Eine Tagestour auf den Gornergrat (August 2012)
Für einen der letzten sonnigen Augusttage hatte ich nochmals eine erstklassige Tagestour durch die Schweiz geplant. Als besondere Ziele und Strecken stehen die Lötschberg-Bergstrecke, die Matterhorn Gotthard Bahn nach Zermatt, eine Fahrt auf den Gornergrat und die Rückfahrt über die Strecken von Furka-Oberalp-Bahn und Schöllenenbahn über Andermatt und Göschenen auf dem Plan.
Streckenkarte
Früh aufstehen heißt es heute, denn der Zug fährt um 5.24 Uhr ab, da so früh noch keine Busse fahren, ist zunächst eine 30-minütige Radtour - aber halt, den ersten Teil der Reise von Konstanz nach Weinfelden und weiter Richtung Zürich und Bern spare ich mir diesmal. Die gleiche Verbindung nach Zürich hatte ich kürzlich erst genutzt. Wer auf den ersten Teil nicht verzichten möchte, lese zur Einstimmung einfach den damaligen Reisebericht, wobei wir nicht in Zürich aussteigen, sondern im Intercity sitzenbleiben bis Bern.
Der Reisebericht beginnt also nun in der schweizerischen Hauptstadt Bern, wo wir uns etwas die Füße in der Altstadt vertreten, die zum UNESCO-Welterbe gehört.
Der Uhrturm Zytglogge in Bern
Berner Münster
Bundeshaus
Blick auf Nydeggbrücke und Altstadt
Nydeggkirche in der Aareschlaufe
Käfigturm
Mit einem BLS "Lötschberger" geht es nun über die Lötschberg-Bergstrecke bis nach Brig
Blick aus dem Zugfenster auf den Thuner See
Fahrt auf der Lötschberg-Bergstrecke
Nachdem wir den Thuner See passiert haben, führt die Strecke über die Nordrampe der Lötschbergstrecke mit ihrer Doppelschleife. Dann folgt die Fahrt durch den 14.612 Meter langen Lötschbergtunnel. Im Tunnel liegt auch der Scheitelpunkt der Strecke auf knapp 1.240 Höhenmetern. Anschließend geht es auf der Südrampe hinunter Richtung Brig, dabei eröffnet sich eine tolle Aussicht über das Rhône-Tal und hinunter nach Visp.
Blick von der Lötschberg-Südrampe auf das Rhône-Tal
Blick vom Zug auf Visp
RegioExpress Lötschberger in Brig
Um nach Visp zu gelangen, müssen wir zunächst aber noch einmal umsteigen, vom Lötschberger geht es hinüber auf Gleis 3, wo der InterRegio Richtung Genf wartet.
1. Klasse-Wagen des InterRegio in Brig
Das Hinsetzen lohnt sich aber kaum, denn die Fahrt dauert nur 6 Minuten
Von Visp geht es nun in Schmalspur mit einem Triebwagen der Matterhorn Gotthard Bahn (MGB) weiter Richtung Zermatt. Es gibt freie Sitzplatzwahl, denn in der ersten Klasse sind keine weiteren Fahrgäste unterwegs.
1. Klasse im Triebwagen der Matterhorn Gotthard Bahn (MGB)
Streckenkarte der MGB von Visp nach Zermatt
Fahrt von Visp nach Zermatt
Die Strecke führt mit mehreren Zahnstangenabschnitten durch das Mattertal oder auch Nikolaital hinauf nach Zermatt und überwindet während der 70-minütigen Fahrt knapp tausend Höhenmeter
Wir passieren den Bergsturz von Randa aus dem Jahre 1991
Angekommen im Bahnhof von Zermatt
Bahnhof und Bahnhofsvorplatz von Zermatt
Die Gleise des Bahnhofs von Zermatt sind mit einem massiven Betondach vor Lawinen geschützt. Zermatt ist autofrei und so prägen Elektrofahrzeuge und Kutschen das Ortsbild. Doch den Ort wollen wir uns erst später ansehen, jetzt geht es vom Bahnhof der Matterhorn Gotthard Bahn auf die andere Straßenseite...
...zum Bahnhof der Gornergratbahn
Innenraum der Gornergratbahn
Bei der Bergfahrt erwischen wir einen Triebwagen der älteren Generation. Die Gornergratbahn ist die zweithöchste Bergbahn in Europa. Die Fahrt auf der etwa neun Kilometer langen Strecke dauert eine gute halbe Stunde.
Blick von der Gornergratbahn auf Zermatt und Matterhorn
Bergfahrt mit der Gornergratbahn
Werbung auf dem Tisch in der Gornergratbahn
Schade, hier gibt's keine Streckenkarte auf dem Tisch, sondern Werbung für die Gornergrat-Monte Rosa-Bahnen, die es in dieser Form nicht mehr gibt. Interessant auch, an welche Zielgruppe sich die Werbung richtet.
Bergfahrt mit der Gornergratbahn
Angekommen in der Bergstation der Gornergratbahn
Höhenangabe an der Bergstation
Die Bahnstation befindet sich auf 3089 Höhenmetern, von hier aus geht es nun zu Fuß noch ein Stückchen höher. Von dort gibt es rundherum atemberaubende Ausblicke auf die Gletscherlandschaft. Wir genießen die Aussicht mit Monte Rosa Massiv, Dufour-Spitze und anderen Viertausendern.
Monte Rosa Massiv, die Dufour-Spitze und der Lyskamm, dazwischen der Grenzgletscher und am Horizont Italien
Blick vom Gornergrat
Gornergrat-Berghotel mit Observatorien
Ein Triebzug der jüngeren Generation trifft auf dem Gornergrat ein - mit dieser Bahn wollen wir wieder hinunter ins Tal fahren
Triebzug der Gornergratbahn
Innenraum der Gornergratbahn
Hier gibt es sie wieder, die Karte auf dem Tisch.
Blick auf den Führerstand
Begegnung mit einem Gegenzug
Wir erreichen die Baumgrenze
Blick auf Zermatt bei der Talfahrt
Bahnhofsstraße von Zermatt
Jetzt bleibt noch etwas Zeit, um uns in das Touristengetümmel in Zermatt zu stürzen. Außerdem nutzen wir die Gelegenheit, uns mit Proviant für die Rückfahrt einzudecken, denn Speisewagen sind auf der heutigen Tour rar, da wir überwiegend mit Regionalzügen unterwegs sind.
Spaziergang durch Zermatt
Dorfkirche
Elektrofahrzeuge auf dem Bahnhofsvorplatz
Bahnhof von Zermatt
Triebwagen der MGB in Zermatt
Für die Rückfahrt wartet wieder ein Triebwagen der MGB. Auf der Fahrt hinunter ins Rhône-Tal zeigen sich erste Wolken und das Wetter ist nicht mehr ganz so strahlend, wie vom Wetterbericht versprochen.
1. Klasse im Triebwagen der MGB
Fahrt von Zermatt nach Visp
Diesmal brauchen wir nicht in Visp umzusteigen sondern können durchfahren bis Brig. Zwischen Visp und Brig verläuft die Schmalspurstrecke parallel zu den SBB-Gleisen, wir kommen in Brig auf dem Bahnhofsvorplatz an.
MGB-Bahnhof auf dem Bahnhofsvorplatz
Bis zur Weiterfahrt bleiben noch ein paar Minuten Zeit für einige Schritte Richtung Innenstadt von Brig
MGB-Triebwagen in Brig
Weiter geht es nun mit dem nächsten Regio nach Göschenen. Die Strecke wird auch von der MGB betrieben, zum Einsatz kommt aber eine ältere Garnitur.
1. Klasse im MGB-Triebwagen
Streckenkarte auf dem Tisch der Matterhorn Gotthard Bahn
Bis Andermatt fahren wir auf der Strecke der Furka-Oberalp-Bahn. Damit folgen wir auch der Strecke des Glacier-Express, der von Zermatt über Brig und Andermatt weiter bis Chur und St. Moritz fährt.
Fahrt auf der Furka-Oberalp-Bahn zwischen Brig und Andermatt
Eine Schweiztour ohne Schokolade?
Die Strecke folgt dem Tal der Rhône bzw. der Rotten, wie der Fluss hier im Wallis genannt wird. Von Brig auf 670 Höhenmetern geht es bis Oberwald hinauf 1.360 Höhenmeter. Dann führt die Strecke durch den 15,35 Kilometer langen Furka-Basistunnel. Das Tunnelende bei Realp liegt im Kanton Uri, bis hier haben wir 1.538 Höhenmeter erreicht. Durch das Urserental führt die Strecke weiter nach Andermatt.
Fahrt durch das Urserental
Fahrt durch das Urserental
In dieser Sprachenvielfalt kannte ich das Schild noch nicht.
Von Andermatt führt die Strecke der Furka-Oberalp-Bahn und des Glacier-Express weiter über den Oberalppass Richtung Disentis und Chur. Aber diesen Streckenabschnitt müssen wir uns für eine andere Tour aufsparen, denn für eine Tagestour ist das doch zu weit.
Blick vom Zug auf die Teufelsbrücke über die Schöllenenschlucht
Auf der Strecke der Schöllenenbahn fahren wir stattdessen hinunter nach Göschenen, die Strecke beträgt nur knapp vier Kilometer. Vom Zug aus ist die Teufelsbrücke über die Schöllenenschlucht zu sehen, links neben der Einfahrt der Autobrücke prangt das Teufelsbild des Malers Heinrich Danioth.
Fahrt auf der Schöllenenbahn von Andermatt nach Göschenen
Die Strecke führt großenteils durch Galerien und parallel zur Autostraße durch das Reusstal
Und schon erreichen wir Göschenen, rechts kommen die Gleise der Gotthardbahn aus dem Gotthardtunnel.
Die Matterhorn Gotthard Bahn hält auf dem Bahnhofsvorplatz, von hier wechseln wir zu den SBB-Gleisen.
Blick vom Bahnsteig auf das Tunnelportal des Gotthardtunnels
Bahnhof von Göschenen
Es ist mittlerweile nach 19 Uhr und der Bahnhof macht einen recht verlassenen Eindruck. Zudem sind die Gewitterwolken dunkler geworden und es beginnt nun zu regnen. Der InterRegio zur Weiterfahrt wird erst mit 4 Minuten Verspätung angekündigt, dann springt die Anzeige um auf 6 Minuten, dann auf 8 Minuten.
Panoramawagen im InterRegio
Der InterRegio führt einen Panoramawagen - nur Aussicht gibt es keine zu genießen, denn das Gewitter ist nun ziemlich heftig und der Himmel hat sich verdunkelt, man meint fast, die Nacht sei schon hereingebrochen.
Fahrt im Panoramawagen
Die Verspätung nimmt weiter zu, so dass wir in Arth-Goldau den vorgesehenen Anschlusszug nach Zürich verpassen. Stattdessen fahren wir mit einer S-Bahn nach Zug, steigen dort in einen InterRegio nach Zürich um und sind schlussendlich 20 Minuten später als geplant wieder zu Hause in Konstanz.
Auf Grund des schlechten Wetters und des ungeplanten Reiseverlaufs hatte ich keine Bilder mehr gemacht. So ganz abrupt und unversöhnlich soll die Bilderreihe aber auch nicht abbrechen, deshalb gibt's zum Schluss noch ein Bild aus Konstanz von der Rheinbrücke...
Blick von der Rheinbrücke auf das nächtliche Konstanz
...und hier ist auch noch ein schöner Sommerabend, die Fahrradfahrt nach Hause verläuft ohne Blitz und Donner.
zurück zur Startseite
|