Für die Auswahl von Reisezielen habe ich in der Regel unterschiedliche Gründe, etwa besondere Strecken, außergewöhnliche Fahrzeuge oder seltene Zugläufe. Für eine Reise im August hatte ich vorrangig ein anderes Motiv, nämlich eine weitere Partnerstadt meiner Heimatstadt Konstanz zu besuchen.
Schild mit den Partnerstädten von Konstanz
In den letzten Jahren hatte ich bereits Tábor (Tschechien), Richmond (Großbritannien) und Lodi (Italien) besucht, so dass nun noch Fontainebleau (Frankreich) aussteht. Die Fahrt dorthin verbinden wir mit anderen Zielen zu einer fünftägigen Rundfahrt durch Deutschland, Luxemburg und Frankreich.
Reiseroute
Wir fahren von Konstanz über Basel nach Mulhouse, weiter zur Münstertalbahn und drehen eine Runde um den Kaiserstuhl. Am zweiten Tag geht es von Freiburg über Paris nach Fontainebleau und schließlich nach Luxemburg. Von dort reisen wir mit dem IC "Ostfriesland" nach Norddeich. Am vierten Tag unternehmen wir einen Ausflug auf Borkum zur dortigen Kleinbahn und zum Abschluss nutzen wir den IC "Bodensee" auf dem kompletten Laufweg von Emden bis Konstanz.
seehas-Triebzug (SBB-Flirt) in Konstanz-Wollmatingen
Wir beginnen unsere Reise am Haltepunkt Konstanz-Wollmatingen mit dem seehas (SBB Flirt) nach Singen. Der graue Himmel lässt noch keine richtige Urlaubsstimmung aufkommen, aber im Laufe des Tages wird sich das noch ändern.
Dieseltriebwagen der Baureihe 611 in Singen
In Singen wechseln wir auf einen Dieseltriebwagen der Baureihe 611 zur Fahrt auf der Hochrheinbahn nach Basel. Während der Fahrt via Schaffhausen und entlang des Hochrheins regnet es, so dass der Reisebericht für diesen Abschnitt keine Streckenbilder enthält.
1. Klasse im Dieseltriebwagen der Baureihe 611
Regentropfen am Zugfenster
Tram der Linie 2 am Badischen Bahnhof Basel
Mit dem Tram fahren wir vom Badischen Bahnhof in Basel durch die Stadt und über den Rhein in Richtung des Bahnhofs Basel SBB, wobei unser eigentliches Ziel der Bahnhof Basel SNCF ist.
Durchgang zum französischen Bahnhofsteil im Bahnhof Basel
Der Bahnhof Basel SNCF ist angegliedert an den Bahnhof Basel SBB, besitzt aber eine getrennte Bahnsteighalle mit eigenen Gleisen. Vom Hauptgebäude führt ein Gang zum französischen Bahnhof. Während der deutsch-schweizerische Grenzübergang am Badischen Bahnhof offen und transparent ist, flößt die blickdichte Tür und die hermetische Abriegelung doch etwas Respekt ein, eine Grenzkontrolle findet aber nicht statt. Nach dem Passieren der Tür sind wir auf französischem Zollgebiet.
Warteraum mit ehemaligem Buffet im Bahnhof Basel SNCF
Die französische Bahn SNCF hat kein Interesse an einer Weiterführung des eigenen Bahnhofs und will sich aus dem Betrieb zurückziehen. Auch eine geplante Erneuerung des Bahnhofs kam nicht zustande. Und so fühlt man sich wie in eine andere Welt versetzt, zumal im schweizerischen Teil ein reges Treiben herrschte und der französische Bahnhof wie ausgestorben wirkt. Wir fahren von hier mit einem TER-200-Wendezug von TER Alsace nach Mulhouse. Der Zug besteht aus modernisierten Corail-Wagen, in denen es sich für einen Regionalzug sehr bequem reisen lässt.
BB 26000-Lok vor einem TER-200-Wendezug im Bahnhof Basel SNCF
1. Klasse im TER-200-Wendezug
TER-200-Wendezug im Bahnhof Mulhouse
Die Fahrt durch die Rheinebene nach Mulhouse dauert nur gut 20 Minuten. Nach der Ankunft können wir noch einen Blick von außen auf die farbenfrohen Wagen werfen; grün steht für Wald und Weinberge, gelb für die Landwirtschaft, rosé für den Sandstein der Vogesen und braun für die elsässische Erde. Es bleibt nun Zeit für einen kleinen Spaziergang in die Altstadt von Mulhouse mit dem Rathaus aus dem 16. Jahrhundert an der Place de la Réunion.
Rathaus von Mulhouse
Dieseltriebwagen vom Typ X 73900 im Bahnhof Mulhouse
Dann treten wir die Weiterfahrt an, mit einem Dieseltriebwagen vom Typ X 73900 wollen wir über den Rhein nach Deutschland fahren. Wegen seiner Bauform wird der Triebwagen auch "Baleine" (Blauwal) genannt, er trägt ebenfalls die Farbgebung von TER Alsace.
Innenraum Dieseltriebwagen X 73900 "Baleine" (Blauwal)
Fahrt über den Rhein
Die Strecke führt zunächst über den Rhein-Rhône-Kanal, anschließend quert sie bei Neuenburg mit dem Rhein die französisch-deutsche Grenze und erreicht schließlich Müllheim. Hier gibt es einen direkten Übergang zu einem Regional-Express auf der Rheintalbahn aus Basel in Richtung Offenburg.
1. Klasse im Doppelstockwagen auf der Rheintalbahn
Blick zum Schwarzwald auf der Fahrt von Müllheim nach Bad Krozingen
Neun Minuten fahren wir auf der Rheintalbahn nach Norden bis Bad Krozingen, dort wechseln wir zur Münstertalbahn. Die Strecke wurde in den Jahren 2012/2013 elektrifiziert, seither verkehren dort zwei Talent 2-Triebzüge. Einer der beiden Triebzüge wurde zunächst mit einem Erste-Klasse-Abteil in einem der Endwagen ausgeliefert, dieser Bereich wurde dann jedoch als zweite Klasse umgewidmet.
Talent 2-Triebzug der SWEG in Bad Krozingen
Innenbild Talent 2 der SWEG mit deklassierter erster Klasse
Blick aus dem Zugfenster auf der Fahrt auf der Münstertalbahn
Die eingleisige Nebenbahn ist im Eigentum der Südwestdeutschen Verkehrs-Aktiengesellschaft (SWEG). Die Strecke führt zunächst bis Staufen durch die Rheinebene und dann ins Münstertal. Nach knapp 20 Minuten Fahrzeit und elf Kilometern ist der Endbahnhof Münstertal erreicht.
Bahnhofsgebäude von Münstertal
Das Bahnhofsgebäude von Münstertal hat keinen direkten Gleisanschluss mehr und präsentiert sich als Baustelle. Das rund 100 Jahre alte Gebäude steht unter Denkmalschutz und soll saniert werden. Deutlich repräsentativer als der Bahnhof hingegen ist das Rathaus von Münstertal, das in den Jahren 1925/26 im damals neu um den Bahnhof herum entstehenden Ortszentrum errichtet wurde.
Rathaus von Münstertal
Bahnhof Münstertal
Zwischen Münstertal und Staufen besteht ein Stundentakt, auf dem folgenden Abschnitt bis Bad Krozingen verkehren die Züge im Halbstundentakt. Wir treten nun die Rückfahrt an, zunächst fahren wir jedoch nur bis nach Staufen.
Einzelbestuhlung im deklassierten Bereich des Talent 2
Bahnhof Staufen
Nach knapp sechs Kilometern ist Staufen erreicht. In der Kleinstadt im Breisgau haben wir einen Zwischenstopp eingeplant. Neben ihrer historischen Altstadt ist die Stadt Staufen auch für die gleichnamige Burgruine bekannt.
Burgruine über der Altstadt von Staufen
Altstadt von Staufen
Rathaus Staufen
Wir spazieren zunächst durch die schmucke mittelalterliche Altstadt mit dem Rathaus aus dem 16. Jahrhundert. Im Zuge der Renovierung des Rathauses wurden für eine neue Heizung Geothermiebohrungen durchgeführt. In der Folge kam es zu einer Hebung der Altstadt von vielen Zentimetern, die Risse in den Gebäuden verursacht. Ein solcher Riss ist auch zwischen Rathaus-Café und Rathaus zu sehen.
Altstadt von Staufen, die Risse sind symbolisch mit roten Klebebändern "Staufen darf nicht zerbrechen" versehen
"Bacchus" des Bildhauers Kurt Lehmann vor der Burgruine Staufen
Blick auf die Schwarzwaldlandschaft beim Fußweg zur Burgruine Staufen
Unser nächstes Ziel ist die Ruine der Burg Staufen aus dem 12. Jahrhundert, die auf einem Hügel über der Stadt thront. Die Burgruine ist von Weinbergen umgeben und ermöglicht einen Ausblick über die Stadt sowie die Landschaft am Übergang zwischen Schwarzwald und Rheinebene.
Blick von der Burgruine über Staufen
Blick von der Burgruine Staufen über die Rheinebene mit einem Triebzug auf der Fahrt nach Staufen
Zwei Triebzüge der SWEG im Bahnhof Staufen
Blick über Staufen mit einem SWEG-Triebzug auf der Fahrt ins Münstertal
Schließlich steigen wir hinab zum Bahnhof und fahren durch die Rheinebene zurück nach Bad Krozingen, wo die Münstertalbahn Anschluss hat an die Rheintalbahn von Basel nach Freiburg.
Bahnhof Staufen
Einfahrt SWEG-Talent 2 in Staufen
Display mit Fahrplananzeige
Fahrt auf der Münstertalbahn durch die Rheinebene
In Bad Krozingen gibt es einen kurzen Übergang auf den nordfahrenden Regional-Express nach Freiburg. Eine Viertelstunde dauert die Fahrt am Rande des Schwarzwalds, dann ist Freiburg erreicht.
Fahrt im Regional-Express auf der Rheintalbahn
Von Freiburg aus brechen wir anschließend zu einer Rundfahrt um den Kaiserstuhl auf. Mit einem Dieseltriebwagen des Typs "Regio-Shuttle" der Breisgau-S-Bahn fahren wir auf der Breisacher Bahn zunächst südlich des Kaiserstuhls nach Breisach.
Innenbild Regio-Shuttle der Breisgau-S-Bahn
Blick aus dem Zugfenster auf der Breisacher Bahn
Einst hatte man große Pläne für die Bahnstrecke von Colmar nach Freiburg, sollte hier doch der Fernverkehr zwischen Paris und Wien verlaufen. Zum Ende des zweiten Weltkriegs wurde die Eisenbahnbrücke über den Rhein bei Breisach jedoch zerstört und nicht mehr aufgebaut. Somit war aus dem Grenzbahnhof Breisach der Endbahnhof einer einstellungsbedrohten Nebenstrecke geworden. Mit Einführung der Breisgau-S-Bahn und der Aufnahme des Verkehrs mit Regio-Shuttles blühte die Strecke wieder auf und steht nun vor einer geplanten Elektrifizierung.
Regio-Shuttles der Breisgau-S-Bahn nach der Ankunft im Bahnhof Breisach
Münster über der Altstadt von Breisach
Breisach am Rhein ist eine schmucke Kleinstadt mit knapp 15.000 Einwohnern. Überragt wird die Altstadt vom Münsterberg mit dem Sankt Stephansmünster. Die Wurzeln der Kirche liegen im 12. Jahrhundert, sein heutiges Erscheinungsbild hat das Stephansmünster seit dem 15. Jahrhundert.
St. Stephansmünster Breisach
Blick vom Münsterberg zum Hagenbachturm, davor der "Barhäuptige Soldat" von Karl Heinz Engelin
Blick über Breisach zum Eckartsberg
Rheinufer in Breisach
Wir spazieren hinab zum Rhein und wollen anschließend auch auf den Eckartsberg laufen, auf dem früher eine Burg und ein Kloster standen. Dem Besucher bietet sich von dort aus ein Blick über Breisach, den Kaiserstuhl und zum Münsterberg.
Blick vom Eckartsberg zum Kaiserstuhl
Blick über Breisach zum Münsterberg
Bahnhof Breisach
Am Bahnhof von Breisach beginnen bzw. enden die Züge der Breisgau-S-Bahn nach Freiburg sowie der Kaiserstuhlbahn. Wir besteigen nun ein Regio-Shuttle der SWEG zur Fahrt nach Riegel-Malterdingen.
Innenbild Regio-Shuttle der SWEG
Fahrt auf der Kaiserstuhlbahn
Wir fahren weiter um den Kaiserstuhl und umrunden das Vulkangebirge am West- und Nordrand. Die Strecke führt landschaftlich reizvoll durch Weinberge und kleine Orte bis nach Riegel-Malterdingen, wo Anschluss an die Rheintalbahn besteht.
Fahrt mit der Kaiserstuhlbahn durch Weinberge
Regio-Shuttle der SWEG in Riegel-Malterdingen
Die Endstation in Riegel-Malterdingen befindet sich neben dem Bahnhof an der Rheintalbahn. Von hier fahren wir mit einem Regional-Express zurück nach Freiburg und verbringen dort den Abend.
Regional-Express mit n-Wagen auf der Fahrt nach Freiburg
Historisches Kaufhaus auf dem Münsterplatz Freiburg
Heute wollen wir Fontainebleau südlich von Paris besuchen, um kurz vor 7 Uhr starten wir am Hauptbahnhof Freiburg mit einem TGV Duplex zur Fahrt ins Nachbarland.
TGV Duplex im Hauptbahnhof Freiburg
1. Klasse im Oberdeck des TGV Duplex
Display mit dem Fahrplan des TGV 9588
Fahrt mit dem TGV durch die Rheinebene
Wir verlassen Freiburg in Richtung Süden und fahren durch die Rheinebene entlang der Ausläufer des Schwarzwalds, dann verlassen wir bei Müllheim die Rheintalbahn in westliche Richtung und fahren über den Rhein nach Mulhouse.
Blick aus dem Zugfenster in Ostfrankreich
Nach dem Halt in Mulhouse geht die Fahrt noch ein Stück über die Altstrecke, dann nutzt der Zug den Ostast der Schnellfahrstrecke "Ligne à grande vitesse (LGV) Rhin-Rhône" durch das Flachland der Burgundischen Pforte. Zwischen den mit der LGV gebauten Bahnhöfen Belfort-Montbéliard TGV und Besançon Franche-Comté TGV wird als Höchstgeschwindigkeit 314 Stundenkilometer angezeigt.
Fahrt auf der LGV Rhin-Rhône
Auf der Altbaustrecke im Burgund
Die Landschaft vor dem Zugfenster wechselt mehrfach ihren Charakter, eher eintönige Abschnitte wechseln sich ab mit landschaftlich reizvollen Abschnitten wie die Fahrt auf der Altbaustrecke durch das Burgund.
Fahrt durch das Burgund
Fahrt auf der LGV Sud-Est
Der Zug wechselt auf die LGV Sud-Est und nach schneller Fahrt über das flache Land erreichen wir den Bahnhof Gare de Lyon in Paris. Wir steigen hier um auf einen Transilien-Zug der Linie R. Auf der Vorort-Linie kommen Doppelstock-Triebzüge zum Einsatz.
Transilien-Zug der Linie R im Gare de Lyon Paris
Oberdeck im Doppelstock-Triebzug von Transilien
Schild mit den Partnerstädten Constanze (Konstanz) und Richmond in Fontainebleau
Nach knapp 40 Minuten ist der gemeinsame Bahnhof der Städte Fontainebleau und Avon erreicht, wobei der Bahnhof in Avon liegt. An der Stadtgrenze zwischen Avon und Fontainebleau entdecken wir ein Schild, auf dem die Partnerstadt Konstanz bzw. Constance genannt wird. Fontainebleau liegt 55 Kilometer südlich von Paris und hat rund 15.000 Einwohner.
Brunnen an der Rue Grand in Fontainebleau
Innenstadt von Fontainebleau
Schloss Fontainebleau
Die mit Abstand bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt ist das Schloss Fontainebleau, das seit 1981 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Der Bau aus dem 16. Jahrhundert hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich vom Edikt von Fontainebleau aus dem Jahr 1685 über die Abdankung Napoleons 1814 bis zum NATO-Hauptquartier in der Nachkriegszeit.
Schloss Fontainebleau
Bahnhof Fontainebleau-Avon
Empfangshalle des Bahnhofs Fontainebleau-Avon
Abbildungen in der Empfangshalle des Bahnhofs zeigen nicht nur das Schloss, sondern auch den Wald von Fontainebleau, der zu den größten zusammenhängenden Walgebieten Westeuropas gehört und vielen der insgesamt 34 Schlossherren als Jagdrevier diente. Mit der Transilien-Linie R fahren wir nun auf der Altbaustrecke Marseille-Paris zurück nach Paris.
Einfahrt eines Transilien-Zugs in Fontainebleau-Avon
Fahrt über die Seine in Melun
Die "Ligne PLM" führt entlang der Seine nach Norden, im Stadtgebiet von Melun queren wir dann den Fluss. Der Zug endet im Bahnhof Gare de Lyon, mit der Metro wechseln wir zum Bahnhof Gare de l'Est.
Bahnhof Gare de l'Est Paris
Haupthalle Bahnhof Gare de l'Est
1. Klasse im TGV Réseau
Am Gare de l'Est starten nicht nur die Züge in den Osten Frankreichs und nach Deutschland, sondern auch der TGV nach Luxemburg. In einem TGV vom Typ Réseau reisen wir nach Osten, die Fahrt bis Luxemburg dauert gut zwei Stunden. Der Zug nutzt zunächst die LGV Est européenne und wechselt später auf die landschaftlich reizvollere Altbaustrecke über Metz entlang der Mosel nach Norden.
Fahrt auf der LGV Est européenne
Fahrt auf der Altbaustrecke über die Mosel
TGV Réseau nach der Ankunft im Bahnhof Luxemburg
Nach der Ankunft in Luxemburg bringen wir das Gepäck ins Hotel und begeben uns anschließend auf einen Abendspaziergang durch die Oberstadt. Die Hauptstadt des Großherzogtums hat rund 107.000 Einwohner.
Monument du Souvenir Luxemburg
Cercle Municipal auf dem Place d'Armes
Petruss-Tal mit Blick zum beleuchteten Bockfelsen
Bahnhof Luxemburg
Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 wird der Fernverkehr auf der Moselstrecke eingestellt. Dies ist für uns ein Anlass für eine "Abschiedsfahrt" mit einem der Intercity-Züge, die derzeit noch Luxemburg und Trier mit Köln und Norddeutschland verbinden.
Empfangshalle des Bahnhofs Luxemburg mit einer Stadtansicht als Fensterbild
Abfahrtstafel des Bahnhofs Luxemburg
Der Zielort Norddeich Mole wird nach dem Fahrplanwechsel nicht mehr auf der Abfahrtstafel erscheinen. Von Luxemburg aus verkehren dann nur noch Regionalzüge über die Grenze nach Deutschland.
Lokomotive der Baureihe 181 vor dem Intercity von Luxemburg nach Norddeich Mole
IC 133 "Ostfriesland"
Für unsere Abschiedsfahrt nutzen wir den IC 133 "Ostfriesland". Wir wollen den Zug auf seinem gesamten Laufweg bis zum Endbahnhof Norddeich Mole an der ostfriesischen Nordseeküste nutzen.
Abteil der 1. Klasse im Intercity
Reiseplan des IC 133 "Ostfriesland"
Das Logo der Chemins de Fer Luxembourgeois (CFL) wird nach dem Fahrplanwechsel auch nicht mehr auf einem Reiseplan der Deutschen Bahn abgedruckt sein.
Fahrt über die Mosel bei Trier
Die Strecke verläuft zunächst durch das luxemburgische Syrtal und schwenkt dann ins Moseltal. Kurz nach dem Halt in Wasserbillig queren wir die luxemburgisch-deutsche Grenze und fahren das erste Mal über die Mosel. Auf der Fahrt werden wir den Fluss insgesamt sechs Mal überqueren. Nach dem Halt in Trier queren wir die Mosel erneut, dann verlässt die Bahnstrecke den Fluss und führt durch die Südeifel.
Fahrt auf dem Hangviadukt Pünderich
Bei Pünderich treffen wir wieder auf die Mosel und befahren den mit 786 Metern längsten Hangviadukt in Deutschland. Gleich darauf verschwinden die Gleise im Prinzenkopftunnel. Nach dem Tunnel wechselt die Strecke auf der Doppelstockbrücke Alf-Bullay für ein kurzes Stück auf das Südufer der Mosel. Nachfolgend einige Impressionen der landschaftlich reizvollen Strecke durch das enge Moseltal mit seinen steilen Weinbergen.
Blick über die Mosel zum Ort Sankt Aldegund
Blick aus dem Zug zur Kirche St. Johannes bei Hatzenport
Fahrt durch das Moseltal
Oberburg Gondorf
Für den Bau der Bahnstrecke im Jahr 1876 wurde die Schlosskirche der Oberburg Gondorf abgerissen und später zudem die Bundesstraße mitten durch Schloss und Schlosshof geführt.
Fahrt durch das Tal der Untermosel
Lokwechsel in Koblenz
In Koblenz steht ein Lokwechsel an, dann geht es durch das Rheintal nach Köln und weiter durch das Ruhrgebiet und durch Münster- und Emsland nach Ostfriesland. Allerdings präsentiert sich der Himmel auf diesem Abschnitt überwiegend grau, weswegen wir diesen Teil ohne Bilder überspringen. Je näher wir der Küste kommen, desto freundlicher zeigt sich das Wetter.
Fahrt durch Ostfriesland
IC 133 nach der Ankunft in Norddeich Mole
Nach rund acht Stunden Fahrzeit und 635 Kilometern ist das Ziel Norddeich Mole erreicht. Der Haltepunkt liegt direkt auf der Mole und begrüßt den Fahrgast mit einer maritimen Atmosphäre zwischen Fährschiffen und den Geräuschen der Küste.
Intercity am Fähranleger in Norddeich Mole
Strand in Norddeich
Auch wir genießen nun die maritime Atmosphäre an der Nordseeküste, drehen eine kleine Runde auf dem Deich und schauen dem bunten Treiben auf der Drachenwiese zu.
Blick über die Nordsee
Strand und Dünen
Buntes Treiben auf der Drachenwiese
Regional-Express am Haltepunkt Norddeich Mole
Der Haltepunkt Norddeich Mole wurde 2013 umgebaut und das Molengleis verkürzt, so dass der Übergang zu den Fähren nun großzügiger ist. Mit einem Regional-Express fahren wir ein Stück zurück auf dem Nordabschnitt der Emslandstrecke durch Ostfriesland bis nach Emden.
Lokomotive der Baureihe 146 vor einem Regional-Express in Norddeich Mole
1. Klasse im Oberdeck des Regional-Express von Norddeich Mole nach Emden
Fahrt durch Ostfriesland
Ratsdelft Emden
Emden ist die größte Stadt der Region, sie hat nicht nur einen großen Seehafen, sondern ist auch durch viele Kanäle und Gewässer im Stadtgebiet geprägt. In der Ratsdelft liegen als Museumsschiffe der Seenotrettungskreuzer Georg Breusing, das Feuerschiff Amrumbank und der Seelogger Stadt Emden. Auch der Falderndelft mit dem Roten Siel gehört zum historischen Hafen. Den Abend des dritten Reisetags verbringen wir in Emden.
Falderndelft Emden
Das Gödenser Haus aus dem Jahr 1551 gehört zu den ältesten erhaltenen Gebäuden in Emden
Heute wollen wir einen Ausflug auf die Insel Borkum und zur dortigen Inselbahn unternehmen und dabei auch die Bahnstrecke von Emden nach Emden Außenhafen befahren. Zunächst laufen wir in der Morgensonne zum Bahnhof.
Roter Siel in Emden
Hauptbahnhof Emden
Der Emder Hauptbahnhof ging aus dem ehemaligen Bahnhof Emden West hervor, er wurde 1973 eröffnet. Wir treten hier die relativ kurze Fahrt mit dem IC "Borkum" an. Der Zug ist am frühen Morgen in Leipzig gestartet, wir werden nur für die letzten drei Kilometer von Emden bis Emden Außenhafen als Fahrgäste an Bord sein.
Abteil der 1. Klasse im Intercity ("IC-Mod")
Intercity "Borkum" nach der Ankunft in Emden Außenhafen
Wie auch in Norddeich Mole gibt es am Bahnhof Emden Außenhafen einen direkten Übergang zum Schiffsverkehr und es sind nur wenige Schritte bis zum Gebäude der Reederei am Borkumkai. Für die Überfahrt nach Borkum hat der Reisende die Wahl zwischen einem Katamaran und einer Fähre. Wir entscheiden uns für eine Kombination und wählen für die Hinfahrt den Katamaran.
Innenraum des Katamarans vom Emden nach Borkum
Überfahrt mit dem Katamaran vom Emden nach Borkum
Fahrt über das Wattenmeer
Mit bis zu 38 Knoten (70 Stundenkilometer) fahren wir durch die Emsmündung und das Wattenmeer. Nach einer Fahrzeit von einer Stunde ist Borkum erreicht. Schon bei der Einfahrt in den Hafen von Borkum ist ein Zug der Borkumer Kleinbahn am Endhaltepunkt Borkum Reede zu sehen.
Zug der Borkumer Kleinbahn am Hafen
Katamaran nach der Ankunft in Borkum
Zug der Borkumer Kleinbahn am Endhaltepunkt Borkum Reede
Innenbild Wagen der Borkumer Kleinbahn
Fahrt mit der Borkumer Kleinbahn über die Insel
Gut sieben Kilometer fahren wir nun mit der Schmalspurbahn über die Insel nach Borkum Stadt. Die Strecke führt dabei durch den Außendeich, der im Falle einer Sturmflut mit einem Deichtor verschlossen werden kann. Nach einer Fahrzeit von einer guten Viertelstunde treffen wir im Stadtbahnhof ein.
Der Zug passiert den Deichdurchlass
Musikpavillon an der Strandpromenade von Borkum
Vom Stadtbahnhof aus erkunden wir nun die westlichste und größte ostfriesische Insel mit ihrer Strandpromenade und der Dünenlandschaft.
Blick über die Nordsee
Dünenlandschaft
Zug der Borkumer Kleinbahn im Inselbahnhof
Abgesehen von Nostalgiezügen wird der Verkehr der Borkumer Kleinbahn hauptsächlich mit Schöma-Dieselloks und Neubau-Wagen aus den Jahren 1993/94 abgewickelt. Der erste Wagen verfügt zudem über eine Rampe für Rollstühle.
Vom Inselbahnhof mitten im belebten Zentrum fahren wir nun auf den 900-mm-Schmalspurgleisen wieder über die Insel zum Fähranleger. Betrieben wird die Bahn heute von der Reederei AG Ems, die auch den Schiffsverkehr von und zur Insel betreibt. In der über 125-jährigen Geschichte der Bahn gab es auch Überlegungen, die Verbindung durch eine Magnetschwebebahn zu ersetzen, diese wurden aber nie umgesetzt.
Fahrt über die Insel
Der Fahrplan der Borkumer Kleinbahn orientiert sich an den Fahrzeiten der Fähren bzw. des Katamarans. An der Reede können wir so direkt auf die Fähre zur Fahrt nach Emden umsteigen.
Überfahrt mit der Fähre von Borkum nach Emden
Überfahrt von Borkum nach Emden
Einfahrt einer Regionalbahn in Emden Außenhafen
Eine Regionalbahn bringt uns von Emden Außenhafen zurück an den Hauptbahnhof. Anschließend unternehmen wir einen kleinen Abendspaziergang durch Emden zwischen Ratsdelft und Rotem Siel.
1. Klasse im Oberdeck der Regionalbahn zwischen Emden Außenhafen und Emden
Abendstimmung an der Ratsdelft Emden
Neue Kirche Emden, davor ein restauriertes Brückenwärterhäuschen an der Klappbrücke am Roten Siel
Für die Rückfahrt nach Konstanz wollen wir heute den durchgehenden Intercity 2005 "Bodensee" nutzen, der nur an Freitagen und Samstagen verkehrt. Wir werden als Fahrgäste auf dem kompletten Laufweg vom Startbahnhof Emden bis zum Endbahnhof Konstanz auf der Fahrt quer durch Deutschland an Bord sein.
Elektronische Zuglaufanzeige des IC "Bodensee"
Abteilwagen der 1. Klasse im IC "Bodensee"
Faltblatt "Ihr Reiseplan" im IC 2005 "Bodensee"
Nur noch wenige Fernzüge der Deutschen Bahn tragen neben der Zugnummer auch einen Zugnamen. Auf dieser Reise ist es uns eher zufällig gelungen, nur Fernzüge mit Namen zu nutzen, vom IC "Ostfriesland" über den IC "Borkum" bis zum IC "Bodensee".
Fahrt über die Hohenzollernbrücke in Köln
Der Zug befährt die Emslandstrecke und verkehrt weiter durch das Münsterland und das Ruhrgebiet nach Köln. Wegen Regens enthält der Reisebericht von diesem Abschnitt keine Streckenbilder. Ab Köln ist das Wetter etwas freundlicher. Die Strecke folgt nun dem Rhein flussaufwärts. Abweichend vom Regelweg fahren wir heute ab Mainz nicht linksrheinisch über Worms, sondern über die Riedbahn.
Fahrt durch das Rheintal
Fahrt mit dem IC "Bodensee" auf der Schwarzwaldbahn
In Offenburg verlässt der Zug die Rheintalbahn und befährt nun die Schwarzwaldbahn bis Konstanz. Auf diesem Streckenabschnitt bessert sich das Wetter deutlich, so dass nun aus dem letzten Wagen einige Impressionen der Strecke eingefangen werden können.
Fahrt mit dem IC "Bodensee" auf der Schwarzwaldbahn
Fahrt über die Rheinbrücke in Konstanz
Insgesamt drei Mal quert der IC "Bodensee" den Rhein, zunächst in Köln, dann bei Mainz und schließlich in Konstanz. Jetzt sind es nur noch wenige Meter bis zum Endbahnhof.
Blick auf den Rheintorturm bei der Fahrt durch Konstanz
Intercity "Bodensee" im Endbahnhof Konstanz
Nach 913 Kilometern endet die Fahrt des IC "Bodensee" im Bahnhof von Konstanz, damit ist auch der Abschluss einer äußerst abwechslungsreichen Rundfahrt zwischen Schwarzwald, Frankreich und Nordsee erreicht.
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