Reisende zwischen Zürich und Graz haben zwei Direktverbindungen zur Auswahl, den Eurocity "Transalpin" mit einem Panoramawagen oder den Nachtzug "Zürichsee" mit einem fast schon historischen Schlafwagen. Diese beiden Züge waren das Hauptmotiv für eine Fahrt in die Steiermark, ergänzt um zwei Ausflüge durch Slowenien und einen Besuch bei der Graz-Köflacher Bahn.
Reiseroute
Wir fahren von Konstanz über Zürich nach Graz und von dort am zweiten Tag über Maribor und Ljubljana nach Villach und Klagenfurt sowie weiter bis Bleiburg. Am dritten Tag geht es von Bleiburg über die Drautalbahn wieder ins slowenische Maribor und anschließend auf das Streckennetz der Graz-Köflacher Bahn nach Wies-Eibiswald und Köflach, bevor wir am Abend den Nachtzug nach Zürich besteigen.
Wir beginnen unsere Reise an einem Samstagmorgen kurz nach sieben Uhr in Konstanz und fahren mit einem Interregio nach Zürich. Da diese Verbindung bereits in zahlreichen meiner Reiseberichte Erwähnung findet, ist diese Etappe hier nicht nochmals beschrieben.
SBB-Panoramawagen am EC 163 in Zürich
Nach der Ankunft in Zürich wechseln wir zu Gleis 8, wo der EC 163 zur Fahrt nach Graz bereitsteht. Der letzte Wagen im Zugverband ist ein Panoramawagen der SBB, in dem wir nun die nächsten neuneinhalb Stunden verbringen werden.
Innenraum des Panoramawagens
Reisebegleiter des EC 163
In der Online-Auskunft von SBB und ÖBB trägt der Zug den traditionsreichen Namen "Transalpin", im gedruckten Reisebegleiter findet sich jedoch kein Hinweis auf diesen Zugnamen. Von 1958 bis zur Umstellung auf den Railjet im Jahr 2010 war der "Transalpin" der Paradezug von SBB und ÖBB zwischen Basel/Zürich und Wien. Im Jahr 2013 wurde der Name mit der neue Direktverbindung von Zürich nach Graz wiederbelebt.
Blick aus dem Zugfenster des Panoramawagens auf den Zürichsee
Wir haben großes Wetterglück und können die landschaftlich abwechslungsreiche Fahrt bei strahlendem Sonnenschein genießen. Auf dem schweizerischen Streckenabschnitt fahren wir zunächst entlang des Zürichsees, dann am Walensee.
Fahrt durch die Linthebene mit Blick Richtung Glarner Unterland
Blick aus dem Panoramawagen auf den Walensee
Lokwechsel in Buchs
Im Grenzbahnhof Buchs findet ein Lokwechsel statt, hier übernehmen zwei österreichische Taurus-Lokomotiven den Zug. Im Transit fahren wir nun durch Liechtenstein, dann geht es über Feldkirch und Bludenz auf die Arlbergbahn. Von Feldkirch auf rund 450 Meter über dem Meeresspiegel geht es auf dem Arlbergpass hinauf bis zum Scheitelpunkt im Arlbergtunnel auf 1.311 Meter, danach hinab durch das Inntal nach Innsbruck.
Fahrt auf der Arlbergbahn
Bergwelt an der Arlbergstrecke
Blick auf die Martinswand mit der Galerie der Mittenwaldbahn
Querung des Inns in Innsbruck
Ab Innsbruck führt die Strecke weiter auf der Unterinntalbahn. Nach dem Halt in Wörgl wechselt der Zug auf die Salzburg-Tiroler-Bahn. Die Strecke über Kitzbühel und Zell am See ist auch unter den Namen Giselabahn, Kaiserin-Elisabeth-Bahn oder Brixentalbahn bekannt. Die Strecke verlässt nun das Inntal und führt hinauf in die Kitzbüheler Alpen.
Fahrt durch die Kitzbüheler Alpen
Schwarzsee mit der Kulisse des Kitzbüheler Horns
Blick auf das Kaisergebirge
Fahrt durch das Pillerseetal
Durch das Pillerseetal gewinnt die Strecke weiter an Höhe, von Wörgl bis zum Scheitelpunkt bei Hochfilzen überwindet der Zug eine Höhendifferenz von rund 470 Metern. Bei der Fahrt über den Grießenpass queren wir die Grenze zwischen den Bundesländern Tirol und Salzburg.
Am Grießenpass
Leoganger Steinberge
Zeller See
Im Salzachtal
Nach der Fahrt durch das wild-romantische Tal der Salzach trifft die Salzburg-Tiroler-Bahn in Schwarzach-St. Veit auf die Tauernbahn. Bis Bischofshofen befahren wir noch die Salzburg-Tiroler-Bahn, dann fahren wir auf der Ennstalbahn nach Osten. Vom Tal der Salzach geht es rund 300 Höhenmeter hinauf ins Ennspongau.
Fahrt über die Salzach
Unterwegs auf der Ennstalbahn
Im oberen Ennstal
Auf der eingleisigen Strecke fahren wir landschaftlich reizvoll zwischen Dachsteingebirge und Niederen Tauern durch das obere Ennstal. Nach dem Fahrtrichtungswechsel in Selzthal führt die Route des EC "Transalpin" auf der Rudolfsbahn über den Schoberpass nach St. Michael und weiter auf der Südbahn nach Graz.
Panoramawagen am EC 163 nach der Ankunft in Graz
Pünktlich 11 Stunden und 11 Minuten nach der Abfahrt in Konstanz erreichen wir das heutige Tagesziel Graz. Damit endet ein beeindruckendes alpenquerendes Bahnerlebnis im Panoramawagen. Bahnfreunden, die auch abseits der Gotthardbahn die SBB-Panoramawagen erleben möchten, sei der Eurocity "Transalpin" ans Herz gelegt.
Herrengasse in Graz
Den Rest des Tages verbringen wir mit einem Abendspaziergang durch die Altstadt von Graz und hinauf auf den Schlossberg zum Wahrzeichen von Graz, dem Uhrturm. Bei einsetzender Dämmerung können wir von oben einen Blick über die Dächer der Stadt genießen.
Stempfergasse
Fußgängerstollen auf den Schlossberg
Blick über die Dächer von Graz
Uhrturm auf dem Schlossberg
Blick auf das nächtliche Graz mit dem beleuchteten Rathaus
Unser heutiges Tagesziel Bleiburg liegt in Luftlinie etwa 70 Kilometer von Graz entfernt. Wir wählen jedoch nicht den direkten Weg, sondern verbinden die Fahrt dorthin mit einem ersten Ausflug nach Slowenien. Wir beginnen die Etappe mit dem EC 151, der Zug von Österreich nach Slowenien ist mit einer ungarischen Lok bespannt.
Einfahrt des EC 151 "Emona" in den Bahnhof Graz
Zuglaufschild des EC 151 "Emona"
Der Eurocity von Wien nach Ljubljana ist unter dem Namen "Emona" bekannt, auch wenn sich dieser Zugname weder im Fahrplan noch auf dem Zuglaufschild findet. Emona war der Name einer römischen Siedlung an der Stelle der heutigen Stadt Ljubljana. Der EC ist gebildet aus österreichischen und slowenischen Wagen, die Erste-Klasse-Wagen stellen die ÖBB.
Großraumwagen erste Klasse der ÖBB
Fahrt durch die Windische Bühel
Wir fahren nun auf der Südbahn zum Grenzbahnhof Spielfeld-Straß. Nach einem Lok- und Personalwechsel führt die Strecke durch die sanfte Hügellandschaft der Windischen Bühel nach Maribor, die Fahrt von der Grenze in die zweitgrößte Stadt Sloweniens dauert knapp 20 Minuten.
Slowenischer Speisewagen im EC "Emona"
Speisewagen der slowenischen Bahn
Der Zug fährt weiter bis Ljubljana, wir verlassen den Eurocity jedoch bereits in Maribor. Der EC hat hier einen längeren Aufenthalt, so dass wir uns auch von außen ein Bild des Zugs machen können. Wir werden am Folgetag nochmals in Maribor sein, aber schon heute reicht die Zeit für einen kleinen Stadtrundgang.
Slowenische Lok der Baureihe 342 vor dem EC "Emona"
Altstadt von Maribor mit einem Turm der Stadtburg und der Franziskanerkirche
Rathaus
Das Rathaus von Maribor ist für eine Kuriosität bekannt. Beim Bau des Gebäudes gab es einen Streit zwischen dem Bauherrn und dem Baumeister. Aus Ärger über den Bauherrn platzierte der Baumeister den Rathausturm dann nicht exakt zentriert über dem Eingangsportal, sondern leicht nach rechts versetzt, so dass das Gebäude nun unsymmetrisch ist.
Hauptbahnhof Maribor, im Hintergrund Silos einer Fabrik jenseits der Gleise
Empfangshalle im Bahnhof Maribor
Pendolino-Zug als InterCity Slovenia in Maribor
Für den nächsten Streckenabschnitt nutzen wir einen slowenischen Neigetechnikzug. Die slowenische Bahn Slovenske železnice (SŽ) beschaffte im Jahr 2000 drei Exemplare einer dreiteiligen Pendolino-Variante von Fiat und führt diese als Baureihe 310. Die reservierungspflichtigen Züge werden in Slowenien unter der Zuggattung ICS geführt (InterCity Slovenia), im DB-Fahrplan tauchen sie als "S2" auf.
Erste Klasse im InterCity Slovenia (ICS)
Die in der ersten Klasse eingebauten Sitze entsprechen dem aus den deutschen ICE-Zügen bekannten Modell. Einige der Fenster des Zugs sind angelaufen; es gibt jedoch genügend freie Plätze, so dass wir uns Plätze mit uneingeschränkter Aussicht suchen können.
Angelaufenes Fenster im ICS
Piktogramme im ICS mit einem Hinweis auf das Zugtelefon
Fahrt über die Drau in Maribor
Kurz nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof queren wir im Stadtgebiet von Maribor die Drau. Der Fluss wird uns am nächsten Reisetag noch begleiten. Der erste Streckenabschnitt führt durch das flache Land der slovenska Štajerska; die Untersteiermark gehörte einstmals zum Herzogtum Steiermark.
Fahrt durch die slovenska Štajerska
Querung des Flusses Savinja in Laško
Im Tal der Savinja wird die Strecke landschaftlich interessanter, in Laško queren die Gleise dann den Fluss. Wir sind noch immer auf der ehemaligen österreichischen Südbahn unterwegs, die Wien mit Triest verbindet. In Zidani Most (deutsch Steinbrück) mündet die Savinja in die Save. Die ursprüngliche namensgebende Steinbrücke wurde im 15. Jahrhundert zerstört, heute gibt es hier eine Straßenbrücke über die Savinja sowie zwei Bahnbrücken der Strecken Maribor-Ljubljana und Zagreb-Ljubljana.
Savinja in Zidani Most
Fahrt durch das Tal der Save
Weiter führt die Strecke durch das enge Tal des Oberlaufs der Save flussaufwärts. Aufgrund der Neigetechnik und weniger Zwischenhalte meistert der Pendolino die Strecke von Zidani Most nach Ljubljana in nur 45 Minuten, während der EC "Emona" 54 Minuten benötigt. Nach der Fahrt durch die Ebene des Laibacher Beckens erreichen wir Ljubljana.
Blick aus dem Zugfenster im Laibacher Becken
Zentrum von Ljubljana mit Blick zur Burg
Den kurzen Aufenthalt in der slowenischen Hauptstadt nutzen wir für einen Spaziergang in die Altstadt zu den Drei Brücken (Tromostovje) und zur Franziskanerkirche auf dem Prešerenplatz.
Drei Brücken mit Prešerenplatz und Franziskanerkirche Mariä-Verkündigung
Hauptbahnhof Ljubljana
Für die Weiterfahrt nach Österreich hatten wir eigentlich den D 210 "Sava" von Vinkovci nach Villach eingeplant, allerdings besteht auf dem Teilabschnitt bis Jesenice Schienenersatzverkehr mit Bussen. Die Bahnstrecke von Ljubljana nach Villach können wir so aus der ungewohnten Perspektive von Busfahrgästen betrachten.
Blick vom Bus auf die Bahnstrecke Ljubljana-Jesenice
Erste-Klasse-Abteilwagen der slowenischen Bahn
In Jesenice wartet der Zug auf die Fahrgäste aus den Bussen. Der Zug besteht aus den slowenischen und kroatischen Wagen, die sonst auch im durchgehenden Zug von Ljubljana nach Villach gefahren wären. Die weitere Fahrt können wir nun bei sommerlichen Temperaturen am offenen Fenster des Abteilwagens verbringen. Bald nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof Jesenice fahren wir in den knapp acht Kilometer langen Karawankentunnel ein; im Tunnel liegt auch die Staatsgrenze zwischen Slowenien und Österreich.
Ausfahrt aus dem Bahnhof Jesenice
Fahrt in den Karawankentunnel
Blick auf die Gleise der Rosentalbahn
Der österreichische Streckenabschnitt nördlich des Karawankentunnels führt landschaftlich reizvoll zwischen dem Rosental und dem Villacher Becken nach Westen, dabei fällt der Blick immer wieder auf die Kulisse des Karawankengebirges. Die Karawankenbahn ist eingleisig, nur im Karawankentunnel liegen zwei Gleise.
Fahrt durch das Rosental
Blick aus dem Zug im Villacher Becken
Kreuzung mit dem EC 213 in Ledenitzen
Blick auf den Zugschluss und die Gipfel der Karawanken
Lok der SŽ-Baureihe 541 vor dem D 210 'Sava' nach der Ankunft in Villach
Die Fahrt des D 210 endet in Villach. Aufgrund der Verspätung wegen des Schienenersatzverkehrs in Slowenien haben wir hier eine Dreiviertelstunde Aufenthalt, die wir für einen Abstecher in die Innenstadt nutzen. Dort treffen wir wieder auf die Drau, der wir am Vormittag schon in Maribor begegnet sind.
Drau in Villach
Hauptplatz Villach
Hauptbahnhof Villach
Schließlich fahren wir von Villach weiter nach Klagenfurt, für die kurze 23-minütige-Fahrt nutzen wir einen Railjet. Aus dem Zugfenster gibt es dabei nochmals einen Blick auf die Karawanken, dann führt die Strecke am Ufer des Wörthersees in die Landeshauptstadt von Kärnten.
First-Klasse im Railjet
Gebäck und Flyer 'Ihr Reiseplan' im Railjet
Blick vom Zug auf die Karawanken
Fahrt am Ufer des Wörthersees
Hauptbahnhof Klagenfurt mit Wandfresko "Wand der Kläger"
Im Hauptbahnhof von Klagenfurt begrüßt die Reisenden das denkmalgeschützte Wandfresko "Wand der Kläger" des österreichischen Künstlers Giselbert Hoke. Auch in Klagenfurt haben wir Gelegenheit für einen abendlichen Bummel durch die Altstadt.
Hauptbahnhof Klagenfurt
Neuer Platz mit Maria Theresia-Denkmal
Dreifaltigkeitssäule auf dem Alten Platz
Der Alte Platz rund um die Dreifaltigkeitssäule war 1961 die erste Fußgängerzone Österreichs; als Aktion der örtlichen Einzelhändler ist die Altstadt mit bunten Schirmen dekoriert. Zu den bekanntesten Bauwerken der Kärntner Landeshauptstadt gehört das Landhaus, das zwischen 1574 und 1594 erbaut wurde, es ist heute Sitz des Landtags.
Kramergasse
Landhaus Klagenfurt
Alter Platz
Schließlich starten wir zur letzten Etappe des Tages, nämlich der Fahrt nach Bleiburg. Aufgrund von Bauarbeiten wird die Strecke planmäßig im Schienenersatzverkehr bedient. Nach der abendlichen Busfahrt beschließen wir den zweiten Reisetag in Bleiburg.
Nachdem wir gestern Bleiburg erst nach Einbruch der Dunkelheit erreicht haben, wollen wir uns bei Tageslicht einen Eindruck des Orts verschaffen. Bleiburg ist eine 4.000-Einwohner-Gemeinde im österreichischen Jauntal unweit der Grenze zu Slowenien.
Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul Bleiburg
Hauptplatz Bleiburg, darüber angeschnitten Schloss Bleiburg
Auf dem Fußweg durch Bleiburg
Zweisprachige Ortstafel Bleiburg / Pliberk
Bleiburg ist zweisprachig, rund ein Drittel der Bevölkerung spricht Slowenisch. In Regionen mit slowenischen Minderheiten gibt es in Kärnten zweisprachigen Ortstafeln, so auch in Bleiburg / Pliberk.
Wegweiser zum Bahnhof Bleiburg
Es gibt in Bleiburg zwei Bahnstationen, zentrumsnah liegt die Haltestelle Bleiburg Stadt, unser Ziel ist jedoch der außerhalb gelegene Bahnhof Bleiburg an der Hauptbahnlinie von Maribor nach Franzensfeste, der sogenannten Drautalbahn Maribor - Bleiburg - Klagenfurt - Villach - Spittal-Millstätter See - Lienz, außerdem zweigt hier die Jauntalbahn nach St. Paul und weiter Richtung Zeltweg ab.
Bahnhof Bleiburg
Im Rahmen des Baus der Koralmbahn von Graz nach Klagenfurt wird auch in und um Bleiburg gebaut und die bisherige Dieselstrecke für eine Elektrifizierung vorbereitet, dies war auch der Grund für den Schienenersatzverkehr bei unserer gestrigen Anreise aus Klagenfurt. Über die Bleiburger Schleife soll Bleiburg an die Koralmbahn angebunden werden, der Umbau des Bahnhofs ist bereits abgeschlossen.
Slowenischer Dieseltriebwagen im Bahnhof Bleiburg
Neben den österreichischen Binnenzügen kommen von Montag bis Freitag zwei Mal täglich Züge aus Slowenien nach Bleiburg. Der Grenzübergang Bleiburg wird nur im Regionalverkehr bedient, es verkehrt ein Dieseltriebwagen der Baureihe 813/814.
Innenbild Dieseltriebwagen der SŽ-Baureihe 813/814
Ausfahrt aus dem Bahnhof Bleiburg, links die Lavanttalbahn mit den Masten für die anstehende Elektrifizierung
Fahrt zwischen Bleiburg und Holmec
Fahrt auf der Drautalbahn bei Prevalje
Nach knapp vier Kilometern quert der Zug die österreichisch-slowenische Grenze. Die Drautalbahn war ursprünglich als Ost-West-Verbindung angelegt; nachdem die Donaumonarchie zerfallen und aus dem österreichischen Marburg das slowenische Maribor geworden war, hat die Strecke an Bedeutung eingebüßt. Die Drautalbahn ist eingleisig und nicht elektrifiziert, bis nach Maribor werden wir insgesamt 25 Unterwegshalte passieren.
Haltepunkt Dobrije
Unterwegs im Mießtal
Der Streckenabschnitt durch das Mießtal wurde früher als Korridorstrecke befahren, die Züge fuhren damals von Österreich über die Lavanttalbahn nach Dravograd (Unterdrauburg) und weiter über die Drautalbahn nach Bleiburg. Später wurde in Österreich die Jauntalbahn neu errichtet, um nicht mehr durch Slowenien fahren zu müssen. Der grenzüberschreitende Abschnitt der Lavanttalbahn wurde mittlerweile abgebaut.
Haltepunkt von Sveti Danijel
Rasenbahnsteig in Trbonjsko jezero
Blick über die Drau zum Ort Muta mit der barocken Pfarrkirche der Heiligen Margarete
Die Bahnstrecke führt landschaftlich reizvoll durch die slowenische Provinz und erreicht nun die Drau. Neben geradezu idyllischen Haltepunkten fallen auch gepflegte Bahnhofsgebäude ins Auge.
Bahnhof Vuhred
Fahrt im Drautal
Bahnhof Podvelka
Die Aufschrift "Želézniška postaja" auf den Bahnhofsgebäuden ist die slowenische Bezeichnung für Bahnhof. Im weiteren Verlauf führt die Strecke malerisch durch das dicht bewaldete Tal der Drau.
Fahrt entlang der Drau
Am gegenüberliegenden Ufer der Ort Ožbalt, deutsch St. Oswald im Drauwald
Bahnhof Ruta
Tunnel bei Fala
Schließlich erreicht die Bahnstrecke das Stadtgebiet von Maribor. Wir fahren diesmal nicht bis zum Hauptbahnhof, sondern steigen eine Station eher in Maribor Tabor aus. Von dort ist es nicht weit zur Hauptbrücke über die Drau und in die Altstadt.
Hauptbrücke über die Drau (Drava) in Maribor
Blick über die Drau auf die Altstadt von Maribor
Hauptplatz mit Rathaus, rechts die Pestsäule
Da wir bei diesem Besuch in Maribor eine längere Aufenthaltszeit haben, wollen wir noch einen Aussichtspunkt auf dem Pyramidenberg in den Weinbergen besuchen. Über den Hauptplatz (Glavni trg) mit dem Rathaus und der Pestsäule laufen wir durch die Altstadt und an der Stadtburg vorbei in die Weinberge.
Altstadt von Maribor
Stadtburg (Mariborski grad)
Blick über Maribor, rechts die Kirche der heiligen Barbara auf dem Kalvarija
Aussichtspunkt auf dem Pyramidenberg (Piramida)
Blick über Maribor, links der Bildmitte die Eisenbahnbrücke über die Drau
Vom Pyramidenberg aus genießen wir den Blick über die Stadt und die Drau, die von hier weiterfließt nach Kroatien und Ungarn zur Donau. Auch der Bahnhof ist von hier oben zu sehen. Dort werden wir wenig später unsere Reise fortsetzen.
Bahnanlagen von Maribor vom Aussichtspunkt Piramida gesehen
Desiro-Triebzug der SŽ im Bahnhof Maribor
Für die Weiterfahrt nach Österreich nutzen wir einen Regionalzug, ein von außen recht unansehnlicher Desiro-Triebzug bringt uns nach Spielfeld-Straß. Knapp 20 Minuten dauert die Fahrt durch die Windischen Bühel, dann ist der Grenzbahnhof erreicht.
Innenraum des Desiros
Fahrt durch die Windischen Bühel
Umstieg in Spielfeld-Straß
In Spielfeld-Straß gibt es einen bahnsteiggleichen Anschluss auf die S 5 nach Graz. Die S-Bahn ist aus CityShuttle-Wagen gebildet. Die nun folgende Strecke nach Graz führt unspektakulär durch die flache Ebene des Leibnitzer Feldes.
Innenraum CityShuttle-Wagen
Fahrt durch die Ebene des Leibnitzer Feldes
Einfahrt eines GTW der Graz-Köflacher Bahn in Graz Puntigam
Als weiteren Programmpunkt unserer Reise wollen wir die Graz-Köflacher Bahn (GKB) besuchen und verlassen hierzu die S 5 schon am Haltepunkt Graz Puntigam. Die GKB ist rechtlich eine Privatbahn, obwohl sie im Eigentum der Republik Österreich steht. Zum traditionellen Streckennetz der GKB gehören die Köflacherbahn von Graz nach Köflach sowie die von dieser Strecke abzweigende Wieserbahn. Zwischenzeitlich kam mit einem schon fertig gestellten Abschnitt der Koralmbahn eine weitere Strecke hinzu. Wir beginnen unsere Fahrt mit der GKB nun auf diesem jüngsten Streckenabschnitt. Die S 6 kommt aus Graz und fährt über die Südbahn und die Koralmbahn nach Wettmannstätten, von dort geht es auf der Altstrecke weiter bis Wies-Eibiswald.
Innenraum GTW der Graz-Köflacher Bahn
Die GKB hat in den letzten Jahren das Rollmaterial verjüngt, das Bild wird heute von Stadler-Gelenktriebwagen in der Dieselversion geprägt. Bei der Fahrt auf der Koralmbahn sind auch noch unfertige Bauabschnitte zu sehen wie ein zweiter Bahnsteig in Hengsberg, der noch ohne Gleisanschluss ist.
Hinweisschild für Schwarzfahrer
Haltestelle Hengsberg
Fahrt mit der GKB auf der Koralmbahn
Baustelle der Koralmbahn bei Wettmannstätten
In Wettmannstätten trifft die Koralmbahn auf die alte Strecke der Wieserbahn. Unser Zug verlässt nun die neue Trasse, die hier noch im Bauzustand ist. Einige Kilometer weiter wird am knapp 33 Kilometer langen Koralmtunnel gebaut, der das Kernstück der neuen schnellen Verbindung zwischen Graz und Klagenfurt sein wird.
Trasse der Koralmbahn
Fahrt auf der Wieserbahn
Wir fahren nun auf der Wieserbahn durch die Steiermark. Die Wieserbahn wurde 1873 eröffnet und verbindet Wies mit Graz. Einige Haltepunkte liegen abseits der Ortschaften; dies ist historisch bedingt, da die Trasse aus Rücksichtnahme auf die konkurrierenden Interessen der Fuhrleute seinerzeit bewusst in weiter Entfernung von Ortschaften gebaut wurde.
Sankt Martin im Sulmtal
Bahnhof Wies-Eibiswald
Die Strecke endet am Bahnhof Wies-Eibiswald. Wir sehen uns nun etwas am Bahnhof um und laufen dann ein Stück zurück in den Ort Wies, wo es einen weiteren Haltepunkt gibt. Die 4.500-Einwohner-Gemeinde ist bekannt für die barocke Wallfahrtskirche "Gegeißlter Heiland auf der Wies".
Drehscheibe am Bahnhof Wies-Eibiswald
Spaziergang durch Wies
Wallfahrtskirche 'Gegeißlter Heiland auf der Wies'
Haltepunkt Wies Markt
Vom Haltepunkt Wies Markt aus treten wir nun die Rückfahrt an. Auf der Strecke besteht tagsüber ein Stundentakt der S 6 (über die Koralmbahn), der in der Hauptverkehrszeit verdichtet wird durch Züge der S 61 (über die alte Strecke der Wieserbahn über Lieboch).
Innenraum GTW der Graz-Köflacher Bahn
Hinweis für Schwarzfahrer
Fahrt mit der GKB durch das Sulmtal
Nach der Fahrt durch das Sulmtal steigen wir diesmal in Wettmannstätten aus, denn wir wollen auch noch die anderen Strecken der GKB befahren. Seit der Eröffnung des ersten Abschnitts der Koralmbahn ist diese neue Route eine Viertelstunde kürzer als die alte Strecke der Wieserbahn. Mit einem schlanken 3-Minuten-Übergang wechseln wir auf die S 61, welche die alte Strecke befährt. Auch hier hat der Bau der Koralmbahn Spuren hinterlassen, in Sichtweite zur Bahnstrecke liegt das Bohrgutzentrum.
Bohrgutzentrum der Koralmbahn
Blick aus dem Zugfenster im Weststeirischen Hügelland
Zwanzig Minuten dauert die Fahrt durch das Weststeirische Hügelland, dann ist Lieboch erreicht. Hier trifft die Wieserbahn auf die Köflacherbahn. Der Fahrplan weist in Lieboch einen planmäßigen Übergang von einer Minute aus. Und so fährt kurz nach der Ankunft unseres Zuges auch der Anschlusszug nach Köflach ein. Seit 1993 sind bei der GKB Doppelstockwagen im Einsatz, aus denen unser nächster Zug gebildet ist.
GTW nach der Ankunft in Lieboch
Einfahrt eines GKB-Doppelstockzugs nach Köflach
Oberdeck des Doppelstock-Steuerwagens der GKB
Fahrt auf der Köflacherbahn
Die eingleisige, nicht elektrifizierte Strecke von Graz nach Köflach wurde 1859 eröffnet, sie diente ursprünglich dem Kohletransport aus dem Braunkohlerevier bei Köflach. Erst später wuchs die Bedeutung im Personenverkehr. Die 40 Kilometer lange Strecke hat heute 16 Bahnhöfe bzw. Haltepunkte. Die Bahnhofsgebäude entlang der Strecken der GKB präsentieren sich einheitlich in einem orangen Farbton mit weißen Akzenten.
Blick aus dem Fenster auf den Zugschluss
Bahnhof Söding-Mooskirchen
Blick aus dem Doppelstockwagen auf die Strecke der Köflacherbahn
Haltepunkt Köppling
Fahrt auf der Köflacherbahn
Einfahrt in den Kremser Tunnel
Blick auf den Kremser Tunnel und die Kainach
Zugkreuzung in Voitsberg
Doppelstockzug nach der Ankunft in Köflach
Nach der Ankunft in Köflach werfen wir nochmals einen Blick auf den Zug, das Design des hinteren Wagens ist ein Relikt des GKB-Kunstzugs. Als Graz 2003 Kulturhauptstadt Europas war, lies die GKB fünf Doppelstockwagen durch Künstlerinnen und Künstler gestalten.
Diesellok DH 1500.1 am Doppelstockzug
Spaziergang durch Köflach
Die 10.000-Einwohnerstadt war früher eine Bergbaugemeinde, heute ist Köflach durch das Lipizzanergestüt im Ortsteil Piber überregional bekannt. Für einen Besuch der weißen Pferde fehlt uns jedoch die Zeit, so dass wir uns mit einem Spaziergang durch den Ort begnügen.
Im Zentrum von Köflach
Pfarrkirche Köflach
Bahnhof Köflach
Informationstafel am Bahnhof Köflach
Innenraum GTW der Graz-Köflacher Bahn
Für unsere Rückfahrt nach Graz wartet wieder einer der modernen Gelenktriebwagen (GTW). Bei einsetzender Dämmerung befahren wir zunächst den schon von der Hinfahrt bekannten Streckenabschnitt nach Lieboch, danach mit der Etappe Lieboch-Graz auch den letzten uns bis dahin unbekannten Streckenteil der GKB.
Hinweis für Schwarzfahrer
Fahrt auf der Köflacherbahn
GTW nach der Ankunft im Hauptbahnhof Graz
Am Grazer Hauptbahnhof verabschieden wir uns von der GKB. Bis zur Abfahrt des Nachtzugs bleibt noch etwas Zeit, und so fahren wir nochmals mit der Straßenbahn in die Innenstadt bevor wir später wieder an Hauptbahnhof zurückkommen.
Mariahilferkirche Graz
Hauptbahnhof Graz
Jetzt wartet der letzte große Programmpunkt unserer Reise, nämlich der Nachtzug EN 464 "Zürichsee". Der Zug führt einen legendären Schlafwagen, der durch seine Wellblech-Optik aus der Zeit gefallen zu sein scheint.
Schlafwagen Typ AB30 im Nachtzug Graz-Zürich
Die Wagen wurden ab 1954 für die Schlafwagengesellschaft Compagnie Internationale des Wagons-Lits (CIWL) gebaut für den Einsatz im internationalen Schlafwagenpool TEN und damals als "Typ P" bezeichnet, sie wurden später umgebaut und tragen bei der ÖBB nun die Bezeichnung AB30. Nach rund 60 Jahren sind die Inox-Schlafwagen als wahre Oldtimer noch heute im Regelbetrieb unterwegs.
Abteil im Schlafwagen
Getränke für Schlafwagengäste
Karte zur Auswahl des Frühstücks
Utensilien im Waschbeutel
Waschbecken im Abteil
Über Nacht sind wir quer durch Österreich gefahren, wobei wir die Strecke bei der Hinfahrt bereits bei Tageslicht erkunden konnten. Am nächsten Morgen findet am schweizerischen Grenzbahnhof Buchs eine Grenzkontrolle im Zug statt. Während wir nun im Abteil frühstücken, ziehen Walensee und Zürichsee am Zugfenster vorbei.
Schlafwagenabteil in Tagesstellung
Frühstück im Schlafwagen
Fahrt entlang des Zürichsees
Gang im Schlafwagen
Schlafwagen nach der Ankunft in Zürich
Nach knapp 11-stündiger Fahrt endet unsere Reise im "Wellblechschlafwagen", wobei diese despektierliche Bezeichnung der soliden Stahlkonstruktion nicht gerecht wird.
EuroNight 464 nach der Ankunft im Hauptbahnhof Zürich
Blick vom Zug auf den Bodensee
Für die letzte Etappe unserer Reise besteigen wir den Interregio von Zürich nach Konstanz. Mit einem Blick aus dem Zug auf den heimischen Bodensee beenden wir die kleine Rundreise.
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