Mit Lion, Travys und vinifuni durch die Schweiz (August 2022)

Bei einer Tagestour durch die Westschweiz fahren wir mit Zügen von Travys zum Lac de Joux im Jura, wir besuchen ehemalige deutsche Stadtbahnzüge auf der Strecke nach Orbe und erkunden den Bahnhof von Ligerz, bevor dieser durch eine neue Streckenführung vom Bahnnetz getrennt wird.

Reiseroute
Reiseroute

Die Route führt uns von Konstanz mit einem Umweg über Romanshorn nach Zürich und von dort über Yverdon-les-Bains nach Le Brassus. Die Rückfahrt unterbrechen wir in Le Pont sowie in Chavornay, wo die Strecke nach Orbe abzweigt. Einen weiteren Zwischenstopp legen wir in Ligerz ein, von dort fahren wir mit der Standseilbahn nach Prêles. Anschließend kehren wir über Biel, Zürich und Weinfelden an den Bodensee zurück.

Wir starten frühmorgens nach 6 Uhr am Bahnhof von Konstanz, unser erster Zug des Tages ist ein Gelenktriebwagen von Thurbo in Richtung Herisau. Am selben Bahnsteig gibt es auch eine Direktverbindung von Konstanz nach Zürich, wir wählen den Umweg über Romanshorn jedoch aus einem speziellen Grund.

Gelenktriebwagen (GTW) von Thurbo im Bahnhof Konstanz
Gelenktriebwagen von Thurbo im Bahnhof Konstanz

Fahrt auf der Seelinie von Kreuzlingen nach Romanshorn
Fahrt auf der Seelinie von Kreuzlingen nach Romanshorn

Denn wir können so die S 23 in die Tour integrieren. Die Verbindung gehört zu den nur in der Hauptverkehrszeit bedienten Linien der S-Bahn Zürich. Der Zug auf der Linie von Romanshorn nach Zürich besteht aus sechs Doppelstockwagen mit je einer 'LION'-Lok an Kopf und Ende des Zugs. Die sogenannten Hauptverkehrszeit-Entlastungszüge 'HVZ-D' wurden im Rahmen des Projekts LION ('Lifting, Integration, Optimierung, Neugestaltung') gebildet.
Von Romanshorn fahren wir durch das Bodensee-Hinterland und weiter entlang des Flusses Thur nach Weinfelden, ab dort über Frauenfeld und Winterthur nach Zürich.

S 23 mit LION-Lokomotive im Bahnhof Romanshorn
S 23 mit LION-Lokomotive im Bahnhof Romanshorn

Erste Klasse im Doppelstockwagen der S-Bahn Zürich
Erste Klasse im Doppelstockwagen der S-Bahn Zürich

Blick aus dem Zugfenster im Thurgau
Blick aus dem Zugfenster im Thurgau

Im Tiefbahnhof von Zürich wechseln wir auf einen ICN-Neigetechnikzug mit Fahrtziel Genf; der Zug fährt über die Jurasüdfußlinie via Olten, Solothurn und Biel. Am Bielersee führt die Bahnstrecke zwischen Weinbergen und Seeufer, wenig später folgt der Neuenburgersees / Lac de Neuchâtel.

Erste Klasse im ICN-Neigetechnikzug
Erste Klasse im ICN-Neigetechnikzug

Querung der Aare im Stadtgebiet von Solothurn
Querung der Aare im Stadtgebiet von Solothurn

Blick vom Zug auf die Kirche von Ligerz
Blick vom Zug auf die Kirche von Ligerz, auf der Rückfahrt legen wir hier einen Zwischenstopp ein.

Fahrt am Neuenburgersee / Lac de Neuchâtel
Fahrt am Neuenburgersee / Lac de Neuchâtel

Unterwegs am Jurasüdfuß
Unterwegs am Jurasüdfuß

In Yverdon-les-Bains wechseln wir auf eine S-Bahn, mit der S 5 fahren wir auf der Jurasüdfußlinie zwei Stationen bis Penthalaz-Cossonay. Auf der Verbindung verkehrt ein Flirt-Triebzug der SBB.

Flirt-Triebzug der SBB in Yverdon-les-Bains
Flirt-Triebzug als S 5 in Yverdon-les-Bains

Fahrt von Yverdon-les-Bains nach Penthalaz-Cossonay
Fahrt von Yverdon-les-Bains nach Penthalaz-Cossonay

Von Penthalaz-Cossonay nutzen wir die S 2 in Richtung Vallorbe. Diesmal treffen wir auf einen Flirt 3-Triebzug. Wir fahren hier auf der historischen Simplonlinie in Richtung französischer Grenze. Heute wird der Begriff Simplonlinie überwiegend für den Streckenabschnitt vom schweizerischen Brig ins italienische Domodossola verwendet, im historischen Kontext bezieht sich die Bezeichnung auf die komplette Verbindung von Paris nach Norditalien.
Die erste Etappe der Strecke führt über das Jurafußplateau, dann fährt der Zug entlang des eingeschnittenen Flusslaufs der Orbe hinauf ins Jura. Es gibt mehrere kurze Tunnel, bis Le Day überwindet die Strecke knapp 360 Höhenmeter.

Flirt 3-Triebzug im Bahnhof Penthalaz-Cossonay
Flirt 3-Triebzug im Bahnhof Penthalaz-Cossonay

Erste Klasse im Flirt 3-Triebzug der SBB
Erste Klasse im Flirt 3-Triebzug der SBB

Blick aus dem Zugfenster auf dem Jurafußplateau
Blick aus dem Zugfenster auf dem Jurafußplateau

Unterwegs entlang des eingeschnittenen Flusslaufs der Orbe
Unterwegs entlang des eingeschnittenen Flusslaufs der Orbe

In Le Day wechseln wir auf einen Regio-Zug nach Le Brassus. Der Zug kommt aus Vallorbe, die Linie wird von Travys mit Triebzügen vom Typ NPZ in himbeerrot-weißer Farbgebung betrieben.
Für eine kurze Etappe führt die Strecke über die offene Juralandschaft, dann geht es durch den Wald hinauf auf über 1.000 Meter über dem Meer. In einem Tunnel wird der Mont d'Orzeires unterquert.

NPZ-Triebzug von Travys im Bahnhof Le Day
NPZ-Triebzug von Travys im Bahnhof Le Day

Juralandschaft bei Le Day
Juralandschaft bei Le Day

Fahrt zum Tunnel unter dem Mont d'Orzeires
Fahrt zum Tunnel unter dem Mont d'Orzeires

Schließlich erreicht der Zug das Hochtal Vallée de Joux, dort liegen drei Seen. Zunächst führt die Strecke am Lac Brenet entlang, dann folgt sie dem Nordufer des rund neun Kilometer langen Lac de Joux. Mit dem Lac Ter passieren wir auch den kleinsten der drei Seen. In knapp vier Kilometern Entfernung verläuft die Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich.

Blick vom Zug auf den Lac de Joux
Blick vom Zug auf den Lac de Joux

See Lac Ter im Hochtal Vallée de Joux
See Lac Ter im Hochtal Vallée de Joux

Nach 35 Minuten ist die Endstation Le Brassus erreicht, das Dorf im Kanton Waadt hat rund 1.400 Einwohner. Wir unternehmen einen kleinen Rundgang durch den Ort.

Spaziergang durch Le Brassus
Spaziergang durch Le Brassus

Ortsmitte mit Kirche von Le Brassus
Ortsmitte mit Kirche von Le Brassus

Die Bahnstrecke wurde 1899 von der damaligen Chemin de fer Pont-Brassus (PBr) eröffnet, seit 2001 gehört die Bahn zum regionalen Verkehrsunternehmen Travys (Transports Vallée de Joux-Yverdon-les-Bains-Ste-Croix). Im Jahr 2008 wurde die Strecke um rund 100 Meter verkürzt, damals wurde der Endbahnhof versetzt.

Bahnhof Le Brassus
Bahnhof Le Brassus

NPZ-Triebzug von Travys im Bahnhof Le Brassus
NPZ-Triebzug von Travys im Bahnhof Le Brassus

Erste Klasse im NPZ-Triebzug von Travys
Erste Klasse im NPZ-Triebzug von Travys

Blick aus dem Zugfenster auf den Lac de Joux
Blick aus dem Zugfenster auf den Lac de Joux

Entlang des Lac de Joux fahren wir zurück. In dem abgeschlossenen Hochtal herrscht im Winter ein raues Klima, in winterlichen Strahlungsnächten können hier Kaltluftseen entstehen; im Jahr 1888 wurde im Vallée de Joux eine Temperatur von -41 Grad gemessen. Der See friert regelmäßig zu, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich der Abbau von Eis zu einem wichtigen Geschäft. Das Eis wurde eingelagert und im Sommer per Bahn ins Schweizer Mittelland, nach Frankreich aber auch nach Deutschland exportiert.

Fahrt durch das Vallée de Joux
Fahrt durch das Vallée de Joux

In Le Pont legen wir einen Zwischenstopp ein, der Ort liegt direkt am Ufer des Lac de Joux. Mit dem Anschluss an den öffentlichen Verkehr entwickelte sich ab Ende des 19. Jahrhunderts der Tourismus; während im Sommer Wandern und Wassersport angesagt sind, werden im Winter Eislaufen und Langlauf angeboten.

Bahnhof Le Pont
Bahnhof Le Pont

Ortschaft Le Pont am Ufer des Lac de Joux
Ortschaft Le Pont am Ufer des Lac de Joux

Kirche von Le Pont
Kirche von Le Pont

Blick über den Lac de Joux
Blick über den Lac de Joux

Das Vallée de Joux ist völlig abgeschlossen und besitzt keinen oberirdischen Abfluss, früher konnte das Wasser nur durch Versickerung in den Untergrund verschwinden. Der Tunnel durch den Mont d'Orzeires wurde daher nicht nur für die Eisenbahn gebaut, er sollte im Falle eines außerordentlichen Hochwassers auch das Wasser aus dem Hochtal abführen. Heute dienen die Seen als Speicherbecken für ein Kraftwerk in Vallorbe.

Spaziergang am Lac de Joux
Spaziergang am Seeufer

Am Bahnhof von Le Pont hat die Museumsbahn Compagnie du Train à vapeur de la Vallée de Joux (CTVJ) ihren Sitz, sie bietet Dampfzugfahrten auf der Strecke an. Wir hingegen begeben uns mit dem nächsten regulären Zug von Travys auf die Rückfahrt nach Le Day. Im Bahnhof von Le Pont verläuft eine Eigentumsgrenze, die nun von uns befahrene Etappe wurde von der Chemin de fer Pont-Vallorbe (PV) erbaut, die Strecke ist heute im Eigentum der SBB.

Fahrzeuge der Museumsbahn Compagnie du Train à vapeur de la Vallée de Joux (CTVJ)
Fahrzeuge der Museumsbahn Compagnie du Train à vapeur de la Vallée de Joux (CTVJ)

NPZ-Triebzug vo Travys im Bahnhof Le Pont
NPZ-Triebzug im Bahnhof Le Pont

Fahrt am See Lac Brenet
Fahrt am See Lac Brenet

Blick vom Zug auf den Ort Vallorbe
Blick vom Zug auf Vallorbe, in der Bildmitte unser Anschlusszug,
der oberhalb des Orts Richtung Le Day fährt.

In Le Day bleiben wenige Minuten, um uns am Bahnhof umzusehen. Bis zum Jahr 2022 war die Station als Keilbahnhof angelegt. Während unseres Besuchs wird der alte Bahnsteig nicht mehr genutzt, die Züge halten bereits einige Meter weiter an neuen Außenbahnsteigen. Mit dem neuen Bahnhof werden durchgehende Züge von Lausanne bis Le Brassus sowie ein Flügelkonzept Richtung Vallorbe möglich. Zukünftig werden Flirt-Züge der SBB auf der Strecke verkehren, die NPZ-Triebzüge von Travys verlieren das Einsatzgebiet im Vallée de Joux.

Bisheriger Keilbahnhof von Le Day
Bisheriger Keilbahnhof von Le Day

Im Vorgriff auf das neue Fahrplankonzept hat der Zug aus Vallorbe etwas Aufenthalt in Le Day. Wir fahren mit dem Zug bis nach Penthalaz-Cossonay, wo wir auch bei der Hinfahrt umgestiegen waren.
Nachdem der Zug das Flusstal verlassen hat, führt die Strecke in einem weiten Bogen über das flache Land. Unser nächstes Ziel, der Ort Orbe, liegt von dort aus in Luftlinie nur etwa drei Kilometer entfernt.

Flirt 3-Triebzug der SBB am neuen Bahnsteig von Le Day
Flirt 3-Triebzug der SBB am neuen Bahnsteig von Le Day

Bisheriges Empfangsgebäude von Le Day
Bisheriges Empfangsgebäude von Le Day

Fahrt oberhalb des Tals der Orbe
Fahrt oberhalb des Tals der Orbe

Fahrt von Le Day nach Penthalaz-Cossonay
Fahrt von Le Day nach Penthalaz-Cossonay

Weiter Blick aus dem Zugfenster über das Jurafußplateau
Weiter Blick aus dem Zugfenster über das Jurafußplateau

Unterwegs nach Penthalaz-Cossonay
Unterwegs nach Penthalaz-Cossonay

Von Penthalaz-Cossonay fahren wir mit der S 5 zwei Stationen in Richtung Norden bis nach Chavornay. Die südliche Orbeebene wird intensiv landwirtschaftlich genutzt.

Einfahrt eines Flirt-Triebzugs in den Bahnhof Penthalaz-Cossonay
Einfahrt eines Flirt-Triebzugs in den Bahnhof Penthalaz-Cossonay

Fahrt über die Orbeebene
Fahrt über die Orbeebene

Nun wollen wir die kurze Stichstrecke von Chavornay nach Orbe erkunden. Sie wird ebenfalls von Travys betrieben, als Übergangslösung sind hier Stadtbahnzüge anzutreffen, die von der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) aus Deutschland übernommen wurden. Chavornay hat einen Keilbahnhof, die Züge nach Orbe fahren auf dem Bahnhofsvorplatz ab.

Ehemaliger Stadtbahnzug der AVG am Bahnhof Chavornay
Ehemaliger Stadtbahnzug der AVG am Bahnhof Chavornay

Bei der Eröffnung im Jahr 1894 war die Strecke die erste elektrisch betriebene Normalspurbahn der Schweiz. Sie wird mit Gleichspannung betrieben, daher sind für die Strecke besondere Fahrzeuge notwendig. Travys hatte zuletzt nur noch einen einzigen Personentriebwagen für die Strecke. Nachdem dieser 2021 einen Schaden erlitt und nicht mehr eingesetzt werden konnte, wurden zwei Triebzüge übernommen, die mit Gleichspannung zurechtkommen und zuvor im Raum Karlsruhe eingesetzt waren. Die Bahnstecke ist nur 3,9 Kilometer lang, der größte Teil verläuft fast gerade parallel zu einer Straße durch die Orbeebene.

Innenbild ehemaliger Stadtbahnzug der AVG
Innenraum des Stadtbahnzugs

Linienschild der Strecke Chavornay-Orbe
Linienschild der Strecke Chavornay-Orbe

Fahrt durch die Orbeebene
Fahrt durch die Orbeebene

Blick vom Zug auf die Altstadt von Orbe
Blick vom Zug auf die Altstadt von Orbe

Auf den letzten Metern vor dem Endbahnhof steigt die Strecke mit bis zu 30 Promille an. Nach dem Haltepunkt St-Eloi führt das Gleis im Stadtgebiet über den Fluss Orbe.

Querung der Orbe im Stadtgebiet
Querung der Orbe im Stadtgebiet

Nach acht Minuten hat der Zug den Endbahnhof erreicht. Orbe hat knapp 8.000 Einwohner, wir drehen zu Fuß eine Runde durch das historische Städtchen. Neben Bürger- und Patrizierhäusern aus dem 16. bis 19. Jahrhundert sind auch Reste von Schloss und Stadtmauer zu finden. Orbe entwickelte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einem Industriestandort. Vom Stadthügel aus geht der Blick über das ausgedehnte Gewerbegebiet in der Orbeebene, wichtigster Betrieb ist eine Kaffeefabrik von Nestlé.

Altstadt von Orbe
Altstadt von Orbe

Historischer Rundturm von Orbe
Historischer Rundturm von Orbe

Blick von der Altstadt über die Industriezone von Orbe
Blick von der Altstadt über die Industriezone

Die Bahnstrecke wurde von dem Elektrizitätsunternehmen Usines de l'Orbe eröffnet und fast 100 Jahre von diesem betrieben, später wurde das Eisenbahngeschäft ausgegliedert in die Chemin de fer Orbe-Chavornay (OC) und ging schließlich in Travys auf. In Orbe befinden sich ein Depot und eine Werkstätte, im Bahnhof ist der defekte Triebwagen Nr. 14 abgestellt. Er wurde 1990 als Einzelanfertigung von der Firma Stadler gebaut.

Bahnhof von Orbe
Bahnhof von Orbe

Schadhafter Triebwagen (links) und Stadtbahnzug im Bahnhof Orbe
Schadhafter Triebwagen (links) und Stadtbahnzug im Bahnhof Orbe

Innenraum Stadtbahnzug auf der Strecke Orbe-Chavornay
Innenraum Stadtbahnzug auf der Strecke Orbe-Chavornay

Blick durch den rückwärtigen Führerstand auf den Haltepunkt St-Eloi
Blick durch den rückwärtigen Führerstand auf den Haltepunkt St-Eloi

Fahrt zwischen den Haltepunkten St-Eloi und Les Granges
Fahrt zwischen den Haltepunkten St-Eloi und Les Granges

Die Bahnstrecke Orbe-Chavornay gilt als kürzeste normalspurige Bahnstrecke der Schweiz (knapp vor der Oensingen-Balsthal-Bahn), sie wird in Anlehnung an die Abkürzung OC umgangssprachlich auch 'Ottawa-Chicago' genannt. Der Güterverkehr spielt auf der Strecke eine wichtige Rolle.

Remise am Haltepunkt Les Granges
Remise am Haltepunkt Les Granges. Der Haltepunkt liegt in der Industriezone von Orbe.

Blick durchs Zugfenster auf die Orbeebene
Blick durchs Zugfenster auf die Orbeebene

Fahrt nach Chavornay
Fahrt nach Chavornay

Eigentlich wollte Travys die Strecke schon 2021 auf Wechselspannung umstellen, was sich jedoch verzögert. Nun ist eine Umstellung bis 2026 vorgesehen, in diesem Zusammenhang wird die Strecke auf etwa einem Kilometer neu trassiert und zweigleisig ausgebaut, mit einer neuen Einbindung in den Bahnhof Chavornay sollen durchgehende Züge von Lausanne bis Orbe möglich werden. Mit der Umstellung wird die Übergangslösung mit den Stadtbahnzügen der AVG ein Ende finden.

Bahnhof Chavornay
Bahnhof Chavornay

Mit dem nächsten Zug der Linie S 1 setzen wir unsere Heimfahrt Richtung Bodensee fort. Wir fahren etwa zehn Minuten durch die Orbeebene bis nach Yverdon-les-Bains.

Einfahrt eines Flirt-Triebzugs der SBB in den Bahnhof Chavornay
Einfahrt eines Flirt-Triebzugs der SBB in den Bahnhof Chavornay

Erste Klasse im Flirt-Triebzug
Erste Klasse im Flirt-Triebzug

Unterwegs in der Orbeebene
Unterwegs in der Orbeebene

Von Yverdon-les-Bains nutzen wir einen ICN, wir fahren mit dem Neigetechnikzug auf der Jurasüdfußlinie nach Neuchâtel. Die Strecke führt entlang des Neuenburgersees / Lac de Neuchâtel, bei der Einfahrt in den Bahnhof von Neuchâtel geht der Blick über die Dächer der Altstadt zum Schloss.

ICN-Neigetechnikzug in Yverdon-les-Bains
ICN-Neigetechnikzug in Yverdon-les-Bains

Erste Klasse im ICN-Neigetechnikzug
Erste Klasse im ICN-Neigetechnikzug

Fahrt am Neuenburgersee
Fahrt am Neuenburgersee

Blick vom Zug über die Dächer von Neuchâtel zum Schloss
Blick vom Zug über die Dächer von Neuchâtel zum Schloss

Auf seiner weiteren Route durchfährt der ICN auch den Ort Ligerz - er hält dort aber nicht. Da wir uns jedoch in Ligerz umschauen möchten, wechseln wir in Neuchâtel auf einen Regio-Zug; auf der Verbindung zwischen Neuchâtel und Biel verkehren NPZ-Triebzüge der SBB.
Die Strecke führt zunächst weiter entlang des Neuenburgersees, wenig später dann entlang des Bielersees. Eine Baustelle kündigt Veränderungen an der Strecke an.

Einfahrt eines NPZ-Triebzugs der SBB in den Bahnhof Neuchâtel
Einfahrt eines NPZ-Triebzugs der SBB in den Bahnhof Neuchâtel

Baustelle der neuen zweigleisigen Bahnstrecke am Bielersee
Baustelle der neuen zweigleisigen Bahnstrecke am Bielersee

Ligerz ist ein hübsches 500-Einwohner-Dorf, es liegt zwischen Weinbergen am Ufer des Bielersees. Vom historischen Dorfkern sind es nur wenige Meter bis zum See. Mitten durch den Ort zwischen Dorfmitte und Ufer verläuft das Gleis der Jurasüdfußlinie, hier befindet sich der letzte eingleisige Abschnitt der wichtigen Ost-West-Verbindung.

Ortsmitte von Ligerz
Ortsmitte von Ligerz

Am Ufer des Bielersees in Ligerz
Am Ufer des Bielersees in Ligerz

Bahnhofsgebäude von Ligerz
Bahnhofsgebäude von Ligerz

Die Tage der eingleisigen Strecke sind allerdings gezählt. Das Nadelöhr wird durch den im Bau befindlichen Ligerztunnel beseitigt, ab 2029 sollen die Züge in einem rund zwei Kilometer langen doppelspurigen Tunnel durch den Berg fahren, die Haltestelle Ligerz wird aufgehoben. Die Bahninfrastruktur in Ligerz wird abgerissen, das Bahnhofsgebäude bleibt jedoch erhalten.

Infotafel zum neuen Ligerztunnel
Infotafel zum neuen Ligerztunnel

Darstellung der zukünftigen Streckenführung bei Ligerz
Darstellung der zukünftigen Streckenführung

Bahnsteig von Ligerz
Bahnsteig

Gegenüber des Bahnhofsgebäudes befindet sich die Talstation der Standseilbahn vinifuni Ligerz-Prêles. Die Bahn wurde 1912 eröffnet und war lange Zeit als Ligerz-Tessenberg-Bahn bekannt. Im Jahr 2004 wurde sie zu einer Windenbahn umgebaut, seither ist nur noch ein Fahrzeug im Einsatz. Mit der Modernisierung wurde die Bahn umbenannt in 'vinifuni'.

Talstation der Standseilbahn vinifuni Ligerz-Prêles
Talstation der Standseilbahn vinifuni Ligerz-Prêles

Blick von der Standseilbahn über Ligerz und den Bielersee
Blick von der Standseilbahn über Ligerz und den Bielersee

Trasse der Standseilbahn am Tessenberg
Trasse der Standseilbahn am Tessenberg

Nach sechs Minuten ist die Bergstation Prêles erreicht. Das Dorf liegt auf einer Hochfläche des Montagne de Diesse / Tessenbergs hoch über dem Bielersee. Die Strecke der Bahn ist rund 1,2 Kilometer lang, sie hat eine Spurweite von einem Meter und überwindet eine Höhendifferenz von 380 Metern, es gibt unterwegs zwei Haltestellen.

Bergstation Prêles
Bergstation Prêles

Kabine der Standseilbahn in der Bergstation
Kabine der Standseilbahn in der Bergstation

Gleis der Standseilbahn bei der Bergstation
Gleis der Standseilbahn bei der Bergstation

Blick von der Standseilbahn über den Bielersee
Blick von der Standseilbahn über den Bielersee

Talfahrt nach Ligerz
Talfahrt nach Ligerz

Schließlich fahren wir mit dem nächsten Regio-Zug weiter auf der Jurasüdfußlinie am Ufer des Bielersees. Wir treffen hier wieder auf einen NPZ-Triebzug der SBB.

Bahnhofsgebäude von Ligerz
Bahnhofsgebäude von Ligerz

Erste Klasse im NPZ-Triebzug von Ligerz nach Biel
Erste Klasse im NPZ-Triebzug von Ligerz nach Biel

Zugfahrt am Ufer des Bielersees
Zugfahrt am Ufer des Bielersees

In Biel wechseln wir erneut auf einen ICN, diesmal fahren wir bis Zürich. Im dortigen Hauptbahnhof steigen wir um, im Doppelstockwagen eines Intercitys setzen wir die Reise nach Weinfelden fort.

Einfahrt eines ICN-Neigetechnikzugs in den Bahnhof von Biel
Einfahrt eines ICN-Neigetechnikzugs in den Bahnhof von Biel

Querung der Aare in Solothurn
Querung der Aare in Solothurn

Blick aus dem Zugfenster im Solothurner Mittelland
Blick aus dem Zugfenster im Solothurner Mittelland

Erste Klasse im Oberdeck des IC2000-Wagens
Erste Klasse im Oberdeck des IC2000-Wagens

Schloss Weinfelden am Südhang des Ottenbergs
Schloss Weinfelden am Südhang des Ottenbergs

Die letzte Etappe der Tour legen wir mit der S 14 zurück, ein Gelenktriebwagen von Thurbo bringt uns von Weinfelden über den Seerücken nach Konstanz.

Gelenktriebwagen (GTW) von Thurbo in Weinfelden
Gelenktriebwagen von Thurbo in Weinfelden

Erste Klasse im GTW von Thurbo
Erste Klasse im GTW von Thurbo

Blick vom Zug über das Thurtal
Blick vom Zug über das Thurtal

Mit der Ankunft in Konstanz endet unsere Erkundungstour, die aufgrund der anstehenden Veränderungen beim Bahnverkehr im Vallée de Joux, dem Umbau der Strecke nach Orbe und dem neuen Ligerztunnel bald so nicht mehr möglich sein wird.

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