Über Nacht nach Rom und via Florenz und Berninabahn zurück (März 2011)
Im März 2011 bin ich der Fasnacht entflohen und habe eine erstklassige Tour nach Italien unternommen. Die Fahrt ging zunächst nach München und von dort mit dem Nachtzug nach Rom, dann über Florenz und Lodi nach Tirano und schließlich über die Berninabahn zurück an den Bodensee. Streikbedingt waren Start und Ziel der Rundfahrt diesmal in Radolfzell.

Streckenkarte
Tag 1-2: Radolfzell - Rom

IRE in Radolfzell (BR 611)
Die Fahrt führt mit dem IRE am Bodenseeufer entlang nach Friedrichshafen und von dort durch Oberschwaben nach Ulm.

1. Klasse im IRE nach Ulm
Ebenfalls aus Auswirkung des Streiks war der Zug nur schwach besetzt, hier in der 1. Klasse sind wir die einzigen Fahrgäste.

Fahrt auf der Bodenseegürtelbahn
Die Fahrt am Bodenseeufer entlang ist bei sonnigem Wetter besonders schön. In Ulm steigen wir um auf einen IC in Richtung München. Dort bleibt genügend Zeit für einen Spaziergang durch das abendliche München und ein Besuch in der DB-Lounge im Hauptbahnhof.
Etwas verspätet wird der CNL "Lupus" nach Rom bereitgestellt. Der Nachtzug führt einen Comfortline-Schlafwagen, wo wir ein Deluxe-Abteil Double mit Dusche und WC beziehen.

CNL Deluxe Schlafwagen

Ein Fläschchen Rotwein ist im Preis einbegriffen

Dusche und WC im Comfortline-Schlafwagen

Frühstück im Nachtzug
Der Schlafwagen ist ausgebucht, der Betreuer erzählt, dass er 29 Frühstücke bereiten müsse.

CNL-Nachtzug in Roma Termini
7 Minuten vor der Planankunft kommen wir in Roma Termini an. Für den Rest des Tages steht dann Sightseeing in Rom auf dem Plan. Leider haben wir das sonnige Wetter in Deutschland gelassen.

Petersplatz / Piazza San Pietro

Engelsbrücke / Ponte Sant' Angelo

Engelsburg / Castel Sant' Angelo

Piazza Navona

Pantheon

Im Pantheon

Trevi-Brunnen / Fontana di Trevi

Spanische Treppe / Scalinata Trinità dei Monti

Blick von der Spanischen Treppe

Colosseo

Forum Romanum

Monumento Nazionale a Vittorio Emanuele II

Augustusforum
Tag 3: Rom - Florenz - Lodi - Tirano
Am nächsten Tag fahren wir mit mehreren Zwischenstopps nordwärts. Es geht zunächst nach Florenz, dann über Bologna nach Lodi und schließlich nach Tirano an der italienisch-schweizerischen Grenze.

Stazione Roma Termini
Vor der Abfahrt werfen wir in der Stazione Termini noch einen Blick nach oben auf den "lichtdurchfluteten Vorbau wie eine Welle aus Glas und Marmor" (Zitat aus dem Reiseführer).

EuroStar Italia Frecciarossa (Roter Pfeil) ETR 500
Bis Florenz fahren wir mit dem EuroStar Italia Frecciarossa (Roter Pfeil), einem ETR 500. Der Zug kommt aus Salerno und fährt bis nach Mailand.

1. Klasse im Frecciarossa
Unser Wagen der 1. Klasse ist ausgebucht, der Zug ist reservierungspflichtig. Die Sitzverstellung ist übrigens angetrieben; Lehne und Sitz fahren auf Knopfdruck vor und zurück.

1. Klasse Willkommensservice im Frecciarossa
In der 1. Klasse gibt es Gratis-Zeitungen und einen Willkommensservice bestehend aus einem Getränk und wahlweise einer kleinen Süßigkeit oder Knabberei. Die Fahrt auf der Direttissima Rom-Florenz dauert 95 Minuten.

Display im Frecciarossa
Wir fahren bis Firenze S.M.N., das steht für Santa Maria Novella und ist der (Haupt-)bahnhof im Zentrum von Florenz. Von hier sind es nur wenige Schritte bis zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Basilica di Santa Maria Novella, nach der auch der Bahnhof benannt ist.

Piazza della Repubblica



Duomo di Santa Maria del Fiore mit dem Campanile (Glockenturm)

Ponte Vecchio über den Arno

Auf der Ponte Vecchio

Blick von der Ponte Vecchio auf den Arno

Blick von der Ponte Vecchio auf den Arno

Im Bahnhof Firenze Santa Maria Novella

Frecciargento (Silberpfeil) ETR 610
Weiter geht es mit einem Frecciargento (Silberpfeil) ETR 610 nach Bologna. Der Zug kommt aus Rom und fährt bis Venedig.

Monitore auf dem Bahnsteig von Florenz
Als Wagenstandsanzeiger gibt es auf den Bahnsteigen Monitore, die nach der Einfahrt des Zuges die jeweiligen Wagennummern anzeigen.

1. Klasse im Frecciargento

Willkommensservice im Frecciargento
Auch hier gibt es den Willkommensservice - diesmal natürlich nicht in rot, sondern in silber. Nach jedem Halt kommt erst ein Trolley mit den Zeitungen, dann die Getränke und Snacks.
Die Fahrt auf der Schnellfahrstrecke Florenz-Bologna dauert 37 Minuten. Dabei verlaufen 73 der 78 Kilometer im Tunnel - die Strecke gleicht also mehr einer U-Bahn.

IC Neapel-Mailand in Bologna
In Bologna steigen wir um auf einen IC Richtung Mailand.

1. Klasse im IC der Trenitalia

Piazza della Vittoria in Lodi
Nachdem ich letztes Jahr auf einer Tour durch Tschechien einen Abstecher nach Tábor gemacht hatte, will ich dieses Jahr mit Lodi eine weitere Partnerstadt meiner Heimatstadt Konstanz besuchen. Lodi liegt etwa 30 km südöstlich von Mailand in der Lombardei.



Piazza della Vittoria in Lodi
Nach einem sonnigen Stadtbummel mit einem Eis auf der Piazza geht es weiter mit dem nächsten IC bis Mailand.

IC Bari-Mailand in Lodi

1. Klasse im IC der Trenitalia
In Mailand steht schon der Regionalzug nach Tirano bereit.

Regionalzug von Mailand nach Tirano

1. Klasse im Regionalzug...

...ein wahres Paradies für Kunststoff-Liebhaber.
Während die Fahrt von Bologna nach Mailand öde war, wird es nun spätestens ab Lecco landschaftlich sehr schön. Eine Dreiviertelstunde lang fährt der Zug nämlich direkt am Comer See entlang.

Fahrt am Ufer des Comer Sees
Es ist sehr mild, bei geöffnetem Fenster lässt sich die Abendsonne am Comer See genießen. Durch das Veltlin führt die Strecke weiter in die italienischen Alpen. Die meisten anderen Fahrgäste steigen in der Provinzhauptstadt Sondrio aus. Bis wir in Tirano ankommen, ist es dunkel geworden.

Palazzo Marinoni in Tirano
Bei einem Abendspaziergang erkunden wir die historische Altstadt, hier der in Landesfarben illuminierte Palazzo Marinoni.

Piazza Basilica
Über den Kreisverkehr am Piazza Basilica führen die Gleise der Berninabahn, hier werden wir morgen entlang fahren.
Tag 3: Tirano - St. Moritz - Zürich - Radolfzell

Tirano mit der Stadtkirche San Martino
Nach dem Frühstück bleibt noch Zeit, Tirano bei Tageslicht anzuschauen.

An der Adda in Tirano
Die Adda entspringt in den Rätischen Alpen und fließt durch Tirano Richtung Comer See.

Die beiden Bahnhöfe von Tirano
Tirano hat zwei Bahnhöfe, links der italienische Bahnhof, wo wir gestern angekommen sind, rechts der Bahnhof der Rhätischen Bahn.

Allgra-Triebzug der Rhätische Bahn (RhB)
Ein Allgra-Triebzug der Rhätische Bahn (RhB) wird uns nach St. Moritz bringen. Am Zugschluss führt der Zug auch normale Wagen, aber da ich noch nie im Allegra gefahren bin, suchen wir uns das vordere 1.Klasse-Abteil aus.


1. Klasse im Allegra

Streckenkarte der RhB auf dem Tisch

Ortsdurchfahrt von La Prese
Fast wie die Lounge im ICE: man kann dem Lokführer über die Schultern schauen, hier die Ortsdurchfahrt von La Prese.
Da es von der Bernina-Strecke schon so viele Fotos, Berichte und Literatur gibt, will ich mich nachfolgend auf einige Fotos beschränken, um einen kleinen Eindruck zu vermitteln. Leider ist die Südseite der Alpen etwas wolkenverhangen.








Fahrt auf der Berninabahn
In St. Moritz haben wir eine knappe Stunde Aufenthalt. Das letzte Mal war ich im Sommer um den St. Moritzersee gelaufen, jetzt können wir über den gefrorenen See laufen.

Nur hier, wo der Inn aus dem See fließt, ist das Eis etwas dünn...

...weiter draußen gibt es eine dicke Eisdecke.

Züge der RhB im Bahnhof St. Moritz
Dank der roten Züge ist es nicht schwer, zum Bahnhof zurückzufinden.

Eis auf dem St. Moritzersee

1. Klasse im Panoramawagen der RhB

Blick aus dem Panoramawagen der RhB

Auch von der Albulabahn von St. Moritz bis Chur will ich nur mit einigen Fotos ein paar Eindrücke vermitteln. Hier sieht man übrigens die Schlittelbahn Preda-Bergün, die entlang der Bahnstrecke verläuft. Wo andernorts Schlittenfahrer mit Liften befördert werden, bringen hier extra Schlittelzüge die Wintersportler wieder zum Ausgangspunkt der Schlittelbahn.




Fahrt auf der Albulabahn

In einem solchen Panoramawagen sind wir unterwegs

Fahrt auf der Albulabahn
Aus tariflichen Gründen fahren wir von Chur über Zürich und Singen zurück an den Bodensee. In Chur steigen wir um auf einen IC nach Basel.

IC der SBB in Chur

IC der SBB in Chur

Fahrt entlang des Walensees
Die Strecke ist zwar nicht mehr so spektakulär wie die Bernina- und Albulabahn, aber landschaftlich doch ganz schön, zunächst am Ufer des Walensees entlang...

...und dann am Zürichsee.
In Zürich bleibt genug Zeit für einen Besuch in der SBB-Lounge.

Der Zugang per Lift ist unscheinbar...

...die Lounge dann sehr edel.


SBB-Lounge in Zürich

SBB-Lounge in Zürich

Gäubahn-IC nach Stuttgart in Zürich
Mit dem Gäubahn-IC geht es dann Richtung Heimat.

1. Klasse im IC Zürich-Stuttgart
So leer bleibt der Zug nicht, bis zur Abfahrt sind fast alle Plätze belegt, viele Fahrgäste verlassen aber in Schaffhausen den Zug wieder.

Fahrt über den Rhein bei Eglisau
Bei Eglisau überqueren wir den Rhein und fahren dann im Korridorverkehr über den "Jestetter Zipfel", das ist ein deutscher Landstrich, der fast komplett von der Schweiz umgeben ist.

Blick aus dem Zug auf den Rheinfall
Jetzt sind wir wieder in der Schweiz und fahren am Rheinfall vorbei nach Schaffhausen und weiter nach Singen.

BR 650 als Regionalbahn Singen-Friedrichshafen
Die letzten Meter von Singen nach Radolfzell legen wir mit der Regionalbahn zurück.

Fahrt mit der Baureihe 650

Sonnenuntergang am Bodensee in Radolfzell
In Radolfzell haben wir den Bodensee wieder erreicht. Nach dem streikbedingt etwas holprigen Reisebeginn liegen nun 4 eindrucksvolle Tage hinter uns, die wir mit der Abendstimmung am See beschließen.
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