Fernverkehrs-Intermezzo am Neckar (August 2019)
Anlässlich der Bundesgartenschau in Heilbronn gibt es im Jahr 2019 die Möglichkeit, mit einem ICE auf der ansonsten nicht von Fernverkehrszügen befahrenen Neckartalbahn zu reisen. Wir nutzen diese Gelegenheit für eine dreitägige Tour, bei der wir zudem mit dem Ausflugszug 'Rheintal-Express' von Karlsruhe nach Koblenz fahren und die Albtalbahn sowie die Eifelquerbahn erkunden können.

Streckenkarte
Am ersten Reisetag fahren wir von Konstanz über die Schwarzwaldbahn nach Karlsruhe und von dort nach Bad Herrenalb. Am zweiten Reisetag starten wir mit dem 'Rheintal-Express' von Karlsruhe nach Koblenz, fahren über Mayen nach Kaisersesch in die Eifel und schließlich nach Köln. Am dritten Reisetag steht hernach der ICE von Köln über Heilbronn nach Stuttgart auf dem Plan und anschließend die Heimfahrt über die Gäubahn an den Bodensee.
Tag 1: Konstanz - Engen - Immendingen - Karlsruhe - Bad Herrenalb - Karlsruhe
Wir beginnen die Tour zur Mittagszeit am Haltepunkt Konstanz-Wollmatingen und fahren von dort zunächst mit dem 'seehas' nach Engen. Zum Einsatz kommt diesmal keiner der eigentlichen Flirt-Triebzüge für die seehas-Strecke, sondern ein Ersatzfahrzeug aus Basel. Die Nahverkehrsverbindung zwischen Konstanz und Engen wird von der SBB Deutschland betrieben, bei Fahrzeugengpässen werden Züge der S-Bahn Basel eingesetzt, die an dem grünen Logo und einer abweichenden Türanordnung sowie einem größeren Erste-Klasse-Bereich zu erkennen sind.

Flirt-Triebzug der S-Bahn Basel am Haltepunkt Konstanz-Wollmatingen

Erste Klasse im Flirt-Triebzug der SBB

Fahrt durch den Hegau

Blick aus dem Zugfenster auf die mittelalterliche Altstadt von Engen
Aufgrund von Bauarbeiten nördlich von Engen sind sowohl die Schwarzwaldbahn nach Karlsruhe als auch die Gäubahn nach Stuttgart unterbrochen. Daher fahren wir nun mit einem Bus des Schienenersatzverkehrs von Engen durch den nördlichen Hegau bis Immendingen.

Bus des Schienenersatzverkehrs in Engen

Busfahrt durch den nördlichen Hegau

Donau bei Immendingen
Ab Immendingen besteht wieder Zugverkehr, auf der Strecke der Schwarzwaldbahn fahren wir nach Offenburg und weiter durch das Rheintal bis zum Endbahnhof des Zugs in Karlsruhe. Die Fahrt dauert knapp zweieinhalb Stunden.

Erste Klasse im Zug der Schwarzwaldbahn

Fahrt durch den Schwarzwald

Unterwegs im Kinzigtal

Blick vom Rheintal zum Schwarzwald
Am späteren Nachmittag erkunden wir die Albtalbahn. Die Albtalbahn führt von Karlsruhe über Ettlingen nach Bad Herrenalb im Nordschwarzwald. Die Strecke bildet die Grundlage für das Karlsruher Stadtbahnnetz, auf der Strecke der Linie S 1 verkehren Stadtbahnzüge vom Typ 'NET 2012'. Die Strecke wurde 1898 eröffnet, die damalige 'Albthalbahn' war in Meterspur ausgeführt. Entlang der Strecke finden sich noch mehrere Empfangsgebäude aus der Schmalspurzeit.

NET 2012-Stadtbahnzug der AVG in Karlsruhe

Das Bahnhofsgebäude Etzenrot stammt aus der Schmalspurzeit
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es einen erheblichen Modernisierungsbedarf für Strecke und Fahrzeuge, wobei die damalige Betreibergesellschaft nur noch ein geringes Interesse an der Fortführung des Betriebs hatte. Der Stadt Karlsruhe wiederum war an einem guten Vorortverkehr gelegen, so dass sie die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) gründete, welche die Strecke übernahm und auf Normalspur umbaute. Die Strecke folgt dem Tal des Flusses Alb, der südliche Abschnitt der Strecke ist eingleisig.
Unterwegs fällt der Blick auf die Klosterruine Frauenalb. Das Kloster wurde 1185 gegründet, nach der Aufhebung des Klosters wurde das Gebäude anderweitig genutzt und brannte 1853 nieder. Unweit der Klosterruine befindet sich die Grenze zwischen Baden und Württemberg, der Endpunkt der Strecke Bad Herrenalb liegt im württembergischen Landesteil.

Blick vom Zug auf die Klosterruine Frauenalb
Nach knapp 40 Minuten Fahrzeit ist die Kurstadt Bad Herrenalb erreicht. Der 8.000-Einwohner-Ort liegt im oberen Tal der Alb, er ist umgeben von bewaldeten Höhenzügen des Schwarzwalds. Der Kurbetrieb geht auf eine Kaltwasserheilanstalt zurück, später wurde auch eine Thermalquelle gefunden. Bad Herrenalb ging aus einem Kloster hervor, in der Ortsmitte sind Reste der ehemaligen Zisterzienserabtei erhalten, so das Paradies, es wurde um das Jahr 1200 errichtet und war Versammlungsraum und Beisetzungsstätte.

Spaziergang durch Bad Herrenalb

Rathaus von Bad Herrenalb an der Alb

Ehemaliges Paradies der Zisterzienserabtei

Graureiher in der renaturierten Alb
Der Bahnhof von Bad Herrenalb wurde 1898 als Endbahnhof der Lokalbahn eröffnet, er hatte vier Gleise. Mit der Umspurung auf Normalspur im Jahr 1961 wurde eine Wendeschleife um das Empfangsgebäude herum gebaut, das Empfangsgebäude wird seither von den Stadtbahnzügen im Uhrzeigersinn umfahren. 1978 wurden Teile die historische Bahnhofshalle des ehemaligen Stadtbahnhofs von Baden-Baden nach Bad Herrenalb versetzt und überspannen seither die Bahnsteiggleise. Das Ensemble mitsamt Wasserkran ist damit ein ungewöhnlicher und sehenswerter Endpunkt einer S-Bahn-Linie.

Wendeschleife um das Empfangsgebäude von Bad Herrenalb

Bahnhof Bad Herrenalb

Bahnhof mit historischer Bahnhofshalle, Wendeschleife und Wasserkran
Die Fahrzeugbezeichnung 'NET 2012' steht für Niederflur Elektrotriebwagen 2012, die Fahrzeuge des Herstellers Vossloh gehören zur Citylink-Serie. Es handelt sich um Einrichtungsfahrzeuge; für die Rückfahrt nach Karlsruhe wählen wir einen Platz am Zugende mit Blick auf die Strecke. Betriebsmittelpunkt der Albtalbahn ist der Bahnhof Ettlingen Stadt, er erhielt 1986 eine Bahnhofshalle. Am Karlsruher Albtalbahnhof befindet sich der Übergang von der Albtalbahn zum Straßenbahnnetz. Die letzten Meter bis zum Hauptbahnhof fährt die Bahn auf Straßenbahngleisen durch die Innenstadt.

Innenraum NET 2012-Stadtbahnzug der AVG

Ausfahrt aus dem Bahnhof Bad Herrenalb

Fahrt auf der Albtalbahn

Kreuzungsmöglichkeit am Bahnhof Fischweier

Ausfahrt aus dem Bahnhof Ettlingen Stadt

Fahrt durch das Stadtgebiet von Karlsruhe

Unterwegs auf Straßenbahngleisen zum Hauptbahnhof Karlsruhe
Den Abend verbringen wir in Karlsruhe. Während unseres Besuchs finden die Schlosslichtspiele am Karlsruher Schloss statt, dabei verwandelt sich die Barock-Fassade des Schlosses in eines der größten audiovisuellen digitalen Kunstwerke in Europa.

Schlosslichtspiele am Karlsruher Schloss

Illuminierte Fassade des Karlsruher Schlosses
Tag 2: Karlsruhe - Koblenz - Mayen Ost - Kaisersesch - Andernach - Köln
Heute wollen wir mit dem 'Rheintal-Express' von Karlsruhe nach Koblenz fahren. Wir haben zuvor die Gelegenheit, uns am Bahnhof umzusehen und können uns dem 'Schriftbild' an Gleis 1 widmen. Das großformatige Kunstwerk des Berliner Künstlerduos Wermke/Leinkauf entstand im Jahr 2015, es 'konfrontiert Bahnreisende mit einfachen Aussagen von elementarer Bedeutung'.

Hauptbahnhof Karlsruhe

Empfangshalle Hauptbahnhof Karlsruhe

Kunstwerk 'Schriftbild' an Gleis 1
Schließlich wird der 'Rheintal-Express' bereitgestellt. Hierbei handelt es sich um ein saisonales sonn- und feiertägliches Zugpaar zwischen Karlsruhe und Koblenz. Zum Einsatz kommt ein Dieseltriebwagen der Baureihe 628. Der 'Rheintal-Express' befährt nicht die übliche Strecke, die die Fernzüge zwischen Karlsruhe und Koblenz nutzen, sondern fährt stattdessen durch die Pfalz und über die Alsenztalbahn. Auch in der Schweiz gab es früher eine Zugverbindung mit dem Namen 'Rheintal-Express', sie führte durch das St. Galler Rheintal im Oberlauf des Flusses, während der deutsche 'Rheintal-Express' vom Oberrhein zum Mittelrheintal fährt.

Dieseltriebzug der Baureihe 628 als 'Rheintal-Express' Karlsruhe-Koblenz
Der Zug fährt von Karlsruhe über den Rhein nach Rheinland-Pfalz und über Landau auf der Pfälzischen Maximiliansbahn nach Neustadt an der Weinstraße. Anschließend befahren wir ab Neustadt einen Abschnitt der Strecke Mannheim-Saarbrücken, dieser führt kurvenreich und mittels zahlreicher Tunnel durch den Pfälzerwald.

Blick vom Zug über die Rebenlandschaft zur Haardt am Ostrand des Pfälzerwaldes

Fahrt durch den Pfälzerwald

Einfahrt in den Schlossberg-Tunnel unter der Ruine von Burg Frankenstein
Bei Hochspeyer befährt der Zug die Verbindungskurve zur Alsenztalbahn. Die knapp 50 Kilometer lange Alsenztalbahn verbindet Hochspeyer mit Bad Münster am Stein. Die Alsenztalbahn sollte ursprünglich eine Alternative zur rechtsrheinischen Strecke über Frankfurt bieten und als kürzeste Verbindung von den belgischen und niederländischen Nordseehäfen nach Süddeutschland und in die Schweiz fungieren. Nachdem das Elsass nach dem Ersten Weltkrieg französisch wurde, büßte die Strecke diese Funktion jedoch ein. Früher gab es Fernzüge über die Alsenzstrecke wie Basel-Köln, Paris-Frankfurt oder Züge nach Amsterdam, heute wird die Strecke nur im Regionalverkehr bedient.

Bahnhof Enkenbach

Fahrt durch das Nordpfälzer Bergland
Die Strecke folgt dem Fluss Alsenz, den sie auch mehrfach überquert. Wir fahren am Nordwestrand des Pfälzerwaldes und durch das Nordpfälzer Bergland, es gibt mehrere Tunnel an der Strecke. Im weiteren Verlauf prägen Felder und Obstgärten die Fahrt. Bei der Einfahrt nach Bad Münster am Stein fällt der Blick auf die Ebernburg, die Höhenburg wurde im Jahr 1338 gegründet. Ab Bad Münster am Stein befährt der Zug die Nahetalbahn bis Bingen, die Strecke folgt dem namensgebenden Fluss bis zu dessen Mündung in den Rhein.

Ebernburg bei Bad Münster am Stein

Querung der Nahe
Die letzte Etappe führt auf bekannter aber durchaus reizvoller Strecke durch das Mittelrheintal. Von Bingen fährt der Zug auf der linken Rheinstrecke durch die Welterbe-Landschaft Oberes Mittelrheintal bis zum Endbahnhof in Koblenz.

Blick vom Zug auf Burg Pfalzgrafenstein

Fahrt auf der linken Rheinstrecke bei Kaub

Loreley-Felsen

Erste Klasse im Dieseltriebzug der Baureihe 628
Nach einer kleinen Pause am Hauptbahnhof von Koblenz wollen wir als nächste Etappe die Eifelquerbahn erkunden. Hierzu nutzen wir die Regionalbahn (RB) 23 von Koblenz nach Mayen Ost. Zum Einsatz kommt ein Dieseltriebwagen vom Typ Talent.

Hauptbahnhof Koblenz

Empfangshalle Hauptbahnhof Koblenz

Talent-Dieseltriebzug in Koblenz

Erste Klasse im Talent-Dieseltriebzug
Der Zug fährt zunächst auf der linken Rheinstrecke nach Andernach, dort wechselt der Zug die Fahrtrichtung und befährt dann die nicht elektrifizierte Eifelquerbahn. Die Eifelquerbahn führt von Andernach nach Gerolstein, sie wird jedoch nur noch bis Kaisersesch befahren. Die Eifelquerbahn wurde etappenweise zwischen 1878 und 1895 eröffnet, sie wurde früher unter dem Namen 'Pellenz-Eifel-Bahn' betrieben, die Pellenz ist das Hügelland zwischen Andernach und Mayen.

Fahrt über die Mosel in Koblenz

Landschaft am Mittelrhein

Bahnhof Kruft, der Tuffquaderbau mit Basaltquadergliederung
wurde um 1877/78 errichtet

Fahrt durch die Pellenz

Blick durch das Zugfenster auf den Ort Thür
Die RB 23 hat in Mayen Ost ihren Endpunkt. Die weitere Strecke bis Kaisersesch wollen wir später erkunden, zunächst statten wir dem Eifelstädtchen Mayen einen Besuch ab. Durch das Brückentor betreten wir die Altstadt. Wahrzeichen der Stadt ist die Genovevaburg, die auf einer Felskuppe oberhalb des Marktplatzes thront.

Brückentor in Mayen

Genovevaburg Mayen

Blick über den Marktplatz zum Alten Rathaus von 1717

Das Obertor ist eines von vier zwischen 1299 und 1354 erbauten Stadttoren

Herz-Jesu-Kirche
Von Andernach bis Mayen Ost besteht durch zwei überlagernde Regionalbahnlinien ein angenäherter Halbstundentakt, weiter bis Kaisersesch besteht ein Stundentakt. Mit der RB 38 fahren wir auf der Eifelquerbahn bis Kaisersesch, zum Einsatz kommt ein LINT-Dieseltriebzug.

Bahnhof Mayen Ost

Unterführung des Bahnhofs Mayen Ost

LINT-Dieseltriebzug in Mayen Ost

Erste Klasse im LINT-Dieseltriebzug

Fahrt durch Mayen
Die Bahnstrecke führt in mehreren Bögen um das Zentrum von Meyen herum und weiter durch die Eifellandschaft. Von Andernach bis Kaisersesch überwindet die Bahn knapp 400 Höhenmeter. Nach gut 25 Minuten Fahrzeit erreichen wir den Endpunkt Kaisersesch.

Blick auf die Eifellandschaft

Fahrt mit 20 km/h über einen Bahnübergang
Kaisersesch ist ein 3.000-Einwohner-Städtchen am Rande der Eifel zwischen Ost- und Vulkaneifel. Wahrzeichen der Stadt ist der schiefe Kirchturm von St. Pankratius aus dem 14. Jahrhundert, die Kirche selbst stammt aus den Jahren 1898 bis 1900. Kaisersesch wurde in seiner langen Geschichte häufiger Ziel von Plünderungen und Brandschatzungen, ein Gebäude überstand jedoch alle Stürme und wurde von wechselnden Obrigkeiten genutzt: das alte Gefängnis. Es war Amtshaus, Gefängnis und Obdachlosenasyl, heute dient es als Heimatmuseum und Bücherei.

Spaziergang durch Kaisersesch

Kirche St. Pankratius Kaisersesch

Pilgerbrunnen an der Kirche

Altes Gefängnis Kaisersesch
Der Personenverkehr auf der Eifelquerbahn zwischen Mayen und Gerolstein wurde 1991 eingestellt. Mitte des Jahres 2000 wurde der Verkehr bis Kaisersesch wieder aufgenommen. Auf dem Abschnitt zwischen Kaisersesch und Gerolstein gab es einen saisonalen Touristenverkehr. Im Jahr 2012 endete der touristische Verkehr aufgrund einer infrastrukturbedingten Streckensperrung. In Richtung Gerolstein fahren seitdem keine Züge mehr und der Bahnsteig für die Ausflugszüge wächst zu. Es gab immer wieder Reaktivierungspläne für die Eifelquerbahn bis Gerolstein, diskutiert wurden verschiedene Alternativen von der Wiederaufnahme des Verkehrs über eine Draisinenstrecke bis hin zur Umwandlung in einen Radweg.

Zugang zum Bahnsteig des ehemaligen Touristenverkehrs nach Gerolstein

Blick auf den nicht mehr befahrenen Abschnitt der Eifelquerbahn in Kaisersesch
Wir fahren mit der RB 38 von Kaisersesch zurück nach Andernach. Die Strecke wird von DB Regio als Teil des Dieselnetzes Eifel-Westerwald-Sieg betrieben und als 'Lahn-Eifel-Bahn' vermarktet. Von Kaisersesch bis Andernach sind es rund 42 Kilometer. Die erste Etappe bis Monreal führt idyllisch durch ein Tal, dann fällt der Blick auf die benachbarten Ruinen von Löwen- und Philippsburg.

LINT-Dieseltriebzug in Kaisersesch

Logo der Lahn-Eifel-Bahn

Fahrt von Kaisersesch nach Monreal

Blick vom Zug auf die Ruinen von Löwen- und Philippsburg bei Monreal

Blick durch das Zugfenster auf die Landschaft der Pellenz

Bahnhof Kottenheim

Fahrt durch Thür

Blick aus dem Zugfenster der Lahn-Eifel-Bahn
Nach der Ankunft in Andernach bleibt Zeit für einen Spaziergang durch die Altstadt zum Rhein. Andernach gehört zu den ältesten Städten Deutschlands, im Jahr 1988 feierte Andernach das 2000-jährige Bestehen. Auf dem Weg zwischen Altstadt und Bahnhof liegt eine Bahnbrücke, an der amerikanische Markierungen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs erhalten blieben.

Altstadt von Andernach

Rhein bei Andernach

Markierungen aus dem Zweiten Weltkrieg an einer Brücke am Bahnhof Andernach

Infotafel zu den Markierungen
Andernach ist seit 1858 an das Bahnnetz angeschlossen. Der Bahnhof wurde 1945 bei einem Bombenangriff weitgehend zerstört, das heutige Empfangsgebäude stammt aus dem Jahr 1956. Der Gaststättenflügel des alten Bahnhofs blieb erhalten, aus städtebaulichen Erwägungen wurde die Fassade der neuen Schalterhallte jedoch soweit erhöht, dass der Altbau optisch dahinter verschwindet.

Bahnhof Andernach

Empfangshalle Bahnhof Andernach
Mit dem Rhein-Ruhr-Express (RRX) fahren wir von Andernach nach Köln. Eingesetzt werden Triebzüge vom Typ Siemens Desiro HC mit einstöckigen Endwagen und doppelstöckigen Zwischenwagen. Die Linie RE 5 wird von National Express betrieben. Auf der linken Rheinstrecke folgen wir dem Fluss nach Norden. Den Abend verbringen wir in Köln.

Einfahrt des Rhein-Ruhr-Express in den Bahnhof Andernach

Erste Klasse im Rhein-Ruhr-Express

WLAN im Rhein-Ruhr-Express

Blick vom Zug über den Rhein nach Leutesdorf

Kölner Dom

Blick bei Nacht über den Rhein zum Kölner Dom
Tag 3: Köln - Stuttgart - Tuttlingen - Engen - Konstanz
Heute heißt es früh aufstehen, denn Abfahrt ist bereits um 6.11 Uhr. Unser Ziel ist der ICE 715, der von Köln über Heilbronn nach Stuttgart fährt. Der Zug benötigt für die Strecke über vier Stunden, er fährt zunächst über die Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main, dann über Wiesbaden und Mainz nach Mannheim, schließlich über Heidelberg nach Heilbronn und Stuttgart. Der Zug erreicht auf der Schnellfahrstrecke eine Geschwindigkeit von 300 km/h, allerdings fährt der Zug große Umwege, weshalb die Verbindung scherzhaft auch 'Regional-Express 300' genannt wird.

Hauptbahnhof Köln am frühen Morgen

ICE 3 in Köln

Zuglaufanzeige des ICE 715 Köln-Stuttgart

Erste Klasse im ICE 3

Morgennebel an der Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main

Fahrt zwischen Limburg und Wiesbaden
Der Zug verlässt die Schnellfahrstrecke an der Verbindungskurve Breckenheim und fährt nach Wiesbaden, nach dem Fahrtrichtungswechsel im Hauptbahnhof Wiesbaden führt die Verbindung über den Rhein nach Mainz und durch Rheinhessen. Zwischen Ludwigshafen und Mannheim überquert der Zug erneut den Rhein.

Kilianskirche über den Weinbergen von Nierstein

Fahrt über den Rhein zwischen Ludwigshafen und Mannheim
In Mannheim verlassen die meisten anderen Fahrgäste den Zug. Reisende mit Fahrtziel Stuttgart sind deutlich schneller, wenn sie in Mannheim umsteigen, direkte ICE-Züge benötigen für die Fahrt über die Schnellfahrstrecke zwischen beiden Städten rund 40 Minuten. Der ICE 715 hingegen ist von Mannheim nach Stuttgart knapp zwei Stunden unterwegs über die langsamere und längere Neckartalbahn.
Die Neckartalbahn ist seit Mitte der neunziger Jahre fernverkehrsfrei, zuletzt fuhren hier noch Züge der Interregio-Linie Emden-Stuttgart. Für die Zeit der Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn gibt der Fernverkehr mit einem ICE-Zugpaar unter der Woche und einem Intercity-Zug am Wochenende nur ein kurzes Gastspiel auf der Strecke. Und so haben wir die seltene Gelegenheit, mit einem Fernverkehrszug die Neckartalbahn zu befahren.

ICE 3 auf der Neckartalbahn

Querung des Neckars in Neckargemünd
Die Strecke führt landschaftlich reizvoll durch das Neckartal, in Neckargemünd quert die Bahnstrecke den Fluss. Die umliegenden Hügel gehören zu den Ausläufern des Odenwalds. Auch zahlreiche Burgen und Burgruinen sind im Neckartal zu entdecken. In Bad Friedrichshall geht die Neckartalbahn in die Frankenbahn über, auch diese Strecke wird sonst nicht von Fernzügen befahren.

Fahrt durch Neckarsteinach

Blick vom Zug auf den Neckar

Minneburg über den Dächern von Neckargerach, die Höhenburg wurde um das Jahr 1250 errichtet

Haßmersheim am Neckar, rechts Burg Hornberg

Burg Ehrenberg

Weinberge an der Frankenbahn
Nach der Ankunft in Stuttgart wechseln wir auf einen IC 2-Zug zur Fahrt auf der Gäubahn. Die Strecke führt von Stuttgart hinauf auf die Gäuebene und dann hinab ins Neckartal. Während der Neckar entlang der Neckartalbahn ein breiter und schiffbarer Fluss war, begegnen wir nun dem deutlich wasserärmeren Oberlauf.

IC 2 in Stuttgart

Erste Klasse im Oberdeck des IC 2

Fahrt auf der Gäubahn

Querung des Neckars in Horb
Die Zugfahrt endet in Tuttlingen, wie auf der Hinfahrt müssen wir nun aufgrund der baubedingten Streckensperrung auf einen Bus des Schienenersatzverkehrs umsteigen. Mit dem Bus fahren wir über die Hegaualb nach Engen.

Blick vom Bus auf den Bahnhof Tuttlingen

Busfahrt über die Hegaualb

Bus des Schienenersatzverkehrs nach der Ankunft am Bahnhof Engen
In Engen wechseln wir vom Bus auf den seehas-Zug nach Konstanz. Diesmal treffen wir auf einen Flirt-Triebzug im seehas-Design. Am Fuße des Hohentwiels fahren wir nach Singen und weiter über Radolfzell am Ufer des Bodensees nach Konstanz. Dort endet unsere Rundfahrt durch den Süden und Westen Deutschlands.

seehas-Triebzug in Engen

Fahrt unterhalb des Hohentwiels mit der Festungsruine

Blick vom Zugfenster auf den Untersee
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