Alpen-Sylt Nachtexpress & Lemvigbanen (September 2021)

Im Jahr 2021 gibt es mit dem 'Alpen-Sylt Nachtexpress' eine saisonale Nachtzugverbindung von Konstanz nach Westerland. Diese außergewöhnliche Verbindung wollen wir uns nicht entgehen lassen. Wir kombinieren die Mitfahrt mit einem Besuch der Lemvigbahn in Dänemark sowie mit dem ebenfalls nur in diesem Jahr verkehrenden ICE 1209 von Berlin nach Bregenz.

Reiseroute
Reiseroute

Wir reisen mit dem Alpen-Sylt Nachtexpress von Konstanz nach Westerland und besuchen die Norddeutsche Eisenbahn Niebüll (neg). Am dritten Reisetag fahren wir von Dagebüll nach Thyborøn in Dänemark zur Lemvigbahn. Am vierten Tag reisen wir nach Trelleborg in Schweden und am Folgetag mit einer Ostseefähre nach Rostock. Am sechsten Reisetag steht der neue Doppelstock-Intercity von Warnemünde nach Berlin auf dem Reiseprogramm, außerdem erkunden wir die Überlandstraßenbahnen nach Woltersdorf und Rüdersdorf. Am letzten Reisetag fahren wir mit dem ICE 1209 von Berlin durch das Allgäu nach Bregenz und am schweizerischen Bodenseeufer zurück nach Konstanz.


Tag 1+2: Konstanz - Westerland - Niebüll - Dagebüll

Wir beginnen die Reise am späten Nachmittag am Bahnhof von Konstanz. Das Empfangsgebäude mit dem Glockenturm aus Sandstein wurde 1863 im Stil der Neugotik und der Renaissance nach Vorbild des Palazzo Vecchio in Florenz gebaut.

Glockenturm des Bahnhofs Konstanz
Glockenturm des Bahnhofs Konstanz

Der Alpen-Sylt-Nachtexpress verkehrt seit dem Jahr 2020 zwischen Salzburg und Westerland auf Sylt, im Jahr 2021 kam ein Zugteil aus Konstanz hinzu. Historische Kursbücher verzeichnen für den Bahnhof Konstanz Kurswagen von Paris, einen Nachtzug von Kopenhagen und einen Interregio-Zug von Puttgarden. Ein Direktzug nach Westerland ist jedoch eine Premiere.

Fahrplan des NEX 84141 von Konstanz nach Westerland
Fahrplan des NEX 84141 von Konstanz nach Westerland

Alpen-Sylt Nachtexpress auf einem Abstellgleis in Konstanz
Alpen-Sylt Nachtexpress auf einem Abstellgleis in Konstanz

Der Alpen-Sylt Nachtexpress wird von der Firma Railroad Development Corporation (RDC) betrieben, das US-amerikanische Unternehmen ist in Deutschland durch Beteiligungen an verschiedenen Bahngesellschaften wie HKX, BTE, neg und dem Autozug Sylt bekannt. Der Nachtzug wird mit frei gewordenem Wagenmaterial und Personal von Flixtrain gefahren, die RDC hat zudem von den ÖBB alle vier jemals gebauten Schlafwagen der Bauart 70-90 MUn übernommen.

Schlafwagen im Alpen-Sylt Nachtexpress
Schlafwagen im Alpen-Sylt Nachtexpress

Nachtexpress auf dem Zugzielanzeiger
Nachtexpress auf dem Zugzielanzeiger

Einfahrt des Nachtzugs nach Westerland in den Bahnhof Konstanz
Einfahrt des Nachtzugs nach Westerland in den Bahnhof Konstanz

Wir haben ein Deluxe-Abteil mit Dusche und WC im MUn-Schlafwagen gebucht. Für Schlafwagen ungewöhnlich gibt es hier Doppelbetten. Der Zug fährt über die Gäubahn nach Böblingen, dann über Ludwigsburg, Heidelberg und Darmstadt nach Frankfurt Süd und weiter nach Gemünden, wo die Vereinigung mit dem Zugteil aus Salzburg erfolgt.

Deluxe-Abteil im MUn-Wagen
Deluxe-Abteil im MUn-Wagen

Dusche und WC im MUn-Wagen
Dusche und WC im Schlafwagenabteil

Fahrt über die Rheinbrücke in Konstanz
Fahrt über die Rheinbrücke in Konstanz

Bordbüchlein und Hygieneartikel im Alpen-Sylt Nachtexpress
Bordbüchlein und Hygieneartikel

Doppelbett im Schlafwagen
Doppelbett im Schlafwagen

Zur Frühstückszeit erreicht der Zug Hamburg. Für den Lokwechsel fährt der Zug in den Bahnhof Altona ein, ab dort übernimmt eine Diesel-Lokomotive den Zug für die weitere Strecke nach Westerland. Während des Aufenthalts in Altona können wir bei Tageslicht weitere Eindrücke des Schlafwagens sammeln.

Fahrt am Oberhafen in Hamburg
Fahrt am Oberhafen in Hamburg

MUn-Schlafwagen der RDC
MUn-Schlafwagen der RDC beim Halt in Hamburg Altona

Zuglaufschild des Alpen-Sylt Nachtexpress
Zuglaufschild des Alpen-Sylt Nachtexpress

Gang im MUn-Schlafwagen
Gang im Schlafwagen

Schlafwagenabteil in Tagstellung
Schlafwagenabteil in Tagstellung

Frühstück für Schlafwagengäste
Frühstück für Schlafwagengäste

Die weitere Fahrt führt durch Schleswig-Holstein zur Marschbahn. Während der Fahrt über die Hochbrücke Hochdonn wechseln wir in einen Nachbarwagen, bei dem sich die Fenster öffnen lassen. In 56 Metern Höhe queren wir den Nord-Ostsee-Kanal, die Stahlfachwerkbrücke hat eine Gesamtlänge von über 2,2 Kilometern.

Fahrt durch die Krempermarsch
Fahrt durch die Krempermarsch

Querung der Stör in Itzehoe
Querung der Stör in Itzehoe

Blick aus dem Zugfenster auf der Marschbahn
Blick aus dem Zugfenster auf der Marschbahn

Fahrt über die Hochbrücke Hochdonn
Fahrt über die Hochbrücke Hochdonn

Nord-Ostsee-Kanal
Nord-Ostsee-Kanal

Blick zurück auf der Hochbrücke Hochdonn
Blick zurück auf der Hochbrücke Hochdonn

Fahrt auf der Marschbahn
Fahrt auf der Marschbahn

Blick vom Hindenburgdamm auf das nordfriesische Wattenmeer
Blick vom Hindenburgdamm auf das nordfriesische Wattenmeer

Nach der Ankunft in Westerland auf Sylt schnuppern wir an der Promenade etwas Meeresluft, dann treten wir die Rückfahrt auf das Festland an. Ein beliebtes Fotomotiv sind die grünen 'Reisenden Riesen' des Künstlers Martin Wolke, die seit dem Jahr 2001 den Bahnhofsvorplatz von Westerland zieren. Das Bahnhofsgebäude steht unter Denkmalschutz; Westerland ist die nördlichste Bahnstation in Deutschland. Mit eine Regionalzug, der aus einer sogenannten Married Pair-Garnitur gebildet ist, fahren wir von Westerland nach Niebüll.

Strandpromenade von Westerland
Strandpromenade von Westerland

'Reisende Riesen' auf dem Bahnhofsvorplatz von Westerland
'Reisende Riesen' auf dem Bahnhofsvorplatz von Westerland

Empfangshalle Bahnhof Westerland
Empfangshalle Bahnhof Westerland

Married Pair-Garnitur im Bahnhof Westerland
Married Pair-Garnitur im Bahnhof Westerland

Erste Klasse in der Married Pair-Garnitur
Erste Klasse in der Married Pair-Garnitur

Fahrt auf dem Hindenburgdamm
Fahrt auf dem Hindenburgdamm

Blick vom Zug auf das Wattenmeer
Blick vom Zug auf das Wattenmeer

Fahrt auf der Marschbahn über das Festland
Fahrt auf der Marschbahn über das Festland

In Niebüll wechseln wir über den Bahnhofsvorplatz zum Bahnsteig der neg. Mit einem Dieseltriebzug befahren wir die knapp 14 Kilometer lange Strecke durch das nordfriesische Marschland nach Dagebüll. Der Zug fährt durch einen mit Fluttoren verschließbaren Deichdurchlass bis zur Mole von Dagebüll, wo es einen direkten Übergang zu den Fähren nach Föhr und Amrum gibt. Wir übernachten in Dagebüll.

Triebzug der Baureihe 628 der neg in Niebüll
Triebzug der Baureihe 628 der neg in Niebüll

Erste Klasse im Triebzug der neg
Erste Klasse im Triebzug der neg

Fahrt von Niebüll nach Dagebüll
Fahrt von Niebüll nach Dagebüll

Deichdurchlass der Bahnstrecke in Dagebüll
Deichdurchlass der Bahnstrecke in Dagebüll

Strand in Dagebüll
Strand in Dagebüll

Fährschiff auf der Nordsee
Fährschiff auf der Nordsee

Mole in Dagebüll
Mole in Dagebüll


Tag 3: Dagebüll - Niebüll - Skjern - Vemb - Lemvig - Thyborøn

Zu früher Stunde können wir die Morgenstimmung an der Mole und an der Küste genießen. Später fahren wir mit einem Triebzug der neg von Dagebüll nach Niebüll.

Sonnenaufgang über der Mole von Dagebüll
Sonnenaufgang über der Mole von Dagebüll

Deich bei Dagebüll
Deich bei Dagebüll

Fahrt eines Triebzugs der neg durch den Deichdurchlass in Dagebüll
Fahrt eines Triebzugs der neg durch den Deichdurchlass in Dagebüll

Innenbild Triebzug der neg
Innenraum Triebzug der neg

Blick aus dem Zugfenster zwischen Dagebüll und Niebüll
Blick aus dem Zugfenster zwischen Dagebüll und Niebüll

Der Bahnhof Niebüll wurde 1887 eröffnet. Der Bahnsteig der neg befindet sich auf dem Vorplatz, im Bahnhof selbst verläuft die Marschbahn von Elmshorn nach Westerland, außerdem zweigt dort die Bahnstrecke ins dänische Tønder ab, welche wir nun befahren wollen. Die grenzüberschreitende Verbindung wird von Arriva Danmark bedient, zum Einsatz kommt ein LINT-Dieseltriebzug. Der Zug ist mit Zugnummernwechseln durchgebunden über Esbjerg bis Skjern.

Bahnhof Niebüll
Bahnhof Niebüll

LINT-Triebzug von Arriva Danmark im Bahnhof Niebüll
LINT-Triebzug von Arriva Danmark im Bahnhof Niebüll

Innenbild LINT-Triebzug von Arriva Danmark
Innenraum LINT-Triebzug von Arriva Danmark

Die Strecke von Niebüll nach Tønder hat eine wechselvolle Geschichte. Sie wurde ursprünglich als Teil der Marschbahn erbaut, zu jener Zeit gehörte der Ort Tondern zum Deutschen Reich. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Ort an Dänemark abgetreten. Den Hindenburgdamm gab es damals noch nicht, Sylt war über Fähren von Hoyerschleuse / Højer Sluse angebunden. Sylt-Besucher mussten mit der neuen Grenzziehung nun zweimal die deutsch-dänische Grenze passieren, hierfür wurde ein Korridorverkehr eingerichtet. Nach Eröffnung des Hindenburgdamms wurden die Züge von Hamburg nach Tønder auf den neuen Zielort Westerland umgelegt, die Strecke von Niebüll nach Tønder wurde zur Nebenbahn herabgestuft. 1980 wurde der Personenverkehr schließlich ganz eingestellt. Ab dem Jahr 2001 wurde die Verbindung durch die damalige Nordfriesische Verkehrsbetriebe AG (NVAG) wieder aufgenommen.

Fahrt durch Jütland
Fahrt durch Jütland

Blick aus dem Zugfenster des LINT-Triebzugs von Arriva Danmark
Blick aus dem Zugfenster des LINT-Triebzugs

Fahrt durch Midtjylland
Fahrt durch Midtjylland

In der Kleinstadt Skjern haben wir etwas Aufenthalt, der Ort ist seit 1875 an das Bahnnetz angeschlossen. Wir fahren anschließend mit einem Regionalzug nach Vemb. Hier treffen wir auf einen Desiro-Dieseltriebzug von Midttrafik, das Unternehmen betreibt Busse und Züge in der Region Mitteljütland. Die Triebzüge für die Strecke Skjern-Holstebro wurden von der dänischen Bahn DSB übernommen.

Bredgade in Skjern
Bredgade in Skjern

Bahnhof Skjern
Bahnhof Skjern

Desiro-Triebzug von Midttrafik im Bahnhof Skjern
Desiro-Triebzug von Midttrafik im Bahnhof Skjern

Innenbild Desiro-Triebzug von Midttrafik
Innenbild Desiro-Triebzug von Midttrafik

Blick aus dem Zugfenster zwischen Skjern und Vemb
Blick aus dem Zugfenster zwischen Skjern und Vemb

In Vemb liegt das südliche Ende der Lemvigbanen, die Privatbahn hat hier Anschluss an das Staatsbahnnetz. Das Eisenbahnerdorf hat rund 1.300 Einwohner. Die Lemvigbahn ist eine normalspurige Privatbahn im Nordwesten Jütlands. Die knapp 60 Kilometer lange Strecke führt von Vemb über Lemvig nach Thyborøn. Für die Fahrt steht ein sogenannter Lynette-Triebwagen bereit.

Wegweiser zur Lemvigbahn im Bahnhof Vemb
Wegweiser zur Lemvigbahn im Bahnhof Vemb

Bahnhof Vemb
Bahnhof Vemb

Lynette-Triebwagen im Bahnhof Vemb
Lynette-Triebwagen im Bahnhof Vemb

Innenbild Lynette-Triebwagen
Innenraum Lynette-Triebwagen

Fahrt von Vemb nach Lemvig
Fahrt von Vemb nach Lemvig

Blick aus dem Zugfenster bei der Fahrt durch Midtjylland
Blick aus dem Zugfenster bei der Fahrt durch Midtjylland

Nach 30 Minuten erreichen wir Lemvig. Die Kleinstadt ist der Hauptort der Region, hier ist auch der Betriebsmittelpunkt der Lemvigbanen. Wir legen in Lemvig einen Zwischenstopp ein. In der dünnbesiedelten Gegend war die Bahn von Anfang an auf Sparsamkeit bedacht, der Bahnhof von Lemvig wurde deshalb auf einem Hügel außerhalb der Stadt gebaut, um eine teure Verbindung hinab in die Stadt und zum Hafen zu vermeiden. Später wurde für den Güterverkehr doch eine Hafenbahn gebaut. Wir folgen zu Fuß dem Gleis der Hafenbahn. Die Strecke wurde zuletzt im Ausflugsverkehr von einem Verein bedient, während unseres Besuchs ruht der Ausflugsverkehr.

Bahnhof Lemvig
Bahnhof Lemvig

Gleis der Hafenbahn am Bahnhof Lemvig
Gleis der Hafenbahn am Bahnhof Lemvig

Die 1,5 Kilometer lange Hafenbahn führt durch eine Siedlung beim Bahnhof und anschließend durch ein Waldstück. Die Hafenbahn ist die einzige Steilstrecke Dänemarks. Der Höhenunterschied vom Bahnhof Lemvig (33 Meter über dem Meer) bis zum Hafen wird mit einer Spitzkehre überwunden. Die letzten Meter verlaufen mit Rillenschienen im Straßenraum am Hafen. Sämtliche Anschlüsse zu Güterkunden sind abgebaut, das Gleis endet heute stumpf ohne Weichen.

Verlauf der Strecke durch eine Siedlung am Bahnhof Lemvig
Verlauf der Strecke durch eine Siedlung am Bahnhof Lemvig

Eisenbahnbrücke über die Vesterbjerg-Straße
Eisenbahnbrücke über die Vesterbjerg-Straße

Spitzkehre der Hafenbahn
Spitzkehre der Hafenbahn

Streckenverlauf durch einen Wald oberhalb des Hafens
Streckenverlauf durch einen Wald oberhalb des Hafens

Gleise am Ortsrand von Lemvig
Gleise am Ortsrand von Lemvig

Strecke am Hafen von Lemvig
Strecke am Hafen von Lemvig

Lemvig liegt am südlichen Ufer des Limfjords, die Stadt hat mittelalterliche Wurzeln. Die Kirche aus dem 13. Jahrhundert hat einen für Dänemark untypischen Zwiebelturm.

Hafen von Lemvig
Hafen von Lemvig

Im Ortskern von Lemvig
Im Ortskern von Lemvig

Kirche Lemvig
Kirche Lemvig

Für den Rückweg zum Bahnhof wählen wir einen kürzeren Fußweg, dabei unterqueren wir nun die Hafenbahn. An der Eisenbahnbrücke ist das Kürzel VLTJ zu lesen, dieses steht für Vemb-Lemvig-Thyborøn Jernbane, dem historischen Namen der Lemvigbahn. Nach einer Fusion gehört die Lemvigbahn heute zur Gesellschaft Midtjyske Jernbaner.

Eisenbahnbrücke über die Vesterbjerg-Straße
Eisenbahnbrücke über die Vesterbjerg-Straße mit der Aufschrift VLTJ

Das Empfangsgebäude des Bahnhofs von Lemvig stammt aus dem Jahr 1909, das Vorgängergebäude war im Jahr zuvor abgebrannt. Lemvig hat einen Kopfbahnhof, die Züge kreuzen hier, so dass sich regelmäßig ein Bild mit zwei Triebzügen im Bahnhof ergibt. Wir befahren jetzt die weitere Strecke bis Thyborøn.

Gleis der Hafenbahn am Bahnhof Lemvig
Gleis der Hafenbahn am Bahnhof Lemvig

Kreuzung zweier Triebzüge im Bahnhof Lemvig
Kreuzung zweier Triebzüge im Bahnhof Lemvig

Die zweiteiligen Dieseltriebzüge vom Typ Ym (Y-tog) wurden von der Firma DUEWAG in Uerdingen gebaut, drei Züge wurde 1984 an die damalige VLTJ ausgeliefert, ein weiterer Triebzug wurde später von einer anderen Bahn übernommen. Im Rahmen eines Preisausschreibens bekamen die Züge den Beinamen 'Lynette' (deutsch: Blitzchen). Die 80 km/h schnellen Triebzüge fanden außerhalb Dänemarks keine Kunden. Es gibt in Lemvig noch einen einteiligen Ym-Triebwagen, der im Ausflugsverkehr auf der Hafenbahn eingesetzt wurde.

Einstiegsbereich im Lynette-Triebzug
Einstiegsbereich im Lynette-Triebzug

Innenbild Lynette-Triebzug
Innenraum Lynette-Triebzug

Der Streckenabschnitt von Lemvig nach Thyborøn ist landschaftlich reizvoll, er führt durch die Ausläufer der Dünenlandschaft an der Küste. Die letzte Etappe verläuft auf einem Damm durch den Limfjord. Im Laufe der Zeit wurde der Streckenverlauf in diesem Abschnitt mehrfach geändert. Zunächst wurde die ursprüngliche Trasse durch die Salzwiesen durch Aufschüttungen erhöht, dann wurde sie parallel zu einer Straße auf einen neuen Seedeich verlegt.

Blick vom Zug auf den Kirchturm von Hove
Blick vom Zug auf den Kirchturm von Hove

Dünenlandschaft an der Lemvigbahn
Dünenlandschaft an der Lemvigbahn

Fahrt auf einem Damm durch den Limfjord
Fahrt auf einem Damm durch den Limfjord

Windräder im Limfjord vor dem Zugfenster
Windräder im Limfjord vor dem Zugfenster

Nach einer Fahrzeit von 30 Minuten erreichen wir die Endstation Thyborøn. Thyborøn ist ein 2.000-Einwohner-Ort an der Nordspitze einer Landzunge. Der Ort verfügt über einen der größten Fischereihäfen Dänemarks. Den Rest des Tages verbringen wir zwischen Strand, Dünen und Hafen.

Hafen von Thyborøn
Hafen von Thyborøn

Trafoturm am Strand von Thyborøn
Trafoturm am Strand von Thyborøn

Strand bei Thyborøn
Strand bei Thyborøn

Sonnenuntergang über der Küste von Thyborøn
Sonnenuntergang über der Küste


Tag 4: Thyborøn - Vemb - Holstebro - Vejle - Kopenhagen - Malmö - Trelleborg

Am Morgen machen wir uns auf den Weg zur Endstation der Lemvigbahn. In Thyborøn gibt es heute nur noch einen Endhaltepunkt, ein Gleis zum Hafen sowie weitere Bahnanlagen werden nicht mehr genutzt. Die Triebwagen der Lemvigbahn tragen Namen, heute treffen wir auf 'Kysten'. Mittlerweile wurden Batteriezüge bestellt, die in absehbarer Zeit die dieselbetriebenen Altfahrzeuge ablösen werden.

Straßenzug in Thyborøn
Straßenzug in Thyborøn

Lynette-Dieseltriebzug am Haltepunkt Thyborøn
Lynette-Dieseltriebzug am Haltepunkt Thyborøn

Der erste Teilabschnitt der Lemvigbahn wurde 1879 eröffnet als damals erste Kleinbahn Dänemarks. Der Verlängerung nach Thyborøn kam 1899 hinzu, sie wurde ursprünglich für den Export von Fisch und Fischmehl erbaut. Die Bahn agierte stets sehr sparsam, von einfachem Gleisbau bis zur Übernahme von Gebrauchtfahrzeugen. Bahnhofsvorsteher mussten sich in den Anfangsjahren mit Gastronomie oder Gelegenheitsjobs ein Zubrot verdienen.

Fahrt auf dem Damm durch den Limfjord
Fahrt auf dem Damm durch den Limfjord

Blick vom Zug auf den Limfjord
Blick vom Zug auf den Limfjord

Fahrt von Thyborøn nach Lemvig
Fahrt von Thyborøn nach Lemvig

Innenbild Lynette-Triebzug
Innenraum Lynette-Triebzug

Blick aus dem Zugfenster der Lemvigbahn
Blick aus dem Zugfenster der Lemvigbahn

In Vemb endet unser Besuch bei der Lemvigbahn, von dort fahren wir nach Holstebro. Bei der Anreise am Vortag waren wir mit einem Desiro-Triebzug aus Skjern hier angekommen, nun setzen wir die Fahrt auf dieser Linie fort. Die Strecke wird von der Bahngesellschaft Midtjyske Jernbaner befahren, die auch die Lemvigbahn betreibt. Die Fahrt bis Holstebro dauert eine Viertelstunde.

Kunstwerk 'Den Blå Plads' in Vemb
Kunstwerk 'Den Blå Plads' mit einer Säule mit 72 kleinen Keramikelefanten nahe des Bahnhofs von Vemb

Bahnhof Vemb
Bahnhof Vemb

Einfahrt eines Desiro-Triebzugs von Midttrafik in Vemb
Einfahrt eines Desiro-Triebzugs von Midttrafik in Vemb

Innenbild Desiro-Triebzug von Midttrafik
Innenraum Desiro-Triebzug von Midttrafik

Blick aus dem Zugfenster zwischen Vemb und Holstebro
Blick aus dem Zugfenster zwischen Vemb und Holstebro

In Holstebro bleibt Zeit für eine kleine Erkundungsrunde durch die Altstadt. Die Holstebro Kirke ist mit Baujahr 1907 recht jung, der Bau ersetzte eine mittelalterliche Kirche. Holstebro liegt am Fluss Storå.

Altstadt von Holstebro
Altstadt von Holstebro

Holstebro Kirke
Holstebro Kirke

Musiktheater Holstebro am Fluss Storå
Musiktheater Holstebro am Fluss Storå

Altes Rathaus Holstebro
Altes Rathaus Holstebro

Im Mittelalter entwickelte sich Holstebro zu einem Verkehrsknotenpunkt. Heute treffen sich hier die vestjyske længdebane (Westjütländische Langbahn) von Struer nach Esbjerg und die Vejle-Holstebro-banen nach Vejle. Das Empfangsgebäude des Bahnhofs von Holstebro wurde 1904 erbaut nach Plänen von Heinrich Wenck. Mit einem LINT-Dieseltriebzug von Arriva fahren wir von Holstebro nach Vejle. Die Strecke wird auch Diagonalbanen genannt, da sie diagonal durch Mitteljütland verläuft.

Bahnhof Holstebro
Bahnhof Holstebro

Empfangshalle Bahnhof Holstebro
Empfangshalle Bahnhof Holstebro

LINT-Triebzug von Arriva im Bahnhof Holstebro
LINT-Triebzug von Arriva im Bahnhof Holstebro

Innenbild LINT-Triebzug von Arriva
Innenraum LINT-Triebzug von Arriva

Fahrt durch Jütland
Fahrt durch Jütland

Blick aus dem Zugfenster im Stadtgebiet von Vejle
Blick aus dem Zugfenster im Stadtgebiet von Vejle

Von Velje bis Kopenhagen nutzen wir einen Fernverkehrszug, auf der Linie wird ein IC3-Triebzug der dänischen Bahn DSB eingesetzt. Die Strecke ist recht abwechslungsreich, zunächst fahren wir am Ufer des Vejle Fjords und weiter über die Insel Fünen.

Einfahrt eines IC3-Triebzugs der DSB in den Bahnhof Vejle
Einfahrt eines IC3-Triebzugs der DSB in den Bahnhof Vejle

Erste Klasse im IC3-Triebzug der DSB
Erste Klasse im IC3-Triebzug der DSB

Blick vom Zug auf den Vejle Fjord
Blick vom Zug auf den Vejle Fjord

Fahrt durch die Region Syddanmark
Fahrt durch die Region Syddanmark

Gratis-Heißgetränke in der ersten Klasse
Gratis-Heißgetränke in der ersten Klasse

Höhepunkt ist die Fahrt auf der Storebæltsbroen über den Großen Belt. Die Große-Belt-Querung ist insgesamt rund 18 Kilometer lang, der erste Teil führt in bis zu 18 Metern Höhe über das Meer bis zur Insel Sprogø, der zweite Teil verläuft anschließend durch einen Tunnel unter dem Meeresboden. Im weiteren Verlauf führt die Strecke über die Insel Seeland nach Kopenhagen.

Fahrt über den Großen Belt
Fahrt über den Großen Belt

Blick aus dem Zugfenster von der Storebæltsbroen
Blick aus dem Zugfenster von der Storebæltsbroen

Unterwegs auf Seeland
Unterwegs auf Seeland

In Kopenhagen legen wir eine kleine Pause ein und laufen bis zum zentralen Platz Amagertorv. Mit dem Københavns Hovedbanegård besuchen wir heute den zweiten Bahnhof des Architekten Heinrich Wenck. Das 1911 in Betrieb genommene Gebäude hatte zwei Vorgänger an derselben Stelle. Der Bahnhof wurde zunächst als Kopfbahnhof betrieben, später kam eine Tunnelstrecke durch die Stadt hinzu.

Rathaus Kopenhagen
Rathaus Kopenhagen

Amagertorv-Platz in Kopenhagen
Amagertorv-Platz in Kopenhagen

Hauptbahnhof Københavns Hovedbanegård
Hauptbahnhof Københavns Hovedbanegård

Empfangshalle im Hauptbahnhof Kopenhagen
Empfangshalle im Hauptbahnhof Kopenhagen

Mit dem Öresundståg fahren wir nach Malmö. Die grenzüberschreitenden Nahverkehrszüge fahren tagsüber mehrmals in der Stunde von Dänemark nach Schweden. Die Öresundverbindung besteht ebenfalls aus einem Tunnel unter dem Meer und einer Brücke.

Fahrt über den Öresund
Fahrt über den Öresund

Öresundståg nach der Ankunft in Malmö
Öresundståg nach der Ankunft in Malmö

Malmö ist die drittgrößte Stadt in Schweden. Wir besuchen den historischen Marktplatz Stortorget vor dem Rathaus und den Lilla Torg (Kleiner Platz) im Herzen der Altstadt. Das älteste Gebäude der Stadt ist die gotische Sankt-Petri-Kirche aus dem 14. Jahrhundert.

Marktplatz Stortorget Malmö
Marktplatz Stortorget Malmö

Sankt-Petri-Kirche Malmö
Sankt-Petri-Kirche

Lilla Torg (Kleiner Platz) Malmö
Lilla Torg (Kleiner Platz)

Das heutige Empfangsgebäude des Bahnhofs Malmö centralstation wurde 1872 fertiggestellt, nachdem ein Vorgängerbau durch einen Brand zerstört wurde. 2010 wurde ein Citytunnel eröffnet, der Kopfbahnhof wurde dabei um einen unterirdischen Durchgangsbahnhof ergänzt. Rund um Malmö gibt es ein S-Bahn-ähnliches Bahnnetz, auf dem die Pågatåg-Züge verkehren. Wir fahren vom Tiefbahnhof mit einem Pågatåg-Zug der Linie 9 nach Trelleborg.

Bahnhof Malmö centralstation
Bahnhof Malmö centralstation

Innenbild Elektrotriebzug des Typs X61
Innenraum Elektrotriebzug des Typs X61

Fahrt durch Schonen
Fahrt durch Schonen

Der Bahnhof von Trelleborg wurde 1897 eröffnet, in den 1970er-Jahren verlor er den Personenverkehr. Zu jener Zeit waren die auf Fährschiffe verladenen Trajektzüge von Deutschland nach Malmö die einzigen Personenzüge in Trelleborg. Mit dem Ausbau des Pågatåg-Systems wurde der Bahnhof 2015 wieder an den Personenverkehr angebunden, hierfür wurde der Bahnhof restauriert.

Elektrotriebzug des Typs X61 nach der Ankunft in Trelleborg
Pågatåg-Elektrotriebzug des Typs X61 nach der Ankunft in Trelleborg

Empfangshalle Bahnhof Trelleborg
Empfangshalle Bahnhof Trelleborg

Bahnhof Trelleborg
Bahnhof Trelleborg

Trelleborg ist die südlichste Stadt Schwedens, der Hafen ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Stadt. Da wir uns für eine Überfahrt am nächsten Tag entschieden haben, können wir am Abend einige Eindrücke der Stadt sammeln. Der alte Marktplatz Gamla Torg ist noch von historischen Gebäuden geprägt, unweit davon steht die Backsteinkirche Sankt Nikolai.

Marktplatz Gamla Torg in Trelleborg
Marktplatz Gamla Torg in Trelleborg

Backsteinkirche Sankt Nikolai Trelleborg
Backsteinkirche Sankt Nikolai

Historische Gebäude am Gamla Torg Gamla Torg in Trelleborg
Historische Gebäude am Gamla Torg


Tag 5: Trelleborg - Rostock - Warnemünde - Rostock - Warnemünde

Heute liegen knapp 160 Kilometer Seeweg von Trelleborg über die Ostsee nach Rostock vor uns, die Überfahrt dauert fünfeinhalb Stunden. Auf der Strecke wird das Fährschiff Nils Holgersson eingesetzt.

Sonnenaufgang über dem Fährhafen von Trelleborg
Sonnenaufgang über dem Fährhafen von Trelleborg

Entfernungsanzeiger am Hafen Trelleborg
Entfernungsanzeiger am Hafen Trelleborg

Fährschiff Nils Holgersson
Fährschiff Nils Holgersson

Hafenanlagen in Trelleborg
Hafenanlagen in Trelleborg

Ausfahrt aus dem Hafen von Trelleborg
Ausfahrt aus dem Hafen von Trelleborg

Überfahrt über die Ostsee
Überfahrt über die Ostsee

Nach gut fünf Stunden läuft das Fährschiff in den Neuen Strom ein. Der Seekanal bildet die Einfahrt von der Mecklenburger Bucht zu den Rostocker Häfen. Das Schiff legt an Pier I an, von dort werden die wenigen Fußgänger mit einem Bus zum Fährcenter gebracht. Mit einem öffentlichen Bus fahren wir vom Fährhafen durch den Warnowtunnel nach Lütten Klein und von dort mit der S 1 nach Warnemünde. Am Nachmittag unternehmen wir einen Ausflug nach Rostock, zur Übernachtung kehren wir nach Warnemünde zurück.

Einfahrt in den Neuen Strom
Einfahrt in den Neuen Strom

Anlegen im Hafen Rostock
Anlegen im Hafen Rostock

Einfahrt einer S-Bahn am Haltepunkt Lütten Klein
Einfahrt einer S-Bahn am Haltepunkt Lütten Klein

Alter Strom in Warnemünde
Alter Strom in Warnemünde

Abendstimmung an der Unterwarnow in Rostock
Abendstimmung an der Unterwarnow in Rostock


Tag 6: Warnemünde - Berlin Flughafen - Berlin - Rahnsdorf - Woltersdorf - Rahnsdorf - Friedrichshagen - Alt-Rüdersdorf - Friedrichshagen - Berlin

Nach einem Abstecher zum Strand machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof von Warnemünde, dabei kommen wir an zwei Wahrzeichen des Ostseebades vorbei, dem Leuchtturm aus dem Jahr 1898 und dem Rundbau 'Teepott'.

Strand in Warnemünde
Strand in Warnemünde

Leuchtturm und Rundbau Teepott Warnemünde
Leuchtturm und Rundbau Teepott

Neuer Strom in Warnemünde
Neuer Strom in Warnemünde

Seit 1886 ist Warnemünde an das Bahnnetz angeschlossen, vorrangig diente die Strecke der Reiseverbindung von Berlin ins dänische Gedser. Infolge des Umbaus der Wasserwege in Warnemünde wurden die Bahnanlagen für einen Trajektverkehr umgerüstet, 1903 ging der heutige Bahnhof in Betrieb.
Nun steht der 'neue Intercity' auf unserer Agenda. Die IC-Linie von Warnemünde nach Dresden ist das erste Einsatzgebiet der Doppelstock-Triebzüge vom Typ KISS, die die Deutsche Bahn von der österreichischen Bahngesellschaft Westbahn übernommen hat. Gut drei Stunden fahren wir durch die Weiten von Mecklenburg und Brandenburg nach Berlin.

Bahnhof Warnemünde
Bahnhof Warnemünde

IC2-KISS-Triebzug im Bahnhof Warnemünde
IC2-KISS-Triebzug im Bahnhof Warnemünde

Erste Klasse im KISS-Triebzug
Erste Klasse im KISS-Triebzug

Fahrtzielanzeige im KISS-Triebzug
Fahrtzielanzeige im KISS-Triebzug

Fahrt durch Mecklenburg
Fahrt durch Mecklenburg

Blick aus dem Zugfenster in Brandenburg
Blick aus dem Zugfenster in Brandenburg

Getränke- und Snackautomat im KISS-Triebzug
Getränke- und Snackautomat

Fahrt durch Brandenburg
Fahrt durch Brandenburg

Wir fahren mit dem Intercity bis zum Berliner Flughafen, um anschließend mit dem 'FEX' eine uns noch unbekannte Zuggattung für die Rückfahrt nach Berlin nutzen zu können. Der Flughafen-Express zwischen dem Flughafen Berlin Brandenburg und dem Berliner Hauptbahnhof ist die einzige Linie der Gattung FEX, er wird von DB Regio mit Doppelstockwagen betrieben. Während der Intercity zwischen Zentrum und Flughafen die westliche Route über Südkreuz nutzt, fährt der FEX die östliche Route über Ostkreuz und Gesundbrunnen in den Hauptbahnhof (tief).

Flughafen-Express (FEX)
Flughafen-Express (FEX)

Erste Klasse im FEX
Erste Klasse im FEX

Zuglauf des Flughafen-Express (FEX)
Zuglauf des Flughafen-Express

Fahrt über die Frankfurter Allee in Berlin
Fahrt über die Frankfurter Allee in Berlin

Blick vom Zug auf den Spandauer Schifffahrtskanal in Berlin
Blick vom Zug auf den Spandauer Schifffahrtskanal in Berlin

Nach der Ankunft am Berliner Hauptbahnhof starten wir zu einer Nachmittagstour ins östliche Umland der Hauptstadt. Wir fahren zunächst mit der S 3 nach Berlin-Rahnsdorf, dort hat die Straßenbahn nach Woltersdorf ihren Ausgangspunkt. Die normalspurige Überlandstraßenbahn zählt mit einer Streckenlänge von nur 5,6 Kilometern zu den kleinsten Straßenbahnbetrieben Deutschlands.

Endhaltestelle der Straßenbahn Woltersdorf in Rahnsdorf
Endhaltestelle der Straßenbahn Woltersdorf in Rahnsdorf

Blick auf den rückwärtigen Führerstand bei der Fahrt mit der Straßenbahn Woltersdorf
Blick auf den rückwärtigen Führerstand bei der Fahrt mit der Straßenbahn Woltersdorf

Nach einer Fahrzeit von 16 Minuten erreichen wir die Endstation Woltersdorf Schleuse, dort gibt es eine historische Drehstuhlweiche aus dem Jahr der Eröffnung der Straßenbahnstrecke.
Die Endstation liegt bei einer Schleuse der Rüdersdorfer Gewässer. Die Gewässer in der Region dienten schon früh als Transportwege, etwa um Kalkstein aus Steinbrüchen bei Rüdersdorf nach Berlin zu bringen. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde hier ein erstes Stauwehr errichtet, die heutige Schleuse ist seit 1882 in Betrieb.

Drehstuhlweiche an der Endstation Woltersdorf Schleuse
Drehstuhlweiche an der Endstation Woltersdorf Schleuse

Infotafel zur Drehstuhlweiche in Woltersdorf
Infotafel zur Drehstuhlweiche in Woltersdorf

Mühlenteich in Woltersdorf
Mühlenteich in Woltersdorf

Woltersdorfer Schleuse
Woltersdorfer Schleuse

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Schleuse zu einem beliebten Ausflugsziel, sowohl für Tagesgäste aus Berlin als auch für die Sommerfrische. Eine nicht unwesentliche Rolle spielte dabei die Straßenbahn, auch heute gehört der Ausflugsverkehr zu einem Standbein der Bahn. Die Straßenbahn wurde 1913 eröffnet. Das Bild ist von den in der DDR gefertigten Gothawagen geprägt. Wir treffen auf Wagen 31, er wurde 1959 gebaut und war zunächst in Dresden unterwegs, 1986 kam er zur Woltersdorfer Straßenbahn.

Flakensee
Flakensee

Straßenbahn an der Endhaltestelle Woltersdorf Schleuse
Straßenbahn Wagen 31 an der Endhaltestelle Woltersdorf Schleuse

Innenbild Gothawagen der Straßenbahn Woltersdorf
Innenraum Gothawagen der Straßenbahn Woltersdorf

Nach der Wende wurde der damalige Kombinatsbetrieb in eine GmbH in kommunaler Trägerschaft umgewandelt. Im Zuge der Einführung einheitlicher Liniennummern in der Region erhielt die Strecke die Nummer 87. Die Betriebsführung liegt mittlerweile bei der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn GmbH (SRS). Die Strecke verläuft in Straßenlage durch Woltersdorf, dann quert sie die Landesgrenze von Brandenburg zu Berlin und verläuft anschließend auf eigener Trasse durch den Forst Köpenick. Die Endstation liegt am Bahnhof des Berliner Ortsteils Rahnsdorf.

Fahrt durch Woltersdorf
Fahrt durch Woltersdorf

Bahnhof Rahnsdorf
Bahnhof Rahnsdorf

Vom Bahnhof Rahnsdorf fahren wir mit der S 3 eine Station nach Friedrichshagen. Hier widmen wir uns der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn. Ähnlich wie in Woltersdorf handelt es sich um eine Überlandstraßenbahn mit nur einer Linie, sie ist die einzige meterspurige Straßenbahn im Berliner Raum. Die Linie trägt die Nummer 88, sie führt vom S-Bahnhof Berlin-Friedrichshagen über Schöneiche nach Rüdersdorf. Die Strecke ist 14 Kilometer lang, die ersten Kilometer verlaufen durch ein Waldgebiet der Krummendammer Heide. Am Ortseingang von Schöneiche quert die Strecke die Grenze zu Brandenburg.

Fahrzeug der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn in Friedrichshagen
Fahrzeug vom Typ KTNF6 der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn in Friedrichshagen

Innenbild KTNF6-Straßenbahn der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn
Innenraum KTNF6-Straßenbahn der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn

Linienverlauf der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn
Linienverlauf der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn

Blick aus dem Fenster der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn
Blick aus dem Fenster der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn

Die Strecke verfügt an beiden Enden über Wendeschleifen. Nach einer Fahrzeit von 28 Minuten ist die Endstation in Alt-Rüdersdorf erreicht, die Wendeschleife liegt am Rande einer Wohnsiedlung. Das Fahrzeug stammt vom tschechoslowakischen Hersteller Tatra, es wurde aus Cottbus übernommen. Die Straßenbahn verkehrt werktags im 20-Minuten-Takt.

Endstation in Alt-Rüdersdorf
Endstation in Alt-Rüdersdorf

Innenbild KTNF6-Straßenbahn der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn
Innenraum KTNF6-Straßenbahn der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn

Fahrt entlang der Marienstraße in Rüdersdorf
Fahrt entlang der Marienstraße in Rüdersdorf

Haltestelle Rüdersdorf Rathaus
Haltestelle Rüdersdorf Rathaus

Da die Gemeinden Schöneiche, Rüdersdorf und Woltersdorf abseits der Bahnstrecken lagen, gab es zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in den Orten Sorge, von der weiteren Entwicklung abgehängt zu werden. Daraus entstanden Initiativen für eigene Schienenverbindungen. 1910 wurde die Strecke bis Schöneiche in Betrieb genommen, zwei Jahre später wurde sie bis ins damalige Kalkberge verlängert. Heute ist Kalkberge ein Ortsteil von Rüdersdorf.

Evangelische Dorfkirche in Kalkberge
Evangelische Dorfkirche in Kalkberge

Fahrt über das Strausberger Mühlenfließ
Fahrt über das Strausberger Mühlenfließ

Der Betriebshof der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn liegt in Schöneiche. Die Bahn wurde anfangs mit Benzollokomotiven und ehemaligen Pferdebahnwagen betrieben. 1914 wurde die Strecke elektrifiziert. Pläne für eine durchgehende Straßenbahnstrecke von Erkner über Woltersdorf und Rüdersdorf nach Straußberg machte der Zweite Weltkrieg zunichte.

Betriebshof der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn in Schöneiche
Betriebshof der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn in Schöneiche

Fahrt durch Schöneiche
Fahrt durch Schöneiche

Von Friedrichshagen fahren wir mit der S-Bahn zurück ins Zentrum von Berlin. Zum Zeitpunkt der Reise findet in Berlin das Festival of Lights statt, bei dem zahlreiche Gebäude illuminiert werden.

Hauptbahnhof Berlin beim Festival of Lights
Hauptbahnhof Berlin beim Festival of Lights

Reichstagsgebäude Berlin bei Nacht
Reichstagsgebäude

Illumination des Brandenburger Tors
Illumination des Brandenburger Tors


Tag 7: Berlin - Bregenz - St. Margrethen - Rorschach - Romanshorn - Kreuzlingen - Konstanz

Für die Rückfahrt haben wir uns einen besonderen Zug ausgesucht, nämlich den ICE 1209 von Berlin durch das Allgäu nach Bregenz. Dieser Zug fährt nur samstags in der Sommersaison 2021. Aufgrund von Bauarbeiten wurde die Abfahrt vorverlegt, an unserem Reisetag verkehrt er über Würzburg, ansonsten nutzt der Zug die Schnellfahrstrecke von Erfurt nach Nürnberg. Der ICE 1209 fährt bis Augsburg vereinigt mit dem ICE 1201 nach Landeck-Zams, er ist aus ICE-T-Triebzügen gebildet.

ICE 1209 auf dem Fahrtzielanzeiger im Hauptbahnhof Berlin
ICE 1209 auf dem Fahrtzielanzeiger im Hauptbahnhof Berlin

ICE-T-Triebzug als ICE 1209 mit ICE 1201 im Hauptbahnhof Berlin
ICE-T-Triebzug als ICE 1209 mit ICE 1201

Zuglauf des ICE 1209 Berlin-Bregenz
Zuglauf des ICE 1209 Berlin-Bregenz

Bordrestaurant im ICE-T
Bordrestaurant

Frühstück im Bordrestaurant des ICE
Frühstück im Bordrestaurant

Fahrt auf der Unstruttalbrücke durch Sachsen-Anhalt
Fahrt auf der Unstruttalbrücke durch Sachsen-Anhalt

Rothenkirchen in Osthessen mit Markuskirche
Rothenkirchen in Osthessen mit Markuskirche

Querung des Mains bei Gemünden
Querung des Mains bei Gemünden

In Nürnberg hat der Zug einen Fahrtrichtungswechsel, weiter führt die Strecke durch Mittelfranken und Schwaben nach Augsburg. Südlich von Augsburg in Mering wechselt der Zug auf die Ammerseebahn nach Geltendorf. Auf dieser Strecke gibt es ansonsten keinen regulären Fernverkehr. In Geltendorf folgt ein Betriebshalt mit Richtungswechsel, anschließend befährt der ICE die Allgäubahn nach Buchloe. Der Umweg über Geltendorf ist notwendig, da die direkte Strecke Augsburg-Buchloe nicht elektrifiziert ist. Weiter fährt der Zug über Memmingen und Lindau-Reutin nach Bregenz. Auf dieser Strecke gibt es regelmäßigen Fernverkehr mit den ECE-Zügen München-Zürich, die Fahrt mit einem ICE auf der Strecke hat hingegen Seltenheitswert.

Fahrt durch Mittelfranken
Fahrt durch Mittelfranken

Erste Klasse im ICE-T
Erste Klasse im ICE-T

Unterwegs im Westallgäu
Unterwegs im Westallgäu

Spitalkirche von Bärenweiler bei Kissleg
Spitalkirche von Bärenweiler bei Kissleg

Blick aus dem Zugfenster im Allgäu
Blick aus dem Zugfenster im Allgäu

Fahrt am Bodenseeufer nach Bregenz
Fahrt am Bodenseeufer nach Bregenz

Da der Zug in Lindau-Reutin nur zum Ausstieg hält, ist keine Abfahrtszeit veröffentlicht. Im internen Fahrplan ist für den Zug ein Aufenthalt von 28 Minuten in Lindau-Reutin vorgesehen, an unserem Reisetag fährt der Zug jedoch nach dem Halt direkt weiter ins österreichische Bregenz. Dadurch erreichen wir den Endbahnhof Bregenz 37 Minuten vor der geplanten Ankunftszeit.

Ankunft des ICE um 14:40 Uhr in Bregenz
Ankunft des ICE um 14:40 Uhr in Bregenz

Von Bregenz fahren wir mit der grenzüberschreitenden S-Bahn-Linie 3 ins schweizerische St. Margrethen. Die Verbindung wird mit Talent-Triebzügen der ÖBB bedient. Nach der Fahrt durch Vorarlberg markiert der Alpenrhein die Grenze zur Schweiz.

Innenbild Talent-Triebzug der ÖBB
Innenraum Talent-Triebzug der ÖBB

Fahrt durch Vorarlberg
Fahrt durch Vorarlberg

Querung des Alpenrheins
Querung des Alpenrheins

Talent-Triebzug der ÖBB nach der Ankunft im St. Margrethen
Talent-Triebzug der ÖBB nach der Ankunft im St. Margrethen

Von St. Margrethen fahren wir mit einem Interregio der SBB in Richtung Zürich, zum Einsatz kommt ein Doppelstockzug vom Typ FV-Dosto. Wir fahren mit dem Zug eine Station bis Rorschach.

Einfahrt eines Interregios der SBB in den Bahnhof St. Margrethen
Einfahrt eines Interregios der SBB in den Bahnhof St. Margrethen

Erste Klasse im FV-Dosto der SBB
Erste Klasse im FV-Dosto

Blick auf den Bodensee im schweizerischen Staad
Blick auf den Bodensee im schweizerischen Staad

Von Rorschach fahren wir weiter am schweizerischen Bodenseeufer bis Romanshorn, dort wechseln wir auf die S 8 bis Kreuzlingen. Von Kreuzlingen bringt uns die S 14 über die Grenze nach Konstanz. Auf diesen Linien verkehren Gelenktriebwagen (GTW) der Bahngesellschaft Thurbo.

Gelenktriebwagen (GTW) von Thurbo im Bahnhof Rorschach
Gelenktriebwagen (GTW) von Thurbo im Bahnhof Rorschach

Blick vom Zug auf die Skulptur 'Die Schwebende' in Rorschach
Blick vom Zug auf die Skulptur 'Die Schwebende' in Rorschach

Fahrt am Hafen Rorschach
Fahrt am Hafen Rorschach

Erste Klasse im GTW von Thurbo
Erste Klasse im GTW von Thurbo

Fahrt auf der Seelinie von Romanshorn nach Kreuzlingen
Fahrt auf der Seelinie von Romanshorn nach Kreuzlingen

Querung der schweizerisch-deutschen Grenze zwischen Kreuzlingen und Konstanz
Querung der schweizerisch-deutschen Grenze zwischen Kreuzlingen und Konstanz


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