Es gibt in Deutschland mehrere Fernverbindungen mit Intercity-Zügen in Urlaubsregionen. Zu den bekanntesten Verbindungen gehören die Züge mit den Namen "Königssee, "Nebelhorn" und "Allgäu", die zwischen Nord- bzw. Ostdeutschland und den bayerischen Alpen verkehren. Wir nutzen alle drei Züge auf ihrem gesamten Laufweg und besuchen dabei auch die Bayerische Oberlandbahn, die Wendelsteinbahn, den Königssee, die AKN zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein und das Nebelhorn und verbinden die Tour mit einer Abschiedsfahrt im Zug "Iris" von Brüssel nach Basel.
Reiseroute
Wir reisen von Konstanz über Zürich nach München, an den Tegernsee und nach Bayrischzell. Mit der Seilbahn fahren wir auf den Wendelstein und steigen dort auf die Zahnradbahn um. Meridian und BLB nutzen wir zur Weiterfahrt nach Berchtesgaden an den Königssee. Am dritten Tag reisen wir mit dem IC "Königssee" in den Norden, anschließend steht eine Rundfahrt durch Schleswig-Holstein auf dem Programm, bevor die Tour mit dem IC "Nebelhorn" ins Allgäu führt. Wegen schlechten Wetters brechen wir die Tour in Oberstdorf ab und kommen im Winter wieder für einen Besuch auf dem Nebelhorn. Mit dem IC "Allgäu" geht es von Oberstdorf nach Leipzig, bei der weiteren Fahrt von Leipzig nach Hannover testen wir den IC2. Über Köln und Lüttich fahren wir zum Abschluss nach Brüssel, wo eine Abschiedsfahrt mit dem IC/IR "Iris" nach Basel startet.
Wir beginnen die Reise in Konstanz und fahren zunächst mit einem Interregio der SBB nach Zürich. Da diese Etappe schon in vielen meiner Reiseberichte erwähnt ist, wird sie hier nicht nochmals beschrieben. Nach der Ankunft im Hauptbahnhof von Zürich bleibt Zeit für einen Besuch der SBB Lounge.
SBB-Lounge im Hauptbahnhof Zürich
EC 193 nach München im Hauptbahnhof Zürich
An Gleis 13 steht bereits der Eurocity 193 nach München bereit. Wir wollen den Zug heute auf dem kompletten Laufweg nutzen und vom Startbahnhof Zürich bis zum Zielbahnhof München mitfahren. Für die nächsten gut vier Stunden richten wir uns im SBB-Großraumwagen ein.
Zuglaufanzeige EC 193 Zürich-München
Großraumwagen erster Klasse der SBB
Fahrzielanzeige
Fahrt im Eurocity durch die Ostschweiz
Der Eurocity fährt durch die Ostschweiz über St. Gallen zum Bodensee und überquert dabei den Alpenrhein. Für einige Kilometer sind wir auch in Österreich unterwegs, bevor der Zug zwischen Bregenz und Lindau die Grenze zu Deutschland erreicht. Unterdessen nutzen wir den Am-Platz-Service für Getränke und Speisen, der seit einiger Zeit in den EC-Zügen zwischen Zürich und München angeboten wird.
Querung des Alpenrheins
Kaffee und Reiseplan
Fahrt am Ufer des Bodensees
Lockwechsel in Lindau
Der Zug fährt über den Bodenseedamm auf die Insel Lindau, wo ein Lokwechsel stattfindet. Für die weitere Fahrt nach München übernehmen zwei Diesellokomotiven der Baureihe 218 den Zug. Bei herrlichem Sommerwetter rollen wir anschließend gemütlich durch die sanfte Landschaft des Allgäus.
Blick aus dem Zugfenster auf dem Damm von der Insel Lindau
Fahrt durch das Allgäu
Ellerazhofer Weiher
Unterwegs im Allgäu
Fahrt über den Lech in Kaufering
Eurocity aus Zürich nach der Ankunft in München
Nach der Ankunft im Münchner Hauptbahnhof wechseln wir hinaus in den Starnberger Flügelbahnhof zu Gleis 33. Den Rest des Tages wollen wir nun im Netz der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) verbringen. Unser erstes Ziel ist der Tegernsee bzw. die gleichnamige Stadt. Auf der Strecke verkehren drei Triebwagen vom Typ Intergral. Bis Holzkirchen fahren die Züge gemeinsam, dort wird der erste Zugteil nach Bayrischzell geflügelt, in Schaftlach erfolgt dann die zweite Trennung der Zugteile nach Tegernsee und Lenggries. Die letzten 12 Kilometer befahren wir die Tegernseebahn.
Integral-Triebwagen der Bayerischen Oberlandbahn
Erste Klasse im Integral-Triebwagen
Blick von der Großhesseloher Brücke auf die Isar
Fahrt durch die Voralpenlandschaft
Bahnhof Tegernsee
Schließlich erreichen wir den Endbahnhof in Tegernsee, das imposante Empfangsgebäude wurde 1902 erbaut. Wir starten hier zu einem Rundgang durch die Stadt und am Ufer des gleichnamigen Sees. Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Ort gehört das ehemalige Kloster Tegernsee, das einst die wichtigste Benediktinerabtei Oberbayerns war.
Bahnhof Tegernsee
Fußgängersteg am Tegernsee
Rathaus Tegernsee
Blick über den Tegernsee
Kloster Tegernsee
Am Ufer des Tegernsees
Stadt Tegernsee
Blick von oben auf den Bahnhof Tegernsee
Integral-Triebzug im Bahnhof Tegernsee
Mit der BOB treten wir die Rückfahrt an, wir nutzen den Zug bis Holzkirchen und wechseln dort auf den Gegenzug nach Bayrischzell. Die Strecke nach Bayrischzell führt am Schliersee entlang und folgt dann dem Tal der Leitzach in die oberbayerischen Alpen.
Fahrt entlang des Schliersees
Blick aus dem Zugfenster im Leitzachtal
Fahrt im Integral-Triebzug durch die oberbayerischen Alpen
Ankunft am Haltepunkt Osterhofen
Am Haltepunkt Osterhofen steigen wir aus und bringen das Gepäck ins Hotel. Von hier aus laufen wir nun gut zwei Kilometer entlang der Leitzach bis zum Endpunkt der Strecke in Bayrischzell.
Osterhofen im Mangfallgebirge
Bayrischzell
Der 1.600-Einwohner-Ort Bayrischzell im Mangfallgebirge ist bei Wintersportlern und Wanderern beliebt, bereits von weitem ist der Turm der Pfarrkirche St. Margareth aus dem Jahr 1734 zu sehen. Im Jahr 1903 begann man mit der Planung für die Verlängerung der Bahnstrecke von Schliersee nach Bayrischzell, 1911 erreichten die ersten Züge den Ort. In den 1970er-Jahren entging die Strecke der Stilllegung und mit der Betriebsaufnahme durch die BOB gewann die Strecke wieder an Attraktivität, heute besteht ein Stundentakt.
Pfarrkirche St. Margareth Bayrischzell
Bayrischzell
Bahnhof Bayrischzell
Bahnhof Bayrischzell
Wir wollen nun mit dem Zug von Bayrischzell zurückfahren nach Osterhofen. Allerdings fährt stattdessen ein Bus im Schienenersatzverkehr, so dass der erste Reisetag auf der Straße statt auf der Schiene ausklingt.
Heute wollen wir den Gipfel des Wendelsteins besteigen und anschließend mit der Wendelsteinbahn auf der anderen Bergseite hinab ins Inntal fahren, wo wir die Bahnreise mit Meridian und BLB fortsetzen. Vom Hotel aus laufen wir zunächst zur Talstation der Wendelstein-Seilbahn.
Bayerische Landidylle in Osterhofen
Talstation der Wendelstein-Seilbahn
Fahrt mit der Wendelstein-Seilbahn
Die Seilbahn erschließt den Wendelstein von Bayrischzell-Osterhofen aus, sie wurde 1970 gebaut. Unmittelbar nach dem Verlassen der Talstation quert die Seilbahn die Gleise der Bahnstrecke Schliersee-Bayrischzell.
Blick von der Seilbahn auf die Bahnstrecke nach Schliersee
Fahrt mit der Wendelstein-Seilbahn
Blick ins Leitzachtal
Blick aus der Gondel der Wendelstein-Seilbahn
In nur sieben Minuten hat die Seilbahn einen Höhenunterschied von 932 Metern überwunden. Von der Bergstation aus laufen wir weiter hinauf zum Gipfel des Wendelsteins.
Fußweg zum Gipfel des Wendelsteins
Blick vom Wendelstein über das bayerische Voralpenland
Aussichtskanzel 'Gacher Blick'
Gämse in der Felswand
Blick vom Wendelstein
Bergpanorama
Der Wendelstein ist 1.838 Meter hoch, er gehört zum Mangfallgebirge. Bei guter Sicht - so wie heute - bietet sich vom Gipfel ein weiter Ausblick in das Bayerische Voralpenland und in die Täler von Leitzach und Inn.
Fußweg zum Gipfel des Wendelsteins
Blick vom Gipfel des Wendelsteins
Wendelsteinkircherl
Auf dem Wendelstein gibt es eine Sternwarte, eine Wetterwarte, eine Sendeanlage, die Bergstationen von Seilbahn und Zahnradbahn, einen Berggasthof und das "Wendelstein-Kircherl". Das Kircherl ist die höchstgelegene Kirche Deutschlands. Das Gotteshaus auf der Zugspitze liegt zwar höher, ist kirchenrechtlich aber nur eine Kapelle.
Gipfel der Alpen
Trasse der Wendelsteinbahn
Wir wandern nun auf einem Rundweg um den Gipfel, dabei fällt der Blick auch auf die Trasse der Wendelsteinbahn, die vom Inntal herauf führt. Die Wendelsteinbahn ist eine von vier Zahnradbahnen in Deutschland; nachdem wir mit der Zugspitzbahn und der Stuttgarter Zahnradbahn schon zwei Bahnen schon besucht haben, steht mit der Wendelsteinbahn heute Nummer drei auf dem Programm.
Ein Zug der Wendelsteinbahn verlässt den Tunnel am Bergbahnhof
Trasse der Wendelsteinbahn auf der 'Hohen Mauer', daran anschließend eine Lawinenschutzgalerie
Der Bergbahnhof der Wendelsteinbahn befindet sich im Untergeschoss des Wendelsteinhauses, dort treten wir nun die Talfahrt an. Die Wendelsteinbahn fährt auf Meterspur und wird auf zwei Abschnitten als Zahnradbahn geführt, sie überwindet auf einer Streckenlänge von 7,6 Kilometern einen Höhenunterschied von 1.215 Metern.
Innenraum der Wendelsteinbahn
Streckenverlauf der Wendelsteinbahn
Blick aus dem Zugfenster der Wendelsteinbahn
Fahrt auf einem Zahnstangenabschnitt entlang einer Felswand
Am spektakulärsten ist der erste Abschnitt zwischen dem Bergbahnhof und der Station Mitteralm. Die Strecke wurde hier in die steilen Felswände von Soin und Wildalpjoch gebaut. Die Bauzeit betrug rund zwei Jahre, die Strecke wurde 1912 eingeweiht.
Blick aus dem Zugfenster bei der Talfahrt
Talfahrt der Wendelsteinbahn
Zugkreuzung am Bahnhof Aipl in einem Adhäsionsabschnitt
Talfahrt mit der Wendelsteinbahn
Zug der Wendelsteinbahn nach der Ankunft im Talbahnhof
Nach einer Fahrzeit von etwa einer halben Stunde ist der Talbahnhof in Waching erreicht, einem Ortsteil der Gemeinde Brannenburg. Die Strecke führte ursprünglich noch zwei Kilometer weiter bis an den DB-Bahnhof Brannenburg; jene Talstrecke wurde jedoch 1961 aufgegeben. Zwischenzeitlich gab es Überlegungen, die Bahn ganz stillzulegen, weshalb 1970 als Alternative die Seilbahn von Osterhofen auf den Wendelstein gebaut wurde. Die Wendelsteinbahn hat jedoch überlebt und steht heute unter Denkmalschutz.
Wir machen uns nun auf den etwa 30-minütigen Fußweg vom Talbahnhof der Wendelsteinbahn zum DB-Bahnhof.
Fußweg durch Brannenburg
Bahnhof Brannenburg
Brannenburg liegt im Inntal an der Bahnstrecke von Kufstein nach Rosenheim. Für die nächste Etappe nutzen wir die Nahverkehrszüge vom Typ Flirt 3 der Bahngesellschaft Meridian, wobei wir in Rosenheim auf den Zug in Richtung Salzburg umsteigen und durch den Chiemgau nach Freilassing fahren.
Erste Klasse im Meridian
Fahrt im Meridian durch das Inntal
Meridian-Triebzug in Rosenheim
Fahrt durch den Chiemgau
Flirt-Triebzug der Berchtesgadener Land Bahn (BLB) in Freilassing
In Freilassing besteht Anschluss mit der Berchtesgadener Land Bahn (BLB) nach Berchtesgaden. Seit 2009 sind die steilstreckentauglichen Flirt-Triebzüge der BLB als S 4 auf der Strecke unterwegs. Die Umläufe der Züge sind kombiniert mit Fahrzeugen der ÖBB auf dem Netz der S-Bahn Salzburg, wodurch die Flirts auch nach Österreich kommen. Da es in Österreich im Nahverkehr keine erste Klasse gibt, wird das Erste-Klasse-Abteil im Endwagen in Österreich als Ruhebereich genutzt.
Die Strecke führt zunächst noch durch das Alpenvorland, nach Bad Reichenhall beginnt ein Steilstreckenabschnitt und die Strecke erreicht die Berchtesgadener Alpen.
Erste Klasse in der BLB
Hinweisschild zur unterschiedlichen Nutzung des Endwagens
Fahrt durch das Alpenvorland
Blick aus dem Zugfenster in den Berchtesgadener Alpen
Flirt-Triebwagen der BLB nach der Ankunft in Berchtesgaden
Nach 33,7 Kilometern und einer Fahrzeit von 50 Minuten ist der Hauptbahnhof Berchtesgaden erreicht, der seit 1938 Endbahnhof an der Strecke ist. Eröffnet wurde der Bahnhof 1888. Mit 7.800 Einwohnern ist Berchtesgaden die kleinste Gemeinde Deutschlands mit einem Hauptbahnhof.
Hauptbahnhof Berchtesgaden
Bus an der Haltestelle am Königssee
Bevor am nächsten Reisetag der Intercity "Königssee" auf unserem Reiseplan steht, wollen wir den namensgebenden See heute besuchen und fahren hierfür mit dem Bus von Berchtesgaden an den Königssee.
Elektroboot am Königssee
Schiffsfahrt auf dem Königssee
Im Elektroboot gleiten wir nun über den von steilen Berghängen umgebenen Gebirgssee. Seit dem Jahr 1909 setzt man am Königssee auf Elektromobilität, alle 18 Personenschiffe werden von Elektromotoren angetrieben, deren Akkus über Nacht geladen werden.
Blick vom Boot über den Königssee
Wallfahrtskapelle St. Bartholomä
Schließlich erreichen wir St. Bartholomä vor der Kulisse der Watzmann-Ostwand. Die Wallfahrtskapelle liegt auf einer Halbinsel und ist nur per Schiff oder auf langen und hochalpinen Wegen zu erreichen. Zu St. Bartholomä gehören auch ein Jagdschloss und weitere Gebäude.
Ankunft in St. Bartholomä
Elektroschiffe auf dem Königssee
St. Bartholomä am Ufer des Königssees
Wallfahrtskapelle und Jagdschloss
Blick vom Boot über den Königssee
Mit dem Schiff fahren wir nun zurück nach Schönau. Wenn wir morgen in dem im Intercity "Königssee" ausliegenden Faltblatt "Ihr Reiseplan" lesen "Der Königssee liegt südlich von Berchtesgaden im Berchtesgadener Land, einem Erholungsgebiet in den Alpen, nicht weit von der Grenze zu Österreich", haben wir dann auch die Bilder des Sees vor Augen.
Rückfahrt über den Königssee
Ankunft an der Schiffslände in Schönau
Ehemaliges Empfangsgebäude des Bahnhofs Königssee
Unweit der Schiffslände steht ein Gebäude auf der grünen Wiese, das seine Vergangenheit als Bahnhof nicht verleugnen kann. Von 1909 bis 1965 verband die 4,3 Kilometer lange Königsseebahn Berchtesgaden mit dem Königsee. Die Gleise wurden 1971 abgebaut, das ehemalige Empfangsgebäude des Bahnhofs Königssee beherbergt heute Gastronomie.
Mit dem Bus fahren wir zurück nach Berchtesgaden.
Ungenutzter Bahntunnel in Berchtesgaden
Am Hauptbahnhof von Berchtesgaden gibt es ein weiteres Bahnrelikt zu entdecken. Bis 1938 gab es eine grenzüberschreitende Nebenbahn von Berchtesgaden nach Salzburg. Diese Lokalbahn wurde eingestellt, um stattdessen eine Hauptbahn nach Salzburg zu errichten. Hierfür wurde südlich des Hauptbahnhofs ein Tunnel gebaut, durch den jedoch nie Züge nach Salzburg fuhren, da das Eisenbahnprojekt in Folge des Zweiten Weltkriegs nicht vollendet wurde.
Hirschenhaus am Marktplatz Berchtesgaden
Den Rest des Tages verbringen wir in Berchtesgaden mit einem Abendspaziergang zwischen Marktplatz, Stiftskirche St. Peter und Johannes der Täufer und dem königlichen Schloss.
Stiftskirche St. Peter und Johannes der Täufer, rechts daneben das königliche Schloss
Marktplatz
Abendstimmung in Berchtesgaden
Nachdem die letzten beiden Reisetage abwechslungsreich mit Nah- und Fernverkehr, Seilbahn und Schiff, Natur und Touristenattraktionen gefüllt waren, steht heute eine lange Bahnreise an, von den Alpen fahren wir einmal durch die Republik nach Hamburg.
Blick auf den Hauptbahnhof Berchtesgaden
IC 2082 'Königssee' in Berchtesgaden
Unser Zug steht bereits am Bahnsteig bereit. Wir wollen vor der Abfahrt aber noch einen Blick in die Bahnhofshalle werfen. Das Empfangsgebäude wurde zwischen 1937 und 1940 errichtet, eine Mischung aus Neoklassizismus und Heimatstil sollte dem Bahnhof einen repräsentativen Charakter verleihen.
Fresko von Maria Harrich in der Bahnhofshalle
Schild 'Zu den Zügen'
Zuglaufschild des Intercity 'Königssee'
Den IC 2082 "Königssee" wollen wir nun auf seinem gesamten Laufweg bis nach Hamburg-Altona nutzen. Auf dem Abschnitt von Berchtesgaden nach Freilassing verkehrt der Zug als Regional-Express, da er in der Taktlage eines Nahverkehrszugs der BLB fährt.
Erste-Klasse-Abteil im Bistrowagen
Faltblatt 'Ihr Reiseplan' des IC 2082 'Königssee'
Fahrt durch die Berchtesgadener Alpen
Die ersten Kilometer führen noch durch die Berchtesgadener Alpen, dann beginnt der Steilstreckenabschnitt nach Bayerisch Gmain, wobei der Haltepunkt mitten im Steilstreckenabschnitt liegt. In Freilassing hat der Zug eine knappe halbe Stunde Aufenthalt, bevor es nach einem Fahrtrichtungswechsel durch den Chiemgau in Richtung München weitergeht.
Haltepunkt Bayerisch Gmain
Fahrt in den Steilstreckenabschnitt nach dem Haltepunkt
Fahrt über die Saalach
Zugkreuzung mit einem ÖBB-Talent als S 3 nach Bad Reichenhall
Fahrt durch den Chiemgau
Traunstein vor der Kulisse der Chiemgauer Alpen
Fahrt in München über die Isar
Nach der Fahrt entlang der Chiemgauer Alpen und vorbei an Chiemsee und Simssee führt die Strecke über Rosenheim nach München. Den Münchner Hauptbahnhof fährt der IC "Königssee" nicht an, er hält stattdessen in München Ost und München-Pasing. In Augsburg erfolgt die Vereinigung mit dem IC 2084 "Nebelhorn". Der IC 2084 kam aus Oberstdorf und hat zunächst auf Gleis 7 gehalten, während unser Zug auf Gleis 5 angekommen ist. Anschließend wird der "Nebelhorn" vor den "Königssee" gesetzt und beide Züge verkehren vereinigt weiter nach Hamburg.
Vereinigung mit dem Zugteil IC 'Nebelhorn' in Augsburg
Fahrt über die Frankenalb
Der Zug fährt nun über die Frankenalb und durch Mittelfranken nach Würzburg, anschließend nutzt er die Schnellfahrtstrecke nach Hannover. Auf dem Südabschnitt der Schnellfahrtstrecke geht es abwechselnd durch Tunnel und über Brücken durch die Mittelgebirgslandschaft.
Blick aus dem Zugfenster in Mittelfranken
Weinbaulage 'Würzburger Stein' an der Ausfahrt aus dem Hauptbahnhof Würzburg
Fahrt nach dem Steinbergtunnel über den Main
Mittelgebirgslandschaft an der Schnellfahrtstrecke Würzburg-Hannover
Blick aus dem Zugfenster zwischen Kassel und Göttingen
Einfahrt nach Hamburg
Schließlich erreicht der Zug Hamburg. Nach einer Fahrzeit von 10 Stunden und 16 Minuten, 32 Unterwegshalten und einer zurückgelegten Strecke von 968 Kilometern endet die Zugfahrt im Bahnhof Hamburg Altona.
Der IC 'Königssee' erreicht den Endbahnhof Hamburg Altona
Abendstimmung am Hamburger Hafen
Nachdem wir am Morgen in den bayerischen Alpen gestartet waren, bietet sich mit einem Abendspaziergang am Hamburger Hafen ein maritimer Kontrast und ein schöner Abschluss des Tages.
Bevor wir wieder in den Süden Deutschlands fahren, steht heute eine Rundfahrt durch Schleswig-Holstein bis in den hohen Norden nach Flensburg auf dem Programm.
Flirt 3-Triebzug der Nordbahn im Bahnhof Hamburg Altona
Wir starten in Hamburg Altona mit der Nordbahn nach Elmshorn. Auf der Strecke kommen Flirt 3-Triebzüge zum Einsatz, deren Farbgebung in grau-grün dem NAH.SH-Design entspricht.
Erste Klasse in der Nordbahn
Dieseltriebzug LHB VT 2E der AKN in Elmshorn
Nach kurzer Fahrt ist Elmshorn erreicht, von hier führt die Rundreise weiter im Netz der AKN. Die Altona-Kaltenkirchen-Neumünster Eisenbahn AG betreibt drei Linien in Schleswig-Holstein und Hamburg, die Linie A 3 verbindet Elmshorn mit Henstedt-Ulzburg. Hier kommt ein Dieseltriebwagen vom Typ LHB VT 2E zum Einsatz. Die Fahrzeuge mit den Baujahren 1976/1977 werden Ende 2015 ausgemustert.
Innenbild LHB VT 2E
Fahrt von Elmshorn nach Henstedt-Ulzburg
Mit dem Dieseltriebwagen geht es nun über Barmstedt nach Henstedt-Ulzburg, wo Anschluss an die beiden anderen Linien der AKN besteht. Von dort führt uns die Reise mit der Linie A 1 weiter nach Neumünster. Auf dieser Strecke kommt einer der neueren Triebwagen vom Typ VTA zum Einsatz, die sich äußerlich von den älteren Triebwagen unterscheiden, da sie keine gesickte Außenverblechung haben.
Dieseltriebwagen VTA der AKN nach der Ankunft in Neumünster
Alte Post Neumünster
In Neumünster nutzen wir den Aufenthalt für einen kleinen Stadtrundgang durch die Innenstadt bis zum Alten Rathaus, das in den Jahren 1898 bis 1900 im neugotischen Stil erbaut wurde und seit 1983 unter Denkmalschutz steht. Einsetzender Regen trübt die Stimmung allerdings etwas.
Alte Rathaus
Spaziergang durch die Innenstadt
Bahnhof Neumünster
Seit 1844 ist Neumünster an das Bahnnetz angeschlossen, das heutige Bahnhofsgebäude stammt aus den 1970er-Jahren. Die Bahnstrecke von Altona über Neumünster nach Kiel ist die älteste Bahnstrecke in Schleswig-Holstein. Wir fahren nun jedoch weiter nach Flensburg, als Eurocity verkehrt ein dänischer IC3-Triebzug. Höhepunkt der Strecke von Neumünster nach Flensburg ist die Rendsburger Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal.
Erste Klasse im IC3-Triebzug der DSB
Blick auf die Rendsburger Hochbrücke
Fahrt über den Nord-Ostsee-Kanal
Blick von der Rendsburger Hochbrücke
IC3-Triebzug nach der Ankunft in Flensburg
Mit dem Bahnhof Flensburg ist das nördlichste Ziel unserer Deutschland-Rundreise erreicht, der IC3 fährt von hier weiter ins dänische Aarhus. Wir laufen nun in die Altstadt und zum Hafen an der Flensburger Förde.
Dreisprachige Bahnhofsschilder in Flensburg
Altstadt von Flensburg
St. Jürgen-Kirche am Ostufer der Flensburger Förde
Flensburger Hafen
Gleise der Hafenbahn
Seit 1854 verbindet die 4,5 Kilometer lange Hafenbahn die Innenstadt von Flensburg mit der Bahnstrecke nach Neumünster, sie ist seit 2014 jedoch nicht mehr befahrbar. Am Hafen liegt auch das Kompagnietor, der Bau aus dem 17. Jahrhundert diente einst als Versammlungsstätte der Flensburger Schiffer.
Kompagnietor
Hafen
Nordermarkt
Bahnhof Flensburg
Nach der Rückkehr an den Bahnhof schauen wir uns im Empfangsgebäude um, das in den 1920er-Jahren erbaut wurde. Auch wenn viele Einrichtungen wie die Schalter ungenutzt sind, erinnert doch so manche Ecke im Bahnhof an vergangene Zeiten. Einstmals beherbergte der Bahnhof sogar ein Kino. Heute steht der Bahnhof als eindrucksvoller Bau des Klinker-Expressionismus teilweise unter Denkmalschutz.
Schalterhalle
Innenbild Bahnhof Flensburg
LINT-Dieseltriebwagen im Bahnhof Flensburg
Als nächstes steht der Regional-Express nach Kiel auf unserem Reiseplan, der Zug ist aus einem LINT-Dieseltriebwagen gebildet. Gut 70 Minuten dauert die Fahrt durch den Osten Schleswig-Holsteins über die Halbinseln Dänischer Wohld, Schwansen und Angeln. Leider macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, so dass ich von den beiden interessantesten Streckenabschnitten, nämlich die Fahrt auf der Lindaunisbrücke über die Schlei und entlang der Eckernförder Bucht keine Bilder zeigen kann. Schließlich queren wir auf der Levensauer Hochbrücke den Nord-Ostsee-Kanal.
Erste Klasse im LINT
Fahrt über die Halbinsel Angeln
Blick von der Levensauer Hochbrücke auf den Nord-Ostsee-Kanal
Fährschiff Stena Germanica in Kiel
Nach der Ankunft in Kiel bleibt Zeit für einen kurzen Spaziergang an den Hafen, um zwischen Hafenschleppern und Fährschiffen etwas Meeresluft zu schnuppern.
Schlepper im Hafen von Kiel
Güterverkehr am Schwedenkai
Hauptbahnhof Kiel, links die nach Kaiser Wilhelm II. benannte Kaisertreppe
Der Hauptbahnhof von Kiel wurde durch Kaiser Wilhelm II eingeweiht, dessen kaiserliche Jacht unweit des Bahnhofs im Hafen lag. Der Bahnhof wurde in den Jahren 1999 bis 2006 umgebaut und die Quersteighalle saniert. Mit einem Regional-Express fahren wir von Kiel nach Rendsburg.
Quersteighalle
LINT-Triebwagen als Regional-Express nach Husum
Erste Klasse im LINT-Triebwagen
Fahrt von Kiel nach Rendsburg
Fahrt auf der Rampe zur Rendsburger Hochbrücke
Nach der Fahrt über das flache Land trifft die Bahnstrecke auf die Strecke Neumünster-Flensburg. Nun befahren wir heute bereits zum zweiten Mal die Rendsburger Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal.
Nord-Ostsee-Kanal
Blick auf die Rendsburger Hochbrücke
Bahnhof Rendsburg
In Rendsburg verlassen wir den Zug, der weiter fährt bis Husum. Seit 1845 hat Rendsburg einen Anschluss an das Bahnnetz. Als 1913 der Nord-Ostsee-Kanal verbreitert wurde und hierfür die Rendsburger Hochbrücke neu gebaut wurde, lag der Bahnhof eigentlich zu dicht am Kanal, um ihn direkt an die Brücke anschließen zu können. Aufgeben wollte man den Bahnhof aber auch nicht, und so kam es schließlich zum Bau der Rendsburger Schleife, einer Kreiskehrschleife zwischen Bahnhof und Brücke. Vom Bahnsteig aus fällt der Blick auf das heutige Museumsstellwerk, das 1983 für den Bahnbetrieb entbehrlich wurde. Für die Rückfahrt nach Hamburg nutzen wir den Schleswig-Holstein-Express, der aus ehemaligen Interregio-Wagen gebildet ist.
Museumsstellwerk Rendsburg
Gang im erste Klasse-Wagen des Schleswig-Holstein-Expresses
Abteil erster Klasse im SH-Express
Blick auf die tieferliegenden Gleise der Rendsburger Schleife
Nord-Ostsee-Kanal
Schleswig-Holstein-Express nach der Ankunft in Hamburg
Die Wagen des Schleswig-Holstein-Expresses haben ein charakteristisches blaues Band am Wagendach, das sich mit dem weißen Streifen darunter und dem verkehrsrot zur Flagge Schleswig-Holsteins ergänzt.
Nach der Rückkehr nach Hamburg verbringen wir den Rest des Tages mit einer abendlichen Hafenrundfahrt.
Abendstimmung am Hamburger Hafen
Abendliche Hafenrundfahrt
Containerschiffe im Hamburger Hafen
Verladung eines Bauzugs
Heute steht wieder eine längere Zugfahrt in einem Fernzug auf unserem Reiseplan, unser Ziel ist das Allgäu. Nachdem wir auf der Fahrt von Berchtesgaden nach Hamburg den IC "Königssee" genutzt hatten, widmen wir uns nun dem zweiten Zugteil namens IC "Nebelhorn" nach Oberstdorf. Bis Augsburg verkehren beide Zugteile vereinigt.
Intercity 'Königssee'/'Nebelhorn' in Hamburg Altona
Zuglaufschild des IC 2083/2085 'Königssee'/'Nebelhorn'
Abteil im Intercity
Faltblatt 'Ihr Reiseplan'
Blick auf die Binnenalster
Von Hamburg Altona führt die Bahnfahrt mit Blick auf die Binnenalster zum Hauptbahnhof der Hansestadt und weiter südwärts durch Niedersachsen und auf die Schnellfahrtstrecke Hannover-Würzburg.
Spiegel-Gebäude Ericusspitze Hamburg
Fahrt auf der Schnellfahrtstrecke zwischen Kassel und Fulda
Mittelgebirgslandschaft zwischen Fulda und Würzburg
Blick über die Windsheimer Bucht
Ab Würzburg fährt der IC 2083 über Ansbach und Treuchtlingen nach Augsburg und verschafft dabei auch Orten wie Steinach und Gunzenhausen Fernverkehrsehren. In Augsburg wird der Zug geteilt, der vordere Zugteil mit Bistro fährt weiter nach Berchtesgaden, für unseren Zugteil geht es unter der Zugnummer IC 2085 mit Dieseltraktion weiter nach Oberstdorf. Während der Fahrt ins Allgäu trübt sich leider das Wetter ein.
Ridmonument an der Allgäubahn zwischen Buchloe und Kaufbeuren
Fahrt durch das Allgäu
Niedersonthofener See
Blick aus dem Zugfenster im Allgäu
Durchfahrt Bahnhof Altstädten
In Immenstadt wird erneut rangiert, die Diesellok der Baureihe umfährt den Zug und nach dem Fahrtrichtungswechsel befindet sich unser Wagen am Zugschluss, so dass sich bei der letzten Etappe der Bahnreise ein neuer Blickwinkel auf die Strecke ergibt.
Illertalbahn zwischen Altstädten und Fischen
Blick aus dem letzten Wagen des IC 'Nebelhorn'
Intercity 'Nebelhorn' nach der Ankunft in Oberstdorf
Nach knapp 9 Stunden und 874 Kilometern ist der Endbahnhof Oberstdorf erreicht. Von Hamburg ausgehend haben wir während der Fahrt eine Höhendifferenz von gut 800 Metern überwunden.
Zentrum von Oberstdorf
Aufgrund des schlechten Wetters brechen wir die Reise in Oberstdorf ab und kommen ein halbes Jahr später erneut nach Oberstdorf, um die Tour fortzusetzen und bei Winterwetter das Nebelhorn zu besuchen.
Nachdem wir von Hamburg nach Oberstdorf mit dem IC "Nebelhorn" gefahren waren, wollen wir heute den namensgebenden Berg besuchen. Im Faltblatt "Ihr Reiseplan" hatten wir schon gelesen: "Nordöstlich von Oberstdorf, dem südlichsten Ort Deutschlands, liegt das Nebelhorn, mit 2224 m einer der höchsten Berge in den Allgäuer Alpen. Der Gipfel ist auch mit der Nebelhornbahn zu erreichen".
Talstation der Nebelhornbahn
Den heutigen Ausflug beginnen wir an der Talstation der Nebelhornbahn. Die Seilbahn zum Gipfel ist in drei Sektionen aufgeteilt, so dass wir unterwegs zwei Mal umsteigen müssen. Während im Tal kein Schnee liegt, verspricht der Blick bergaufwärts einen winterlichen Gipfel.
Gondel der Nebelhornbahn an der Talstation
Bergfahrt mit der Nebelhornbahn
Blick auf Oberstdorf
Zwischenstation Seealpe
Unterwegs von der Zwischenstation Seealpe zur Bergstation Höfatsblick
Fahrt zur Bergstation Höfatsblick
Blick zur Station Höfatsblick bei der Fahrt zur Gipfelstation
Auf dem Gipfel des Nebelhorns
Schließlich ist der Gipfel erreicht. Vom Tal aus haben wir eine Höhendifferenz von etwa 1.400 Metern überwunden und können nun einen Blick über rund 400 Gipfel genießen. Das Nebelhorn gehört zur sogenannten Daumengruppe, einer Berggruppe in den Allgäuer Alpen.
Alpenpanorama vom Gipfel des Nebelhorns
Alpendohle am Gipfel des Nebelhorns
Talfahrt vom Gipfel zur Station Höfatsblick
Die drei Abschnitte der Nebelhornbahn sind insgesamt 5,7 Kilometer lang, wobei die Gipfelbahn mit rund 950 Metern den kürzesten Abschnitt darstellt und ohne Stützen auskommt. Die Maximalgeschwindigkeit der Seilbahn liegt bei 10 Meter pro Sekunde, also 36 Stundenkilometer. Die Talfahrt unterbrechen wir an der Station Höfatsblick für einen Spaziergang auf dem dortigen Panoramaweg.
Station Höfatsblick
Gämsen am Nebelhorn
Talfahrt mit der Nebelhornbahn
Blick auf Oberstdorf
Spaziergang durch Oberstdorf
Nach der Rückkehr vom Nebelhorn laufen wir durch das Zentrum von Oberstdorf zum Bahnhof. Dabei kommen wir auch am Köcherlehaus vorbei. Das Bauernhaus aus dem Jahr 1620 beherbergte früher eine Dorfsennerei, heute ist dort das Heimatmuseum untergebracht.
Köcherlehaus
Blick auf den Turm der Pfarrkirche
Bahnhof Oberstdorf
Die Bahnstrecke von Sonthofen nach Oberstdorf wurde 1888 als Lokalbahn eröffnet. Das erste Bahnhofsgebäude wurde im Krieg zerstört, anschließend wurde ein Nachkriegsbau errichtet, der im Jahr 2001 durch den heutigen Bau ersetzt wurde.
Speisewagen in TEE-Farben am Alex-Zug nach München
Neben den Zügen des Fernverkehrs wird Oberstdorf auch von verschiedenen Regionalverkehrslinien angefahren. Dabei weckt heute der Alex-Zug nach München unser Interesse, denn am Zugschluss befindet sich ein Speisewagen in TEE-Farben.
Innenbild des Speisewagens
Fahrt auf der Illertalbahn zwischen Oberstdorf und Sonthofen
Wir fahren mit dem Alex-Zug bis Immenstadt. Der Abschnitt Oberstdorf-Immenstadt der Illertalbahn ist gut 20 Kilometer lang und eingleisig, mit den Allgäuer Alpen links und rechts des Talbodens der Iller ist die Strecke landschaftlich reizvoll.
Generaloberst-Beck-Kaserne über Sonthofen
Alex-Züge in Immenstadt
In Immenstadt werden die Alex-Züge Lindau-München und Oberstdorf-München vereinigt und geflügelt. Nach der Ankunft beobachten wir das Rangiermanöver. Unser Zug aus Oberstdorf ist links am Bahnsteig zu sehen, während rechts der Zugteil aus Lindau angekommen ist, an den nun gleich die Wagen aus Oberstdorf angehängt werden. Der Zug fährt dann vereinigt nach München. In Kürze fährt auch der Gegenzug aus München ein, der hier in die Zugteile nach Lindau und Oberstdorf geteilt wird.
Marienplatz Immenstadt mit Mariensäule und Pfarrkirche St. Nikolaus
Währenddessen besuchen wir die Altstadt von Immenstadt, die Stadt kann auf eine über 700-jährige Geschichte zurückblicken. Zu den Sehenswürdigkeiten von Immenstadt gehören die Pfarrkirche St. Nikolaus, das Rathaus und das ehemalige Stadtschloss.
Rathaus und ehemaliges Stadtschloss
Bahnhof Immenstadt
Seit 1853 hat Immenstadt einen Anschluss an das Bahnnetz mit der Ludwig-Süd-Nord-Bahn von Kempten nach Lindau. Im 19. Jahrhundert gab es Pläne für eine alpenquerende Bahnverbindung von Immenstadt über den Schrofenpass zum Arlberg und ins Vinschgau, diese wurden jedoch nicht realisiert.
Bistrowagen 'alextreff'
Auch für die Rückfahrt nach Oberstdorf nutzen wir den Alex, diesmal kommt eine klassische Garnitur zum Einsatz mit einem Bordbistro, dem "alextreff". Neben Snacks und Getränken werden im alextreff auch Fahrkarten verkauft.
Gang im Abteilwagen des Alex
Abteil erster Klasse
Fahrt zwischen Immenstadt und Sonthofen
Blick aus dem Zugfenster des Alex zwischen Altstädten und Fischen
Zugkreuzung in Altstädten
Fahrt im Alex zwischen Altstädten und Fischen
Einfahrt nach Fischen
Illertalbahn zwischen Fischen und Oberstdorf
Blick aus dem offenen Fenster des Alex-Zugs
Alex nach der Ankunft in Oberstdorf
Auf der Fahrt von Immenstadt nach Oberstdorf haben wir rund 100 Höhenmeter überwunden, die vergleichsweise kurze Fahrt unserer Rundreise endet nun in Deutschlands südlichstem Bahnhof.
Spaziergang durch Oberstdorf
Zwei Fernverkehrslinien verbinden Oberstdorf mit dem Rest des Landes; nachdem wir mit dem IC "Nebelhorn" von Hamburg nach Oberstdorf gereist waren, nutzen wir für die Weiterfahrt den IC "Allgäu".
Abfahrtstafel am Bahnhof Oberstdorf mit den IC 'Nebelhorn' und 'Allgäu'
Beide Züge starten morgens im Abstand von wenigen Minuten in Oberstdorf. Der IC 2012 "Allgäu" fährt täglich nach Hannover, an einigen Wochentagen bis Magdeburg und sonntags sogar bis Leipzig. Die Anzeigetafel zeigt als Ziel nur Hannover an, denn nach Leipzig gibt es wesentlich schnellere Umsteigeverbindungen.
IC 'Allgäu' (rechts) und IC 'Nebelhorn' (links) in Oberstdorf
Zuglaufanzeige des IC 2012 'Allgäu'
Display im Wagen mit dem Zuglauf
Faltblatt 'Ihr Reiseplan' des IC 2012 'Allgäu' Oberstdorf-Leipzig
Die Lok umfährt den Zug in Immenstadt
Die Reise führt auf der Illertalbahn nach Immenstadt, dort umfährt die Lok den Zug für einen Fahrtrichtungswechsel. In einer abwechslungsreichen Fahrt führt uns die Tour nun durch die unterschiedlichsten Regionen und Landschaften Deutschlands, von Allgäu, Schwäbischer Alb, Odenwald, Rheintal, Rheinhessen, Mittelrheintal, Ruhrgebiet, Teutoburger Wald und Porta Westfalica bis nach Leipzig, wobei im Winter die zweite Hälfte der Strecke bei Dunkelheit befahren wird.
Kirche St. Gordian und Epimachus in Pleß
Fahrt auf der Geislinger Steige von der Schwäbischen Alb ins Filstal
Neckar in Stuttgart
Fahrt auf der Schnellfahrtstrecke von Stuttgart Richtung Mannheim
Blick aus dem Zugfenster im Mittelrheintal
Fahrt am Rhein
Erste-Klasse-Abteil im Bistrowagen des Intercitys
Nächtliche Einfahrt in den Hauptbahnhof Leipzig
13 Stunden und 13 Minuten nach Abfahrt in Oberstdorf erreichen wir Leipzig. Mit 1.180 Kilometern ist der IC "Allgäu" einer der längsten innerdeutschen Zugläufe, auch 34 Halte und sieben durchfahrene Bundesländer sind rekordverdächtig.
IC 2012 'Allgäu' nach der Ankunft in Leipzig
Kaum ein Reisender wird den IC "Allgäu" für eine Reise von Oberstdorf nach Leipzig nutzen, denn mit anderen Verbindungen kann die Strecke in etwa der Hälfte der Zeit zurückgelegt werden. So sind auch online keine durchgehenden Fahrkarten von Oberstdorf nach Leipzig für den IC "Allgäu" erhältlich. Am Bahnsteig in Leipzig wird als Abfahrtsort des Zuges lediglich Koblenz genannt.
Zu später Stunde endet damit eine außergewöhnliche Bahnfahrt quer durch Deutschland.
Nach einem morgendlichen Spaziergang durch Leipzig steht heute die Weiterreise nach Köln auf dem Programm. Dies soll unsere erste Fahrt im neuen Doppelstock-Fernzug "Intercity 2" werden. Wir starten die Fahrt am Hauptbahnhof Leipzig, dem flächenmäßig größten Kopfbahnhof Europas.
Altes Rathaus Leipzig
Hauptbahnhof Leipzig
Querhalle im Hauptbahnhof Leipzig
Intercity 2-Doppelstockzug im Hauptbahnhof Leipzig
Der Intercity 2 ist seit Dezember 2015 im Einsatz. Der Zug wird von der DB als Innovation vermarktet und beworben als "Doppelstockzug zum Wohlfühlen" mit Annehmlichkeiten, die "die Fernreise zum entspannten Erlebnis machen", während er von Kritikern geschmäht wird wegen geringem Sitzkomfort, wenig Stellfläche für Gepäck, fehlendem Bistro und des Wankens der Wagen. Die Züge haben eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern. Der IC2 fährt nach Emden, wir werden bis Hannover an Bord sein.
Erste Klasse im Oberdeck des IC2
QR-Code am Sitz zur Beurteilung der Fahrt
Fahrt zwischen Leipzig und Halle
Lokschuppen und Wasserturm in Köthen
Kartenansicht und Geschwindigkeitsanzeige am Monitor im IC2
Blick aus dem Zugfenster zwischen Helmstedt und Braunschweig
Anzeige der Anschlüsse auf dem Monitor im IC2
Aufgrund einer Baustelle sowie einer Bahnübergangsstörung hat der Zug einige Minuten Verspätung. Entgegen der Anzeige auf dem Monitor im Zug wird unser Anschlusszug nach Köln doch erreicht und wir können in Hannover bahnsteiggleich in den ICE 2 umsteigen.
Erste Klasse im ICE 2
Startbildschirm des ICE-Portals als Screenshot
Die Fahrt von Hannover nach Köln nutzen wir, um uns online mit dem neuen ICE-Portal zu beschäftigen, das sich noch in der Beta-Version befindet. Das Portal bietet verschiedene Angebote wie den Fahrplan, die Speisekarte der Bordgastronomie, aktuelle Nachrichten sowie eine Kartenansicht, in der sich in drei Zoomstufen der Zuglauf live mitverfolgen lässt.
'DB-Welt' im ICE-Portal
Fahrplan und Zuglauf
Aktuelle Nachrichten im ICE-Portal
Kartendarstellung mit Live-Zugverlauf
Städtejournal mit Informationen zu den Städten an der Strecke
Im ICE-Portal gibt es auch ein Städtejournal, in dem die einzelnen Unterwegshalte vorgestellt werden. So können wir uns schon auf Dom und Hohenzollernbrücke einstimmen, bevor wir kurz darauf auch in der Realität über den Rhein in den Kölner Hauptbahnhof einfahren.
Fahrt über die Hohenzollernbrücke Köln
Kölner Dom
Während wir am Vortag mit dem IC "Allgäu" bereits durch Köln gefahren waren, endet die Reise an diesem Tag zu Füßen des Kölner Doms.
Der letzte Reisetag soll uns ins Ausland führen, für eine Abschiedsfahrt mit dem IC/IR "Iris" von Brüssel nach Basel fahren mit einem Umweg wir über Belgien, Frankreich und die Schweiz nach Hause.
Hauptbahnhof Köln
Vom Kölner Hauptbahnhof starten wir mit einem ICE 3 über Aachen in Richtung Belgien. Nach dem Passieren der deutsch-belgischen Grenze nutzt der ICE international bis Lüttich die belgische Schnellfahrtstrecke HSL 3.
Einfahrt eines ICE 3 nach Brüssel
Erste Klasse im ICE 3
Fahrt auf der Schnellfahrstrecke HSL 3 zwischen Aachen und Lüttich
Desiro-Regionalzug der belgischen Bahn im Bahnhof Liège-Guillemins
Die Fahrt nach Brüssel unterbrechen wir in Lüttich (französisch Liège) für eine Stadtbesichtigung. Der ICE hält am Fernbahnhof Liège-Guillemins außerhalb der Innenstadt. Wir steigen deshalb um in einen Regionalzug nach Liers, der auch am Innenstadtbahnhof Liège-Palais hält.
Palais provincial Lüttich
Unseren Stadtrundgang starten wir am Palais provincial und laufen von dort an die Maas, an deren Ufern sich die Stadt mit ihren knapp 200.000-Einwohnern erstreckt. Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Lüttich gehört die Montagne de Bueren, eine breite Treppe, die im 19. Jahrhundert angelegt wurde und die das Zentrum mit der Zitadelle von Lüttich verbindet.
Maas in Lüttich
Altstadt
Place du Marché, dahinter die Kuppel von Saint-André
Montagne de Bueren mit 374 Treppenstufen
Blick von der Montagne de Bueren über Lüttich
Straße Au Péri im Altstadtviertel Pierreuse
Altstadtviertel Pierreuse Lüttich
Der Rückweg von der Montagne de Bueren zum Bahnhof Liège-Palais führt uns durch das Altstadtviertel Pierreuse; zwischen den engen Gassen versteckt sich auch die Kapelle Saint-Roch en Volière aus dem Jahr 1558.
Kapelle Saint-Roch en Volière
Blick auf die Gleise im Bahnhof Liège-Palais
Zugang zum Bahnhof Liège-Palais
Die Bahnsteige des Bahnhofs Liège-Palais liegen in einem Trog. Es gibt nur einen unscheinbaren, schmalen Seitenzugang, der ins Untergeschoss führt, wo sich Schalter und Fahrkartenautomaten befinden.
Unterirdische Schalterhalle im Bahnhof Liège-Palais
Erste Klasse im Triebwagen der Reihe AM 66
Für die Rückfahrt zum Fernbahnhof Liège-Guillemins nutzen wir einen Regionalzug, der aus einem Triebwagen der Reihe AM 66 besteht. Die Fahrt zwischen beiden Bahnhöfen dauert sieben Minuten.
Triebwagen der Reihe AM 66 nach der Ankunft im Bahnhof Liège-Guillemins
Der Bahnhof Liège-Guillemins wird von einer imposanten Dachkonstruktion überspannt. Für das 200 Meter lange Baldachin-Dach wurden 10.000 Tonnen Stahl verbaut, der Bahnhof wurde 2009 eröffnet.
Baldachin-Dach des Bahnhofs Liège-Guillemins
Erste Klasse im Oberdeck eines M6-Doppelstockwagens im Intercity zwischen Lüttich und Brüssel
Mit einem Intercity fahren wir von Lüttich nach Brüssel. Der IC ist gebildet aus sogenannten M6-Doppelstockwagen, die teilweise bis 200 Stundenkilometer zugelassen sind. Interessant ist die asymmetrische Anordnung von Fenstern und Sitzen, wodurch Wandfensterplätze vermieden werden.
Fahrt zwischen Lüttich und Brüssel
Abgestellte Züge der belgischen Bahn bei Brüssel
Mehrsprachige Displayanzeige mit 'Brussel-Zuid' (niederländisch)...
Der letzte Abschnitt der Strecke führt durch den Untergrund, auf der Brüsseler Nord-Süd-Verbindungsbahn fahren wir unter dem Stadtgebiet vom Nordbahnhof über Bruxelles-Central bis zum Südbahnhof - die Strecke gilt als der am dichtesten befahrene Eisenbahntunnel der Welt.
Belgien ist mehrsprachig und auch in Brüssel gibt es zwei Amtssprachen. "Brussel-Zuid" ist die niederländische Variante des Südbahnhofs, auf Französisch heißt er "Gare de Bruxelles-Midi", wobei der Bahnhof formal gar nicht in Brüssel liegt, sondern auf dem Gebiet einer Nachbargemeinde.
...und 'Gare de Bruxelles-Midi' (französisch)
M6-Doppelstockwagen nach der Ankunft in Brüssel
Abfahrtstafel im Bahnhof Bruxelles-Midi mit dem 'INT' nach Namen/Namur und Basel SBB
Auf der Anzeigetafel ist bereits der Zug nach Basel angeschlagen. Bis Anfang April 2016 gibt es mit den Zügen "Iris" und "Vauban" zwei tägliche internationale Direktverbindungen zwischen Brüssel und Basel. Für eine Abschiedsfahrt wollen wir den "Iris" nutzen. Die Verbindung wurde 1974 als TEE "Iris" eingerichtet und verkehrte damals bis Chur, später wurde er zum IC und zwischenzeitlich auch zum EC. Im Laufe der Zeit wurde der Zuglauf auf Zürich und dann auf Basel gekürzt.
Zug 'Iris' im Bahnhof Bruxelles-Midi
Namensgeber für den Zug ist eine Pflanze, nämlich die gelbe Iris, die im Tal des Flusses Zenne bei Brüssel verbreitet ist. Die Pflanze ist auch auf der Flagge der Region Brüssel abgebildet. Der Name für den Zug stammt aus einer Zeit, als es auf der Strecke in die Schweiz auch einen TEE "Edelweiß" gab und so jede Pflanze symbolisch für eines der beiden Zielländer stand.
Zuglaufschild des IC/IR 97 'Iris' Brüssel-Basel
Wagentafel im EC Brüssel-Basel
Über die Zuggattung des "Iris" gibt es widersprüchliche Angaben. Am Bahnsteig wird angegeben "INT", auf der Tafel im Wagen steht "EC" und der Fahrplan der DB gibt an "Verkehrt als IC 97 bis Bettembourg(fr), danach als IR 97", während Sitzplatzreservierungen der DB wiederum für den "Zug 97 EC" ausgestellt sind.
Großraumwagen erster Klasse der belgischen Bahn
Reservierungszettel im IC/IR 97 'Iris'
Fahrt durch die Wallonie
Von Bruxelles Midi geht es nun wieder in den Tunnel unter der Stadt zu den Bahnhöfen Bruxelles-Central und Nord. Durch die Wallonie fährt der Zug nach Süden und erreicht dann die landschaftlich reizvolle Strecke durch die Ardennen.
Blick aus dem Zugfenster in den Ardennen
Verstärkung des Zugs mit Zusatzwagen der SBB in Luxemburg
In Luxemburg hat der Zug einen längeren Aufenthalt, hier ändert sich nicht nur die Fahrtrichtung, sondern der Zug wird auch um zwei SBB-Wagen verstärkt. Weiter führt die Reise zur französischen Grenze und durch das Elsass nach Basel. Der Zug durchquert vier Länder, dabei ändern sich nicht nur die Landschaften vor dem Zugfenster, sondern auch die Schilder an den Bahnhöfen, die Uniformen des Zugpersonals und die Züge und Baureihen, die uns unterwegs begegnen.
Fahrt über die Mosel
Intercity 'Iris' nach der Ankunft in Basel SBB
Nach 7 Stunden und 6 Minuten endet die Fahrt des "Iris" im französischen Bahnhofsteil von Basel SBB. Mit der Einstellung des Zugs in einigen Tagen wird nicht nur die Direktverbindung zwischen Brüssel und Basel wegfallen, es rollt auch ein weiterer klassischer internationaler Wagenzug aufs Abstellgleis.
Bahnhofshalle Basel SBB
Wir durchqueren nun den Bahnhof Basel SBB und wechseln vom französischen Bahnhofsteil zum Abfahrtsgleis der S 6, mit der wir auf der Basler Verbindungsbahn über den Rhein zum Badischen Bahnhof zu fahren.
Flirt-Triebzug der SBB als S 6 in Basel SBB
Erste Klasse im Flirt der SBB
Dieseltriebzug Baureihe 611 im Badischen Bahnhof Basel
Erste Klasse im Zug der Baureihe 611
Vom Badischen Bahnhof in Basel fahren wir mit einem Interregio-Express auf der Hochrheinstrecke nach Singen und von dort zurück nach Konstanz, dem Ausgangspunkt unserer Reise.
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