Im Juli 2021 starten wir zu einer siebentägigen Rundfahrt, zu den Zielen gehören die slowenischen Dieseltriebzüge der Baureihe 711 ('grüner Zug'), die auf der Strecke durch Istrien in das kroatische Pula eingesetzt werden, die Höhlenbahn von Postojna sowie die schmalspurige Murtalbahn in Österreich.
Reiseroute
Wir fahren von Konstanz über Ulm nach Ljubljana und von dort am zweiten Reisetag nach Pula. Am dritten Reisetag fahren wir zurück bis Postojna und besuchen am vierten Reisetag die dortige Höhleneisenbahn, anschließend fahren wir nach Bad Radkersburg in der Südoststeiermark. Am fünften und sechsten Reisetag wollen wir die Murtalbahn von Unzmarkt nach Tamsweg besuchen und über Rudolfs- und Tauernbahn nach Bad Gastein fahren. Für die Rückfahrt am siebten Tag nutzen wir eine Verbindung über die Arlbergstrecke.
Für die erste Reiseetappe wählen wir den RegioBus von Konstanz nach Ravensburg. Die Linie 700 verkehrt seit September 2020 stündlich vom Bodensee nach Oberschwaben. Der RegioBus ist die schnellste Verbindung auf dieser Strecke, da der Bus zwischen Konstanz und Meersburg die Autofähre nutzt, während die Bahnverbindung um den Bodensee herum führt. Der Bus ist im baden-württembergischen Landesdesign gestaltet.
RegioBus 700 von Konstanz nach Ravensburg
Innenraum mit Sitzpolstern im Landesdesign
RegioBus auf der Autofähre Konstanz-Meersburg
Blick von der Autofähre im Hafen Konstanz-Staad
Fahrt mit der Fähre über den Bodensee
Busfahrt durch Oberschwaben
Nach einer Stunde und 40 Minuten erreichen wir den Bahnhof von Ravensburg. Ravensburg ist seit 1847 an das Bahnnetz angeschlossen, damals wurde das erste Teilstück der Württembergischen Südbahn eröffnet. Wir fahren von Ravensburg mit einem Regionalexpress nach Ulm.
Bahnhof Ravensburg
Einfahrt eines Regionalzugs in den Bahnhof Ravensburg
Erste Klasse im Regionalzug von Ravensburg nach Ulm
Blick aus dem Zugfenster auf der Württembergischen Südbahn
Ab Ulm nutzen wir den Eurocity 113 'Blauer Enzian' in Richtung Klagenfurt, der Zug führt Kurswagen des EC 213 nach Slowenien. Da die Abteile im Kurswagen belegt sind, wählen wir zunächst den ÖBB-Großraumwagen im Klagenfurter Zugteil. Der Zug fährt über Augsburg und München nach Salzburg und weiter über die Tauernbahn.
Einfahrt des Eurocity 113 'Blauer Enzian' in den Hauptbahnhof Ulm
Erste-Klasse-Großraumwagen der ÖBB
Fahrt in der Nähe des Chiemsees durch Oberbayern
Bei der Fahrt auf der Tauernbahn kommen wir durch den Ort Bad Gastein, dort werden wir auf der Rückfahrt eine Zwischenübernachtung einlegen. Nachdem sich der Zug unterwegs etwas geleert hat, können wir in ein freies Abteil in den Kurswagen wechseln. Die letzten drei Wagen fahren ab Villach als EC 213 'Mimara' weiter nach Slowenien. Ab Villach fahren wir auf der Karawankenbahn durch das Rosental und durch den Karawankentunnel, im Tunnel verläuft die Grenze zwischen Österreich und Slowenien.
Blick vom Zug auf das Gasteinertal
Bad Gastein vor dem Zugfenster
Fahrt auf der Südrampe der Tauernbahn
Erste Klasse im ÖBB-Abteilwagen
Querung der Drau in Villach
Fahrt auf der Karawankenbahn
Blick vom Zug auf den Faaker See
Unterwegs im Rosental
Eigentlich verkehrt der EC 213 über Ljubljana bis Zagreb, aufgrund von Bauarbeiten endet er während unserer Reise jedoch in Jesenice, dem ersten Bahnhof auf slowenischer Seite. Von hier geht es mit einem Bus des Schienenersatzverkehrs weiter in die slowenische Hauptstadt.
Bus des Schienenersatzverkehrs in Jesenice
Blick vom Bus über die Save auf die Berglandschaft der Karawanken
Fahrt auf der Autobahn durch die Ebene der Oberkrain
Nach einer Fahrzeit von einer knappen Stunde erreichen wir das Tagesziel Ljubljana. Den Abend verbringen wir in der Altstadt der slowenischen Hauptstadt rund um den Fluss Ljubljanica im Zentrum.
Blick von der Altstadt zur Burg von Ljubljana
Dom St. Nikolaus Ljubljana
Fluss Ljubljanica in der Altstadt
Stadtplatz Mestni trg
Franziskanerkirche am Prešerenplatz
Am frühen Morgen fahren wir mit einem Regionalzug von Ljubljana nach Divača. Zum Einsatz kommt ein italienischer Triebzug vom Typ CAF-Civity, dessen Fahrziel ist Udine. Wir befahren die historische österreichische Südbahn, die als Verbindung von Wien mit dem Adriahafen von Triest erbaut wurde.
Bahnhof Ljubljana
Italienischer Triebzug vom Typ CAF-Civity im Bahnhof von Ljubljana
Innenraum Triebzug CAF-Civity
Blick vom Zug über das Laibacher Moor
Karstlandschaft des Brikini-Hügellands
Nach anderthalb Stunden erreichen wir den Eisenbahnknoten Divača, dort zweigt die Bahnstrecke nach Istrien von der Südbahnstrecke ab. Wir steigen hier in den 'grünen Zug' nach Pula. Im Jahr 1970 wurden zehn Dieseltriebzüge der Baureihe 711 von WMD Donauwörth (später MBB) ins damalige Jugoslawien geliefert, sie sollten als schnelle und komfortable Züge die Linie von Ljubljana nach Belgrad bedienen. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Bundesbahn-Baureihe 624. Später konzentrierte sich der Einsatz auf Slowenien. In den Jahren 1978/79 kamen die Züge nochmals nach Deutschland, dort erhielten sie neue Motoren, Klimaanlagen, Konferenzräume und die charakteristische grüne Farbgebung. Der 'zeleni vlak' (grüner Zug) war vor allem für Geschäftsleute gedacht, im Ausflugsverkehr kam er zudem bis Venedig. Die Ära der komfortablen Triebzüge neigt sich nun allmählich dem Ende zu.
Bahnhof Divača
Dieseltriebzug der Baureihe 711 im Bahnhof Divača
Innenraum Dieseltriebzug der Baureihe 711
Die ersten rund 15 Kilometer der Bahnstrecke bis Prešnica sind elektrifiziert, dieser Streckenabschnitt durch das Brikini-Hügelland wird auch von den Zügen befahren, deren Fahrtziel die slowenische Hafenstadt Koper ist. Südlich von Prešnica zweigt die Strecke nach Koper ab. Die Koperbahn wurde erst deutlich später gebaut, längst haben sich die Verkehrsströme aber geändert und die Verbindung nach Koper wird wesentlich intensiver befahren als die Strecke nach Pula.
Fahrt durch das Brikini-Hügelland
Blick vom Zug auf den Ort Prešnica
Abzweig der Koperbahn
Fahrt durch die Primorska
Die Bahnstrecke von Divača nach Pula ist insgesamt 122 Kilometer lang, davon verlaufen die ersten 31 Kilometer in Slowenien. Als die Strecke 1876 eröffnet wurde, lag sie in Österreich-Ungarn. Ihr kam damals eine hohe militärstrategische Bedeutung zu, da Pula zu jener Zeit zum österreichischen Hauptkriegshafen ausgebaut wurde.
Während die Orte in Slowenien auf rund 500 Metern über dem Meer liegen, befindet sich der Endbahnhof in Pula auf Meereshöhe an der Küste. Landschaftlich besonders reizvoll ist der erste Abstieg in der Karstlandschaft im Grenzgebiet zu Kroatien.
Bahnhof von Podgorje
Streckenführung an der Felsabbruchkante
Blick aus dem Zugfenster im slowenisch-kroatischen Grenzgebiet
Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns wurde Istrien italienisch und die Ferrovie dello Stato Italiane (FS) betrieb die Strecke. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt Jugoslawien die Halbinsel Istrien. In jener Zeit rückte der Tourismus in den Vordergrund. In den 1970er-Jahren gab es Turnus-Sonderzüge mit Liegewagen aus Hamburg und Dortmund nach Pula. Nach dem Zerfall Jugoslawiens wurde die Bahnverbindung für Kroatien zu einer isolierte Inselstrecke, die nur über Slowenien zu erreichen ist. Weitere Bahnstrecken in Istrien sind stillgelegt oder ohne Verkehr, Pläne für eine Verbindung nach Rijeka zum kroatischen Schienennetz wurden nicht umgesetzt. Güterverkehr gibt es auf der Strecke nicht mehr, auf dem kroatischen Teil besteht ein überschaubares Angebot an Regionalzügen. Star der Strecke bleibt der 'grüne Zug', der saisonal von April bis September die einzige durchgehende Verbindung bietet mit dem Zugpaar 1272/1273 'Istra'.
Grenzbahnhof Buzet
Blick aus dem Zugfenster des 'Istra'
Fahrt durch Istrien
Unterwegs mit dem 'grünen Zug' durch Kroatien
Bahnhof Pazin
Fahrt durch Istrien
Blick vom Zug auf das Dorf Galižana mit dem Glockenturm der Kirche aus dem 17. Jahrhundert
Überpünktlich gegen 10:43 Uhr rollt der Zug in den Endbahnhof Pula ein. Von Ljubljana nach Pula dauert die Fahrt viereinhalb Stunden, der 'grüne Zug' fährt morgens hin und abends zurück, die Verbindung bietet sich daher auch für Tagesausflüge von Slowenien aus an. Wir bleiben eine Nacht in Pula und fahren erst am nächsten Abend zurück.
Einfahrt in den Bahnhof von Pula
Pula liegt nahe der Südspitze von Istrien und ist mit gut 50.000 Einwohnern die größte Stadt der Halbinsel, sie kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Wahrzeichen von Pula ist das Amphitheater, mit 72 Bögen und 26.000 Zuschauersitzplätzen gehört es zu den größten und zudem am besten erhaltenen Amphitheatern der Antike.
Römischer Sergierbogen in Pula
Augustustempel aus dem 1. Jahrhundert (links) und Rathaus Pula
Kathedrale mit freistehendem Glockenturm
Hafen von Pula, die Hafenbahn wird nicht mehr befahren
Amphitheater
Schließlich machen wir uns nochmals auf den Weg zum Bahnhof von Pula. Wir starten zu einer kurzen Fahrt mit einem Regionalzug der kroatischen Bahn. Zum Einsatz kommt ein Dieseltriebzug der Baureihe 7122, die Fahrzeuge waren ursprünglich bei der schwedischen Staatsbahn unterwegs und kamen 1996 nach Kroatien. Auf der uns nun schon bekannten Strecke fahren wir gut 10 Kilometer zurück bis Vodnjan.
Bahnhof Pula
Hausbahnsteig Bahnhof Pula
Kroatischer Dieseltriebzug der Baureihe 7122
Innenraum Dieseltriebzug der Baureihe 7122
Fahrt von Pula nach Vodnjan
Vom Haltepunkt Vodnjan mjesto nahe der Altstadt laufen wir in das Zentrum des Orts, auch diese Kleinstadt hat römische Wurzeln, das Stadtbild wird geprägt von Bauten aus Gotik, Renaissance und Barock. Wie auch Pula ist Vodnjan offiziell zweisprachig, neben Kroatisch gilt Italienisch als Amtssprache, daneben wir hier auch Istriotisch gesprochen.
Straßenzug in Vodnjan
Altstadt von Vodnjan mit dem Turm der Kirche Sv. Blaž (Hl. Blasius)
Hauptplatz Narodni trg
Spaziergang durch die Altstadt
Für die Rückfahrt laufen wir zum Bahnhof von Vodnjan am Stadtrand. Am Bahnhof als auch in den Fahrplänen ist nur der kroatische Ortsname Vodnjan angeschrieben, auf Italienisch heißt der Ort Dignano. Auch die aus Schweden übernommenen Triebwagen haben italienische Wurzeln, sie sind eine Weiterentwicklung der italienischen Triebzüge der Baureihe ALn 668 und wurden anfangs von FIAT hergestellt, die Fahrzeuge wurden zwischen 1979 und 1981 gebaut. Vodnjan liegt auf einer Anhöhe rund 140 Meter über dem Meer, die Fahrt hinab nach Pula dauert etwa eine Viertelstunde. Den Abend verbringen wir in Pula.
Bahnhof Vodnjan
Bahnsteig am Bahnhof von Vodnjan
Bahnhof Vodnjan
Kroatischer Dieseltriebzug der Baureihe 7122
Blick aus dem Zugfenster zwischen Vodnjan und Pula
Sonnenuntergang über der Bucht von Pula
Rathaus von Pula
Amphitheater
Beleuchtete Werftkrane auf der Insel Uljanik
Da wir erst am Abend um 18 Uhr die einzige durchgehende Bahnverbindung von Pula nach Slowenien nutzen, bleibt heute viel Zeit, um Pula und die Umgebung zu erkunden. Wir beginnen mit einem Besuch der Festung Kaštel, von dort bietet sich ein schöner Rundumblick. Auf der vorgelagerten Insel Uljanik befindet sich eine Werft, bis zu Einstellung des Güterverkehrs in Istrien im Jahr 2013 war dies die einzige kroatische Insel, die per Bahn mit dem Festland verbunden war.
Blick von der Festung Kaštel auf die Insel Uljanik
Ausblick über die Bucht zum Bahnhof von Pula (rechts)
Altstadt mit dem Amphitheater
Forum von Pula
Adriaküste bei Pula
Schließlich wird es Zeit für die Rückfahrt, hier treffen wir wieder auf den slowenischen Dieseltriebzug der Baureihe 711. Neben dem Spitznamen 'zeleni vlak' (grüner Zug) werden die Züge vor Ort auch 'Mercedes' genannt aufgrund ihrer deutschen Herkunft. Die erste Etappe führt über das flache Land, dabei gewinnt der Zug jedoch bereits an Höhe. Wir passieren beschauliche Ortschaften, Haltepunkte und Bahnhöfe.
Bahnhof Pula
Dieseltriebzug der Baureihe 711 im Bahnhof Pula
Innenraum Dieseltriebzug der Baureihe 711
Fahrt durch Istrien
Bahnhof im 1.500-Einwohner-Dorf Kanfanar
Blick aus dem Zugfenster des 'Istra'
Die Landschaft wird im weiteren Verlauf hügeliger, es sind weniger Olivenbäume zu sehen, stattdessen ist die Gegend nun von Wald geprägt. Besonders reizvoll ist die Fahrt am offenen Fenster in der Abendsonne entlang der Felsabbruchkante nördlich von Buzet.
Im Zug hängt ein Werbeplakat für die Postojnska jama (Höhlen von Postojna), die wir am nächsten Reisetag besuchen wollen.
Kleinstadt Pazin mit der Pfarrkirche Sv. Nikola aus dem 13. Jahrhundert
Fahrt durch Istrien
Zugkreuzung im Bahnhof Buzet
Berglandschaft im kroatisch-slowenischen Grenzgebiet
Sonnenuntergang vor dem offenen Zugfenster
Fahrt an der Felsabbruchkante
Werbeplakat der Postojnska jama (Höhlen von Postojna) im Zug
Abendstimmung über der Karstlandschaft
Bis zur Ankunft im Bahnhof von Divača ist es dunkel. Von Divača fahren wir mit einem Schnellzug (Regionalni vlaki) etwa eine halbe Stunde bis Postojna. Wir übernachten in Postojna.
Zuglaufschild des RG 1604 von Koper nach Maribor
Abteilwagen 2. Klasse im Schnellzug der slowenischen Bahn
Hauptplatz Titov Trg in Postojna
Postojna ist eine slowenische Kleinstadt, die für eines der weltweit größten Höhlensysteme bekannt ist. Die Besucherinnen und Besucher werden mit einer Höhleneisenbahn ins Innere gebracht. Die erste Höhlenbahn wurde 1872 angelegt, damals gab es zwei Wagen für jeweils vier Gäste, die von den Höhlenführern mit Muskelkraft durch die Höhle geschoben wurden. Ab 1914 wurden Lokomotiven mit Benzinmotor eingesetzt, seit 1956 verkehren Akkuloks. Nachdem sich die eingleisige Bahnstrecke als Nadelöhr für die steigenden Besucherzahlen erwies, wurde die Höhleneisenbahn ab 1964 ausgebaut, an den Enden wurden Kreisstrecken errichtet. Um die Besucherströme zu trennen gibt es zudem gesonderte Ein- und Ausstiegsbahnhöfe. Die Bahn ist heute die einzige zweigleisige Höhleneisenbahn der Welt.
Eingang zur Höhle von Postojna
Höhleneisenbahn von Postojna
Das Höhlensystem ist insgesamt 24 Kilometer lang, davon sind 5 Kilometer für Touristen erschlossen und ganzjährig geöffnet. Die ersten rund 3,5 Kilometer legen die Besucherinnen und Besucher mit dem Zug zurück, die restliche Strecke werden wir zu Fuß von einem Höhlenführer durch die Tropfsteinhöhle begleitet. Wahrzeichen der Höhle ist der fünf Meter hohe und glänzend weiße Stalagmit 'Brilliant'. Das Wasser, das über den Tropfstein läuft, lagert eine dünne Sinter-Schicht aus reinem Kalzit ab, die dem Stalagmiten den Glanz und die helle Farbe verleiht.
Tropfsteinhöhle von Postojna
Stalagmit 'Brilliant'
Unterwegs in der Tropfsteinhöhle
Fahrt mit der Höhlenbahn durch die Tropfsteinhöhle
Die Höhle liegt in fußläufiger Entfernung außerhalb von Postojna. Wir haben ausreichend Zeit für einen Spaziergang in der Umgebung und durch den Ort, anschließend machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Die Anbindung an die Bahnstrecke von Wien nach Triest hatte einen wichtigen Anteil für den Tourismus zur Höhle von Postojna. Mit 582 Metern über dem Meer hat Postojna den höchstgelegenen Bahnhof in Slowenien.
Spaziergang in der Umgebung von Postojna
Hauptplatz Titov Trg
Spätbarocke St-Stefans-Kirche Postojna aus dem Jahr 1977
Bahnhof Postojna
Hausbahnsteig in Postojna
Von Postojna gibt es mit dem Eurocity 135 eine tägliche Direktverbindung nach Österreich. Es handelt sich dabei um eine Kurswagengruppe von Triest nach Ljubljana, dort gehen die Wagen auf den Eurocity nach Wien über. Der Zug ist mit einer slowenischen Lok der Baureihe 363 bespannt, die 'gebrochene Nase' (Nez cassés) ist ein untrügliches Zeichen für die französischen Wurzeln der Baureihe. Die Wagen im EC 135 stellen die ÖBB.
Einfahrt des EC 135 in den Bahnhof Postojna
Zuglaufschild E 135/150 'Emona' von Triest nach Wien
Blick vom Zug auf das Laibacher Moor
In Ljubljana kommt der vordere aus slowenischen Wagen bestehende Zugteil hinzu, gleichzeitig wechselt die Zugnummer auf EC 150. Der Eurocity 150 'Emona' fährt über Graz nach Wien. Die erste Etappe der Strecke verläuft landschaftlich sehr reizvoll durch das Tal der Save bis Zidani Most, ab dort folgt die Strecke dem Fluss Savinja.
Rangiermanöver in Ljubljana
Fahrt durch das Tal der Save
Querung der Savinja im Ort Lasko
Blick vom Zug auf das Draufeld (Dravsko polje)
Drau in Maribor
Fahrt durch das Hügelland Windische Bühel im Grenzgebiet von Slowenien und Österreich
Auf der österreichischen Seite am Grenzbahnhof Spielfeld-Straß verlassen wir den Zug. Der Bahnhof Spielfeld-Straß wurde 1848 eröffnet. Mit dem Entfall von Pass- und Zollkontrollen sowie von Lokwechseln sinkt die Bedeutung des Grenzbahnhofs. Im Gebäude gibt es Infotafeln zur Geschichte der Bahnstrecke von Graz nach Cilli (heute Celje), die wir eben befahren haben.
Bahnhof Spielfeld-Straß
Rathaus von Spielfeld mit Krieger- und Befreiungsdenkmal
Bahnhof Spielfeld-Straß
Tafel zur Geschichte der Eisenbahn in der Steiermark
Wir wollen uns heute einer weiteren Bahnstrecke widmen, nämlich der Radkersburger Bahn. Die Strecke führt von Spielfeld-Straß nach Bad Radkersburg, für die Fahrt steht ein Desiro-Triebzug (ÖBB-Reihe 5022) bereit. Nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof von Spielfeld-Straß quert die Strecke die Mur. Die Radkersburger Bahn wurde 1885 eröffnet, sie ist eingleisig und nicht elektrifiziert und verläuft durch die intensiv landwirtschaftlich genutzte Murniederung.
Desiro-Triebzug (ÖBB-Reihe 5022) im Bahnhof Spielfeld-Straß
Innenraum Desiro-Triebzug der ÖBB
Fahrt über die Mur
Blick aus dem Zugfenster auf der Radkersburger Bahn
Bahnhof Mureck
Fahrt auf der Radkersburger Bahn
Nach 40 Minuten und gut 30 Kilometern erreichen wir den Endbahnhof Bad Radkersburg. Der Bahnhof liegt weit außerhalb, vor uns liegt ein längerer Fußweg in das Zentrum. Der Kurort verfügt über eine Thermalquelle und rühmt sich als Ort mit der längsten Sonnenscheindauer in Österreich, der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Gemeinde.
Turm des Rathauses von Bad Radkersburg
Hauptplatz Bad Radkersburg
Bad Radkersburg liegt an der Mur, der Fluss bildet die Staatsgrenze zu Slowenien. Der Ort erstreckte sich früher beiderseits des Flusses, seit 1919 gehört der ehemalige Südteil zu Gornja Radgona (Oberradkersburg) in Slowenien. Zu Fuß unternehmen wir einen kurzen Abstecher über die Grenze und laufen bis zum Bahnhof von Gornja Radgona.
Murbrücke zwischen Bad Radkersburg und Gornja Radgona
Bahnhof Gornja Radgona
Der Bahnhof von Gornja Radgona ist heute Endpunkt einer Bahnlinie aus Ljutomer und wird nur noch im Güterverkehr bedient. Er lag ursprünglich an der Radkersburger Bahn; nachdem mit dem Ende des Ersten Weltkriegs der südliche Streckenteil nicht mehr zu Österreich gehörte, wurde die Strecke geteilt. 1945 zerstörte die deutsche Wehrmacht die Eisenbahnbrücke über die Mur, seither ist die Verbindung unterbrochen.
Streckenende der Radkersburger Bahn auf der slowenischen Seite
Schließlich laufen wir zurück nach Bad Radkersburg zum dortigen Bahnhof. Der Bahnhof wird von der Linie S 51 der S-Bahn Steiermark bedient, die Strecke war mehrmals einstellungsgefährdet. Auch dort werfen wir einen Blick zum Streckenende, die weitere Strecke bis zur Mur ist abgebaut. Mittlerweile gibt es Bestrebungen für einen Lückenschluss und für die Aufnahme eines durchgehenden Personenverkehrs.
Blick über die Mur zum Schloss Oberradkersburg
Rathaus Bad Radkersburg
Stadtpfarrkirche
Bahnhof Bad Radkersburg
Streckenende der Radkersburger Bahn auf der österreichischen Seite
Mit einem Desiro-Dieseltriebzug fahren wir von Bad Radkersburg in Richtung Spielfeld-Straß. Aufgrund zahlreicher unbeschrankter Bahnübergänge liegt die Höchstgeschwindigkeit auf der kurvenarmen Strecke nur bei 80 Stundenkilometern.
Innenraum Desiro-Dieseltriebzug der ÖBB
Fahrt auf der Radkersburger Bahn
Ein solcher unbeschrankter Bahnübergang wird uns nun zum Verhängnis: da zwei Radfahrer knapp vor dem Zug einen Bahnübergang queren, bremst der Zug abrupt und lässt sich anschließend nicht mehr von der Stelle bewegen. Nachdem mehrere Reparatur- und Abschleppversuche gescheitert sind, wird der Zug mit einem anderen Triebwagen im Schritttempo zum nächsten Haltepunkt Gosdorf geschleppt. Von dort müssen wir die Fahrt mit einem Bus fortsetzen.
Abschleppzug und Havarist am Haltepunkt Gosdorf
Haltestelle des Schienenersatzverkehrs in Gosdorf
Fahrt bei Regen mit dem Bus parallel zu den Bahngleisen der Radkersburger Bahn
Fahrt mit dem Bus über die Mur
Wir müssen nun unsere Pläne ändern und fahren zunächst von Spielfeld-Straß mit der S 5 auf der Südbahn nach Graz, zum Einsatz kommt ein Cityjet-Triebzug. In der ÖBB-Lounge im Hauptbahnhof Graz legen wir eine Pause ein.
ÖBB-Cityjet im Bahnhof Spielfeld-Straß
Innenbild ÖBB-Cityjet
Fahrt auf der österreichischen Südbahn von Spielfeld-Straß nach Graz
ÖBB-Lounge im Hauptbahnhof Graz
Mit einem Railjet fahren wir anschließend von Graz nach Bruck an der Mur. Wir folgen heute den ganzen Tag der Mur: von der Südsteiermark, wo der Fluss unweit von Bad Radkersburg Österreich verlässt, bis nach Tamsweg in der Nähe der Quelle.
Erste Klasse im Railjet
Fahrt durch das Mittlere Murtal
Bruck an der Mur ist ein wichtiger Umsteigeknoten, hier zweigt die Strecke in Richtung Leoben und weiter zur Rudolfsbahn von der Südbahn ab. Wir wechseln dort auf einen Railjet mit Fahrtziel Villach. Ab Leoben fahren wir auf der Rudolfsbahn, sie ist benannt nach dem Kronprinzen von Österreich und Ungarn.
Einfahrt eines Railjets in den Bahnhof Bruck an der Mur
Fahrt bei Regen mit dem Railjet
Blick aus dem Zugfenster auf der Rudolfsbahn
In Unzmarkt verlassen wir den Railjet. Von hier führt die schmalspurige Murtalbahn nach Tamsweg. Aufgrund unserer Verspätung treffen wir auf eine Lücke im Bahnfahrplan, stattdessen fahren wir mit dem Bus nach Tamsweg. Während der Busfahrt queren wir mehrfach die Mur, auch die Strecke der Murtalbahn verläuft abschnittsweise in Sichtweite.
Bahnhof Unzmarkt
Fahrt mit dem Bus durch das Obere Murtal
Blick vom Bus auf eine Brücke der Murtalbahn bei Teufenbach
Bahnhof Teufenbach
Wallfahrtskirche Hl. Maria in den Dornen
Blick zu Schloss Obermurau bei der Fahrt über die Mur
Auf den letzten Kilometern der Busfahrt queren wir die Grenze der Bundesländer Steiermark und Salzburg. Unser Ziel ist Tamsweg, der Ort in der Region Lungau hat knapp 6.000 Einwohner. Wir übernachten in Tamsweg.
Bus nach der Ankunft in Tamsweg
Marktplatz von Tamsweg
Mur in Tamsweg
Dekanatspfarrkirche Tamsweg
Brunnen am Marktplatz
Auf dem Weg zum Bahnhof können wir nochmals einige Eindrücke aus Tamsweg sammeln, der Weg führt uns vorbei am Rathaus, dessen Geschichte zurück bis ins Jahr 1452 reicht. Die Dekanatspfarrkirche ist ein Barockbau aus dem 16. Jahrhundert.
Blick auf den Marktplatz von Tamsweg
Rathaus Tamsweg
Dekanatspfarrkirche
Seit 1973 ist der Bahnhof Tamsweg der Endpunkt des regelmäßigen Personenverkehrs auf der Murtalbahn. Die Strecke führt von hier noch 12 Kilometer weiter bis Mauterndorf, auf diesem hinteren Streckenabschnitt gibt es unter dem Namen Taurachbahn einen Museumsverkehr.
Der vordere Streckenabschnitt wird von der Steiermarkbahn (StB) betrieben. Wir treffen auf einen Triebwagen mit Steuerwagen, die Fahrzeuge wurden in den Jahren 1981 und 1982 von der Firma Knotz in Wien gebaut. Landschaftlich besonders reizvoll ist der Abschnitt von Tamsweg bis Murau, hier führt das Gleis der Murtalbahn abschnittsweise direkt am Ufer des namensgebenden Flusses.
Bahnhof Tamsweg
Triebzug der Murtalbahn im Bahnhof Tamsweg
Innenraum Triebzug der Murtalbahn
Streckenverlauf am Ufer der Mur
Fahrt entlang des Flusses
Pfarrkirche Ramingstein, oben Burg Finstergrün
Im Juli 2021 war die Murtalbahn überregional in den Medien, als nach einem Gewittersturm ein Zug aufgrund eines entwurzelten Baumes entgleiste und das führende Triebfahrzeug in die Mur stürzte. Der Triebfahrzeugführer und die Schülerinnen und Schüler im Zug konnten das Fahrzeug über eingeschlagene Fensterscheiben verlassen, es kam nur zu leichten Verletzungen. Die Bergung des Zuges erwies sich als aufwändig, bei unserem Besuch lag das Fahrzeug noch im Fluss.
Entgleister Triebzug der Murtalbahn
Die Strecke verläuft landschaftlich reizvoll und abwechslungsreich, mal direkt am Fluss, mal durchs Grüne. Der von der Murtalbahn befahrene Abschnitt ist 64 Kilometer lang, die Streckenhöchstgeschwindigkeit liegt bei 70 km/h. Die Murtalbahn wurde von der Firma Stern & Hafferl gebaut, sie wurde 1894 eröffnet. Die Strecke hat eine Spurweite von 760 Millimetern, das ist die sogenannte Bosnische Spurweite.
Blick vom Zug auf Schloss Goppelsbach
Bahnhof von Stadl an der Mur
Fahrt mit der Murtalbahn
Blick vom Zug auf Murau mit historischem Ortskern, der Stadtpfarrkirche und Schloss Obermurau
Fahrt durch die Obersteiermark
Bahnhof Frojach-Katschtal
Die Strecke wurde beim Bau für Normalspur ausgelegt, zu einer Umspurung kam es jedoch nie. Zwischenzeitlich stand der Fortbestand der Strecke auf der Kippe, es gab auch einen Vorschlag zur Umstellung auf ein Wasserstoff-Buskonzept. Die Landesregierungen bekennen sich zwar zu der Bahnstrecke, eine Modernisierung und vor allem deren Finanzierung sind jedoch ungeklärt. Die Murtalbahn wird im Zwei-Stunden-Takt bedient, die Zugkreuzungen finden in Murau statt. Nach einer Fahrzeit von etwa 1 Stunde und 40 Minuten erreichen wir die Endstation in Unzmarkt.
Fahrt mit der Murtalbahn
Blick vom Zug auf die Mur
Unzmarkt ist eine 1.200-Einwohner-Gemeinde, wir laufen vom Bahnhof in den Ortskern auf der anderen Seite der Mur. Vom Ort aus lassen wir den Blick schweifen über den Fluss zur Burgruine Frauenburg aus dem 13. Jahrhundert.
Der Bahnhof Unzmarkt ist Systemhalt der Railjets Wien-Villach. Auch der Intercity nach Lienz hält hier, mit diesem Zug fahren wir auf der Rudolfsbahn über den Neumarkter Sattel ins Olsatal.
Simon-Hafner-Platz in Unzmarkt
Pfarrkirche Unzmarkt
Blick von Unzmarkt zur Kirche Frauenburg, darüber die gleichnamige Burgruine
Einfahrt eines Intercity in den Bahnhof Unzmarkt
Erste Klasse im Abteilwagen der ÖBB
Fahrt über den Neumarkter Sattel
Schon an der nächsten Station Friesach in Kärnten steigen wir wieder aus. Da der Intercity an unserem Zielort Launsdorf-Hochosterwitz nicht hält, wechseln wir in Friesach auf die S-Bahn. Friesach ist Endpunkt der S 1 der S-Bahn Kärnten. Mit einem Cityjet-Triebzug fahren wir auf der Rudolfsbahn weiter südwärts. Unterwegs passieren wir die Kirche St. Klementen am Krappfeld, sie wurde um das Jahr 1200 errichtet und in der Zeit der Türkeneinfälle zur Wehrkirche ausgebaut.
Bahnhof Friesach
Cityjet im Bahnhof Friesach
Innenraum ÖBB-Cityjet
Fahrt durch das Friesacher Feld
Kirche St. Klementen am Krappfeld
Am Bahnhof Launsdorf-Hochosterwitz steigen wir aus. Reisende auf der Südbahn zwischen Wien und Villach haben beim Blick aus dem Zugfenster vielleicht schon einmal einen auffälligen Felsen mit einer interessanten historischen Bebauung gesehen. So war es auch uns bei einer früheren Fahrt durch die Region ergangen, heute wollen wir nun jene Burg Hochosterwitz besuchen.
Bahnhof Launsdorf-Hochosterwitz
Burg Hochosterwitz
Burg Hochosterwitz ist eine Höhenburg auf einem freistehenden Dolomitfelsen, auffällig ist der Burgweg, der sich um den Fels windet und mit 14 Torbauten gesichert ist. Vom Bahnhof bis zum Beginn des Burgwegs laufen wir gut zwei Kilometer, das Ziel ist nicht zu übersehen.
Fähnrichtor aus dem Jahr 1575 an Burg Hochosterwitz, dahinter das Wächtertor
Blick von Burg Hochosterwitz auf Launsdorf
Burgkirche
Blick von der Burg nach Westen
Schließlich laufen wir zurück zum Bahnhof Launsdorf-Hochosterwitz und fahren mit der S 1 weiter auf der Rudolfsbahn bis St. Veit an der Glan. Diesmal treffen wir auf einen Talent-Triebzug.
Bahnhof Launsdorf-Hochosterwitz
Talent-Triebzug im Bahnhof Launsdorf-Hochosterwitz
Fahrt auf der Rudolfsbahn
Der Bahnhof St. Veit an der Glan verfügt über ein schmuckes Empfangsgebäude, das im Jahr 1913 fertiggestellt wurde. Bei der Restaurierung in den Jahren 2013 bis 2015 wurde großer Wert darauf gelegt, das ursprüngliche Erscheinungsbild durch originale Farben und Materialien zu erhalten, auch die Originalbeschriftungen in der Unterführung blieben erhalten - selbst wenn es heute weder Gepäcksaufbewahrung noch Speiseräume mehr gibt.
Bahnhof St. Veit an der Glan
Historischer Wegweiser im Bahnhof St. Veit an der Glan
Wir fahren mit der S 2 nach Villach, hier treffen wir erneut auf einen Talent-Triebzug. Während die meisten Züge von St. Veit nach Villach die Strecke über Klagenfurt befahren, nutzt die S 2 die Route über Feldkirchen. Die Verbindung über Feldkirchen ist Teil der historischen Rudolfsbahn, sie liegt heute jedoch im Schatten der Klagenfurter Strecke und wird im Personenverkehr nur von der S-Bahn bedient.
Talent-Triebzug im Bahnhof St. Veit an der Glan
Innenraum Talent-Triebzug der ÖBB
Fahrt durch das Glantal
In Feldkirchen gibt es ein historisches Empfangsgebäude zu sehen, der Bau aus dem Jahr 1869 steht mitsamt Bahnsteigdach und dessen gusseiserner Säulen unter Denkmalschutz. Die Strecke führt landschaftlich reizvoll durch das Glantal. Während die Klagenfurter Strecke am Wörthersee entlang führt, passieren wir den Ossiacher See.
Empfangsgebäude des Bahnhofs Feldkirchen in Kärnten
Blick aus dem Zugfenster im Glantal
Fahrt am Ossiacher See
Blick auf Burg Landskron auf einem Plateau der Ossiacher Tauern
Von Villach fahren wir schließlich mit einem Railjet nach Bad Gastein. Dieser Abschnitt der Tauernbahn ist uns von der Hinfahrt bereits bekannt. Wir haben Bad Gastein als Übernachtungsort gewählt. Schon die dortige Empfangshalle atmet den Geist eines historischen Kurorts aus der k.u.k-Zeit. Eröffnet wurde der Bahnhof 1905 durch Kaiser Franz Joseph I.
Railjet im Bahnhof Villach
Erste Klasse im Railjet
Blick aus dem Zugfenster auf der Südrampe der Tauernbahn
Empfangshalle des Bahnhofs von Bad Gastein
Historische Tafel zur Eröffnung des Bahnhofs von Bad Gastein
Bad Gastein entwickelte sich im späten 19. Jahrhundert zu einem mondänen Kurort, an den Steilhängen rund um einen Wasserfall gab es einen wahren Bauboom, vielstöckige Nobelhotels wuchsen entlang von abschüssigen und engen Gassen in die Höhe zu einem 'Wolkenkratzerdorf'. Mit dem Ende der Belle Époque setzte ein Niedergang ein, nicht allen Häusern gelang der Übergang zum Wintertourismus, einstige Grandhotels verrotteten, Leerstand breitete sich aus. Komplettiert wird das Ensemble durch einen Brutalismus-Betonbau im Zentrum, der zwar einen Architekturpreis gewann, heute jedoch leer steht. Insgesamt bietet sich hier eine sonderbare Mischung aus dem Glanz vergangener Zeiten, morbidem Charme und Aufbruchstimmung mit Baustellen.
Bad Gastein
Gasteiner Wasserfall
Mitten im Zentrum fällt die Gasteiner Ache in drei Stufen etwa 340 Meter in die Tiefe. Der Gasteiner Wasserfall ist das Wahrzeichen des Orts, er gehört zu den bekanntesten Wasserfällen in Österreich. Am östlichen Talhang steht die Pfarrkirche Hll. Primus und Felizian (kurz Preimskirche), sie wurde 1876 geweiht.
Blick ins Gasteiner Tal
Preimskirche
Abend in Bad Gastein
Die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges am Morgen nutzen wir für einen Ausflug mit der Stubnerkogelbahn. Die Seilbahn überwindet 1.100 Höhenmeter, wir genießen rund um die Bergstation die Ausblicke über die Bergwelt sowie hinab ins Gasteinertal.
Bergfahrt mit der Stubnerkogelbahn
Bergwelt des Stubnerkogels
Spaziergang an der Bergstation der Stubnerkogelbahn
Blick in das Gasteinertal
Blick während der Talfahrt mit der Stubnerkogelbahn auf die Gleise der Tauernbahn
Anschließend können wir nochmals einige Eindrücke von der Preimskirche und dem Gasteiner Wasserfall einfangen, dann machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof von Bad Gastein.
Preimskirche Bad Gastein
Gasteiner Wasserfall
Von Bad Gastein fahren wir auf der Nordrampe der Tauernbahn in Richtung Schwarzach-St.Veit und weiter nach Salzburg. Wir nutzen den Eurocity 114 'Wörthersee', der derzeit noch mit einer Intercity-Garnitur der Deutschen Bahn gefahren wird. Die Verbindung wird im Jahr 2024 auf ICE 4 umgestellt und kann dann wegen zu niedriger Bahnsteige vorübergehend nicht mehr in Bad Gastein halten. Wir fahren mit dem Zug durch das Gasteinertal und weiter durch das Salzburger Land.
Bahnhof Bad Gastein
Tafel zur Eröffnung der Tauernbahn
Einfahrt des Eurocity 'Wörthersee' in den Bahnhof Bad Gastein
Fahrt durch das Gasteinertal
Blick vom Zug auf Festung Hohenwerfen
Fahrt durch das Salzachtal
Abteil der ersten Klasse im Eurocity der DB
Einfahrt eines Railjets in den Bahnhof von Salzburg
Fahrt durch den Chiemgau
Querung des Inns
Blick aus dem Zugfenster im Unterinntal
'Weiße Schokolade Milchreis mit Weichselragout' aus dem Bordrestaurant des Railjets
Fahrt durch das Klostertal
Querung des Alpenrheins bei Buchs
Im schweizerischen Buchs steigen wir um auf einen Interregio-Zug der SBB und fahren durch das Rheintal nach Rorschach. Mit Regionalzügen der Bahngesellschaft Thurbo fahren wir von dort anschließend auf der Seelinie am schweizerischen Bodenseeufer nach Konstanz, wo unsere Rundfahrt endet.
Einfahrt eins FV-Dostos der SBB in den Bahnhof Buchs
Erste Klasse im FV-Dosto
Blick aus dem Zugfenster im Rheintal
Erste Klasse im Gelenktriebwagen von Thurbo
Fahrt auf der Seelinie am Bodensee
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