Während viele meiner Reiseberichte zu fernen Zielen im In- und Ausland führen, habe ich die Herbst- und Wintermonate für ein Portrait der Bahnstrecken von seehas und seehäsle im Landkreis Konstanz genutzt.
Reiseroute
Dieser etwas andere Reisebericht widmet sich den Strecken des seehas von Konstanz nach Engen und des seehäsle von Radolfzell nach Stockach. Die Bilder entstanden in mehreren Etappen zwischen November und März, sie sind nachfolgend als fiktive Reise von Konstanz über Singen nach Engen und auf der Rückfahrt mit einem Abstecher nach Stockach geordnet.
Seehas-Figuren am Kaiserbrunnen auf der Marktstätte Konstanz
Wir beginnen die Erkundungstour in Konstanz am Kaiserbrunnen auf der Marktstätte. Während der "Wolpertinger" als bayerisches Fabelwesen auch über die Grenzen des Freistaats bekannt ist, ist der "Seehas" nur in Bodenseeregion heimisch. Das Mischwesen aus Fisch und Hase ist hier in Form von Brunnenfiguren dargestellt. Mit dem Meeresfisch Seehase ist das Fabelwesen nicht verwandt.
Anschließend wechseln wir zum Bahnhof Konstanz. Der Palazzo Vecchio in Florenz diente als Vorbild für das Empfangsgebäude mit dem markanten Turm.
Turm des Bahnhofs Konstanz
seehas-Zug im Bahnhof Konstanz
Im Rahmen eines Namenswettbewerbs wurde die Nahverkehrslinie von Konstanz nach Engen "seehas" getauft in Anlehnung an das Fabelwesen. Seit dem Jahr 2006 verkehren elektrische Triebzüge des Typs "Flirt" (flinker leichter innovativer Regional-Triebzug) auf der Linie.
Innenbild seehas-Zug (Flirt-Triebzug)
Streckenkarte des seehas
1994 wurde die Verbindung zunächst von der schweizerischen Mittelthurgaubahn (MThB) als grenzüberschreitende Linie von Wil über Konstanz nach Engen aufgenommen. Nach einem Intermezzo der Gesellschaften Thurbo und EuroThurbo wird der seehas heute von der SBB GmbH betrieben. Die Züge verkehren mittlerweile nur noch auf dem deutschen Abschnitt zwischen Konstanz und Engen, in Tagesrandlage sind die seehas-Züge teilweise auch als S-Bahnen in der Schweiz im Einsatz.
seehas-Magazin
Display mit Haltestellenanzeige
Der Bahnhof Konstanz ist der einzige linksrheinische Bahnhof in der Stadt, rechtsrheinisch folgen drei weitere Haltepunkte. Nach kurzer Fahrt bietet sich dem Fahrgast von der Rheinbrücke aus ein Blick über den Bodensee.
Blick aus dem Zugfenster über den Bodensee bei der Fahrt über die Rheinbrücke Konstanz
Häuserzeile an der Seestraße Konstanz
Haltepunkt Konstanz-Petershausen
Kurz darauf ist der Haltepunkt Petershausen erreicht. Am dortigen Bahnhof gab es einstmals große Gleisanlagen, noch in den 1970er Jahren verfügte der Bahnhof über 13 Gleisanschlüsse mit regem Rangierbetrieb und auch Truppenverladungen. Die Gleise und Lagerhallen sind mittlerweile einer Wohnbebauung gewichen, auch das Empfangsgebäude wurde abgerissen. Geblieben ist lediglich ein Mittelbahnsteig. Die Stadt Konstanz plant hier eine z-förmige Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Gleise.
Die nächsten beiden Haltepunkte Fürstenberg und Wollmatingen liegen zwischen Industrie- und Wohngebieten. Sie stammen aus neuerer Zeit und werden hier ausgelassen.
Bahnhofsgebäude Reichenau (Baden)
Es folgt der Haltepunkt Reichenau (Baden). Eine Buslinie verbindet den Haltepunkt auf dem Festland über einen alleegesäumten Damm mit der gleichnamigen Insel, die zum UNESCO-Welterbe gehört und auch als Gemüseinsel bekannt ist. Früher fand hier noch Güterverkehr statt, so ging abends ein Eilgüterzug mit Gemüse ab und eine nahegelegene Klinik wurde per Bahn mit Koks beliefert. Das Bahnhofsgebäude beherbergt heute das NABU-Naturschutzzentrum Wollmatinger Ried.
Bahnwärter-Häuschen Reichenau-Waldsiedlung
Am Rande dieses Naturschutzgebiets führt die Strecke in Sichtweite der Insel Reichenau weiter entlang des Untersees. Dabei passieren wir ein ehemaliges Bahnwärter-Häuschen, das heute als Ferienhaus vermietet wird. Ein Schild erinnert an den ehemaligen Haltepunkt Reichenau-Waldsiedlung, der um das Jahr 1953 im Zusammenhang mit einer neu erbauten Flüchtlingssiedlung errichtet wurde. In Eisenbahnerkreisen wurde der Haltepunkt scherzhaft "Höllwartshausen" genannt nach dem Namen der Bewohner, einem Lokführer und dessen Ehefrau, welche den Schrankendienst dort versah.
Haltepunkt Hegne
Dann folgt der Haltepunkt Hegne, dessen Bahnsteige nur über eine unbefestigte Deckschicht verfügen. Der Streckenabschnitt von Konstanz bis Singen wird zwar auch von Zügen der Schwarzwaldbahn befahren, er gehört aber historisch zur Hochrheinbahn bzw. zur Badischen Hauptbahn von Mannheim über Basel nach Konstanz.
Haltepunkt Hegne
Bahnhofsgebäude Allensbach
Der Ort Allensbach ist überregional als Sitz des Instituts für Demoskopie bekannt. Heute widmen wir uns jedoch nicht der Meinungsforschung, sondern dem Bahnhofsgebäude. Dort ist ein Reisebüro und das Kultur- und Verkehrsbüro untergebracht. Eine Infotafel gibt Auskunft zur 150-jährigen Bahngeschichte in Allensbach.
Informationstafel am Bahnhof Allensbach
Allensbach mit Zwiebelturm der barocken Nikolauskirche
Blick vom Zug auf die Uferpromenade von Allensbach
Haltepunkt Markelfingen
Der nächste Halt des seehas ist in Markelfingen, ein Ortsteil von Radolfzell. Das Bahnhofsgebäude wird im Sommerhalbjahr vom örtlichen Tourismusbüro genutzt.
Blick vom Zug über den Markelfinger Winkel
Der Zug umrundet nun den Markelfinger Winkel, dem Fahrgast bietet sich dabei ein Blick zur Halbinsel Mettnau und zur Stadt Radolfzell mit dem dortigen Münsterturm. Radolfzell wollen wir auf der Rückfahrt besuchen, wir überspringen diesen Bahnhof deshalb zunächst und fahren weiter nach Böhringen-Rickelshausen.
Haltepunkt Böhringen-Rickelshausen
Mehrere Bahnsteige entlang der seehas-Strecke verfügen nur über niedrige Bahnsteige, so auch der Haltepunkt Böhringen-Rickelshausen, wo der Höhenunterschied zum Zug fast einen halben Meter beträgt. Ein seit mehreren Jahren geplantes Bahnhofsmodernisierungsprogramm wurde bisher nicht umgesetzt.
Bahnsteig am Haltepunkt Böhringen-Rickelshausen
Hinweisschild der Stadt Radolfzell zu den niedrigen Bahnsteigen in Markelfingen und Böhringen
Maggi-Werk am Bahnhof Singen
Den Haltepunkt Singen Industriegebiet unweit des Hupac-Terminals Singen lassen wir aus und fahren bis Singen (Hohentwiel). Jenseits der Gleise befindet sich das Maggi-Stammwerk, in dem nicht nur die berühmte Würze in der braunen Flasche hergestellt wird, sondern auch Ravioli und Suppen.
Empfangsgebäude Bahnhof Singen
Empfangsgebäude Bahnhof Singen
Wir schauen uns nun am Bahnhof um und wollen uns dann dem Namenszusatz "Hohentwiel" widmen. Entlang der Radolfzeller Aach laufen wir auf den Vulkankegel mit der weit sichtbaren Festungsruine zu.
Radolfzeller Aach am Fuße des Hohentwiels
Blick vom Hohentwiel über die Hegau-Landschaft
Schon beim Aufstieg auf den Hohentwiel gibt es einen schönen Ausblick über den Hegau, dann erreichen wir den Gipfel mit der Festung. Der Hohentwiel ist 686 Meter hoch und wird geologisch ein Phonolith-Schlotpfropfen bezeichnet. Auf dem Hohentwiel befindet sich eine der größten Burgruinen Deutschlands, die jedes Jahr zahlreiche Besucher anlockt. Im Jahr 915 wurde der Hohentwiel erstmals urkundlich erwähnt und so feiert man in diesem Jahr 1100 Jahre Hohentwiel.
Festung Hohentwiel
Blick vom Hohentwiel auf die Vulkanlandschaft im Hegau
Hier nun ein paar Bilder vom Hohentwiel auf den Hegau. Der Landstrich nordwestlich des Bodensees ist vulkanisch geprägt von weiteren Phonolith- und Basaltbergen, die ebenfalls von mehr- oder weniger erhaltenen Burgruinen gekrönt sind.
Festungsruine Hohentwiel
Blick vom Hohentwiel auf die Gleise der Schwarzwaldbahn nach Norden Richtung Engen
Radolfzeller Aach und ein Teil des Stadtgebiets von Singen
Blick über das Zentrum von Singen, rechts der Bildmitte das Maggi-Werk am Bahnhof, am Horizont der Bodensee
Untere Festung
Blick vom Hohentwiel Richtung Schweiz
Blick vom Hohentwiel nach Westen
Rundbastion Rondell Augusta
Haltepunkt Singen Landesgartenschau
Für die Weiterfahrt wählen wir den Haltepunkt Landesgartenschau direkt am Fuße des Hohentwiels. Der Haltepunkt wurde im Jahr 2000 im Zusammenhang mit der damaligen Landesgartenschau in Singen eröffnet. Von hier aus fahren wir nun mit dem seehas eine Station weiter.
Innenraum des seehas
Empfangsgebäude Mühlhausen (b Engen)
Die nächste Station wird heute teilweise nach der politischen Gemeinde Mühlhausen-Ehingen bezeichnet, etwas zugewachsen ist am ehemaligen Empfangsgebäude aber noch die eigentliche Bezeichnung "Mühlhausen (b Engen)" zu lesen. Auch dieser Haltepunkt verfügt nur über einen sehr niedrigen Bahnsteig.
Bahnhof Welschingen-Neuhausen
Der nächste Bahnhof Welschingen-Neuhausen liegt im Grünen zwischen den beiden namensgebenden Orten. Das Empfangsgebäude wird privat genutzt, der Prellbock links gehört zu Ladegleisen, die hin und wieder zur Verladung von Holz genutzt werden.
Blick aus dem Zugfenster auf die Altstadt von Engen
Reisende, die auf der auf der Schwarzwald- oder der Gäubahn durch Engen fahren, bekommen vom Zugfenster aus eine kleinen Eindruck der pittoresken Altstadt. Heute wollen wir nun auch die andere Seite dieser Häuserzeile erkunden.
seehas-Zug in Engen
Zunächst werfen wir nach der Ankunft in Engen einen Blick auf die Front des Flirt-Zugs sowie den seehas-Schriftzug. Bis auf dieses Logo tragen die Züge das übliche SBB-Farbschema. Den Namenszusatz "Die Hegau-Bodensee-Bahn" aus der Anfangszeit der Verbindung findet man heute nicht mehr.
Ehemaliges Wirtshaus zum Adler Engen
Die Kleinstadt Engen mit ihren rund 10.000-Einwohnern ist Endpunkt der seehas-Strecke. Wir wollen uns nun in der schmucken Altstadt umschauen. Das ehemalige Wirtshaus zum Adler, dessen Grundmauern aus dem 12. Jahrhundert stammen, zählt zu den ältesten Gebäuden der Stadt. Die Bemalung orientiert sich an Resten aus der Renaissancezeit.
Marktplatz, im Hintergrund der ursprünglich als Wehrturm erbaute Glockenturm der Kirche Mariä Himmelfahrt
Altstadt von Engen
Ehemaliges badisches Bezirksamt "Krenkinger Schlössle"
Altstadt Engen
Krenkinger Schlössle im Herbstlicht
Empfangsgebäude Bahnhof Engen
Nun zurück an den Bahnhof. Von hier aus verkehrt der seehas im Halbstundentakt, außerdem halten die Regionalexpress-Züge auf der Gäubahn Singen-Stuttgart und der Schwarzwaldbahn Konstanz-Karlsruhe in Engen. Wir fahren nun zurück bis nach Radolfzell, wo wir auf das seehäsle umsteigen wollen.
Innenraum seehas-Zug
Altstadt von Radolfzell mit Münster Unserer Lieben Frau
Der Bahnhof von Radolfzell liegt zwischen Altstadt und Untersee, so dass Reisende in der Bahnhofsunterführung von Wegweisern vor die Wahl "Zum See" oder "Zur Stadt" gestellt werden. Wir nutzen einen kleinen Aufenthalt für einen Abstecher in beide Richtungen.
Altstadt von Radolfzell
Blick über den Untersee mit Blickrichtung Osten und Alpenpanorama am Horizont
Empfangsgebäude Bahnhof Radolfzell
Der Weg durch die Bahnhofsunterführung ist gleichzeitig die kürzeste Verbindung zwischen See und Altstadt, so dass der Durchgang stets belebt ist. Von hier aus fahren wir nun mit dem seehäsle nach Stockach. Die Verbindung wird von der Hohenzollerischen Landesbahn (HzL) mit Dieseltriebwagen des Typs Regio-Shuttle betrieben. Die Triebwagen des seehäsle unterscheiden sich durch einen blauen Streifen vom üblichen HzL-Design.
seehäsle-Zug im Bahnhof Radolfzell
Hinweisschild auf den Seehäsle-Radweg am Bahnhof Radolfzell
Als die Strecke nach Stockach 1996 für den Personenverkehr reaktiviert wurde, wurde der Verkehr wie auch schon die seehas-Strecke von der Mittelthurgaubahn bzw. deren Nachfolgegesellschaften betrieben. Die eingesetzten Prototypen eines Dieseltriebwagens (GTW) waren jedoch äußerst störungsanfällig, so dass sich die SBB GmbH schließlich von der Strecke zurückzog und die HzL den Betrieb übernahm.
Ein Schild am Bahnhof Radolfzell zum Seehäsle-Radweg mit dem Logo von Thurbo ist eines der letzten Überbleibsel aus der damaligen Zeit.
Streckenkarte des seehäsle
seehäsle-Schriftzug auf dem Triebwagen
Aufschrift und Piktogramme an der Tür des seehäsle-Zugs
Innenraum des seehäsle
Fahrt mit dem seehäsle am Rande des Bodanrücks
Wir fahren nun auf der nicht elektrifizierten Strecke nach Norden, die auch die Züge in Richtung Friedrichshafen nutzen. In Stahringen trennen sich die Strecken; üblicherweise wird dabei die Strecke von Radolfzell nach Friedrichshafen als Bodenseegürtelbahn bezeichnet, tatsächlich gehört der Abschnitt von Radolfzell nach Stahringen jedoch zur Bahnstrecke Radolfzell-Mengen (Hegau-Ablachtal-Bahn) und die Bodenseegürtelbahn beginnt erst in Stahringen. Nach dem Haltepunkt Haselbrunn im Stadtgebiet von Radolfzell führt die Strecke durch den Brandbühl-Tunnel und am Rande des Bodanrücks nach Stahringen.
Blick vom Haltepunkt Stahringen
Stahringen ist ein Ortsteil von Radolfzell mit etwa 1.400 Einwohnern. Das heute privat genutzte Empfangsgebäude trägt noch den Ortsnamen, der gegenwärtige Haltepunkt befindet sich jedoch etwas versetzt zu Füßen der Pfarrkirche St. Zeno.
Stahringen mit Kirche St. Zeno
Ehemaliges Empfangsgebäude des Bahnhofs Stahringen
Haltepunkt Stahringen vor der Pfarrkirche St. Zeno
In Tagesrandlage halten auch einige wenige Züge der Bodenseegürtelbahn in Richtung Überlingen und Friedrichshafen in Stahringen. Die Regionalbahnen dieser Verbindung tragen den Namen "seehänsele". Kurz nach dem Haltepunkt trennen sich Hegau-Ablachtalbahn und Bodenseegürtelbahn. Dort befindet sich auch die Eigentumsgrenze, denn die Strecke von Stahringen bis Stockach gehört mittlerweile dem Landkreis Konstanz.
Blick von der Bahnlinie auf Wahlwies
Haltepunkt von Wahlwies
Den nächsten Stopp legt das seehäsle am Haltepunkt Wahlwies ein, ein Teilort von Stockach. Der heutige Haltepunkt liegt näher an der Ortsmitte als das ehemalige Bahnhofsgebäude, das mittlerweile als Wohngebäude genutzt wird.
Ehemaliges Empfangsgebäude des Bahnhofs Wahlwies
Haltepunkt Nenzingen
Mit dem seehäsle fahren wir nun eine Station weiter nach Nenzingen. Eine Tafel erinnert dort an die Wiederaufnahme des Personenverkehrs im Jahr 1996. Die Hegau-Ablachtal-Bahn von Radolfzell über Stockach nach Mengen mit Anschluss an die Donautalbahn wurde im Jahr 1873 fertiggestellt. 1954 verlor ein erster nördlicher Streckenabschnitt den Personenverkehr, in weiteren Schritten folgten die übrigen Abschnitte und 1982 fuhr der letzte Personenzug zwischen Stockach und Radolfzell. Im Zuge der Bahnreform wurde der südliche Streckenabschnitt 1996 mit dem seehäsle wieder reaktiviert.
Das Bedarfshaltsignal am Haltepunkt Nenzingen entspricht den Schweizerischen Fahrdienstvorschriften und erinnert damit an die ursprüngliche Betriebsführung durch die schweizerische Mittelthurgaubahn.
Tafel zur Wiederaufnahme des Personenverkehrs in Nenzingen
Stockacher Straße in Nenzingen
Bahnhof Stockach
Nach insgesamt 17 Kilometern und einer Fahrzeit von 18 Minuten erreicht das seehäsle schließlich den Endbahnhof Stockach. Das ehemalige Empfangsgebäude ist schmuck renoviert. Die Fahrplanmedien kennen den Bahnhof nur als "Stockach NE" (für Nichtbundeseigene Eisenbahn), auf dem Stationsschild ist dieser Zusatz jedoch nicht genannt.
Ehemaliges Empfangsgebäude am Bahnhof Stockach
Kunstwerk "U20 oder der Traum eines U-Bootfahrers"
Zu Fuß drehen wir eine kleine Runde durch die 16.000-Einwohner-Stadt. Auf dem Weg ins Zentrum passieren wir das eigenwillige Kunstwerk "U20 oder der Traum eines U-Bootfahrers" des Bildhauers Peter Lenk, das viermal den ehemaligen Verteidigungsminister Rudolf Scharping, einen Leichtmatrosen und eine flotte Braut zeigt.
Altstadt von Stockach
Nun noch ein Blick in die Hauptstraße von Stockach, rechts das alte Forstamt aus dem Jahr 1706. Schräg gegenüber das ehemalige Gasthaus Adler Post, eine der ältesten Poststationen in Deutschland. Einstmals war hier ein "Verkehrsknotenpunkt" für Reiter der Postwege Wien-Paris, Ulm-Basel und Stuttgart-Zürich. Auf dem nächsten Bild die Alte Apotheke und mit dem Türmchen das Landvogteigebäude, der ehemaligen Sitz der Landvögte.
Altstadt von Stockach
Postamt Stockach
Gegenüber dem Bahnhof befindet sich das Postamt, eine Tafel erinnert dort an die große postalische Geschichte der Stadt. Als Endpunkt einer Stichstrecke im Personenverkehr ist Stockach heute in Bezug auf den Bahnverkehr weit davon entfernt ein Verkehrsknotenpunkt zu sein. Das Experiment eines Schnellzugpaars, das in 100 Minuten von Radolfzell über Stockach und Mengen nach Ulm fuhr, wurde bereits 1875 eingestellt, seither wird die Strecke nach Stockach als Nebenbahn geführt.
Tafel am Postamt Stockach
Ehemaliges Empfangsgebäude am Bahnhof Stockach
Hausbahnsteig am Empfangsgebäude Stockach
Tankstelle und Abstellmöglichkeit für das seehäsle in Stockach
Stockach ist der Endpunkt des seehäsle und damit des Personenverkehrs auf der Strecke. Der Landkreis Konstanz bzw. dessen EVU seehäsle hat hier eine Tankstelle und Abstellmöglichkeit errichtet.
Der nördliche Abschnitt der Hegau-Ablachtal-Bahn ist im Eigentum der Ablachtal-Bahn GmbH und für Güterverkehr mit einer Maximalgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern zugelassen. Eine Reaktivierung für den Personenverkehr wird immer wieder in die Diskussion gebracht, allerdings weniger für den Nahverkehr, da hier das lokale Potential nicht so groß ist, sondern vielmehr für den überregionalen Verkehr wie Basel-München oder Ulm-Zürich.
Gleis der Hegau-Ablachtal-Bahn in Stockach
Fahrkartenautomat der HzL in Stockach
Display des seehäsle-Fahrkartenautomaten mit dem Slogan "zu(g)verlässig und sympathisch"
Nachdem wir nun die Strecken von seehas und seehäsle komplett befahren haben, treten wir die Rückfahrt nach Radolfzell an, wo wir auf den seehas zur Fahrt nach Konstanz umsteigen.
Fahrt mit dem seehäsle zwischen Wahlwies und Stahringen
seehäsle-Figur an der Zugtüre
Sonnenuntergang über dem Gnadensee bei Allensbach
Auf der Fahrt nach Konstanz legen wir in Allensbach einen kurzen Zwischenhalt ein um die Abendstimmung am Gnadensee zu genießen.
Wie eingangs erwähnt wurde dieser Reisebericht aus mehreren Etappen zusammengesetzt. Neben dem Sonnenuntergang gab es auch Herbsttage, an denen der Bodensee am Abend in Nebel gehüllt war und wir bei der Rückkehr nach Konstanz von dichtem Grau empfangen wurden. Und so endet unsere Tour zwischen Bodensee und Hegau im Herbstnebel.
Imperia-Statue am Hafen Konstanz im Herbstnebel
Nebel am Bahnhofsturm Konstanz
seehas-Zug in Konstanz
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