fußgänger und Radfahrer noch passierbar war. An unserem Reisetag gibt es wegen Kanalarbeiten hier kein Durchkommen mehr.
Bis nach Konstanz-Petershausen gibt es Bahnverkehr, lediglich der Bahnhof Konstanz wird nicht angefahren. Allerdings führt die Baustelle auch dazu, dass die Fahrplanauskunft von Konstanz nach Hamburg auch den Weg über Zürich vorschlägt. Warum also nicht durch die Schweiz fahren und mit einem Eurocity von Zürich via Rheintal und Ruhrgebiet nach Hamburg reisen?
SBB-InterRegio im Bahnhof Konstanz
Und so beginnen wir unsere Reise am Bahnhof Konstanz und fahren zunächst mit einem InterRegio nach Zürich. Aufgrund der baustellenbedingten Sperrung der deutschen Strecke herrscht wenig Betrieb im Bahnhof.
1. Klasse im SBB-InterRegio
Blick aus dem Zugfenster zwischen Kreuzlingen und Weinfelden
Nach einer entspannten Fahrt durch die Kantone Thurgau und Zürich haben wir in Zürich nun 40 Minuten Aufenthalt, die wir für den Einkauf von etwas Proviant und einen Besuch in der SBB-Lounge nutzen. Anschließend beginnt die über 10-stündige Fahrt im Eurocity 8 durch die Schweiz und durch Deutschland.
Eurocity Zürich-Hamburg mit SBB-Wagen in Basel
Der Zug fährt die Strecke Zürich-Basel ohne Unterwegshalt, steht dann aber fahrplanmäßig knapp 30 Minuten in Basel SBB - eine gute Gelegenheit um auf den Bahnsteig noch einmal etwas frische Luft zu schnappen.
1. Klasse-Wagen der SBB im Eurocity
Fahrt über den Rhein in Basel
Blick zum Schwarzwald bei der Fahrt durch die Rheinebene
In Süd-Nord-Richtung reisen wir quer durch Deutschland und passieren die Rheinebene, das Mittelrheintal, das Ruhrgebiet und fahren auf der sogenannten Rollbahn durch den Nordwesten Deutschlands.
Burg Pfalzgrafenstein im Mittelrheintal
Querung der Mosel am Deutschen Eck in Koblenz
EC 8 nach der Ankunft in Hamburg Hauptbahnhof
Hamburger Rathaus
Schließlich erreichen wir den Hauptbahnhof von Hamburg und beschließen mit einem kleinen abendlichen Spaziergang durch die Hansestadt den ersten Reisetag.
Eurocity 249 "Wawel" in Hamburg Hauptbahnhof
Heute steht der Eurocity "Wawel" auf unserem Programm. Der Zug verbindet Hamburg und Berlin mit Breslau (Wrocław) und wird zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 eingestellt. Der Zug führt polnische und deutsche Wagen, die Wagen der DB verkehren jedoch nur auf dem deutschen Abschnitt und werden in Cottbus abgehängt.
1. Klasse-Wagen der PKP im EC "Wawel"
Um kurz vor sieben Uhr geht es los, knapp acht Stunden werden wir nun mit dem Zug unterwegs sein. Wawel ist der Name des Krakauer Königsschlosses. Der Zugname "Wawel" stammt aus der Zeit vor 2013, als die Eurocity-Verbindung noch bis nach Krakau führte.
Zuglaufschild des EC "Wawel"
1. Klasse-Abteilwagen der PKP
1. Klasse-Abteilwagen der PKP
Wir beziehen unser Abteil und lassen nun die Landschaft am Zugfenster vorbeigleiten. Nach den Halten in Lüneburg und Uelzen geht es auf der Amerikalinie durch die Altmark und ab Stendal auf der Schnellfahrstrecke nach Berlin.
Blick aus dem Zugfenster bei der Fahrt durch die Altmark
Fahrt durch die Lausitz
Nachdem wir Berlin passiert haben, geht die Fahrt weiter durch den Spreewald und die Lausitz nach Cottbus. In Cottbus findet ein Lokwechsel auf eine polnische Diesellok statt und die beiden DB-Wagen werden abgehängt. Hier steigt auch das polnische Zugpersonal zu, wobei die deutschen Zugbegleiter bis zum Grenzbahnhof Forst ebenfalls noch an Bord sind.
Gratis-Waffelriegel und Getränk der PKP
Fahrt durch den Wald in der Lausitz
Sehr gemütlich rollen wir nun auf der Dieselstrecke zwischen Żary und Węgliniec durch Niederschlesien. Die Klimaanlage im Zug arbeitet tadellos und mit maximal 50 Stundenkilometern geht es gemächlich durch Wald, Wiesen und Dieselwolken - eine herrliche Fahrt.
Durchfahrt Ruszow
Fahrt durch die Lausitz
Diesellok SU46 beim Lokwechsel in Węgliniec
In Węgliniec geht die Diesellok vom Zug, die weitere Strecke ist elektrifiziert. Mit deutlich höherer Geschwindigkeit fahren wir nun weiter nach Breslau.
Fahrt durch Polen zwischen Węgliniec und Breslau
EC 'Wawel' mit 2 Wagen nach der Ankunft in Breslau (Wrocław Główny)
Bahnhof Breslau (Wrocław Główny)
Der Bahnhof Breslau (Wrocław Główny) wurde in den letzten Jahren komplett saniert und präsentiert sich den Gästen als Schmuckstück. Den Nachmittag und Abend verbringen wir nun in Breslau.
Bahnhof Breslau (Wrocław Główny)
Marktplatz (Rynek) von Breslau
Häuser "Hänsel und Gretel" vor dem Elisabethturm
Rathaus
Marktplatz im Abendlicht
Bahnhof Breslau bei Nacht
Da es morgen schon wieder recht früh weitergeht, habe ich ein Hotel in Bahnhofsnähe gewählt, deshalb kommen wir nun am Abend nochmals am Bahnhof vorbei. Mit dem Bild des nächtlich beleuchteten Bahnhofs beenden wir den zweiten Reisetag.
Heute führt uns die Reise von Breslau nach Prag. Die üblichen Fernverkehrsverbindungen führen entweder über Dresden oder Ostrava, wir fahren jedoch im Regionalverkehr über die sogenannte Zackenbahn und verbinden die Fahrt mit einem Besuch von Liberec.
TLK "Karkonosze" in Breslau (Wrocław Główny)
Mit einem TLK-Zug fahren wir zunächst von Breslau nach Szklarska Poręba Górna. Der Zug ist am Vorabend in Lublin im Osten Polens gestartet und führt auch Schlaf- und Liegewagen. In Breslau hat der Zug knapp eine Stunde Aufenthalt und steht somit längst am Bahnsteig, als wir gegen 6.30 Uhr am Bahnhof sind.
Der Zug trägt den Namen "Karkonosze", die polnische Bezeichnung für das Riesengebirge
1. Klasse-Abteil im TLK
Wir beziehen nun ein Abteil und holen bei der Fahrt durch Niederschlesien das Frühstück nach. Anfangs ist die Landschaft noch unspektakulär und auch das Wetter ist durchwachsen.
Fahrt durch Niederschlesien
Blick aus dem Zugfenster auf die Spitze des Zugs
In einer langgezogenen Kurve können wir einen Blick auf den Zug werfen. Die meisten Wagen verkehren nur bis Jelenia Góra, lediglich drei Sitzwagen aus der Zugmitte fahren bis Szklarska Poręba Górna.
Schlaf- und Liegewagen im TLK "Karkonosze"
Fahrt durch Niederschlesien
Durchfahrt Bahnhof Marciszów
Ausläufer des Riesengebirges vor dem Zugfenster
Nachdem in Jelenia Góra (Hirschberg) kräftig rangiert wurde, rücken die Ausläufer des Riesengebirges näher und die Fahrt über die landschaftlich reizvolle Zackenbahn beginnt. Die Bahnstrecke durch das Isergebirge hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Die Strecke ging im Jahr 1902 in Betrieb und war einst eine der ersten elektrifizierten Eisenbahnstrecken Deutschlands, zum Ende des Zweiten Weltkriegs kam der durchgehende Verkehr zum Erliegen und die elektrische Fahrleitung wurde als Reparationsleistung demontiert, schließlich wurde der grenzüberschreitende Abschnitt unbefahrbar. Seit 1987 besteht auf dem polnischen Abschnitt wieder ein elektrischer Zugbetrieb. Im Jahr 2010 wurde der planmäßige grenzüberschreitende Verkehr wieder aufgenommen.
Fahrt auf der Zackenbahn
Die Strecke folgt dem namensgebenden Fluss Kamienna (deutsch Zacken) und gewinnt dann deutlich an Höhe. Entlang der Hänge des Isergebirges geht es kurvenreich, durch Einschnitte und über Dämme nach oben.
Der Ort Szklarska Poręba (deutsch Schreiberhau) liegt eingebettet zwischen Riesengebirge und Isergebirge und hat eine große Ausdehnung mit mehreren Haltepunkten. So hält der Zug in Szklarska Poręba Dolna (Nieder-Schreiberhau), Szklarska Poręba Średnia (Mittel-Schreiberhau) und erreicht schließlich den Endbahnhof Szklarska Poręba Górna (Ober-Schreiberhau).
Blick auf die Landschaft des Isergebirges
Ankunft in Szklarska Poręba Górna
Zentrum von Szklarska Poręba Górna
Wir haben nun etwas Aufenthalt und können eine kleine Runde durch den Ort drehen, der ein Tourismuszentrum für Wanderer und Wintersportler ist. Der Bahnhof von Szklarska Poręba Górna liegt auf gut 700 Höhenmetern.
Bahnhof von Szklarska Poręba Górna
Empfangshalle Bahnhof Szklarska Poręba Górna
Triebwagen der Baureihe 810 von GW Train Regio
Als wir an den Bahnhof zurückkommen, steht schon ein Triebwagen der Baureihe 810 ("Brotbüchse") der tschechischen Bahngesellschaft GW Train Regio zur Weiterfahrt nach Harrachov bereit.
Fahrt auf der Zackenbahn durch das Isergebirge
Die Strecke führt nun weiter bergauf bis zum Scheitelpunkt auf 886 Höhenmetern bei Szklarska Poręba-Jakuszyce (Jakobsthal), dem höchstgelegensten Bahnhof in Polen. Dann passieren wir die Grenze nach Tschechien und die Fahrt geht durch die Wälder des Isergebirges bergab.
Triebwagen der ČD-Baureihe 840 in Harrachov
In Harrachov endet die Fahrt mit dem gelben Triebwagen von GW Train Regio. Auf dem gleichen Gleis wartet schon ein steilstreckentaugliches Regio-Shuttle der ČD zur Fahrt nach Liberec, die planmäßige Umsteigezeit beträgt zwei Minuten.
Innenraum Triebwagen ČD Baureihe 840
Fahrt über den Fluss Iser
Namensgeber des Isergebirges ist der Fluss Iser, den die Strecke zwischen Harrachov und Kořenov auf einem Viadukt quert. In Kořenov endet die historische Zackenbahn, landschaftlich nicht minder schön geht es weiter bergab. Ursprünglich wurde dieser Streckenabschnitt im Zahnradbetrieb befahren.
Blick vom Viadukt von Smržovka auf die Hügellandschaft des Isergebirges
Altstadt von Liberec
Eine kleine Mittagspause legen wir nun in Liberec (Reichenberg) ein, der größten Stadt Nordböhmens im Dreiländereck zwischen Deutschland, Polen und Tschechien.
Rathaus
Bahnhof Liberec
Dieseltriebwagen der Baureihe 843 in Liberec
Von Liberec geht es anschließend mit einem Schnellzug weiter nach Turnov, für knapp 40 Minuten nehmen wir in einem Dieseltriebwagen Platz. Wir fahren dabei auf einem Abschnitt der einstmaligen k.k. priv. Süd-Norddeutschen Verbindungsbahn, die als Teil einer Magistrale zwischen Wien und Berlin geplant war, diese Bedeutung aber nie erlangt hat.
Fahrt auf der Süd-Norddeutschen Verbindungsbahn
Bus des Schienenersatzverkehrs von Turnov nach Mladá Boleslav
Die ursprüngliche Reiseplanung sah einen Umstieg in Turnov auf den Schnellzug nach Prag vor. Die Strecke ist jedoch unterbrochen und auf dem Teilstück bis Mladá Boleslav verkehrt ein Bus als Schienenersatzverkehr. In Mladá Boleslav wartet der Zug zur Weiterfahrt nach Prag. Mittlerweile ist es wieder sommerlich warm - perfekt für eine Fahrt am offenen Fenster.
Bahnhof Mladá Boleslav
Innenraum Dieseltriebwagen Baureihe 854
Unterwegs queren wir die Elbe, die hier in Tschechien den Namen Labe trägt
Begegnung mit einem Gegenzug der Baureihe 854
Blick aus dem Zugfenster zwischen Neratovice und Prag
Einfahrt in den Hauptbahnhof von Prag
Der Dieseltriebwagen der Baureihe 854 fährt nun noch weiter nach Prag-Holešovice
Altstädter Rathaus Prag
Den Nachmittag verbringen wir in Prag zwischen den bekannten Sehenswürdigkeiten wir Altstädter Rathaus, Teynkirche, Karlsbrücke und Burgberg.
Blick über die Altstadt von Prag vom Turm des Altstädter Rathauses
Teynkirche
Karlsbrücke
Blick vom Burgberg über die Dächer von Prag
Heute steht ein Tagesauflug von Prag nach Ostrava (Ostrau) auf unserem Reiseplan. Ostrava ist die drittgrößte Stadt in Tschechien und liegt im Osten des Landes. Dabei gilt heute besonders "der Weg ist das Ziel", denn auf der Strecke machen gleich zwei Bahnanbieter der tschechischen Bahn Konkurrenz. Auf der Hinfahrt nutzen wir den RegioJet, für die Rückfahrt ist eine Fahrkarte für den Leo-Express gebucht.
Einfahrt RegioJet in Prag
Das tschechische Reiseunternehmen Student Agency betreibt mit dem RegioJet seit dem Jahr 2011 einen privaten Bahnverkehr zwischen Prag und Havirov. Für die gelben Züge hat das Unternehmen Wagen der österreichischen Bahn gekauft.
Gang im Abteilwagen des RegioJet
Es gibt im RegioJet drei Klassen Standard, Relax und Business, wobei diese den österreichischen Wagenklassen 2. Klasse (Abteil), 1. Klasse (Großraum) und Business (Abteil) entsprechen. Wir haben uns für Business entschieden und bei der Onlinebuchung mit grafischer Sitzplatzreservierung Fensterplätze gebucht. Bis auf das Kopfpolster und die Beschriftung unterscheidet sich die Inneneinrichtung nicht vom ÖBB-Einsatz.
Blick aus dem Zugfenster bei der Fahrt durch Mähren
Unsere "Fahrkarte", die nur aus einer E-Mail mit einer Buchungsnummer besteht, wird nicht kontrolliert, offenbar wird nur die Übereinstimmung der belegten Sitzplätze mit der Reservierungsliste abgeglichen. Gleich nach dem Einsteigen gibt es gratis je eine Flasche Wasser und Saft sowie Zeitungen, außerdem verfügt der Zug über kostenfreies WLAN.
Speisekarte des RegioJet mit Getränken
Während draußen das flache böhmische und mährische Land vorbeizieht, wenden wir uns der Speisekarte zu. Alle Heißgetränke sind "zdarma" (kostenlos), der Service ist sehr freundlich und aufmerksam und die angebotenen Speisen sind preiswert.
Speisekarte mit Salaten, Sushi und Snacks
Speisekarte mit Desserts
Kaffee und Kuchen im RegioJet
Fahrt durch Mähren
Blumen auf der Zugtoilette im RegioJet, es läuft zudem leise Musik
Business-Abteil
Nach einer Fahrzeit von dreieinhalb Stunden erreichen wir schließlich Ostrava - auf diesem Niveau hätte die Fahrt gerne noch etwas weitergehen dürfen.
Neues Rathaus Ostrava
Wir machen uns auf den Weg in die Innenstadt und besuchen als erste Station das neue Rathaus. In einer Höhe von 73 Metern gibt es dort eine Aussichtsplattform für Besucher.
Blick vom Turm des neues Rathauses über Ostrava
Ostrava liegt in einer Industrieregion, beim Blick über die Dächer der Stadt sind Schornsteine und Schlote der Schwerindustrie am Horizont zu sehen.
Blick über Ostrava
Im Vordergrund die Ostravice, das Grün in der Ferne gehört bereits zu Polen
Marktplatz Ostrava
Schließlich besuchen wir die Innenstadt von Ostrava mit Marktplatz und Heilandskirche. Die Basilika wurde 1996 zur Kathedrale erhoben.
Kathedrale / Heilandskirche
Förderturm des Bergwerks Jindřich
Hauptbahnhof Ostrava hlavní nádraží
Schließlich kehren wir zum Bahnhof zurück. Die Funktion des bisherigen Hauptbahnhofs Ostrava hlavní nádraží soll zukünftig der Bahnhof Ostrava-Svinov übernehmen, dieser liegt allerdings weiter außerhalb des Stadtzentrums.
Bahnhofshalle Ostrava hlavní nádraží
Einfahrt Leo-Express in Ostrava
Seit dem Jahr 2012 ist Leo-Express der dritte Anbieter auf der Strecke zwischen Ostrava und Prag. Eingesetzt werden fabrikneue Flirt-Triebzüge in einer Fernverkehrsvariante mit den drei Klassen Economy, Business und Premium. Auch hier reisen wir Premium.
Premium-Klasse im Leo-Express
Streckenkarte des Leo-Express
Im Fahrgastraum zeigen Displays verschiedene Informationen an wie eine Streckenkarte. Im Gegensatz zum RegioJet hält der Leo-Express in Přerov, was mit einem Fahrtrichtungswechsel verbunden ist.
Sitz in der Premium-Klasse
Es gibt breite Ledersessel, die sich auf Knopfdruck in verschiedene Sitz- und Liegepositionen verstellen lassen, außerdem kostenfreies WLAN und Zeitungen. Auch hier werden die Fahrkarten nicht kontrolliert, stattdessen findet ein Abgleich mit den Sitzplatzbuchungen statt.
Getränke und ein Imbiss sind in der Premium-Klasse kostenfrei
Premium-Klasse im Leo-Express
Streckeninformationen auf dem Monitor
Auf den Displays werden nicht nur Uhrzeit und Geschwindigkeit angezeigt, sondern auch geografische Informationen zur Strecke - so wie hier zu den durchfahrenen Tunnel und Viadukten.
Informationen zum Bahnknoten Ĉeská Třebová
Informationen zum Kraftwerk Chvaletice
Da sich die Premium-Klasse direkt über dem Drehgestellt befindet, ist die Fahrt mitunter etwas unruhig, was durch die gut gepolsterten Sessel jedoch etwas abgemildert wird. Mit 3 Stunden und 31 Minuten benötigt der Leo-Express eine Minute länger als der RegioJet auf der Hinfahrt.
Leo-Express nach der Ankunft in Prag
Nach der Rückkehr nach Prag verbringen wir den Rest des Tages mit einem Abendspaziergang durch die tschechische Hauptstadt beiderseits der Moldau.
Abendstimmung am Altstädter Ring in Prag
Teynkirche
Nikolauskirche
Prager Burg
Nachdem wir nun bereits RegioJet und Leo-Express kennengelernt haben, wollen wir heute mit dem SuperCity Pendolino auch den Premiumzug der tschechischen Bahn České dráhy (ČD) testen. Anstatt ein drittes Mal die Strecke Prag-Ostrava zu befahren, nutzen wir den SuperCity zur Fahrt nach Cheb.
Historische Bahnhofshalle Prag
Viele Reisende kennen vom Prager Hauptbahnhof Praha hlavní nádraží nur die untere Eingangshalle und die Ebene mit Geschäften und Gastronomie. Darüber verbirgt sich das prächtige historische Bahnhofsgebäude.
Lounge der ČD
In sechs tschechischen Bahnhöfen gibt es eine ČD Lounge als exklusiven Warteraum, wobei die Lounge in Prag nur in provisorischen Räumen untergebracht ist. Zutritt haben Reisende des SuperCity, Reisende mit einer 1.-Klasse-Fahrkarte, Familien mit Kindern bis zehn Jahre und Schwangere. In der Lounge gibt es Tageszeitungen und Wasser, außerdem eine Spielecke für Kinder
Lounge der ČD Prag
SuperCity Pendolino (SC)
Der Pendolino (ČD-Baureihe 680) ist ein Neigetechnikzug italienischer Hersteller. Mit der Zuggattung SuperCity ist der Zug das hochwertigste Produkt der tschechischen Bahn.
1. Klasse im Supercity Pendolino
Gepäckablage im Supercity Pendolino mit Abschließmöglichkeit
Gratisgetränke im Supercity Pendolino
Ähnlich wie bei den anderen Anbietern RegioJet und Leo-Express erwartet die Fahrgäste in der ersten Klasse des Supercity Pendolino verschiedene Inklusiv-Angebote wie einen Gratis-Snack, Heißgetränke und Wasser sowie Tageszeitungen und kostenfreies WLAN. Später bietet der Schaffner auch noch ein Gläschen Sekt oder Wein an.
Fahrt über die Moldau mit einem letzten Blick auf Prag
Landkarte mit Zugverlauf im Online-Portal des Supercity Pendolino
Der Supercity Pendolino verfügt über ein Online-Zugportal mit verschiedenen Angeboten wie eine Geschwindigkeits- und Verspätungsanzeige, eine zoombare Kartenansicht mit der aktuellen Position des Zuges, eine Führerstandskamera, Informationen zum Zug und zum Service wie ein Wagenplan, aktuellen Wetterinformationen und touristische Informationen zur Strecke.
Speisekarte mit Online-Bestellmöglichkeit aus dem Bistro-Menü
Führerstandskamera mit Live-Blick auf die Strecke
Wagenplan
Fahrplan mit Wetterbericht
Blick der Führerstandskamera im Bahnhof Pilsen
Insbesondere die Führerstandskamera macht die Fahrt zu einem Erlebnis, kann man so doch auch einen Blick auf die vorausliegende Strecke werfen. Schließlich erreichen wir Cheb (Eger) und nutzen den Aufenthalt dort für einen kleinen Spaziergang zum Marktplatz.
Marktplatz Cheb
Historischer Häuserblock "Stöckl von Cheb"
Anschließend kehren wir zum Bahnhof von Cheb zurück und fahren mit der Vogtlandbahn über die tschechisch-bayerische Grenze nach Marktredwitz.
Bahnhof Cheb
Bahnhofshalle Cheb
Desiro-Triebzug der Vogtlandbahn in Cheb
Fahrt im Desiro der Vogtlandbahn
Einfahrt Schirnding
Fahrt durch Oberfranken
Triebwagen der Baureihe 612 in Marktredwitz
In Marktredwitz steigen wir um in einen Regional-Express nach Nürnberg. Hier verkehren Diesel-Triebwagen der Baureihe 612. Die Reise durch Franken führt auch durch das Pegnitztal.
1. Klasse in der Baureihe 612
Fahrt durch das Pegnitztal
Blick aus dem Zugfenster in Mittelfranken
Am frühen Nachmittag erreichen wir Nürnberg und beziehen zunächst ein Hotel in Bahnhofsnähe. Allerdings ist für heute noch ein weiterer Ausflug eingeplant.
Blick aus dem Hotelfenster zum Bahnhof Nürnberg
Triebwagen der Baureihe 610 in Nürnberg
Die Diesel-Triebzüge der Baureihe 610 sind ebenfalls als "Pendolino" bekannt. Die Neigetechnik-Züge wurden 1992 ausgeliefert und sollen Ende 2014 aus dem Betrieb genommen werden. Bei einer Fahrt nach Amberg können wir nun vermutlich das letzte Mal mit einem dieser Züge fahren.
1. Klasse in der Baureihe 610
Fahrt durch die Oberpfalz
Die Bahnstrecke von Nürnberg nach Amberg und weiter nach Schwandorf trägt den Beinamen Ostbahn in Anlehnung an die Königlich privilegirte Actiengesellschaft der bayerischen Ostbahnen, die die Strecke einst erbauen ließ. Auf der Fahrt queren wir die Fränkische Alb auf der sogenannten Kleinen Schiefen Ebene.
Rathaus Amberg
Amberg hat eine sehenswerte historische Altstadt und rühmt sich einer der besterhaltenen mittelalterlichen Stadtanlagen Europas. Durch die Stadt fließt die Vils. Als in der Oberpfalz noch Eisenerz abgebaut wurde, war der Fluss ein wichtiger Transportweg nach Regensburg. Auf dem Rückweg brachten die Treidelschiffe Salz mit, das in Amberg gehandelt wurde.
Vils in Amberg
Basilika St. Martin
Links das Zeughaus, im Hintergrund das Wassertor über die Vils, auch "Stadtbrille" genannt
Die mittelalterliche Ringmauer um die Altstadt ist fast vollständig erhalten, hier das Nabburger Tor
Bahnhof Amberg
Schließlich fahren wir von Amberg zurück nach Nürnberg, der Regional-Express besteht diesmal wieder aus einem Triebzug der Baureihe 612. Im Zug treffen wir auf eine amerikanische Reisegruppe, die von Prag nach Nürnberg unterwegs ist.
Maxhütte Sulzbach-Rosenberg
Die Oberpfalz war seit dem Mittelalter von Bergbau und Eisenerzeugung geprägt, hier in der Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg arbeiteten in der Hochzeit bis zu 9.000 Menschen, heute ist das Stahlwerk ein Industriedenkmal.
Fahrt durch die Oberpfalz
Den Abend verbringen wir nun in Nürnberg. Seit dem Jahr 2008 fährt hier die erste automatisierte U-Bahn in Deutschland - Grund genug, zunächst eine Runde mit der fahrerlosen U-Bahn zu drehen.
Fahrerlose U-Bahn Nürnberg
Mitfahrt in der fahrerlosen U-Bahn
Den Abend verbringen wir mit einem Spaziergang durch die Altstadt von Nürnberg bis hinauf zur Nürnberger Burg, die als Wahrzeichen der Stadt bekannt ist.
Nassauer Haus, ein mittelalterlicher Wohnturm
Frauenkirche am Hauptmarkt
Nürnberg im Abendlicht
Nürnberger Burg
"Schöner Brunnen"
Am letzten Reisetag wollen wir zurück fahren an den Bodensee - jedoch nicht, ohne auch hier noch einen kleinen Umweg einzubauen und zunächst einen Besuch bei der Dampfbahn Fränkische Schweiz einzuplanen.
Mittelhalle des Nürnberger Hauptbahnhofs, links das Mosaik "Bewegende Zeitreise"
DB Lounge
Wieder beginnen wir die Reise am Hauptbahnhof Nürnberg und besuchen zunächst die DB Lounge. Anschließend fahren wir mit der S 1 nach Forchheim. Die Nürnberger-S-Bahn-Variante verfügt nicht über eine erste Klasse.
Triebzug Talent 2 (BR 442) als S 1 in Nürnberg
Innenraum Triebzug Talent 2 (BR 442)
Fahrt auf der S 1 durch Mittelfranken
Nach einer unspektakulären Fahrt erreichen wir nach knapp 40 Minuten Forchheim. Hier beginnt die rund 31 Kilometer lange Nebenbahn Forchheim-Behringersmühle, auch Wiesenttalbahn genannt.
Regioshuttle von agilis in Forchheim
Das erste Teilstück Forchheim-Ebermannstadt gehört zum Dieselnetz Oberfranken und wird von einem agilis-Regioshuttle bedient. Der Zug ist mit Wanderern und Ausflüglern sehr gut besetzt.
Fahrt auf der Wiesenttalbahn
Recht ländlich mit einigen Bedarfshalten fahren wir durch das breite Wiesenttal, über das die St.-Nikolaus-Kirche wacht. Der Volksmund nennt sie Vexierkapelle, weil sie je nach Blickwinkel ein anderes Aussehen haben soll.
Bahnhof Ebermannstadt
Nach knapp 20 Minuten kommen wir in Ebermannstadt an. Seit 1976 ist dies die Endstation für den Regelzugverkehr. Das zweite Teilstück der Wiesentalbahn nach Behringersmühle ist im Eigentum der Dampfbahn Fränkische Schweiz (DFS), die die Strecke seit 1980 als Museumsbahn betreibt. Und so geht es nun mit dem Dampfzug weiter.
Fahrt mit der Dampfbahn Fränkische Schweiz (DFS)
Wagen der Dampfbahn Fränkische Schweiz
Vom internationalen Fernverkehrszug über Dieseltriebwagen bis hin zu Luxuszügen und Hightech war diese Rundreise ja schon äußerst abwechslungsreich, nun kommt auch noch eine nostalgische Fahrt mit Rußwolken am offenen Fenster hinzu.
Die Strecke führt in einem Bogen um Burgruine Neideck und folgt der Wiesent in das enger werdende Flusstal
Fahrt mit der Dampfbahn Fränkische Schweiz durch das Wiesenttal
Ankunft im Bahnhof Behringersmühle
Nach 45 Minuten ist die Endstation Behringersmühle erreicht. Die Weltwirtschaftskrise verhinderte einst den Weiterbau der Bahnstrecke; es gab damals Pläne einer Verlängerung nach Pegnitz mit Anschluss an die Strecke Nürnberg-Bayreuth.
Dampfzug im Bahnhof Behringersmühle
Der Bahnhof Behringersmühle ist Ausgangpunkt für Wanderung durch die Fränkische Schweiz oder eine Kajak-Tour auf der Wiesent. Aufgrund unseres engen Fahrplans entscheiden wir uns aber für die Rückfahrt im selben Zug.
Fahrt mit der Dampfbahn Fränkische Schweiz durch das Wiesenttal
Ortszentrum Ebermannstadt
Auf der Rückfahrt bleibt noch etwas Zeit für einen kurzen Besuch in Ebermannstadt. Ein Spaziergang führt uns in die Altstadt des "Herzens der Fränkischen Schweiz".
Ortszentrum Ebermannstadt
Regioshuttle von agilis in Ebermannstadt
Wie auf dem Hinweg bringt uns ein Regioshuttle von agilis auf der Wiesenttalbahn zurück nach Forchheim. Mit 101 Sitzplätzen hat sich agilis für die maximale Sitzplatzzahl in einem Regioshuttle entschieden.
Innenraum Regioshuttle von agilis
Fahrt auf der Wiesenttalbahn
Altstadt von Forchheim
Auch in Forchheim wollen wir die Umsteigezeit für einen kleinen Blick in die historische Innenstadt nutzen, bevor wir wieder zurück nach Nürnberg fahren.
Altstadt von Forchheim
Bahnhof Forchheim
Talent 2 als Franken-Thüringen-Express in Forchheim
Die Fahrt nach Nürnberg erfolgt wieder in einem Talent 2-Zug, diesmal aber im Franken-Thüringen-Express, welcher über eine erste Klasse verfügt.
1. Klasse im Franken-Thüringen-Express
Steckdose im Talent 2 auf Höhe der Gepäckablage
In Nürnberg steigen wir schließlich um auf einen Regional-Express nach Stuttgart. Auf der Strecke kommen noch n-Wagen zum Einsatz, so dass wir die Fahrt am offenen Fenster genießen können.
Regional-Express mit Lok der Baureihe 111 in Nürnberg
1. Klasse im Regional-Express mit n-Wagen
Blick aus dem Zugfenster auf der Fahrt von Nürnberg nach Stuttgart
Bauarbeiten auf der Strecke Nürnberg-Stuttgart
Blick aus dem Zugfenster auf der Fahrt von Nürnberg nach Stuttgart
Einfahrt in den Hauptbahnhof Stuttgart
Nach gut 2 Stunden und 40 Minuten rollen wir in den Stuttgarter Hauptbahnhof ein. Hier haben wir nun eine halbe Stunde Aufenthalt, die wir für einen Besuch auf dem Bahnhofsturm nutzen.
Blick vom Bahnhofsturm Stuttgart Richtung Innenstadt
Blick auf den Bahnhof mit den Baustellen für Stuttgart 21
Intercity Stuttgart-Zürich mit Lok der Baureihe 115
Mit einem Intercity fahren wir nun auf der Gäubahn nach Süden. Nach der Fahrt durch den Stuttgarter Talkessen führt die Strecke über die Gäuebene und hinunter ins Neckartal, dann weiter zur Donau und schließlich durch die Vulkanlandschaft des Hegaus.
Reiseplan und Süßigkeiten im Intercity auf der Gäubahn
Fahrt über die Gäuebene
Die Vulkanlandschaft des Hegau zieht am Zugfenster vorbei
Fahrt am Untersee mit Blick zur Halbinsel Mettnau
In Singen steigen wir ein letztes Mal um und fahren dann mit dem Seehas wieder an den Bodensee. Damit endet eine Reise, die sich aufgrund von Änderungen im Fahrplan sowie im Fahrzeugeinsatz in den kommenden Jahren nicht in allen Details wiederholen lassen wird.
Dies ist eine privat betriebene Hobby-Seite. Zum Impressum. Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehme ich keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt von verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.