Im Sommer 2016 wollen wir mit drei voneinander unabhängigen Tagestouren verschiedene Bahngesellschaften und Strecken in der Schweiz erkunden. Neben bekannten Touristenzügen wie der Voralpen-Express, die Rigi Bahnen oder der Oberalp Openair Express wollen wir uns auch weniger prominenten Strecken und Bahnen widmen wie Sihltalbahn, Seetalbahn, BDWM, Suhrentalbahn oder das 'Bipperlisi'.
Reiseroute
Die erste Tagestour führt uns von Konstanz über Schaffhausen nach Zürich zur Sihltalbahn, dann weiter nach Lenzburg und über die Seetalbahn nach Luzern. Von dort geht es mit dem Voralpen-Express nach St. Gallen und zurück an den Bodensee.
Die zweite Tour beginnt mit einer Busfahrt und der Erkundung der Bahnstrecke Etzwilen-Winterthur, dann steht die BDWM nach Bremgarten auf dem Programm, später die Meterspurstrecke der Aare Seeland mobil nach Solothurn und der Regionalverkehr Bern-Solothurn, bevor wir dann auf direktem Wege von Bern nach Hause fahren.
Bei der dritten Tour stehen die beiden Rigi-Bahnen im Fokus, weiter fahren wir via Gotthard- und Schöllenenbahn nach Andermatt zum Oberalp Openair Express, mit der Rhätischen Bahn nach Chur und über Umwege zurück nach Konstanz.
Wir beginnen die erste Rundreise am Bahnhof in Konstanz und fahren mit der S 14 hinüber ins schweizerische Kreuzlingen, dort steigen wir um auf die S 8 nach Schaffhausen. Beide Züge sind Gelenktriebwagen (GTW) von Thurbo.
Thurbo-GTW als S 14 in Konstanz
Erste Klasse im Thurbo GTW
Blick über den Untersee zur Insel Reichenau
Der Ostteil der Seelinie von Kreuzlingen nach Schaffhausen führt landschaftlich reizvoll am Ufer des Untersees und dann des Rheins entlang. Am gegenüberliegenden deutschen Ufer ist erst die Insel Reichenau, dann die Halbinsel Höri zu sehen.
Fahrt auf der Seelinie am Untersee
Rhein mit dem Ort Öhningen auf der Halbinsel Höri
Schließlich verengt sich der Untersee und geht in den Hochrhein über. Die Bahnlinie verlässt nun für einige Kilometer den Fluss, bevor sich den Fahrgästen bei der Fahrt über die Rheinbrücke Feuerthalen ein Blick auf Schaffhausen mit der Festung Munot eröffnet. Nach kurzer Fahrt durch den Emmersbergtunnel ist der Bahnhof von Schaffhausen erreicht.
Blick auf Schaffhausen von der Rheinbrücke Feuerthalen
Fronwagplatz mit Landsknechtbrunnen in Schaffhausen
Bis zur Weiterfahrt bleiben zwanzig Minuten Zeit für einen kurzen Abstecher in die Altstadt von Schaffhausen zum Fronwagplatz mit dem Landsknechtbrunnen sowie zu dem für seine Freskomalereien bekannten 'Haus zum Ritter' aus dem Jahr 1492.
Haus zum Ritter
Blick vom Fronwagplatz zum Obertor
Nach dem Besuch in Schaffhausen setzen wir die Tour mit der S 33 Richtung Winterthur fort. Auch diese Verbindung wird mit einem Thurbo-GTW bedient. Die Strecke trägt den Namen Rheinfallbahn, knapp oberhalb des Rheinfalls überquert die Bahnlinie den Rhein, weiter führt die Strecke durch das Zürcher Weinland.
Fahrt oberhalb des Rheinfalls
Blick aus dem Zugfenster im Zürcher Weinland
Am Bahnhof von Marthalen unterbrechen wir die Fahrt. Der Ort hat knapp 2.000 Einwohner und liegt im Herzen des Zürcher Weinlands, bekannt ist das Dorf für sein intaktes Ortsbild mit den weiß-roten Fachwerkhäusern, in der Schweiz Riegelhäuser genannt. Das alte Bauerndorf findet sich auch in Hitlisten der schönsten Ortschaften der Schweiz.
Ehemaliges Wirtshaus 'Zur Schmiedstube' in Marthalen
Gemeindehaus
Fachwerkhäuser in Marthalen
Kehlhof
Bahnhof Marthalen
Der Bahnhof von Marthalen wurde unlängst verlegt und rund 400 Meter näher an das Dorf gerückt. Mit der nächsten S 33 fahren wir weiter durch das Zürcher Weinland. Die Rheinfallbahn wurde 1857 eröffnet und sollte ursprünglich der Verbindung zwischen Zürich und Süddeutschland dienen. Nachdem 1897 aber die kürzere Strecke über Bülach eröffnet wurde, gibt es auf der Rheinfallbahn heute nur noch Nahverkehr, wobei für einige Jahre auch die EC- und ICE-Züge Stuttgart-Zürich über die Strecke verkehrten.
Fahrt durch das Zürcher Weinland
Auf der Thurbrücke bei Andelfingen
Erste Klasse im ICN
In Winterthur endet die Fahrt mit der S 33. Für eine kurze Etappe nutzen wir nun den Fernverkehr, mit einem ICN fahren wir von Winterthur nach Zürich. Der interessanteste Abschnitt ist die Fahrt durch das Stadtgebiet von Zürich über die Limmat und anschließend der Blick über die Gleise des Vorfelds des Hauptbahnhofs zu Füßen des Prime Towers. Das Gebäude war zeitweise das höchste Hochhaus der Schweiz.
Fahrt über die Limmat im Stadtgebiet von Zürich
Vorfeld des Hauptbahnhofs Zürich, rechts der Prime Tower
ICN nach der Ankunft im Hauptbahnhof Zürich
Nach der Ankunft im Hauptbahnhof Zürich wechseln wir zum unterirdischen Bahnhofsteil der SZU, der Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn. Hier beginnen die beiden Bahnstrecken der SZU, die Sihltalbahn und die Uetlibergbahn. Nachdem wir bei einer früheren Reise bereits auf dem Uetliberg waren (zum Reisebericht), wollen wir heute die Sihltalbahn besuchen. Die Sihltalbahn ist als S 4 in das S-Bahn-Netz eingebunden, es verkehrt ein Doppelstockpendelzug im roten SZU-Farbkleid.
Abgang zum Bahnhofsteil der SZU
Doppelstockpendelzug der SZU im Hauptbahnhof Zürich
Im Oberdeck des Doppelstockpendelzugs
Die Sihltalbahn ist eine gut 18 Kilometer lange Strecke bis nach Sihlbrugg an der Strecke Zürich-Zug. Allerdings wird der letzte Streckenabschnitt planmäßig nicht mehr befahren, so dass der Endpunkt die Station Sihlwald ist. Die Strecke führt durch das Stadtgebiet von Zürich und folgt dabei dem Fluss Sihl.
Fahrt über die Sihl
Doppelstockpendelzug nach der Ankunft in Langnau-Gattikon
Zwischen Zürich und Langnau-Gattikon besteht ein 20-Minuten-Takt, die weitere Strecke bis nach Sihlwald wird nur im Stundentakt bedient. Der Zug, mit dem wir unterwegs sind, endet in Langnau-Gattikon. Hier vor den Toren der Großstadt Zürich beginnt der naturbelassene Sihlwald. Wir unternehmen nun einen Spaziergang zur Station Sihlwald, die 2,5 Streckenkilometer entfernt ist.
Bahnhof Langnau-Gattikon
Wanderweg flussaufwärts entlang der Gleise und der Sihl
Fußweg über die Sihl
Einfahrtsgleis in den Bahnhof Sihlwald
Schließlich erreichen wir den Bahnhof Sihlwald. Der Bahnhof liegt im Grünen und erschließt den Sihlwald als Naherholungsgebiet, es gibt hier auch einen Wildnispark mit Besucherzentrum.
Die Sihltalbahn wurde 1892 eröffnet, neben dem Personenverkehr war sie auch als Güterbahn für den Holztransport aus dem Sihlwald sowie als Zulaufstrecke zur Gotthardbahn konzipiert. Zuvor erfolgte der Holztransport durch Flößerei auf der Sihl.
Bahnhof Sihlwald
Gleise der Sihltalbahn nach Sihlbrugg
Um Fahrzeuge für eine Fahrplanverdichtung freizustellen, wurde der Personenverkehr zwischen Sihlwald und Sihlbrugg 2006 eingestellt. Die weitere Strecke durch das Sihltal ist weiterhin betriebsfähig, die Zürcher Museums-Bahn veranstaltet auf der Strecke Nostalgiefahrten. Am Bahnhof Sihlwald hat auch die Dampflok "Tigerli" eine neu alte Heimat gefunden.
Bahnstrecke durch das Sihltal nach Sihlbrugg
Denkmal-Dampflok 'Tigerli'
Infotafel zur Dampflok 'Tigerli'
Hausbahnsteig am Bahnhof Sihlwald
Einstöckiger Steuerwagen am Zug der SZU
Mit der S 4 fahren wir von der Station Sihlwald zurück nach Zürich, diesmal ist ein einstöckiger Steuerwagen am Zug. Die Fahrt bis zum Hauptbahnhof dauert 26 Minuten, die Sihltalbahn aber auch der Fluss selbst bieten auf der kurzen Strecke interessante Kontraste. Während Bahnstrecke und Fluss zunächst idyllisch durch den urwüchsigen Wald verlaufen, wandelt sich das Bild in der dicht bebauten Großstadt; die Stadtautobahn steht dort auf Betonpfeilern im Fluss, während die Bahn auf dem letzten Abschnitt ähnlich einer U-Bahn unterirdisch zum Hauptbahnhof führt.
Innenraum Steuerwagen der SZU
Stadtforstamt Sihlwald
Fahrt über die Sihl
Querbahnsteig im Hauptbahnhof Zürich
Zurück am Hauptbahnhof von Zürich wechseln wir zu Gleis 15, wo der RegioExpress nach Lenzburg bereitsteht. Der RegioExpress ist gebildet aus einem Doppelstockpendelzug der S-Bahn Zürich. Die Fahrt von Zürich nach Lenzburg dauert knapp zwanzig Minuten.
Doppelstockpendelzug der S-Bahn Zürich als RegioExpress
Erste Klasse im Oberdeck des Doppelstockpendelzugs
Fahrt über die Reuss
In Lenzburg verlassen wir den Zug. Durch eine Straße vom Bahnhofsgebäude getrennt befindet sich auf dem Bahnhofsvorplatz der Bahnsteig der Seetalbahn. Wir steigen jedoch noch nicht in den Zug, sondern wollen eine kleine Pause in Lenzburg einlegen. Die Kleinstadt hat eine schmucke Altstadt, Wahrzeichen ist das Schloss Lenzburg aus dem 11. Jahrhundert, das sich auf dem Schlossberg über den Dächern der Stadt erhebt.
Bahnsteig der Seetalbahn auf dem Bahnhofsvorplatz von Lenzburg
Schloss Lenzburg über der Altstadt
Chlausbrunnen aus dem Jahr 1572 auf dem Metzgplatz
Rathaus Lenzburg
Gelenktriebwagen RABe 520 der Seetalbahn
Doch nun zur Seetalbahn mit ihren ungewöhnlichen Fahrzeugen. Die Bahnlinie von Lenzburg nach Luzern ist normalspurig, sie wurde ursprünglich auf der Landstraße trassiert und ähnelt in den Ortsdurchfahrten mitunter einer Straßenbahnstrecke. Im Laufe der Zeit wurde die Bahnstrecke zwar neben die Straße verlegt, abschnittsweise ist der Abstand zur Straße aber so gering, dass sich die Lichtraumprofile von Bahn und Straße überschneiden. Für die Strecke wurden deshalb eigens spezielle Gelenktriebwagen mit schmalem Wagenkasten beschafft. Die RABe 520 sind 35 Zentimeter schmaler als die üblichen GTW, sie verkehren als S 9 auf dieser Strecke.
Erste Klasse im GTW der Seetalbahn
Staufberg mit Staufbergkirche
Das Seetal ist ein breites Tal zwischen Lenzburg und Luzern, das durch zwei Seen geprägt ist. Aus der Talebene erhebt sich der markante Staufberg mit der Staufbergkirche. Links der Bahnstrecke verläuft die Landstraße, wir sind hier im Bereich des "Sonderprofils Seetal".
Fahrt im Sonderprofilbereich neben der Landstraße
Weiterfahrt des GTW über einen Kreisverkehr in Beinwil am See
In Beinwil am See legen wir einen Zwischenstopp ein. Die Gleise der Seetalbahn führen hier in Straßenlage über einen Kreisverkehr. Solche Trassierungen kennt man sonst üblicherweise von Schmalspurbahnen, die einen kürzeren Bremsweg haben. Eine hohe Unfallhäufigkeit mit Todesopfern brachte der Bahn früher den makabren Beinamen "Kundenmetzger" ein.
Der Bahnhof liegt oberhalb des Sees, ein schluchtähnlicher Fußweg führt hinab zum Ufer des Hallwilersees. Der Hallwilersee ist der größere der beiden Seen im Seetal.
Fußbodenmarkierung zum See
Am Ufer des Hallwilersees
Markierung des Fußwegs zum Bahnhof
Bahnhof Beinwil am See
Seit 1883 hat die Gemeinde Beinwil einen Anschluss an das Eisenbahnnetz. Bis 1999 ging von hier noch eine Zweigstrecke nach Beromünster aus. Wir setzen nun die Fahrt oberhalb des Hallwilersees fort, auch diese Etappe gehört noch zu der nur mit Schmaltriebwagen zu befahrenden Sonderprofilstrecke.
Fahrt entlang der Landstraße
Blick vom Zug auf den Hallwilersee
Schloss Heidegg
Am Südende des Hallwilersees wechselt die Bahnstrecke auf die andere Talseite, ab hier gilt auch wieder das normale Streckenprofil. Rechts folgt mit dem Baldeggersee das nächste Gewässer, dann führt die Strecke hinab nach Emmenbrücke und Luzern.
Fahrt am Baldeggersee
Blick bei Emmenbrücke auf das Pilatus-Massiv
Für die Rückreise von Luzern an den Bodensee wählen wir den Voralpen-Express. Die Strecke führt zunächst über die Reuss, dann entlang des Vierwaldstättersees zum Zugersee.
Erste Klasse im Voralpen-Express
Streckenkarte des Voralpen-Express
Fahrt über die Reuss in Luzern, am Ufer der Nölliturm
Fahrt am Vierwaldstättersee
Blick aus dem Zugfenster des Voralpen-Express
Zugersee, am Südufer der Ort Arth
Südlich des Zugersees liegt der Ort Arth mit dem Bahnhof Arth-Goldau. Am dritten Reisetag werden wir auf dem Weg zur Rigi wieder in diese Gegend kommen. Es folgen der Lauerzer See und die Hochmoor-Landschaft zwischen Rothenthurm und Biberbrugg, dann führt die Strecke hinab zum Zürichsee.
Getränke- und Snackautomaten im Voralpen-Express
Blick auf den Lauerzer See und die Gipfel des Bergmassivs Mythen
Fahrt durch die Hochmoor-Landschaft zwischen Rothenthurm und Biberbrugg
Blick auf den Zürichsee
Fahrt auf dem Seedamm von Rapperswil über den Zürichsee
Auf dem Seedamm von Rapperswil quert der Zug den Zürichsee, dann folgt der über acht Kilometer lange Tunnel unter dem Rickenpass von der Linthebene in das Toggenburg. Ein weiterer Höhepunkt ist die Fahrt über das Sitterviadukt, das mit 99 Metern Höhe die höchste Eisenbahnbrücke der Schweiz ist. Bald darauf ist der Endbahnhof St. Gallen erreicht.
Blick aus dem Zugfenster im Toggenburg
Fahrt über das Sitterviadukt
Voralpen-Express nach der Ankunft in St. Gallen
Nach der Ankunft in St. Gallen wechseln wir zum Nachbargleis, wo kurz darauf der RegioExpress nach Konstanz abfährt. Mit einem GTW von Thurbo fahren wir nun hinab an den Bodensee und weiter auf der Seelinie nach Kreuzlingen.
Fahrt von St. Gallen zum Bodensee
Blick auf den Hafen beim Halt am Bahnhof Romanshorn
Schweizerisch-deutsche Grenze zwischen zwei Bahnübergängen
Zwischen Kreuzlingen und Konstanz queren wir die schweizerisch-deutsche Grenze. Der RegioExpress fährt von Konstanz weiter nach Kreuzlingen, für uns endet die Tour aber in Konstanz mit einem Besuch am Hafen.
Thurbo-GTW nach der Ankunft in Konstanz
Hafen Konstanz
Auch am zweiten Reisetag wollen wir unterschiedliche Strecken und Bahnen besuchen, unser erstes Ziel ist die Strecke Etzwilen-Winterthur. Von Konstanz aus würde man hierzu üblicherweise auf der Seelinie rheinabwärts nach Etzwilen fahren, da wir diese Verbindung aber schon am Vortag genutzt haben, wählen wir einen anderen Weg und fahren mit dem seehas-Zug am deutschen Ufer des Untersees nach Singen.
seehas-Zug im Bahnhof Konstanz
Südbadenbus von Singen nach Stein am Rhein
In Singen wechseln wir auf den Bus und fahren durch den Hegau über die deutsch-schweizerische Grenze bei Ramsen. Der Ort liegt an der stillgelegten Bahnstrecke Etzwilen-Singen. Weiter führt die Linie durch die enge Altstadt von Stein am Rhein und über den Rhein zur Endhaltestelle am dortigen Bahnhof.
Busfahrt durch den Hegau
Fahrt durch Ramsen
Blick aus dem Bus auf die Altstadt am Rathausplatz von Stein am Rhein
Fahrt über den Rhein
Bahnhof Stein am Rhein
Stein am Rhein ist Ausgangspunkt für die S 29 nach Winterthur, die Strecke wird von Thurbo mit GTW bedient. Wir fahren nun auf der Seelinie bis Etzwilen, dort zweigt die Bahnstrecke nach Winterthur ab. Die eingleisige Strecke führt recht kurvenreich vom Hochrhein am Rande des Zürcher Weinlands nach Süden.
Thurbo-GTW als S 29 von Stein am Rhein nach Winterthur
Erste Klasse im Thurbo-GTW
Schloss Girsberg bei Waltalingen auf einem Moränenhügel
Fahrt über die Thurbrücke Ossingen
In gut 40 Metern Höhe führt die Strecke bei Ossingen über die Thur. Die Gitterbrücke wurde im Laufe der Zeit zwar überholt und modernisiert, im Grunde handelt es sich aber noch um die originale Brücke aus dem Jahr 1875, als die Bahnstrecke von Winterthur nach Singen eröffnet wurde.
Bauernhof in Dinhard
Einfahrt der S 12 in den Bahnhof Winterthur
In Winterthur wechseln wir auf die S 12 und fahren über Stadelhofen und den unterirdischen Tiefbahnhof von Zürich nach Dietikon westlich von Zürich. Während wir am Vortag mit dem Prime Tower eines der höchsten Gebäude von Zürich gesehen haben, passieren wir mit der SBB-Serviceanlage Herdern heute eines der längsten Gebäude der Stadt mit 420 Metern.
Erste Klasse im Oberdeck der S-Bahn
Fahrt von Winterthur nach Zürich
SBB-Serviceanlage Herdern
Fahrt entlang der Limmat nach Dietikon
Diamant-Triebwagen der BDWM in Dietikon
In Dietikon wartet auf Gleis 11 schon unser nächster Programmpunkt, die S 17 nach Wohlen. Betrieben wird die Verbindung von der BDWM, die aus der Fusion der Bremgarten-Dietikon-Bahn (BD) mit der Wohlen-Meisterschwanden-Bahn (WM) hervorging. Zur Fahrt auf der Meterspurstrecke steht ein Diamant-Triebwagen bereit. Bei dem Namen handelt es sich um ein Akronym, es steht für "Dynamischer, innovativer, attraktiver, moderner und agiler Nahverkehrstriebzug". Die 20 Plätze der ersten Klasse nehmen ein Drittel des Zugs ein, sie sind mit Ledersessel, Steckdosen und Leseleuchten versehen.
Erste Klasse im Diamant-Triebwagen
Fahrt durch Dietikon
Die Strecke wurde ursprünglich als elektrische Straßenbahn konzipiert, der erste Abschnitt durch das Stadtgebiet von Dietikon verläuft noch straßenbahnähnlich, die weitere Strecke war früher ebenfalls in Straßenlage ausgeführt, wurde im Laufe der Zeit aber neben die Straße verlegt.
Fahrt mit der BDWM zum Mutschellen-Pass
Serpentinen am Mutschellen-Pass
Die Strecke führt nun hinauf zum Mutschellen-Pass. Der Pass zwischen dem Limmattal und dem Reusstal ist mit einer Passhöhe von 551 Metern über dem Meer überschaubar. Die Bahnstrecke verläuft parallel zur Straße in Serpentinen über den Scheitelpunkt.
Talfahrt vom Mutschellen-Pass nach Bremgarten
Diamant-Triebzug in Bremgarten, rechts der Spittelturm
Am Fuße des Mutschellen liegt die Kleinstadt Bremgarten. In der 8.000 Einwohner-Stadt unterbrechen wir die Fahrt und laufen vom Bahnhof zur Altstadt. Dabei kommen wir am Spittelturm vorbei, der zwischen 1556 und 1559 als Teil der Stadtbefestigung erbaut wurde.
Marktgasse Bremgarten
Muri-Amthof über der Reuss
Die Altstadt liegt in einer Flussschlaufe der Reuss, in der Oberstadt thront der Muri-Amthof mit seinem markanten Turm. Es handelt sich um ein Amthaus eines ehemaligen Klosters, der Turm entstand erst im Jahr 1900 im Stil des Historismus. Am Rand der Altstadt führt die Bahnstrecke auf einer Brücke über die Reuss.
Triebzug der BMWM auf der Reussbrücke
Unterstadt mit dem Hexenturm aus dem 14. Jahrhundert
Über die Reussbrücke laufen wir durch die verkehrsberuhigte Altstadt zurück Richtung Bahnhof. Die holzgedeckte Brücke geht auf das 13. Jahrhundert zurück, der heutige Bau stamm aus dem Jahr 1953. Die Brücke wurde damals annähernd originalgetreu neu gebaut, jedoch mit einer verbreiterten Fahrbahn wegen des zunehmenden motorisierten Verkehrs.
Reussbrücke
Altstadt von Bremgarten
Marktgasse
Bahnhof Bremgarten
Die schmalspurige Strecke der Bremgarten-Dietikon-Bahn endete ursprünglich in Bremgarten. Aus der anderen Richtung gab es mit der Wohlen-Bremgarten-Bahn eine normalspurige Strecke. Da man beim Bau der Wohlen-Bremgarten-Bahn jedoch auf eine Brücke über die Reuss verzichtet hatte, mussten Reisende die Lücke zwischen den Bahnhöfen Bremgarten und Bremgarten West mit der Postkutsche überwinden. Später hatte die Bremgarten-Dietikon-Bahn die Strecke nach Wohlen gepachtet, die Lücke geschlossen und ein Dreischienengleis gelegt, so dass ein durchgehender Verkehr von Dietikon bis Wohlen möglich wurde.
Einfahrt eines Triebzugs in den Bahnhof Bremgarten
Erste Klasse im Diamant-Triebzug
Blick vom Zugfenster auf die Altstadt von Bremgarten
Bei der Fahrt über die Reussbrücke bietet sich den Fahrgästen ein Postkartenmotiv von Bremgarten mit Holzbrücke, Muri-Amthof und den Bürgerhäusern zur Reussfront. Als es darum ging, die Lücke zwischen den beiden Bahnen zu schließen, war zunächst eine Streckenführung über eine neue Brücke anstelle der Holzbrücke sowie durch die engen Altstadtgassen geplant, schließlich entschied man sich aber doch für einen Brückenneubau an der heutigen Stelle. Über den Wagenrain, ein Hügelzug im Schweizer Mittelland, fahren wir nach Wohlen.
Fahrt über den Hügelzug Wagenrain
BDWM-Triebzug am Bahnhof Wohlen
Die Strecke der BDWM endet nach 18,8 Kilometern auf dem Bahnhofsvorplatz von Wohlen. Für uns geht es nun hinüber zum SBB-Bahnhof, wo wir mit der S 26 weiterfahren nach Aarau.
Bahnhof Wohlen
Einfahrt eines Flirt-Triebzugs
Erste Klasse im Flirt-Triebzug
Fahrt durch den Aargau
Wir wollen uns nun einem Teilast der S 14 widmen. Wie häufig in der Schweiz verbirgt sich auch hier hinter einer unscheinbaren Liniennummer eine eigene Bahngesellschaft. Und so wechseln wir in Aarau von den Normalspurgleisen der SBB zum Bahnhof der WSB, der Wynental- und Suhrentalbahn. Die WSB befährt zwei von Aarau ausgehende Meterspurstrecken, die ursprünglich völlig getrennt von unterschiedlichen Unternehmen betrieben wurden. 1958 fusionierten die Bahnen und seit 1967 sind beide Strecken auch baulich und betrieblich verbunden. Die Züge verkehren heute durchgehend von Menziken, dem Endpunkt der Wynentalbahn über Aarau nach Schöftland, dem Endpunkt der Suhrentalbahn. Wir wollen heute die Suhrentalbahn befahren.
Bahnhof Aarau der Wynental- und Suhrentalbahn (WSB)
Doppeltriebwagen der WSB
Die Züge der WSB firmieren unter der Dachmarke AAR bus+bahn. Der Doppeltriebwagen ist nicht durchgängig, in der Wagenmitte gibt es eine komfortable erste Klasse. Die Suhrentalbahn war ursprünglich als Straßenbahn konzipiert, heute verlaufen die Gleise nur noch auf wenigen Abschnitten auf der Straße.
Erste Klasse im Doppeltriebwagen der WSB
Ortsdurchfahrt von Oberentfelden
Fahrt durch das Suhrental
Schulhaus Hirschthal
Schlosspark und Kirche Schöftland
Nach gut 10 Kilometern durch das recht flache Suhrental endet die Strecke in Schöftland, einer 4.000-Einwohner-Gemeinde. In Schöftland befinden sich Depot und Betriebswerkstatt der WSB, hinter dem Bahnhofsgebäude sind einige Fahrzeuge abgestellt. Die Suhrentalbahn nahm im Jahr 1901 den Betrieb auf.
Bahnhof Schöftland
Doppeltriebwagen der WSB im Bahnhof Schöftland
Erste Klasse im Doppeltriebwagen der WSB
Fahrt auf der Suhrentalbahn
Querung der normalspurigen SBB-Strecke
Die landschaftlich unspektakuläre Strecke durch das Suhrental hält eine interessante Stelle bereit, nämlich die Kreuzung mit einer normalspurigen SBB-Strecke. In Oberentfelden gibt es ein Gleiskreuz, wo sich die Strecken beinahe rechtwinklig begegnen. Hier treffen nicht nur Normalspur- und Schmalspurstrecken aufeinander, sondern auch Wechselstrom und Gleichstrom.
Paralleler Verlauf von Straße und Gleis der Suhrentalbahn
Einfahrt eines Regio-Dostos in den Bahnhof Aarau
Von Aarau fahren wir mit einem RegioExpress nach Olten und von dort mit einem InterRegio nach Langenthal. Beide Züge sind aus Regio-Dostos gebildet.
Erste Klasse im Oberdeck des Regio-Dosto
Fahrt über die Aare in Olten
Star-Triebzug im Bahnhof Langenthal
In Langenthal steigen wir um auf einen Star-Triebzug. Bei der Bezeichnung handelt es sich wiederum um ein Akronym, es steht für "Schmalspur Triebzug für Attraktiven Regionalverkehr". Wir befahren nun die Meterspurstrecke der ehemaligen Langenthal-Jura-Bahn, die heute zur Aare Seeland mobil AG (asm) gehört. Die Strecke führt durch den Oberaargau im eher flachen Mittelland.
Innenraum Star-Triebzug
Ortsdurchfahrt von Aarwangen
Historisches Gasthaus in Aarwangen
Fahrt durch den Oberaargau
Blick aus dem Zugfenster am Jurasüdfuß
Bei Niederbipp trifft die Bahnstrecke aus Langenthal auf die Meterspurstrecke der ehemaligen Solothurn-Niederbipp-Bahn, die heute ebenfalls zur Aare Seeland mobil gehört. Die Meterspurgleise aus Langenthal führen von hier seit 2012 wieder bis Oensingen. Zuvor war diese Verbindung rund 70 Jahre eingestellt.
Unsere Bahn der Relation Langenthal-Solothurn befährt nun den Streckenabschnitt Niederbipp-Oensingen doppelt. Nach dem Fahrtrichtungswechsel in Oensingen geht es zurück nach Niederbipp und weiter am Fuße des Jura Richtung Solothurn. Die Solothurn-Niederbipp-Bahn wurde 1918 eröffnet, im Volksmund wird sie üblicherweise "Bipperlisi" genannt. Weiter führt die Strecke am Jurasüdfuß.
Bahnhof Oberbipp
Fahrt am Jurasüdfuß
Bahnhof Attiswil
Fahrt über die Aare in Solothurn
Ursprünglich endete die Solothurn-Niederbipp-Bahn am Rande der Altstadt von Solothurn, später wurde eine straßenbahnähnliche Streckenführung durch die Stadt und über die Aare bis zum Bahnhof von Solothurn gebaut. Auf dem Bahnhofsvorplatz von Solothurn endet die Strecke.
Triebzug der asm nach der Ankunft auf dem Bahnhofsvorplatz von Solothurn
Landhaus am Ufer der Aare in Solothurn
In Solothurn legen wir eine Pause ein. Zu Fuß geht es zurück über die Aare hinüber in die Altstadt. Das Landhaus an der Aare wurde 1722 als Lagerhaus für Salz und andere Güter errichtet. Über den Dächern der Stadt erhebt sich die St.-Ursen-Kathedrale, das Gotteshaus wurde 1769 erbaut. Als ältestes Bauwerk der Stadt gilt der Zeitglockenturm.
Altstadt und St.-Ursen-Kathedrale
Westportal der St.-Ursen-Kathedrale
Zeitglockenturm
Altstadt von Solothurn
Blick zum Bieltor
Bahnhof Solothurn
Neben der Solothurn-Niederbipp-Bahn erreicht noch eine weitere Meterspurstrecke den Bahnhof Solothurn, nämlich die Strecke des Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS). Die Züge des RBS fahren von den außenliegenden Gleisen im Bahnhof ab. Die NExT (Niederflur-Express-Triebzug) sind seit 2009 bei der RBS unterwegs. Die Strecke durch das Mittelland wurde 1916 als "Elektrische Schmalspurbahn Solothurn-Bern" eröffnet, unser Zug verkehrt als RegioExpress.
NExT-Triebzüge des Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS)
Erste Klasse im NExT-Triebzug
Fahrt mit dem RBS durch das Mittelland
Bahnhof Grafenried
Blick aus dem Zugfenster im Mittelland
Dreischienengleis bei Zollikofen
Abschnittsweise gibt es bei Zollikofen ein Dreischienengleis, die Gleise verlaufen parallel zu einer SBB-Strecke. Hier begegnet uns ein Sonderzug von Rail Event mit der Re 4/4 Nr. 10009. Nach der Querung der Aare erreichen wir die Endstation im RBS Tiefbahnhof im Bahnhof Bern.
Fahrt auf der Tiefenaubrücke über die Aare
Erste Klasse im Doppelstock-IC der SBB
Für uns geht es nun im Bahnhof Bern vom Tiefbahnhof hinauf zu den Normalspurgleisen, wo wir in einen InterCity Richtung Romanshorn steigen. In Weinfelden wechseln wir auf die S 14 und fahren über den Seerücken nach Konstanz.
Fahrt über den Seerücken von Weinfelden nach Kreuzlingen
Blick vom Zug über den Bodensee
Nachdem wir während der beiden vorherigen Tagestouren verschiedene Bahnen und Strecken besucht haben, die überwiegend dem Nahverkehr dienen, wollen wir am dritten Tag den Fokus auf touristisch geprägte Ziele richten und die Rigi-Bahnen sowie den Oberalp Openair Express nutzen. Die Rundfahrt beginnen wir am frühen Morgen mit dem InterRegio von Konstanz nach Zürich.
SBB-InterRegio im Bahnhof Konstanz
Erste Klasse im InterRegio
Blick aus dem Zugfenster zwischen Kreuzlingen und Weinfelden
Nach der Ankunft im Hauptbahnhof von Zürich bleibt Zeit für einen Spaziergang zur Limmat und eine Erkundungstour durch den Bahnhof mit der Bahnhofkirche in der Zwischenebene. Sie wurde 2001 als ökumenische und interreligiöse Einrichtung eröffnet.
Haupthalle des Hauptbahnhofs Zürich, rechts der Schutzengel der Künstlerin Niki de Saint Phalle
Limmat in Zürich
Fassade des Hauptbahnhofs Zürich
Bahnhofkirche
Blick in die Bahnhofkirche
ICN 'Graf Zeppelin'
Mit einem ICN fahren wir von Zürich nach Arth-Goldau. Es handelt sich zufällig um den Zug mit dem Namen Graf Zeppelin; der Neigetechnikzug wurde im Dezember 2004 in Konstanz getauft anlässlich der Aufnahme der damals neuen ICN-Verbindung Konstanz-Biel.
Hinweistafel im ICN zum Namenspatron Graf Zeppelin
Erste Klasse im ICN
Fahrt am Zugersee mit Blick zur Rigi
Die Strecke verläuft entlang von Zürichsee, Sihl und Zugersee. Während der Fahrt am Ufer des Zugersees ist auf der gegenüberliegenden Seeseite bereits unser nächstes Ziel zu sehen, das Bergmassiv Rigi mit der Sendeanlage.
Provisorische Talstation der Rigi-Bahnen in Arth-Goldau
Ein kurzer Fußweg führt uns vom Bahnhof zur provisorischen Talstation der Rigi-Bahnen. Zwei Zahnradbahnen führen auf die Rigi, von Art-Goldau aus die Arth-Rigi-Bahn (ARB) mit blauen Fahrzeugen, von der anderen Bergseite die Vitznau-Rigi-Bahn (VRB) mit roten Fahrzeugen. Die Arth-Rigi-Bahn kennen wir bereits von einem früheren Besuch im Spätherbst (zum Reisebericht).
Innenraum Arth-Rigi-Bahn
Bergfahrt mit der Arth-Rigi-Bahn
Die Arth-Rigi-Bahn ist eine normalspurige Zahnradbahn, sie wurde im Jahr 1875 eröffnet. Der Bau war auch eine Reaktion aus dem Kanton Schwyz auf die Pläne für eine Bahn von der Luzerner Seite auf die Rigi. 1907 wurde die Strecke als erste normalspurige Zahnradbahn der Welt auf elektrische Traktion umgestellt.
Blick ins Tal
Zugersee
Bahnhof Fruttli
Bergfahrt mit der Arth-Rigi-Bahn
Zusammentreffen der Gleise an der Station Rigi Staffel
An der Station Rigi Staffel kommen von der anderen Bergseite die Gleise der Vitznau-Rigi-Bahn hinzu. Die Gleisverbindung an dieser Stelle wurde erst 1990 gebaut, bis dahin waren beide Bahnen strikt getrennt. Die beiden Konkurrenten fusionierten 1992 zu den Rigi-Bahnen.
Blick aus dem Zugfenster bei der Bergfahrt
Station Rigi Kulm
Schließlich endet die 8,5 Kilometer lange Strecke an der Station Rigi Kulm auf 1.752 Metern. Von Arth ausgehend haben wir damit über 1.200 Höhenmeter überwunden. Das Bergmassiv ist umgeben von Vierwaldstättersee, Zugersee und Lauerzersee. Der Gipfel Rigi Kulm liegt auf 1.757 Metern über dem Meer und ist ein beliebtes Ausflugs- und Touristenziel, den Besuchern bietet sich von hier oben ein imposanter Panoramablick.
Blick von der Rigi auf den Zugersee
Blick nach Norden ins Mittelland
Sender Rigi
Gleise von der Station Rigi Staffel nach Rigi Kulm
Die Gleise der beiden Bahnen führen parallel von der Station Rigi Staffel nach Rigi Kulm. Links das Gleis der Art-Rigi-Bahn, recht das der Vitznau-Rigi-Bahn. Dieser Abschnitt liegt auf dem Gebiet des Kantons Schwyz, für das die Konkurrenten aus dem Kanton Luzern keine Konzession erhielten. Die Strecke gehörte deshalb der Arth-Rigi-Bahn und musste von der Vitznau-Rigi-Bahn gepachtet werden.
Blick über den Vierwaldstättersee
Blick nach Norden
Zugersee und Lauerzersee
Station Rigi Kulm
Die Rundfahrt setzen wir nun mit einem Zug der Vitznau-Rigi-Bahn fort. Die rote Bahn gewann damals den Wettlauf zum Gipfel und wurde schon 1871 bis zur Staffelhöhe eröffnet und 1873 bis Rigi Kulm verlängert, sie schmückt sich seither mit dem Titel der ersten Bergbahn Europas. Für uns beginnt nun die 40-minütige Talfahrt hinab ans Ufer des Vierwaldstättersees nach Vitznau. Die Vitznau-Rigi-Bahn ist mit 6,8 Kilometern etwas kürzer und steiler als das blaue Pendant.
Zug der Vitznau-Rigi-Bahn
Innenraum Zug der Vitznau-Rigi-Bahn
Talfahrt zwischen Rigi Kulm und Rigi Staffel
Talfahrt zum Vierwaldstättersee
Zugkreuzung in Freibergen
Blick aus dem Zugfenster über den Vierwaldstättersee
Mehrere Bahnen im Folgezugbetrieb
Vierwaldstättersee
Talstation Vitznau
Schließlich ist die Endstation Vitznau erreicht. Der Bahnhof liegt direkt am Ufer des Vierwaldstättersees bei der Schiffsanlagestelle. Zwischen Bahnhofsgebäude und Depot befindet sich eine Drehscheibe, wo die Züge mit einem Stationstraktor rangiert werden.
Drehscheibe und Schiffsanlegestelle
Rangierbetrieb auf der Drehscheibe
Am Ufer des Vierwaldstättersees
Schweizerfahne über den Dächern von Vitznau, im Vordergrund die Bushaltestelle
Vitznau ist bekannt für die riesige Schweizerfahne, die an einem Felsen über dem Ort angebracht ist. Sie misst 31 auf 31 Meter und wiegt rund 750 Kilo. Da Vitznau keinen Bahnanschluss hat, setzen wir nun die Fahrt mit dem Bus fort und fahren am Ufer des Vierwaldstättersees nach Brunnen.
Busfahrt am Vierwaldstättersee
Bus nach der Ankunft in Brunnen
Der Ort Brunnen liegt an der Gotthardlinie. Bevor wir jedoch in den Zug steigen, schauen wir uns im Ort und am Ufer des Vierwaldstättersees um. Im Jahr 1315 wurde in Brunnen der zweite Bund der Eidgenossen geschlossen, an jenem Ort steht heute die Dorfkapelle, die deshalb auch Bundeskapelle genannt wird.
Bundeskapelle Brunnen
Am Ufer des Vierwaldstättersees
Seepromenade von Brunnen
Bahnhof Brunnen
Wir fahren nun mit einem InterRegio auf der Gotthardbahn bis Göschenen. Der Zug verfügt über einen Panoramawagen, wobei zudem auch aus dem letzten Wagen ein Blick auf die Gleise der Gotthard-Bergstrecke möglich ist. Eine bekannte Sehenswürdigkeit der Gebirgsbahn ist die Pfarrkirche von Wassen, die die Reisenden wegen der Kehrtunnel dreimal aus unterschiedlichen Perspektiven sehen.
Einfahrt eines InterRegio in den Bahnhof Brunnen
Panoramawagen im InterRegio
Blick aus dem letzten Wagen auf die Gotthardbahn
Kraftwerk Amsteg
Fahrt auf der Gotthardbahn
Erster Blick auf die Pfarrkirche von Wassen
Zweiter Blick auf die Pfarrkirche von Wassen
In Göschenen verlassen wir den InterRegio und wechseln auf den Bahnhofsvorplatz, wo ein Regionalzug der Matterhorn Gotthard Bahn (MGB) zur Fahrt auf der Schöllenenbahn wartet. Die meterspurige Zahnradbahn führt durch die Schöllenenschlucht mit einer Maximalsteigung von 179 Promille nach Andermatt, ein Großteil der Strecke verläuft in Tunneln bzw. Schutzbauten.
Regio der MGB auf dem Bahnhofsvorplatz von Göschenen
Erste Klasse im Regio der Matterhorn Gotthard Bahn
Blick auf den Bahnhof Göschenen und die Reuss, am rechten Bildrand das Nordportal des Gotthardtunnels
Bergfahrt auf der Schöllenenbahn
Blick vom Zug auf die Teufelsbrücke
Mit der Teufelsbrücke über die Reuss folgt nun ein weiteres bekanntes Bauwerk. Die wilde Schlucht war früher ein beschwerliches Hindernis auf der Handelsroute über den Gotthardpass. Nach 11 Minuten und 3,7 Kilometern endet die kurze Fahrt am Bahnhof Andermatt.
Bahnhof Andermatt
Lok der MGB mit Nostalgiewagen und offenem Wagen
In den Sommermonaten bietet die Matterhorn Gotthard Bahn zwischen Andermatt und Disentis unter dem Namen "Oberalp Openair Express" die Mitfahrt in einem offenen Wagen an. Dazu werden dem Regelzug in Andermatt ein Nostalgiewagen sowie ein Openair Wagen beigestellt. In Serpentinen erklimmt der Zug in einem Zahnstangenabschnitt den Oberalppass, aus mehreren Ebenen eröffnet sich dabei einen Blick auf Andermatt und in das Urserental.
Offener Wagen im "Oberalp Openair Express"
Fahrt im Zahnstangenabschnitt am Oberalppass
Aussicht vom offenen Wagen
Blick auf Andermatt und die Bahnanlagen
Wagen des Regelzugs hinter dem offenen Wagen
Blick in das Urserental
Fahrt am Oberalppass
Der Oberalppass verbindet Andermatt im Urserental mit Disentis (rätoromanisch Mustér) in der Surselva. Der höchste Punkt der Strecke liegt auf 2.033 Metern über dem Meer, die Bahn kommt trotz dieser Höhe fast ohne Tunnel aus. Durch das kahle Hochtal nähern wir uns dem Oberalpsee und dem Scheitelpunkt der Strecke.
Oberalpsee
Talfahrt am Oberalppass
Nicht minder beeindruckend ist die Landschaft auf der Talfahrt in die Surselva. Die Strecke folgt nun dem Tal des Vorderrheins. Hier irgendwo tief unter uns verläuft der Gotthard-Basistunnel, wir passieren nun bald Sedrun, bekannt durch das Projekt des Tiefbahnhofs Porta Alpina.
Blick ins Tal des Vorderrheins
Zugkreuzung in Mumpé Tujetsch
Fahrt durch die Surselva
Wagen des 'Oberalp Openair Express'
Nach der Ankunft in Disentis können wir nochmals einen Blick auf den Openair-Wagen werfen. Der Wagen wurde im Jahr 2001 aus einem ehemaligen Pullmannwagen der BVZ Zermatt-Bahn zum Aussichtswagen umgebaut. Wir wechseln nun zum Anschlusszug der Rhätischen Bahn. Mit dem RegioExpress fahren wir nach Chur, wir folgen dabei weiter dem Rhein durch die Surselva.
RegioExpress der Rhätischen Bahn in Disentis
Erste Klasse im RegioExpress der RhB
Blick aus dem Zugfenster in der Surselva
Fahrt durch die Schlucht des Vorderrheins
Auf der Fahrt ändert sich die Landschaft vor dem Zugfenster und die Strecke führt durch das Ruinaulta, die rund 13 Kilometer lange, tief eingeschnittene Schlucht des Vorderrheins.
Zugkreuzung im Ruinaulta
Nach der Ankunft in Chur wechseln wir auf einen RegioExpress und fahren durch das Rheintal und am Ufer des Walensees nach Ziegelbrücke. Da wir die üblichen Verbindungen zwischen Chur und Bodensee bereits kennen, wollen wir heute einen Umweg über die Strecken der S-Bahn Zürich einlegen.
Erste Klasse im Oberdeck des Regio-Dostos
Fahrt durch das Rheintal
Blick aus dem Zugfenster am Walensee
Erste Klasse im NPZ Domino-Triebzug
Am Bahnhof Ziegelbrücke wechseln wir auf die S 6 nach Rapperswil. Mit einem NPZ Domino-Triebzug fahren wir durch das Linthgebiet, dann am Nordufer des Obersees des Zürichsees. Die Bahnstrecke Ziegelbrücke-Rapperswil wurde 1859 eröffnet, sie ist damit die ältere der beiden Strecken am Obersee. Nachdem 1875 die linksufrige Zürichseebahn eröffnet wurde, hat die Strecke den Fernverkehr verloren, sie blieb eingleisig und wird heute planmäßig nur noch vom Regionalverkehr befahren.
Fahrt durch das Linthgebiet
Blick auf den Obersee des Zürichsees
NPZ Domino nach der Ankunft in Rapperswil
Nach der Ankunft in Rapperswil wechseln wir mit einem planmäßigen 2-Minuten-Übergang auf die S 5 und fahren durch das Zürcher Oberland nach Wetzikon. Auch dies ist ein Regio-Dosto (RABe 511).
Dosto-S-Bahn in Rapperswil
Erste Klasse im Oberdeck der Dosto-S-Bahn (Regio-Dosto RABe 511)
Fahrt durch das Zürcher Oberland
In Wetzikon erfolgt der nächste Wechsel, mit der S 3 fahren wir nach Effretikon, die Strecke durch die leicht hügelige Landschaft des Züricher Oberlands ist auch als Kempttalbahn bekannt. Die Bahnhöfe entlang der Kempttalbahn wie in Fehraltorf entstanden beim Bau der Strecke in den Jahren 1873 bis 1876 in Fachwerkausführung mit hölzernem Güterschuppen.
Erste Klasse im Oberdeck des Doppelstockpendelzugs (DPZ)
Fahrt durch das Zürcher Oberland
Bahnhof Fehraltorf
Erste Klasse im Oberdeck der S-Bahn aus der Siemens Desiro Double Deck Familie (RABe 514)
Mit der S 8 zwischen Effretikon und Weinfelden begegnen wir auf unserer Tour der dritten Baureihe der S-Bahn-Doppelstockzüge. Der RABe 514 stammt aus der Siemens Desiro Double Deck Familie. Wir sind jetzt auf der Bahnstrecke Zürich-Winterthur-Weinfelden unterwegs, die wir schon von der Hinfahrt kennen.
Fahrt durch das Thurtal
S-Bahn (RABe 514) nach der Ankunft in Weinfelden
Das allerletzte Mal auf unseren drei Schweiztouren steigen wir in Weinfelden um. Mit einem GTW von Thurbo als S 14 fahren wir über den Seerücken nach Kreuzlingen und Konstanz.
Thurbo-GTW als S 14 in Weinfelden
Fahrt über den Seerücken von Weinfelden nach Kreuzlingen
Graf Ferdinand von Zeppelin-Denkmal am Hafen Konstanz
In Konstanz endet schließlich unsere Ausflugsreihe durch die Schweiz. Am Gondelhafen treffen wir wieder auf eine Erinnerung an Graf Ferdinand von Zeppelin, nachdem wir bei der Fahrt nach Arth-Goldau bereits mit dem ICN 'Graf Zeppelin' gefahren waren.
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