Eine original Linzer Torte kaufen zu wollen ist wohl einer der ungewöhnlicheren Reiseanlässe. Jedenfalls beginnt damit die Reiseplanung für eine Rundfahrt nach Linz und weiter zur Mariazellerbahn. In Kombination mit dem Ziel einer Mitfahrt in einem einstellungsbedrohten Fernzug zwischen Karlsruhe und Frankfurt entsteht so eine kuriose viertägige Tour zwischen der Obersteiermark und dem Moseltal.
Reiseroute
Wir fahren vom Bodensee über die Arlbergbahn nach Linz und weiter zur Mariazellerbahn. Über die Linzer Lokalbahn führt die Tour nach Passau und über Nürnberg und Stuttgart nach Karlsruhe. Von dort ergibt sich eine Abschiedsfahrt mit dem IC 2284 nach Frankfurt, dann weiter über die Moselstrecke zur Moselweinbahn und via Saarbrücken schließlich zurück nach Konstanz.
Wir beginnen die Reise am Bahnhof von Konstanz und fahren mit einem Interregio der SBB nach Zürich. Aufgrund des wenig erfreulichen Wetters ist dieser Abschnitt hier nicht näher beschrieben, zumal die Etappe bereits in zahlreichen anderen Reiseberichten dargestellt ist.
In Zürich steigen wir um auf einen Railjet in Richtung Budapest, der uns bis nach Linz bringen wird.
Railjet im Hauptbahnhof Zürich
First-Klasse im Railjet
Fahrt am Zürichsee
Wir fahren zunächst entlang von Zürichsee und Walensee, dann über die Arlbergstrecke nach Innsbruck und folgen dem Inntal nach Norden. Über das sogenannte "Deutsche Eck" fährt der Zug weiter nach Salzburg und erreicht dann Linz.
Bergkette der Churfirsten am Walensee
Blick aus dem Zugfenster auf der Arlbergstrecke
Speisekarte Herbst 2014 von "Henry am Zug" im Railjet
Als kleine Aufmerksamkeit werden in der ersten Klasse Nachos verteilt. Wir widmen uns nun jedoch der Herbstkarte des Caterers Henry am Zug, welche wieder von einem frechen Motiv auf dem Cover geprägt ist. Als kulinarische Einstimmung auf die Tage in Österreich wählen wir eine Süßspeise.
Marillenpalatschinken mit warmer Schokoladensauce
Fahrt durch das Inntal
Blick von der Brücke über die Salzach zur Festung Hohensalzburg
Am Nachmittag erreichen wir unser Etappenziel Linz und verbringen etwas Zeit bei Regenwetter in der Altstadt. Nach Einbruch der Dunkelheit starten wir zu einer Abendtour auf den Ausflugs- und Wallfahrtsberg Pöstlingberg.
Pöstlingbergbahn am Hauptplatz Linz
Die Pöstlingbergbahn war ursprünglich eine meterspurige Schmalspurbahn, die vom Stadtteil Urfahr jenseits der Donau auf den Pöstlingberg führte. In den Jahren 2008 und 2009 wurde sie in das Straßenbahnnetz integriert und bis zum Hauptplatz im Zentrum von Linz verlängert. Die gut vier Kilometer lange Strecke gehört mit einer Neigung von bis zu 116 Promille zu den steilsten Adhäsionsbahnen. Zum Einsatz kommen Niederflur-Fahrzeuge im Retro-Design, die eigens für die Strecke beschafft wurden.
Innenbild der Pöstlingbergbahn
Blick vom Pöstlingberg über Linz bei Nacht
Die Bahn überwindet in 20 Minuten einen Höhenunterschied von 255 Metern. Oben angekommen bietet sich uns ein Blick über das nächtliche Linz sowie zur Wallfahrtskirche auf dem Pöstlingberg, der Basilika zu den Sieben Schmerzen Mariä.
Basilika zu den Sieben Schmerzen Mariä auf dem Pöstlingberg
Schließlich treten wir die Rückfahrt hinab nach Linz an und beenden den ersten Reisetag auf dem Linzer Hauptplatz, der zu den größten umbauten Plätzen in Österreich gehört.
Haltestelle Pöstlingberg
Linzer Hauptplatz mit Dreifaltigkeitssäule bei Nacht
Heute wollen wir die Mariazellerbahn besuchen, hierfür fahren wir zunächst mit einem Intercity der ÖBB auf der Westbahn von Linz nach St. Pölten.
Großraumwagen erste Klasse der ÖBB
Im Zug werden kostenlos Gipfel verteilt
Fahrt auf der Westbahn
Nach unspektakulärer und schneller Fahrt erreichen wir nach einer knappen Stunde Fahrzeit St. Pölten. Hier wechseln wir von den normalspurigen Gleisen der ÖBB zum Schmalspurgleis der Mariazellerbahn.
Himmelstreppe-Panoramawagen auf der Mariazellerbahn
Die Mariazellerbahn ist eine gut 90 Kilometer lange Schmalspurbahn von St. Pölten nach Mariazell. Sie wurde in den letzten Jahren modernisiert, der Planverkehr wird mit neuen Elektrotriebwagen ("Himmelstreppe") abgewickelt, zudem werden im Ausflugsverkehr sowohl moderne Panoramawagen als auch die Nostalgiegarnitur "Ötscherbär" eingesetzt. Wir haben unsere Tour so gelegt, dass wir alle drei Fahrzeugtypen antreffen, den Anfang machen die Panoramawagen.
Klapptische aus Holz im Himmelstreppe-Panoramawagen
Die Erste-Klasse-Panoramawagen stammen vom schweizerischen Hersteller Stadler, sie sind seit Sommer 2014 an Wochenenden und Feiertagen auf der Strecke im Einsatz und werden von einem Himmelstreppe-Triebwagen gezogen. Mit den Holztischen machen die Wagen einen sehr hochwertigen Eindruck.
Getränkeangebot
Es gibt ein Catering im Zug mit Getränken und kleinen Speisen. Die Getränke stehen zur Selbstbedienung und späteren Bezahlung auf den Tischen. Angesichts des Getränkeangebots rätseln wir über den in Deutschland in diesem Zusammenhang nicht geläufigen Begriff "Dirndl". Im weiteren Verlauf der Reise wird sich dies jedoch aufklären. Auf der Speisekarte stehen regionale Produkte, eine Jause kann man auch bei der Fahrkartenbuchung im Internet schon mitbestellen.
Speisekarte der Mariazellerbahn
Regentropfen am Zugfenster
Leider regnet es während der gesamten Bergfahrt, so dass es an dieser Stelle keine weiteren Streckenbilder gibt. Bleibt uns nur auf besseres Wetter für die Rückfahrt zu hoffen.
Himmelstreppe-Panoramawagen nach der Ankunft in Mariazell
Im Bau befindliches Gleisdreieck der Museumstramway Mariazell-Erlaufsee
Der Endbahnhof Mariazell befindet sich ein Stück von der Ortsmitte des Wallfahrtsorts entfernt. Wir laufen nun entlang von Gleisen in Richtung Ortsmitte. Die Gleise und das Gleisdreieck gehören zu einer im Bau befindlichen Verlängerung der Museumstramway Mariazell-Erlaufsee.
Gleis der Museumstramway vor dem Panorama der nördlichen Kalkalpen
Hauptplatz von Mariazell
Mariazell hat knapp 4.000 Einwohner und gilt als bedeutendster österreichischer Wallfahrtsort. Nicht nur für Pilger ist Mariazell interessant, sondern auch für Wanderer, Wintersportler und Bahnfreunde. Das Ortsbild wird geprägt von der Basilika aus dem 14. Jahrhundert mit den drei Türmen an der Westfront. 2007 besuchte der damalige Papst Benedikt XVI. das Marienheiligtum.
Basilika Mariazell
Devotionalien-Angebote bei der Basilika
Als Mitbringsel finden Touristen hier Mariazeller Lebkuchen-Spezialitäten, außerdem wird rund um die Basilika eine große Auswahl an Devotionalien angeboten.
Wir wollen uns nun jedoch der Museumstramway Mariazell-Erlaufsee zuwenden.
Diesellok der Museumstramway Mariazell-Erlaufsee
Die 2,3 Kilometer lange Strecke der Museumstramway von Mariazell zum Erlaufsee wurde in den 1980er-Jahren neu gebaut, es handelt sich nicht um eine historische oder reaktivierte Bahnstrecke. Wegen Bauarbeiten ist der Fahrplan während unseres Besuchs eingeschränkt, so dass sich keine Mitfahrt ergibt und wir entlang der Strecke zum Erlaufsee wandern.
Gleis der Museumstramway
Wendeschleife am Erlaufsee
Am Erlaufsee befindet sich die Endstation mit einer Wendeschleife, hier sind zwei Wagen für die spätere Rückfahrt abgestellt. Der Betrieb der Museumstramway wird von ehrenamtlichen Mitarbeitern in deren Freizeit abgewickelt.
Wagen der Museumstramway an der Endstation Erlaufsee
Sitzbank "1. Platz Erlaufsee"
Der fischreiche Bergsee liegt auf gut 800 Höhenmetern, umgeben von den niederösterreichischen Kalkalpen. Mitten durch den See verläuft die Grenze zweier Bundesländer, während wir in der Steiermark sind, gehört das gegenüberliegende Ufer zu Niederösterreich. Der Erlaufsee wurde bei einem Wettbewerb zum schönsten Ort der Steiermark gekürt.
Erlaufsee
Bahnhofsgebäude Mariazell
Anschließend laufen wir zurück an den Bahnhof von Mariazell. Im Jahr 1907 wurde der Personenverkehr nach Mariazell aufgenommen. Bis zum Jahr 1988 führte die Strecke noch rund 10 Kilometer weiter in die Gemeinde Gußwerk, heute ist Mariazell der Endbahnhof. Für die Rückfahrt wählen wir die nostalgische Variante in Form des "Ötscherbär". Der Nostalgiezug ist seit 2007 unterwegs und wird wechselnd von einer Dampflok oder einer im braunen Farbschema gestalteten Elektrolok der Baureihe 1099 gezogen. Der Name erinnert an den ersten echten Ötscherbären, der 1972 in die Region einwanderte. Noch heute gibt es im Naturpark Ötscher-Tormäuer Braunbären.
Nostalgiezug "Ötscherbär" im Bahnhof Mariazell
Innenbild Nostalgiewagen des "Ötscherbär"
Himmelstreppe-Panoramawagen im Bahnhof Mariazell
Fahrt mit dem Ötscherbär auf der Mariazellerbahn
Schon nach einigen Minuten Fahrt verlassen wir die Steiermark und queren die Grenze zum Bundesland Niederösterreich. Dann folgt bald der Erlaufstausee, nicht zu verwechseln mit dem Erlaufsee, den wir zuvor besucht hatten. Auf ihrem Weg zur Donau verbindet die Erlauf beide Seen. Es schließen sich mehrere kurze Tunnel an, dazwischen fällt der Blick auf die "Zinken"-Felsen, die die Erlauf-Schlucht prägen. Insgesamt 21 Tunnel werden wir auf der Strecke durchfahren.
Blick auf den Erlaufstausee
"Zinken"-Felsen der Erlauf-Schlucht
Blick auf den Zugschluss
Fahrt mit dem Ötscherbär über Brücken und durch Tunnel
Blick aus dem Zugfenster zwischen Erlaufklause und Wienerbruck-Josefsberg
Fahrt am Lassingstausee
Die Bahnlinie umrundet den Lassingstausee, rechts die Gleise am gegenüberliegenden Ufer. Der Stausee und das Kraftwerk Wienerbruck wurden zur Stromversorgung der Mariazellerbahn gebaut, die seit 1911 elektrifiziert ist. Dann gewinnt die Strecke wieder an Höhe und wir nähern uns dem Scheitelpunkt im Gösingtunnel bei gut 890 Meter über dem Meeresspiegel.
Fahrt auf der Mariazellerbahn
Blick in das Natterstal
Blick auf Laubenbachmühle, in der Bildmitte der Bahnhof
In einer doppelten Kehre führt die Strecke am Südhang des Turmkogels hinab ins Natterstal, dabei sind die Gleise einer tieferen Ebene zu sehen. Das Ortsbild von Laubenbachmühle wird vom großen Bahnhofsgebäude geprägt, welches das Zentrum der neuen Mariazellerbahn darstellt. Es vereint Betriebszentrum, Werkstatt und Remise der NÖVOG. Die landeseigene Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft übernahm Ende 2010 Strecke und Betrieb von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB).
Fahrt durch das Tal des Nattersbachs
In Laubenbachmühle endet die Bergstrecke, es schließt sich nun die Talstrecke an, die zunächst durch das enge Tal des Nattersbachs führt. In dem schluchtartigen Tal bleibt neben Fluss und Straße kaum Platz für die Gleise, mehrere Tunnel nehmen die Bahnstrecke auf. Die Strecke erreicht anschließend den Fluss Pielach und folgt dessen Tal.
Einfahrt in einen Tunnel auf der Talstrecke
Ötscherbär in Kirchberg an der Pielach
In Kirchberg an der Pielach verlassen wir den Ötscherbär, dabei fällt nochmals ein Blick auf die über 100 Jahre alte Lokomotive E 10. Über dem 3.000-Einwohner-Ort an der Pielach wurde wenige Wochen vor unserem Besuch ein Skywalk eröffnet, der nun unser nächstes Ziel ist.
Skywalk in Kirchberg an der Pielach
Blick vom Skywalk über Kirchberg, rechts der Bildmitte das Schloss Kirchberg aus dem 16. Jahrhundert
Dreischiffige Pfeilerbasilika Sankt Martin aus dem 15. Jahrhundert auf dem Kirchberg
Blick flussaufwärts in das Pielachtal, die Mariazellerbahn verläuft an der linken Talseite
Schautafel zu den Pielachtaler Dirndl
Nachdem wir auf der Hinfahrt über den im Panoramawagen angebotenen Dirndl-Saft gerätselt hatten, gibt es nun am Schneckenweg hinab in den Ort eine Infotafel über die Pielachtaler Dirndl, in Deutschland besser als Kornelkirsche bekannt.
Bahnhof Kirchberg an der Pielach
Die Stammstrecke der Mariazellerbahn von St. Pölten nach Kirchberg wurden 1898 eröffnet, Kirchberg ist heute Systemkreuzungsbahnhof. Als weiteren Zug auf der Mariazellerbahn wollen wir nun noch die "Himmeltreppe" in Augenschein nehmen. Die dreiteiligen Elektrotriebzüge von Hersteller Stadler sind seit 2013 im Einsatz.
Einfahrt eines Himmelstreppe-Triebzugs
Innenbild Himmelstreppe-Triebzug
Fahrt auf der Talstrecke durch das Mostviertel
Innenbild Himmelstreppe-Triebzug
Abendstimmung bei der Fahrt auf der Talstrecke der Mariazellerbahn
Altstadt von St. Pölten
Nach der Ankunft in St. Pölten wollen wir auch der Landeshauptstadt Niederösterreichs noch einen Besuch abstatten und starten zu einem kleinen Rundgang durch die Altstadt.
Dom zu St. Pölten
Rathausplatz mit Blick zum Rathaus
Dreifaltigkeitssäule auf dem Rathausplatz, im Hintergrund die Franziskanerkirche
Hauptbahnhof St. Pölten
Seit der Eröffnung der Westbahn 1858 hat St. Pölten einen Bahnanschluss, das Empfangsgebäude wurde im Jahr 2010 saniert und präsentiert sich in neuem Glanz. Wir steigen nun in einen Intercity und fahren zurück nach Linz.
Nach dem gestrigen Wetterpech begrüßt uns der neue Tag mit strahlendem Sonnenschein. Vor der Weiterfahrt gilt es, zunächst bei einem örtlichen Konditor eine Linzer Torte zu kaufen. So ergibt sich ein morgendlicher Spaziergang durch Linz.
Linzer Landstraße
In der Altstadt von Linz
Mariendom Linz
Der Mariä-Empfängnis-Dom ist die größte Kirche Österreichs - allerdings nicht die höchste Kirche, denn es wird berichtet, dass zur Zeit des Baus kein Gebäude höher sein durfte als der Stephansdom in Wien. Und so hat der Mariendom zwar ein größeres Fassungsvermögen, der Turm ist aber zwei Meter niedriger als der des Stephansdoms.
Altstadtgasse in Linz
Morgenstimmung über den Dächern von Linz
Blick über die Donau zum Pöstlingberg
Hauptplatz Linz
Hauptbahnhof Linz
Mit der Linzer Torte im Gepäck brechen wir auf zum Hauptbahnhof. Das Bahnhofsgebäude von Linz in der heutigen Form wurde im Jahr 2004 nach zweijähriger Bauzeit eröffnet, es wurde seither mehrfach als schönster Bahnhof Österreichs ausgezeichnet.
Haupthalle im Bahnhof Linz
Stadler-Triebwagen der Linzer Lokalbahn (LILO)
Unser heutiges Etappenziel ist Karlsruhe. Für die Fahrt von Linz nach Nordbaden gibt es Fernverkehrsverbindungen über München oder Nürnberg. Als Alternative wählen wir jedoch die Linzer Lokalbahn (LILO). Ein Stadler-GTW steht schon bereit zur Fahrt nach Peuerbach, wobei wir nicht bis zum Endbahnhof mitfahren werden, sondern unterwegs umsteigen.
Innenbild des LILO-Triebwagens
Fahrt mit der Linzer Lokalbahn
Die Linzer Lokalbahn ist eine normalspurige eingleisige Bahn, sie wurde 1912 eröffnet und wird von der Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft betrieben. Sie führt von Linz aus über Eferding nach Westen und teilt sich in Niederspaching in zwei Äste, eine Stichstrecke endet in Peuerbach, der zweite Ast hat in Neumarkt-Kallham Anschluss an die Passauer Bahn. Große landschaftliche Höhepunkte gibt es zwar nicht, dennoch ist Strecke durch die sanfte Landschaft Oberösterreichs nicht unattraktiv. Entlang der Strecke finden sich verschiedene Generationen von Haltepunkten und Bahnhofsgebäuden.
Wartehäuschen am Haltepunkt Straßham-Schönering
Bahnhof Alkoven mit pflanzenumrankter Veranda
Haltepunkt Straß-Emling
Bahnhofsgebäude Eferding
Der Betriebsmittelpunkt und eine Werkstätte der Linzer Lokalbahn befinden sich in Eferding. Hier kreuzen sich die Strecken der Linzer Lokalbahn und der Aschacher Bahn der ÖBB. Auch das Empfangsgebäude gehört - wie an den Bahnhofsschildern im ÖBB-Design zu erkennen - zur ÖBB-Strecke. Bei der Fahrt durch das Hausruckviertel wird die Landschaft interessanter, die Strecke gewinnt auch leicht an Höhe.
Blick durch das Zugfenster der Linzer Lokalbahn
Fahrt durch das Hausruckviertel
Bahnhof Prambachkirchen-Bad Weinberg
Schließlich erreichen wir Niederspaching, dort steht bereits ein Zug zur Weiterfahrt für die letzten 9 Kilometer bis Neumarkt-Kallham bereit. Historisch gesehen handelt es sich eigentlich um zwei getrennte Strecken, nämlich die Lokalbahn Neumarkt-Waizenkirchen-Peuerbach, die schon 1908 eröffnet wurde und die Lokalbahn Linz-Eferding-Waizenkirchen, die vier Jahre später folgte.
LILO-Triebwagen nach der Ankunft in Neumarkt-Kallham
Bahnhofsgebäude Neumarkt-Kallham
Nach anderthalb Stunden ist mit dem Bahnhof Neumarkt-Kallham der westlichste Punkt des LILO-Netzes erreicht, wir wechseln nun auf den Mittelbahnsteig, von wo aus uns ein Talent-Triebzug der ÖBB auf der sogenannten Passauer Bahn nach Bayern bringen wird.
Einfahrt eines Talent-Triebzugs in Neumarkt-Kallham
Innenbild ÖBB-Talent-Triebzug
Fahrt durch das Innviertel
Schloss Neuburg am Inn
Der Inn bildet hier die Grenze zwischen Österreich und Deutschland. Während wir in Oberösterreich sind, steht Schloss Neuburg am Inn auf der anderen Seite des Inntals in Bayern. Kurz vor dem Bahnhof von Passau quert die Bahnstrecke den Fluss, dabei gibt es einen kurzen Blick auf die Altstadt.
Passau mit Stephansdom, dahinter die Veste Oberhaus, in der Bildmitte die ehemalige Jesuitenkirche St. Michael
Einfahrt eines ICE-T in Passau
Innenbild 1. Klasse im ICE-T
Mit einem ICE-T reisen wir nun nach Nürnberg, dort steht ein Umstieg auf einen Intercity nach Karlsruhe an. Aufgrund des Sonnenstands und ungünstiger Sitzplätze gibt es von der Etappe von Passau nach Karlsruhe keine weiteren Bilder.
Intercity nach der Ankunft im Hauptbahnhof Karlsruhe
Lichtinstallation am Platz der Grundrechte in Karlsruhe
Den Tag beschließen wir mit einem Abendspaziergang durch Karlsruhe und zum Karlsruher Schloss. Bis 1918 regierten hier die Markgrafen und Großherzöge über Baden. Schließlich kehren wir an den Hauptbahnhof zurück und beziehen ein Hotel in Bahnhofsnähe.
Karlsruhe Schloss am Abend
Hauptbahnhof Karlsruhe
Bevor wir am Abend an den Bodensee zurück fahren, wollen wir heute noch eine Runde entlang von Rhein, Mosel und Saar drehen. Hauptgrund für die Wahl der Route ist die Nutzung des IC 2284, der sich aufgrund seines ungewöhnlichen Laufwegs von den üblichen Fernzügen abhebt. Als wir um Viertel vor Sechs am Karlsruher Hauptbahnhof sind, bevölkern erst frühe Pendler die Haupthalle.
Haupthalle Karlsruher Hauptbahnhof
IC 2284 im Hauptbahnhof Karlsruhe
IC 2284 klingt zunächst nach einer banalen Intercity-Verbindung von Karlsruhe nach Frankfurt, beim genaueren Hinsehen fällt jedoch der ungewöhnliche Laufweg über Wörth und Speyer auf. Das Zugpaar 2284/2285 wurde 2011 eingeführt und befährt als einziger Fernverkehrszug diese Strecke. Die Verbindung wird zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 eingestellt, weshalb dieser "Exot" unseren Reiseplan bestimmt.
Zuglaufschild IC 2284
Abteil der ersten Klasse
Morgenstimmung bei der Fahrt durch die Pfalz
Anfangs herrscht noch Dunkelheit, so dass sich die Querung des Rheins nur erahnen lässt, schließlich wird es bei der Fahrt durch die Pfalz langsam hell. Nach dem Halt in Worms queren wir erneut den Rhein und über Biblis fahren wir auf der Riedbahn nach Frankfurt. Im Hauptbahnhof Frankfurt steigen wir um in einen Intercity zur Fahrt nach Mainz.
Erste-Klasse-Abteil im Bistrowagen (ARkimbz)
Werbung "Karriereplan statt Reiseplan"
Intercity-Großraumwagen 1. Klasse
In Mainz steht der nächste Umstieg an, mit einem Intercity fahren wir von dort nordwärts bis Koblenz, dabei führt die Strecke durch das UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal.
Fahrt durch das Rheintal
Regional-Express in Koblenz
In Koblenz wartet bereits ein Regional-Express zur Fahrt auf der Moselstrecke. Die Doppelstockwagen auf dieser Strecke werden im nächsten Jahr durch neue Flirt 3-Triebzüge ersetzt.
Erste Klasse im Doppelstockwagen auf der Moselstrecke
Blick aus dem Zug auf den "Moseldom"
Reizvoll führt die Strecke nun durch das Moseltal, hier mit Blick zum "Moseldom" in Karden. Die Stiftskirche ist dem heiligen Castor von Karden geweiht, der um das Jahr 400 als Priester an der Mosel wirkte.
Fahrt über die Mosel
Sankt Aldegund an der Mosel
In Bullay verlassen wir den Regional-Express und wechseln auf einen Dieseltriebwagen der Baureihe 628 zur Fahrt auf der Moselweinbahn. Auf der nicht elektrifizierten Stichstrecke werden ab dem nächsten Jahr Regioshuttle-Triebzüge des Unternehmens Rhenus Veniro verkehren.
Erste Klasse im Dieseltriebwagen der Baureihe 628
Fahrt über die Mosel auf der Doppelstockbrücke Alf-Bullay
Bis Pünderich fahren wir noch auf der Moselstrecke und queren den Fluss auf der Doppelstockbrücke Alf-Bullay, dann folgt der Prinzenkopftunnel bevor die Stichstrecke nach Süden abzweigt und weiter parallel zur Mosel verläuft. Die Hauptstrecke nach Trier hingegen verlässt den Fluss.
Blick zurück zum Pündericher Hangviadukt
Beim Blick zurück ist das Pündericher Hangviadukt zu sehen, welches sowohl von den Zügen der Moselstrecke als auch von der Moselweinbahn befahren wird. Die Strecke heißt eigentlich Bahnstrecke Pünderich-Traben-Trarbach, der wohlklingende Begriff der Moselweinbahn wurde zu Werbezwecken geschaffen und hat keinen historischen Ursprung. Nach einer Fahrzeit von 20 Minuten ist der Endhaltepunkt in Traben-Trarbach erreicht.
Dieseltriebwagen BR 628 nach der Ankunft in Traben-Trarbach
Fußgängerzone in Traben
Die Stadt Traben-Trarbach hat rund 5.500 Einwohner, der Stadtteil Traben, wo sich auch der Haltepunkt befindet, liegt in einer Moselschleife, Trarbach liegt gegenüber am anderen Ufer. Wir laufen nun durch Traben und überqueren die Mosel. Durch die Weinberge wandern wir hinauf zur Ruine der Grevenburg, die um das Jahr 1350 als Höhenburg erbaut wurde.
Straßenzug in Trarbach
Wanderung durch die Weinberge bei Trarbach
Kirche Trarbach
Blick über die Moselschleife bei Traben-Trarbach
Westliche Fassade des ehemaligen Kommandantenhauses der Grevenburg
Blick von der Grevenburg auf Traben, rechts der Brücke das historische Postamt
Blick flussabwärts, links der Bildmitte das Gleis der Moselweinbahn
Historisches Bahnhofsgebäude Traben-Trarbach
Schließlich steigen wir hinab und laufen zurück an den Haltepunkt in Traben-Trarbach. Im Jahr 1883 wurde die heutige Moselweinbahn eröffnet und im Jahr 1904 ein Bahnhofsgebäude im Stil der hier verbreiteten Fachwerkhäuser errichtet. Der heutige Haltepunkt wurde jedoch um rund 200 Meter verlegt, seither verfügt das historische Bahnhofsgebäude nicht mehr über einen Gleisanschluss und wird anderweitig genutzt. Die Regionalbahn auf der Moselweinbahn verkehrt im Stundentakt, eine Stunde nach der Ankunft in Traben-Trarbach treten wir nun die Rückfahrt an.
Haltepunkt Traben-Trarbach
Personenfähre von Kövenig zum Weindorf Enkirch
Blick vom Pündericher Hangviadukt auf den Petersberg und die Marienburg
Einfahrt eines Regional-Expresses in Bullay
Ab Bullay fahren wir mit einem Regional-Express weiter nach Saarbrücken. Bis Trier folgt die Strecke der Mosel, dann schließt sich die Fahrt entlang der Saar an.
Fahrt über die Mosel
Blick aus dem Zugfenster auf der Saarstrecke
ICE 3 nach der Ankunft in Mannheim
Ab Saarbrücken geht es mit einem ICE 3 nach Mannheim, der Zug kommt aus Paris und fährt weiter bis Frankfurt. In Mannheim wechseln wir auf einen anderen ICE zur Fahrt nach Stuttgart. Dort haben wir etwas Zeit, um uns die Fortschritte der Baustelle von Stuttgart 21 anzusehen.
Baustelle von Stuttgart 21
Zugfahrt mit Linzer Torte
Schließlich fahren wir mit einem Intercity auf der Gäubahn wieder in Richtung Bodensee und nach Hause. Noch immer im Gepäck haben wir die Linzer Torte, die Auslöser für diese Rundfahrt zwischen Obersteiermark und Mittelmosel war. Und zu Hause zeigt sich, dass die Torte aus einer Linzer Konditorei die lange Reise gut überstanden hat.
Linzer Torte nach der Rückkehr von der Bahnreise
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